@mitras mitras schrieb:Es ist doch klar, dass Freizeit einen Inhalt hat, der nach der Regel mit eigenen Wünschen zusammenhängt, Tanzen gehen, Reisen, Hobbys etc. Hat man Kinder, muss man sich um deren Bedürfnisse kümmern und insofern wird die Freizeit eingeschränkt.
Der einzige Inhalt, den Freiheit haben kann, ist Freiheit. Das ist keine Sophisterei, das ist Wirklichkeit, denn die Freiheit wirkt als Freiheit nicht, weil es Inhaltlich anders ist, als es in Wirklichkeit ist. Freiheit wirkt als Freiheit, weil es inhaltlich, Freiheit anzubieten hat und nicht Wunschgedanken.
Würdest du sagen, es ist auch Sophisterei zu behaupten, das du menschlich bist? Wenn der Inhalt, als Mensch ein anderer ist, als das, was du in Wirklichkeit bist, wie menschlich wärst du dann, wie wirklich wärst du dann?
Der Inhalt eines Wortes kann nicht mit dem Inhalt eines anderen Wortes erfüllt werden, denn jedes Wort ist schon von sich aus mit sich selbst erfüllt. Schwarz ist nicht Weiß, Weiß ist nicht Schwarz. Weiß ist Weiß und Schwarz ist Schwarz. Mensch ist Mensch und Freiheit ist Freiheit.
Jemand der sich wünscht, frei zu sein, kann nicht das sein, was er in Wirklichkeit ist. Und das hat seine Gründe.
Ist der Mensch nicht erfüllt mit sich Selbst, dann wird er krank und wahnsinnig.
Wo von du also schreibst, ist die individuelle Freiheit, nicht die wirkliche Freiheit. Die Individuelle besteht aus wünschen, die aus einer Person stammen. Diese Person stammt wiederum aus Informationen, die auf einen eingewirkt haben. Jemand der denkt, frei zu sein, weil er tanzen gehen kann, ist nur scheinbar frei. Jemand der die Wahl hat, denkt nur frei zu sein, denn es ist der Verstand, der wählt.
Das Herz, die Analogie für das Gefühl, weiß jedoch ganz genau, das Tanzen oder um es genauer auszudrücken, das man aus der individuellen Freiheit, niemals wirklich frei ist. Wie kann man auch frei sein, wenn man etwas tun brauch um es zu sein?
Auch ein Drogensüchtiger trifft eine Wahl, um frei vom Schmerz zu sein. Diese Wahl unterscheidet sich nicht Grundlegend von der, in dem man denkt, frei zu sein, wenn man sich für das Tanzen, Reisen, Hobbys entscheidet.
Dies sind nur Lückenfüller. Man füllt seine Zeit mit dingen, die einem ein Gefühl von Freiheit vermitteln sollen. Es ist eher eine scheinbare Freiheit, als eine wirkliche, denn Freiheit ist und kann nicht erlangt werden. So wie Menschlichkeit. Oder wie Wasser. Wie Erde, Feuer, Luft.
Das ist auch der Grund, warum der Mensch immer wieder Durst hat. Egal was er tut, es dürstet ihm nach Freiheit. Viele geben dieses Verlangen sogar für eine bestimmte Denkweise auf. Sie denken dann, frei zu sein, obwohl sie wissen, das sie es nicht wirklich sind.
mitras schrieb:Sie sind sehr wohl an die Zeit gebunden, denn das sind alle, die in der Zeit leben. Sie erleben vielleicht nicht, dass die Zeit vergeht, weil sie den Zustand in dem sie sich befinden künstlich verlängern.
Zeit kann auch nur vergehen, denn es hängt sich an fortwährende Gedanken.
1..2...3...4...5....
Das ist fortbestand. Entwicklung, das aus fortlaufenden Gedanken besteht. Entwicklung braucht Zeit.
Wirkliche Buddhisten brauchen sich nicht mehr zu Entwickeln, denn sie haben verstanden, das sie schon sind. Dementsprechend, brauchen sie zwar Zeit um zu kochen, um den Garten zu fegen, um Kinder zu zeugen, um zu essen aber nicht, um zu sein. Wer jedoch denkt, er ist, weil er kocht, fegt, Kinder zeugt und ißt, der entspricht dann einem Wunschdenken, denn man denkt, dadurch wirklich frei zu
sein.
Deshalb kennen wirkliche Buddhisten, in ihrer Freizeit, keine Zeit. Sie sind nämlich frei davon, in dem sie sind ohne einem Wunschdenken zu unterliegen, etwas tun zu müssen, umfrei zu sein.
Wer etwas tun muß oder nicht tun muß, der kennt Zeit und Ort. Ich muß hier und jetzt etwas tun oder ich muß nicht hier und jetzt etwas tun. Der, der frei ist, der kennt Zeit und Ort nicht, denn der ist hier und jetzt.
mitras schrieb:Welche Gedanken überflüssig sind, muss jeder selbst entscheiden, dazu gibt es keine Formel.
Die Gedanken, die Schaden anrichten würde ich sagen, oder? Es gibt natürlich auch jene, die ohne Schade nicht leben können. Die sollte man einfach sein lassen.
:) mitras schrieb:Sicherlich wäre es hilfreich zwischen nützlichen und weniger nützlichen Gedanken zu unterscheiden, aber dies kann nur auf einem Akt der Selbstbeobachtung und Selbsterkenntnis beruhen.
Aus Gedanken, die man als nützlich oder nicht nützlich ansieht, kommt immer ein Schaden. Mit Werkzeugen verletzt man sich und andere nun mal, wenn man nicht aufmerksam ist. Und jemand aufmerksames, würde Gedanken nicht als Werkzeuge ansehen, sondern als das, was sie sind, nämlich Gedanken.
mitras schrieb:Hat man seine Gedanken bei der Arbeit, die man tut, wird man immer besser arbeiten als wenn diese abschweifen. Im Grunde geht es darum, dass die Gedanken der Tat angemessen sein sollte. Macht man ein Handwerk, sollten die Gedanken handwerkliche sein, philosophiert man, sollten die Gedanken analytisch und weitschweifend sein. Je nach dem, was man tut, ändern sich auch die Gedanken. Darum kann man auch nicht von überflüssigen Gedanken sprechen, was für den einen nützlich ist, ist es für den anderen noch lange nicht.
Warum tut man Handwerken und warum Philosophiert man? Wer etwas tut, ohne wirklich zu wissen, warum er oder sie es tut, schweift von de Wirklichkeit ab. Da wären wir wieder bei den sogenannten Wunschgedanken und damit, Vorstellungen von einem Leben.