@SethSteinerDas Problem in Deutschland ist aber eher Überregulierung, statt zu wenig Regulierung. Mir ist klar, dass der freie Markt an sich nicht existieren kann. In vielen Fällen ist Regulierung notwendig. Das sind ja auch die Prinizipien im Ordo Liberalismus, der als Grundlage für die Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft gilt. Gegen Regulierung habe ich also nichts. Aber sie muss sinnvoll sein und kein politischer Selbstzweck aus politischen Machtinteressen heraus. Heutzutage wird der Eindruck erweckt, wir leben in einem von allen Gesetzen losgelösten "Raubtierkapitalismus" und deshalb haben wir die Probleme, die wir sicherlich in Teilen auch haben.
Du nennst es Bullshit, aber es ist die Realität. Setze dich damit doch mal ernsthaft auseinander: Wir stehen in einem weltweiten Wettbewerb. Selbst kleine Unternehmen in Deutschland agieren interntaional. Deutschland steht nicht alleine für sich. D.h. wir müssen und können unsere Armut (und den Wohlstand) nur relativ, im Verhälitnis zu den anderen Marktteilnehmern/Ländern bewerten. Und da steht Deutschland weltweit in einer Top Position und fungiert als Vorbild für viele andere Nationen. Z.B. denken mehr und mehr Länder darüber nach, dass Prinzip der dualen Berufsausbildung einzuführen, weil dies ein deutsches Konzept ist, was man in den allermeisten Ländern gar nicht kennt. Das wissen viele in Deutschland überhaupt nicht.
Setze dich einmal damit auseinander wieviele Verordnungen, Gesetze und Vorgaben es in Deutschland gibt. Hier wird die Höhe der Bordsteinkante genauso reguliert, wie der Betrieb eines Unternehmens. Wo SCHLECHT reguliert wird (aber nicht zu wenig) ist die Finanzindustrie. Und das geschieht primär durch Unwissenheit der Politiker selber, die in ihrer Provinzialität überhaupt keinen Schimmer davon haben, wie die globalen Finanz- und Wirtschaftsströme heutzutage funktionieren.
Die pauschale Einführung eines Mindestlohns wird überhaupt nichts bringen, wenn man nicht gleichzeitig die Steuerbelastung reduziert. Alles geht nunmal nicht. Milliardenteure Transferzahlungen finanziert durch Steuern UND Mindestlöhne. Irgendwann ist die Kuh gemolken und dann gehts nicht weiter. Und wir haben noch überhaupt nicht von Reduzierung der Staatsverschuldung gesprochen :-)