@hi all
Wie steht eigentlich buddismus zu krieg und auseinander setzungen??Ein kleiner text dazu.
In der langen Geschichte des Buddhismus gab es auch keinen Fall eines buddhistisch begründeten Angriffskriegs. Kein Beispiel, wo mit dem Ziel der Ausweitung des buddhistischen Einflussbereiches, der Mission oder der Bekehrung ein Krieg geführt wurde. Aus dem 20.sten Jahrhundert gibt es allerdings Beispiele, wo kriegerische Handlungen als Akte der Verteidigung der buddhistischen Kultur oder der Kultur Asiens gerechtfertigt wurden (der Krieg Japans gegen die USA im 2.Weltkrieg; der Krieg der Regierung Sri Lankas gegen den tamilischen Terrorismus).
So kann und soll nicht behauptet werden, dass alle Buddhisten immer nur friedlich und freundlich seien, dass es in buddhistischen Ländern keine Gewalt gäbe und dass buddhistische Völker oder Länder keinerlei Kriege geführt hätten. Zeugnisse von Gewalt gab es auch dort leider etliche. Buddhistische Schulen oder Klöster haben sich gelegentlich gegenseitig bekämpft (in Tibet und Japan) und einige Male führten buddhistische Länder Kriege gegen andere buddhistische Länder, zerstörten gar die Tempel der anderen oder entführten wertvolle Buddhafiguren (insb. Thailand und Burma). Dennoch - diese Kämpfe und Kriege gingen nie von inhaltlichen (Lehr-) Streitigkeiten oder Wahrheitsansprüchen aus und nur selten von den religiösen Institutionen oder Führern. Ihre treibenden Kräfte waren stattdessen ethnische Konflikte (Völkerwanderungen in Südostasien oder der 2000-jährige Konflikt zwischen den Tamilen Südindiens und den Singhalesen Sri Lankas), Sippen- und Clankriege (insb. im japanischen Mittelalter), soziale Aufstände (Bauernkriege in China) sowie die weltlichen Machtansprüche oder auch nur puren Emotionen (Wut, Rache, Eifersucht) verschiedener Herrscher oder Mönchsgemeinschaften.
Der Buddhismus hat sich auch, im Unterschied zu den monotheistischen Religionen, in keinem Land Asiens als einzige Religion durchgesetzt, sondern hat die bestehenden oder sogar neu hinzukommenden Religionen (Islam, Christentum) toleriert[wovon kukichi noch nichts gehört hat womöglich] oder gar in sich aufgenommen. Auf diese Weise hat er sich dort nie das alleinige Machtmonopol verschafft, war so auch weniger in die herrschenden Machtverhältnissen korrumpiert. Insbesondere in den Ländern des Konfuzianismus (China, Vietnam, Korea) blieb die politische Macht weitgehend in den Händen von dessen Vertretern, so dass die für alle Religionen bestehende Gefahr der politischen Instrumentalisierung für den Buddhismus nicht sehr groß war.
Dass es in buddhistisch beeinflussten Ländern dennoch Gewalt, Kämpfe und Kriege gab und gibt, ist aus buddhistischer Sicht selbst nicht verwunderlich, denn das bloße Bekenntnis zum Buddhismus oder bloße Geborensein in einem buddhistischen Land macht keinen Menschen schon automatisch zum besseren Menschen oder zu einem Menschen, der das leben würde, worum es dem Buddha ging, nämlich Buddhaschaft. Buddhistsein hatte für den Buddha keinerlei Bedeutung. Für ihn zählte nur die gelebte Praxis. Es ging ihm nicht um Glaube, Bekenntnis und Zugehörigkeit sondern um Verwirklichung der Buddhaschaft und die bedarf wahrhaft großer Anstrengung und Ausdauer, wird darum nur von wenigen Menschen ernsthaft angestrebt und nur von sehr, sehr wenigen auch verwirklicht.
Armer
@kikuchi bist wohl noch meilen davon entfernt um die lehren buddas zu verstehen.Aber du scheinst ja ein monopol zu haben den die einziege wahrheit kennst ja nur du über den buddismus in dein jungen jahren.