Deutschland muss Kindergeld an polnische Saisonarbeiter zahlen
15.06.2012 um 23:32Und grundsätzlich mal immer schön differenzieren und nicht alle über einen Kamm scheren.
Die Rede hier ist doch von ausländischen Saisonarbeitskräften. Diese sind im landwirtschaftlichen Sektor angesiedelt und unterliegen somit gesonderten, an die Landwirtschaft angepassten Vorschriften.
Diese erlauben auch längere Arbeitszeiten, weil man grob sagen kann: wenn die Arbeit da ist muss sie getan werden. Sprich sind die Erdbeeren reif, müssen sie vom Feld.
Zudem weiß ich aus beruflicher Erfahrung, das viele ausländische SAK ihren Jahresulaub verwenden bzw. noch unbezahlten Urlaub nehmen um hier in Deutschland DIE Arbeit zu machen, zu der schlicht und ergreifend kein Deutscher bereit ist.
Also keine Stammtischparolen, sondern erst mal erruieren wovon genau die Rede ist.
Für die bereits mehrmals erwähnten 700 Euro geht auch hier kein Pole, Rumäne oder Bulgare mehr auf die Felder und schafft sich den Rücken krumm. Da wird schon ordentlich verdient und somit auch Lohnsteuer gezahlt. Ausserdem sind die ausländischen SAK ab einer gewissen Höhe des Bruttolohnes in D verpflichtet eine Einkommensteuererklärung abzugeben, genau wie jeder andere auch.
Und da die SAK somit teilweise unbeschränkt steuerpflichtig sind, ist auch die Sache mit dem Kindergeld aufgekommen.
Das Kindergeld wird nicht ohne weiteres gezahlt wenn jemand aufs Amt geht und das verlangt, da müssen jede Menge Bescheinigungen aus Polen gebracht werden. Einfach mal so ist das nicht beantragt. Und deshalb machen viele das auch nicht, weil der Aufwand einfach zu groß ist.
Wer Details nachlesen möchte:
http://www.saisonarbeitskraefte.de/
http://www.bmelv.de/DE/Landwirtschaft/Agrarsozialpolitik/Saisonarbeitskraefte/saisonarbeitskraefte_node.html (Archiv-Version vom 03.09.2012)
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=landwirtschaftliche%20saisonarbeitskr%C3%A4fte&source=web&cd=6&ved=0CIgBEBYwBQ&url=http%3A%2F%2Fwww.parta.de%2Fdownloads%2Fparta-protected%2FSonderheft_Schulung_SaisonAK.pdf&ei=36TbT7_ULYrCtAbC1aHZCQ&usg=AFQjCNH0kSPVNRQGBSAuiccqJ4_y617yXA
Meine persönliche Erfahrung kommt daher das ich Steuerfachfrau bin und in einer Steuerkanzlei arbeite, deren Mandanten zu 90% aus landwirtschaftlichen Betrieben besteht, die somit auch ausländische SAK beschäftigen.
Gegenbeispiel: ich habe mehrere Jahre mit meinem Mann in Frankreich gelebt. Zwar haben wir keine Kinder und ich kann nicht sagen ob uns dort Kindergeld zugestanden hätte, aber ich habe mich dort beim Arbeitsamt gemeldet. Ich konnte kostenlos Sprachkurse und Aufbaukurse besuchen und habe auch in Frankreich Arbeitslosengeld bezogen.
Also es ist nicht immer so das die "Bösen" in Deutschland "abzocken", das kann man als Deutsche auch ganz offiziell und legal im Ausland.
Schwarze Schafe gibts immer und überall, das streite ich gar nicht ab, aber die Masse ist das nicht.
Die Rede hier ist doch von ausländischen Saisonarbeitskräften. Diese sind im landwirtschaftlichen Sektor angesiedelt und unterliegen somit gesonderten, an die Landwirtschaft angepassten Vorschriften.
Diese erlauben auch längere Arbeitszeiten, weil man grob sagen kann: wenn die Arbeit da ist muss sie getan werden. Sprich sind die Erdbeeren reif, müssen sie vom Feld.
Zudem weiß ich aus beruflicher Erfahrung, das viele ausländische SAK ihren Jahresulaub verwenden bzw. noch unbezahlten Urlaub nehmen um hier in Deutschland DIE Arbeit zu machen, zu der schlicht und ergreifend kein Deutscher bereit ist.
Also keine Stammtischparolen, sondern erst mal erruieren wovon genau die Rede ist.
Für die bereits mehrmals erwähnten 700 Euro geht auch hier kein Pole, Rumäne oder Bulgare mehr auf die Felder und schafft sich den Rücken krumm. Da wird schon ordentlich verdient und somit auch Lohnsteuer gezahlt. Ausserdem sind die ausländischen SAK ab einer gewissen Höhe des Bruttolohnes in D verpflichtet eine Einkommensteuererklärung abzugeben, genau wie jeder andere auch.
Und da die SAK somit teilweise unbeschränkt steuerpflichtig sind, ist auch die Sache mit dem Kindergeld aufgekommen.
Das Kindergeld wird nicht ohne weiteres gezahlt wenn jemand aufs Amt geht und das verlangt, da müssen jede Menge Bescheinigungen aus Polen gebracht werden. Einfach mal so ist das nicht beantragt. Und deshalb machen viele das auch nicht, weil der Aufwand einfach zu groß ist.
Wer Details nachlesen möchte:
http://www.bmelv.de/DE/Landwirtschaft/Agrarsozialpolitik/Saisonarbeitskraefte/saisonarbeitskraefte_node.html (Archiv-Version vom 03.09.2012)
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=landwirtschaftliche%20saisonarbeitskr%C3%A4fte&source=web&cd=6&ved=0CIgBEBYwBQ&url=http%3A%2F%2Fwww.parta.de%2Fdownloads%2Fparta-protected%2FSonderheft_Schulung_SaisonAK.pdf&ei=36TbT7_ULYrCtAbC1aHZCQ&usg=AFQjCNH0kSPVNRQGBSAuiccqJ4_y617yXA
Meine persönliche Erfahrung kommt daher das ich Steuerfachfrau bin und in einer Steuerkanzlei arbeite, deren Mandanten zu 90% aus landwirtschaftlichen Betrieben besteht, die somit auch ausländische SAK beschäftigen.
Gegenbeispiel: ich habe mehrere Jahre mit meinem Mann in Frankreich gelebt. Zwar haben wir keine Kinder und ich kann nicht sagen ob uns dort Kindergeld zugestanden hätte, aber ich habe mich dort beim Arbeitsamt gemeldet. Ich konnte kostenlos Sprachkurse und Aufbaukurse besuchen und habe auch in Frankreich Arbeitslosengeld bezogen.
Also es ist nicht immer so das die "Bösen" in Deutschland "abzocken", das kann man als Deutsche auch ganz offiziell und legal im Ausland.
Schwarze Schafe gibts immer und überall, das streite ich gar nicht ab, aber die Masse ist das nicht.