Israel will 60.000 afrikanische Einwanderer abschieben
12.06.2012 um 17:37Netanjahus Antwort auf Ausländerhass in Tel Aviv
Israels Regierungschef will Einwanderer abschieben
Mit den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Tel Aviv hat die Stimmung in der Stadt gegen illegale Immigranten einen Höhepunkt erreicht. Regierungschef Netanjahu will jetzt stärker gegen illegale Einwanderer vorgehen. Womöglich hat er zuviel versprochen.
Rund tausend Anwohner gingen am Mittwochabend in Tel Avivs Süden auf die Straße. Im ärmeren Stadtteil Hatvika erschallte "Sudanesen zurück in den Sudan" und andere fremdenfeindliche Parolen. Der Protest richtete sich vor allem gegen illegale Einwanderer aus Afrika - Demonstranten griffen afrikanisch aussehende Passanten an, steckten Mülltonnen in Brand und plünderten Geschäfte von Immigranten. Israels Führung gab sich empört. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte: "Ich will klar sagen, dass es für die Aktionen und Erklärungen, deren Zeuge wir wurden, keinen Platz gibt." Präsident Schimon Peres kritisierte, Hass auf Ausländer gehe "gegen die jüdische Lehre". Zudem sei Gewalt keine Lösung für die Probleme der Anwohner im Süden Tel Avivs.
"Ausweisen und Abschotten"
Wenn es nach Netanjahu geht, heißt die Lösung: Einwanderer in ihre Herkunftsländer zurückschicken. Man werde das Problem "in verantwortlicher Weise" lösen. Dazu gehört offenbar auch, dass sich Israel an den Grenzen stärker abschottet. Netanjahu versicherte, schon in wenigen Monaten sei der Bau eines Zauns an der Grenze zu Ägypten abgeschlossen. Auf 250 Kilometern entlang der Grenze soll er Flüchtlinge von der Halbinsel Sinai abhalten. Da die Absperrung aber mitten durch die Wüste Sinai führt, vermuten Kritiker, dass sie Einwanderer kaum auf Dauer abhalten kann.
Israels Innenminister Eli Jischai (Bild: dpa picture alliance / Jim Hollander)
Israels Innenminister Eli Jischai (Bild: dpa picture alliance / Jim Hollander)
Die Debatte um illegale afrikanische Einwanderer nach Israel schwelt seit einer Kriminalitätswelle, die mit Immigranten in Verbindung gebracht wird. Angeheizt wird sie auch von einigen Politikern. Innenminister Eli Jischai von der ultraorthodoxen Schas-Partei empfahl im Armeeradio, alle afrikanischen Immigranten hinter Gitter zu bringen: "Sie nehmen den Israelis die Arbeit weg und der jüdische Charakter des israelischen Staats muss geschützt werden." Eine Abgeordnete des gemäßigt konservativen Likud-Blocks von Ministerpräsident Netanjahu sprach "von einem wuchernden Krebsgeschwür". Der linke Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, ist dagegen der Ansicht, die Regierung habe das Problem mitverursacht. Sie erlaube ihnen nicht, zu arbeiten, bringe die Einwanderer aber auch nicht in isolierte Einrichtungen. So stelle man sicher, dass sie in die Kriminalität abrutschten.
Ist Abschiebung überhaupt möglich?
Netanjahu will gegen Ausländer vorgehen. (Bild: picture alliance / dpa / Martin H. Simon)
Netanjahu will gegen Ausländer vorgehen. (Bild: picture alliance / dpa / Martin H. Simon)
Ob Netanjahus angekündigte Abschiebungstaktik überhaupt umgesetzt werden kann, ist fraglich. Nach Angaben des Innenministers sind seit dem Jahr 2006 mehr als 60.000 illegale Einwanderer ins Land gekommen. Die meisten von ihnen stammen demnach aus Eritrea und dem Krisengebiet Sudan und Südsudan. Mit dem Sudan unterhält Israel keine diplomatischen Beziehungen, daher ist eine Abschiebung dorthin kaum möglich. Vor kurzem hat ein Gericht in Jerusalem die geplante Ausweisung mehrerer hundert Südsudanesen untersagt. Der Grund: Menschenrechtsorganisation fürchten, dass den Migranten in ihrer Heimat Gefahr droht.
Was Flüchtlinge aus Eritrea angeht, sieht die Lage nicht viel besser aus: Der Botschafter des Landes in Israel, Tesfamariam Tekeste, sagte zwar im israelischen Radio, die Staatsbürger seien selbstverständlich willkommen. Die Botschaft werde jede Anstrengung unternehmen, damit Migranten sicher in ihre Heimat zurückkehren können. Noch vor kurzem hatte der israelische Vize-Außenminister Danny Ayalon aber in einer Anhörung in der Knesset deutlich gesagt, wie er die Lage für Flüchtlinge das afrikanische Land einschätzt. "Eritrea wird von der internationalen Gemeinschaft als ein Regime beschrieben, das die Menschenrechte nicht schützt, und jemand, der dorthin zurückkehrt, begibt sich in Gefahr, auch in Lebensgefahr.
Quelle http://de.euronews.com/2012/06/12/israel-schiebt-illegale-einwanderer-ab/ (Archiv-Version vom 19.06.2012)
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=israel%20will%2060.000%20afrikanische%20einwanderer%20abschieben&source=web&cd=22&ved=0CE8QFjABOBQ&url=http%3A%2F%2Fwww.dradio.de%2Faktuell%2F1766375%2F&ei=7DPXT5r8HIjetAa_pO2_Dw&usg=AFQjCNHExbn6VespSFsRrMrvpKBkw6EL2g&cad=rja
Was denkt ihr darüber? Geht es zu weit oder sagt ihr richtig so? Eure meinung würde mich interessieren. Meiner meinung nach ist es richtig was Israel macht, weil es handelt sich ja schließlich um illegale.Und naja wenn man sich in fremden ländern nicht benehmen kann ist es ja kein wunder das man nicht wilkommen ist.
Israels Regierungschef will Einwanderer abschieben
Mit den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Tel Aviv hat die Stimmung in der Stadt gegen illegale Immigranten einen Höhepunkt erreicht. Regierungschef Netanjahu will jetzt stärker gegen illegale Einwanderer vorgehen. Womöglich hat er zuviel versprochen.
Rund tausend Anwohner gingen am Mittwochabend in Tel Avivs Süden auf die Straße. Im ärmeren Stadtteil Hatvika erschallte "Sudanesen zurück in den Sudan" und andere fremdenfeindliche Parolen. Der Protest richtete sich vor allem gegen illegale Einwanderer aus Afrika - Demonstranten griffen afrikanisch aussehende Passanten an, steckten Mülltonnen in Brand und plünderten Geschäfte von Immigranten. Israels Führung gab sich empört. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte: "Ich will klar sagen, dass es für die Aktionen und Erklärungen, deren Zeuge wir wurden, keinen Platz gibt." Präsident Schimon Peres kritisierte, Hass auf Ausländer gehe "gegen die jüdische Lehre". Zudem sei Gewalt keine Lösung für die Probleme der Anwohner im Süden Tel Avivs.
"Ausweisen und Abschotten"
Wenn es nach Netanjahu geht, heißt die Lösung: Einwanderer in ihre Herkunftsländer zurückschicken. Man werde das Problem "in verantwortlicher Weise" lösen. Dazu gehört offenbar auch, dass sich Israel an den Grenzen stärker abschottet. Netanjahu versicherte, schon in wenigen Monaten sei der Bau eines Zauns an der Grenze zu Ägypten abgeschlossen. Auf 250 Kilometern entlang der Grenze soll er Flüchtlinge von der Halbinsel Sinai abhalten. Da die Absperrung aber mitten durch die Wüste Sinai führt, vermuten Kritiker, dass sie Einwanderer kaum auf Dauer abhalten kann.
Israels Innenminister Eli Jischai (Bild: dpa picture alliance / Jim Hollander)
Israels Innenminister Eli Jischai (Bild: dpa picture alliance / Jim Hollander)
Die Debatte um illegale afrikanische Einwanderer nach Israel schwelt seit einer Kriminalitätswelle, die mit Immigranten in Verbindung gebracht wird. Angeheizt wird sie auch von einigen Politikern. Innenminister Eli Jischai von der ultraorthodoxen Schas-Partei empfahl im Armeeradio, alle afrikanischen Immigranten hinter Gitter zu bringen: "Sie nehmen den Israelis die Arbeit weg und der jüdische Charakter des israelischen Staats muss geschützt werden." Eine Abgeordnete des gemäßigt konservativen Likud-Blocks von Ministerpräsident Netanjahu sprach "von einem wuchernden Krebsgeschwür". Der linke Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, ist dagegen der Ansicht, die Regierung habe das Problem mitverursacht. Sie erlaube ihnen nicht, zu arbeiten, bringe die Einwanderer aber auch nicht in isolierte Einrichtungen. So stelle man sicher, dass sie in die Kriminalität abrutschten.
Ist Abschiebung überhaupt möglich?
Netanjahu will gegen Ausländer vorgehen. (Bild: picture alliance / dpa / Martin H. Simon)
Netanjahu will gegen Ausländer vorgehen. (Bild: picture alliance / dpa / Martin H. Simon)
Ob Netanjahus angekündigte Abschiebungstaktik überhaupt umgesetzt werden kann, ist fraglich. Nach Angaben des Innenministers sind seit dem Jahr 2006 mehr als 60.000 illegale Einwanderer ins Land gekommen. Die meisten von ihnen stammen demnach aus Eritrea und dem Krisengebiet Sudan und Südsudan. Mit dem Sudan unterhält Israel keine diplomatischen Beziehungen, daher ist eine Abschiebung dorthin kaum möglich. Vor kurzem hat ein Gericht in Jerusalem die geplante Ausweisung mehrerer hundert Südsudanesen untersagt. Der Grund: Menschenrechtsorganisation fürchten, dass den Migranten in ihrer Heimat Gefahr droht.
Was Flüchtlinge aus Eritrea angeht, sieht die Lage nicht viel besser aus: Der Botschafter des Landes in Israel, Tesfamariam Tekeste, sagte zwar im israelischen Radio, die Staatsbürger seien selbstverständlich willkommen. Die Botschaft werde jede Anstrengung unternehmen, damit Migranten sicher in ihre Heimat zurückkehren können. Noch vor kurzem hatte der israelische Vize-Außenminister Danny Ayalon aber in einer Anhörung in der Knesset deutlich gesagt, wie er die Lage für Flüchtlinge das afrikanische Land einschätzt. "Eritrea wird von der internationalen Gemeinschaft als ein Regime beschrieben, das die Menschenrechte nicht schützt, und jemand, der dorthin zurückkehrt, begibt sich in Gefahr, auch in Lebensgefahr.
Quelle http://de.euronews.com/2012/06/12/israel-schiebt-illegale-einwanderer-ab/ (Archiv-Version vom 19.06.2012)
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=israel%20will%2060.000%20afrikanische%20einwanderer%20abschieben&source=web&cd=22&ved=0CE8QFjABOBQ&url=http%3A%2F%2Fwww.dradio.de%2Faktuell%2F1766375%2F&ei=7DPXT5r8HIjetAa_pO2_Dw&usg=AFQjCNHExbn6VespSFsRrMrvpKBkw6EL2g&cad=rja
Was denkt ihr darüber? Geht es zu weit oder sagt ihr richtig so? Eure meinung würde mich interessieren. Meiner meinung nach ist es richtig was Israel macht, weil es handelt sich ja schließlich um illegale.Und naja wenn man sich in fremden ländern nicht benehmen kann ist es ja kein wunder das man nicht wilkommen ist.