Islamkritik bei Allmy, unmöglich!
23.03.2005 um 10:00
Gut maaliyah, diese Gottesfurcht kennt man ja auch aus dem christlichen
Glaubensbereich. Allerdings scheint mir diese Furcht eher dazu zu führen, daß man
alleweil mit eingezogenem Schwanz wie ein geschlagener Köter um diesen Gott kreist -
nein, der ist ja nicht fassbar, darum beisst man halt lieber mal seine Mitbrüder und
-Schwestern, nicht wahr? Angst erzeugt einen seelischen Druck, der sich irgendwo und
irgendwie kanalisiert.
Ja, und dann hat es noch das Problem, nicht alles verstehen zu können. Ist das nun
Realität, oder eine Erfindung unfähiger Religionswächter oder ist es ein Anreiz zur
Wahrheitssuche? Vielleicht von allem ein bißchen.
Auf jeden Fall hat im christlichen Abendland dieses Geschwafel seitens der
Religionssachwalter in Gestalt von Päpsten, Kardinälen, Bischöfen, Priestern,
Mönchen etc. von Dingen, die dem Wissen und Erkenntnis verborgen seien, dazu
geführt, daß man sich mehr und mehr dem Atheismus zugewandt hat. Gleichzeitig hat
man sich kaum die Mühe gemacht, einen Unterschied zwischen Kirche und Religion zu
machen und somit auch die Chance verpasst, eine Tradition zu festigen ähnlich der
jüdischen. Letztere Religion macht sich beispielsweise immerhin die Mühe, um den
Tora-Text Kommentare zu überliefern, die sich unter anderem mit dem Bezug zum
wirklichen Alltagsleben beschäftigt.
Die Menschen wollen verstehen, aber wenn Religion oder sagen wir besser, wenn
Diejenigen, die sich als Verständige und Kundige in ihren Schriften und ihrer Religion
aufschwingen, gleichzeitig erklären, daß kann man, daß kannst du (Ungläubiger) nicht
verstehen - ja was ist denn das für ein Gott, der sich – hochmütig –hinter seinen
Aktenordnern versteckt wie ein fauler Beamter? Gleichzeitig sind solche
Religionssachverständigen natürlich fein aus dem Schneider, denn der Ungläubige, der
Unverständige ist psychologisch so verunsichert, daß er entweder gar nicht erkennt,
daß sein Sachverständiger auch gar keine Ahnung hat oder aber er es aus Feigheit
nicht wagt, zu widersprechen oder zu hinterfragen.
Und genau das wäre ein Zustand, aus dem heraus man auch Kriege anzetteln kann,
Feindbilder festlegen kann ... Somit verkommt Religion also zu einem Instrumentarium
der Machtausübung.
Schaut man sich die Frühzeit der islamischen Bewegung an, könnte man durchaus den
Verdacht hegen, daß dieses Buch vielleicht aus solchen Machtausübungsgründen
geschrieben wurde.
Gut, nehmen wir aber nicht das Trennende, sondern das, was eigentlich jeder Mensch
tut: begeben wir uns lieber auf die Suche. In diesem Fall halt nach Allah, Gott, Jahwe ...
und schauen uns an, was Gott eingentlich wirklich von seinen Geschöpfen erwartet
und was Geschöpfe für Ansprüche an Gott haben.
Ich glaube nämlich nicht, daß Gott einer ist, der ein Machtmonster ist und mit uns seine
fiesen Spielchen treibt, wie das Menschen ja nur zu gerne beginnen. Und man sollte
sich mal ernsthaft fragen, ob Gott selbst bewusst und aktiv für Spaltungen in religösen
Ansichten sorgt, indem er verschiedene Religionen gestiftet hat. Vielleicht sollte man
den Versuch unternehmen, diese alten Überlieferungen vom menschlichen Unrat zu
reinigen und vielleicht auch mehr Gott selber fragen und nicht unzulängliche
Menschen? Vielleicht ist die von Menschen aufgestellte schier unüberwindlich
scheinende Schranke zu Gott gar nicht so hoch, wie man es eingebläut bekommen hat?
Und vielleicht ist die Vorstellung, daß Gott einer ist, der straft und züchtigt und
sonstige schlechte Dinge tun soll, ganz falsch. Wenn dem nämlich so wäre, daß er
alleweil straft und verflucht (oh wie oft werden im Koran Flüche ausgestoßen!), dann
fragt man sich, warum er so langmütig ist, und die Ungläbigen nicht schon längst
vernichtet hat. Ist Gott etwa schizophren?