@japistole Du musst bedenken, dass es zwar schön und gut ist, was in der Vergangenheit für Leistungen erreicht wurden.
Für die meisten Menschen ist aber insbesondere ihre aktuelle Lebenserfahrung wichtig.
Wenn sie aktuell beispielsweise sehen: Die so genannten Demokraten kümmern sich nur noch wenig bis gar nicht drum, was wir denken. Sie machen einfach, was sie für richtig halten und sagen uns nicht, warum sie das tun. Sie halten uns wohl für dumm. Und wir zahlen immer mehr Steuern, verlieren Arbeitsplätze, Preise erhöhen sich, Gehälter nicht... - dann sind dies die aktuellen Lebensumstände, die die Leute mit der Demokratie verbinden.
Wenn dann die Radikalen ankommen und, wie sie es oft tun, einfache, klare Lösungen versprechen und so tun, als würden sie sich um die Menschen kümmern, sich ihre Probleme anhören, sie ernst nehmen - dann bekommen sie ein besseres Standing, als die Demokraten.
Was glaubst du, wer z.B. den besseren Ruf im Dorf hat: Der SPD-Mann, der nur mal vorbei kommt, wenn Wahlen sind?
Oder der NPD-Mann, den man jeden Tag treffen kann, der mit seinen Kumpels Feste organisiert usw.?
Es ist naheliegend, dass der NPD-Mann besser ankommt, weil er nach der Erfahrung der Menschen in seinem Umfeld für sie greifbarer ist und sich viel mehr für sie interessiert.
Da kannst du noch so sehr sagen: Denkt mal, was die Demokratie alles geleistet hat - das sind abstrakte Leistungen, nichts, was die Menschen persönlich und aktuell tangiert.
Wenn die Menschen allerdings sehen würden: Der SPD-Mann kommt regelmäßig vorbei. Ich kann dem mal schreiben oder ihn anrufen. Ich hab das Gefühl, er nimmt mich ernst und er erklärt, warum er diese oder jene Entscheidung getroffen hat - DANN ist es wiederum so, dass der Demokrat einen besseren Eindruck macht.
Demokratie muss sich immer wieder selbst prüfen und sie muss sich auch immer wieder rechtfertigen und beweisen. Ich denke, man kann nicht einfach nur sagen: Demokratie ist besser und jeder, der das nicht kapiert, ist doof.