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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazi Demo ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

25.05.2012 um 16:06
@kleinundgrün
Achso, also soll ich sie einfach marschieren lassen und so tun, als gäbe es kein Problem mit denen. Nene, das was du meinst, ist eine faulende und sterbende Demokratie!! Warst du schon jemals auf einer Antinazi-Demo??


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

25.05.2012 um 16:06
Wenn irgendjemand seine demokratischen Rechte benutzt, um was auch immer zu erreichen, dann darf er das. Jeder, der ihn daran hindert, ist so weit von einem freien Rechtsstaat etfernt wie nur was.


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

25.05.2012 um 16:07
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Achso, also soll ich sie einfach marschieren lassen und so tun, als gäbe es kein Problem mit denen.
Du darfst (und sollst sogar) in erlaubter Weise dagegen demonstrieren.


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

25.05.2012 um 16:12
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Die Methotik des Verbots opfert die Grundsätze der Demokratie letztlich, um sie zu schützen. Wie eine Frau, die Geschlechtsverkehr hat um ihre Jungfräulichkeit zu retten. Viel Erfolg.
Wenn Inhalte gegen den Rechtsstaat verstossen, gehören sie verboten. Das betrifft schlicht alles, also auch die NS-Wiederbetätigung. Der Gesetzgeber sieht etwa ein Parteiverbot bei zutreffenden Umständen vor, es wurde auch schon angewandt. Wiki:

Bisherige Parteiverbote in Deutschland

Am 10. Oktober 1945 wurde die NSDAP mit allen Gliederungen und angeschlossenen Verbänden durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 des Alliierten Kontrollrates verboten. Die Partei wurde in den Nürnberger Prozessen 1946 zur „verbrecherischen Organisation“ erklärt.

Auch wenn es mehrere entsprechende Eröffnungsanträge gegeben hat, sind durch das Bundesverfassungsgericht bisher erst zwei Parteienverbote ausgesprochen worden: gegen die Sozialistische Reichspartei (SRP) im Jahre 1952[5], eine Nachfolgeorganisation der NSDAP, und die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) im Jahre 1956.[6]

Daneben gab es drei weitere Verfahren: Die Verfahren gegen die Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP) und die auf den Hamburger Raum beschränkte Nationale Liste (NL) scheiterten daran, dass das Bundesverfassungsgericht der FAP und der NL die Parteieigenschaft absprach. Die Verbote erfolgten daraufhin nach den vereinsrechtlichen Regelungen durch den jeweils zuständigen Innenminister.[7]

Das NPD-Verbotsverfahren, das 2001 gemeinschaftlich von Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung eingeleitet wurde, wurde vom Bundesverfassungsgericht aufgrund eines Minderheitenvotums von drei Richtern wegen Verfahrensfehlern im Jahr 2003 eingestellt. Die Verfassungswidrigkeit der NPD wurde dabei nicht geprüft.

..

Ein reines Demonstrationsverbot macht ausser in Einzelfällen wohl keinen Sinn, weswegen auch Demonstrationen mit Nazis nunmal keine Theorie sind.


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aman ehemaliges Mitglied

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25.05.2012 um 16:43
Demokratie ? von welchem Land ist hier die Rede?


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

25.05.2012 um 16:55
@kakaobart
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Bist du denn einer?
Ich bin ein Anhänger, also bin ich wohl einer
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Es ist die Überzeugung, daß jeder erwachsene Mensch vernunftbegabt ist und darum eine intelligente Entscheidung treffen kann, die man somit ernst nehmen muß. DAS ist die philosophische Basis der Demokratie. Ohne diese Annahme macht Demokratie keinen Sinn - warum sollte ich Menschen bei Volksentscheidungen eine Stimme geben, wenn ich denen eh kein kompetentes Urteil zutraue?!
richtig, und gerade aus dem Grund soll die Demokratie ja erhalten bleiben, damit der vernünftige einzelne Mensch weiterhin zu den Entscheidungen betragen kann, anstatt sie einem Einzelnen oder einer Oligarchie zu überlassen.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Es sind nicht die Wahlen oder der Wettstreit unterschiedlicher politischer Stöhmungen - sowas gibt es in kleinerem und größerem Umfang auch immer mal in totalitären Staaten.
Das bedeutet es übrigens auch. Pluralismus ist eine Eigenschaft von Demokratie.


Außerdem ist es unlogisch jemanden als nichtdemokratisch zu bezeichnen, wenn er sich gegen Demokratiefeinde zur Wehr setzt.

Natürlich soll auch über die Demokratie diskutiert werden dürfen. Man darf, wenn man andere nicht verletzt oder angreift über alles diskutieren und das geschieht ja auch. Zwar vielleicht nicht immer gern, weil mache Dinge für Selbstverständlichkeiten gehalten werden, es geschieht dennoch.
Ich z.B. finde mich hier ein um darüber zu reden. Du kannst ja nicht sagen, dass ich irgendjemanden das Wort verbieten will so. Ich führe ja eine Diskussion.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:dieses Vertrauen in die Intelligenz und Vernunft der Menschen haben die Anhänger der "Wehrhaften Demokratie" aber nicht
Aber gerade der Mangel an diesem Konzept hat doch gerade dazu geführt, dass die Demokratie abgeschafft wurde. Die Gefahr besteht immer, wenn der Unmut groß ist und ein Demagoge sich das zunutze macht. Die Vernunft sagt aber, dass es nichts bringt, die Demokratie abzuschaffen.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:und natürlich auch überraschender Weise die selben Parteien, die darüber entscheiden, welche Bedingungen eine Partei eigentlich erfüllen muß um über diesen TÜV zu kommen.
Stimmt nicht, der Parlamentarische Rat hat vor den Trümmern des zweiten Weltkriegs das Grundgesetz ausgearbeitet. Die Parteien haben da gar nichts zu entscheiden. Wenn, dann überhaupt nur das Bundesverfassungsgericht.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Ich persönlich bin es allerdings leid, daß irgendwelche "Gutenbergs" (die sich ihren akademischen Titel erschlichen haben)


Aha, die Demokraten sind also schuld an Guttenberg und überhaupt, dass der Mensch betrügt......hm, interessante Ansicht^^^^

und fall du es noch nicht weißt, Guttenberg ist weg, weil der Druck der Bevölkerung und des Parlaments ihn dazu gedrängt haben. Außerhalb einer Demokratie gibt es weder ein Parlament, noch eine öffentliche Meinung, die irgendeinen interessiert
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Aber genau darum geht es schlußendlich in einer Wehrhaften Demokratie. Es geht darum ein mündiges Volk zu bevormunden
es geht gerade darum, dass das Volk weiterhin der Souverän bleibt.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Dumme Menschen wird es immer geben. Und es wird auch immer irgendwelchen Wirrköpfen gelingen solche Menschen zu instrumentalisieren. Aber solange diese Ideen schlecht sind, werden sie in einer LEBENDIGEN Demokratie nie (!) eine Mehrheit für sich gewinnen können
erklär mir dann bitte, wie die Demokratie 1933 abgeschafft werden konnte. Nach deiner Theorie waren die Deutschen alle von Grund auf schlecht


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

25.05.2012 um 23:25
@kakaobart
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Meinst du nicht, daß es in der Natur der Sache liegt, daß radikale NATIONALISTEN gegen Globalisierung sind? Ich glaub da immer noch eher an den Bären...;o)
Nein sogar im Gegenteil, die Nationalsozialisten in den 30ern waren sogar für die Globalisierung.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Volksverhetzung und Morddrohungen sind reale TATEN. Eine Meinung ist etwas geistiges.
Eine Meinung auszusprechen ist ebenfalls eine reale Tat und nichts surreales.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Davon abgesehen weiß ich nicht, ob per Definition jeder Faschist schonmal eine Volksverhetzung oder Morddrohung begangen hat... findest du es sachlich und rechtschaffend sowas pauschal zu behaupten?
Ich gehe nicht davon aus dass Faschisten vom Zusammenleben der Kulturen oder für die Schwulen-Ehe propagieren.

@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich finde auch, dass Du nicht ausreichend differenzierst.
Freiheit bedeutet, dass man erstmal grundsätzlich seine Meinung sagen darf. Das gilt für Rechte und für Linke, Für Christen und für Moslems, ganz einfach für jeden, der eine Ansicht zu einem Thema hat.
Und deswegen gehören Nazis nicht unserer Demokratie an, weil sie gegen die Meinungsfreiheit außer ihrer eigenen propagieren. Was macht das für einen Sinn wenn die Demokratie genutzt wird um eine Diktatur zu werden?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Erst wenn diese Ansichten nach außen getragen werden UND wenn diese Aussagen in die Rechte von anderen so deutlich eingreifen, dass deren Interessen überwiegen, dann darf diese Meinung nicht (öffentlich) geäußert werden.
Darauf muss man doch nicht drauf warten bist die mit dem anfangen wofür sie eigentlich gekommen sind.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und siehe da: Wenn Rechte bei ihren Demos Straftaten begehen, indem die den Holocaust leugnen oder zum Mord an Ausländern aufrufen, wird die Demo aufgelöst und die Täter werden strafrechtlich belangt.

Irgend einer Personengruppe schon per se das Recht abzusprechen, sich äußern zu dürfen, ist eine Einstellung, die den Freiheitsgedanken mit Füßen tritt.
So glatt ist das nicht, dass beim ersten Heil Hitler die Demo gleich verboten wird und in Dessau kann es sogar sein dass unter den Nazis sogar Polizisten sind.


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

25.05.2012 um 23:28
Damalige Nazis waren nicht für Globalisierung.
Imperialismus ≠ Globalisierung


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25.05.2012 um 23:34
@niurick
Ach kommt, Truppen bei fast allen Kontinenten, das ist schon ziemlich global.


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

26.05.2012 um 00:30
@japistole
Zitat von japistolejapistole schrieb:richtig, und gerade aus dem Grund soll die Demokratie ja erhalten bleiben, damit der vernünftige einzelne Mensch weiterhin zu den Entscheidungen betragen kann, anstatt sie einem Einzelnen oder einer Oligarchie zu überlassen.
Du hast nicht verstanden, daß man die Demokratie ansich opfert, wenn man ihre Grundprinzipien aufgiebt. Die Regierung wird mit solchen Methoden unglaubwürdig.
Zitat von japistolejapistole schrieb:Außerdem ist es unlogisch jemanden als nichtdemokratisch zu bezeichnen, wenn er sich gegen Demokratiefeinde zur Wehr setzt.
Nein, ist es nicht. Ein Christ muß auch dann seinen Nächsten lieben, wenn dieser kein Christ ist. Ein Demokrat muß jemandem auch dann demokratische Rechte zugestehen, wenn er kein Demokrat ist.

Andernfalls wäre die Demokratie ja nur ein "exclusiver Club" mit Privilegien für die Mitglieder. Und ab diesem Zustand wären wir dann auch wieder bei einem totalitären Regime.
Zitat von japistolejapistole schrieb:Aber gerade der Mangel an diesem Konzept hat doch gerade dazu geführt, dass die Demokratie abgeschafft wurde. Die Gefahr besteht immer, wenn der Unmut groß ist und ein Demagoge sich das zunutze macht. Die Vernunft sagt aber, dass es nichts bringt, die Demokratie abzuschaffen.
Nein. Die Demokratie konnte nur abgeschafft werden, weil sie nicht von der Mehrheit des Volkes getragen wurde! Hätte in der Weimarer Republik eine solche Mehrheit voll und ganz hinter der Demokratie gestanden, hätte die NSDAP nicht so einen Zulauf gehabt...und hätte unmöglich (!) die Macht ergreifen können.
Zitat von japistolejapistole schrieb:Aha, die Demokraten sind also schuld an Guttenberg und überhaupt, dass der Mensch betrügt......hm, interessante Ansicht
Netter rabulistischer Versuch. Aber schon meine Formulierung im Zitat schließt aus, daß ich auch nur ansatzweise etwas ähnliches behauptet habe.

Was hat dir denn an meiner Aussage so weh getan, daß du darauf so emotional reagiest und nun jede Sachlichkeit fallen lässt? :o)
Zitat von japistolejapistole schrieb:es geht gerade darum, dass das Volk weiterhin der Souverän bleibt.
Würde jeder Tyrann jetzt behaupten. Ich habe es dir erklärt, warum dies aber faktisch nicht zutrifft.
Zitat von japistolejapistole schrieb:erklär mir dann bitte, wie die Demokratie 1933 abgeschafft werden konnte. Nach deiner Theorie waren die Deutschen alle von Grund auf schlecht
Dies gelang, weil zu viele Deutsche die Demokratie der Weimarer Republik nie wollten und darum von Anfang an offen waren für radikale Alternativen. Die WR war eine tote Demokratie, weil sie nicht vom Volk getragen wurde...

@Individualist
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:Nein sogar im Gegenteil, die Nationalsozialisten in den 30ern waren sogar für die Globalisierung.
Kannst du mir dazu bitte eine seriöse Quelle geben?
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:Eine Meinung auszusprechen ist ebenfalls eine reale Tat und nichts surreales.
Etwas "auszusprechen" ist ebenfalls eine Tat. Eine Meinung ist dagegen weiterhin etwas rein geistiges.

Ich bin schon gespannt, was du als Nächstes erzählst um dich vor der Einsicht zu drücken, daß eine Meinung nie (!) ein Verbrechen sein kann (und einem der arme Tyrann leid tun kann, der es sich zur Aufgabe erklärt Gedanken jagen zu wollen!).
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:Ich gehe nicht davon aus dass Faschisten vom Zusammenleben der Kulturen oder für die Schwulen-Ehe propagieren.
Mag sein. Aber einen Menschen zum Verbrecher eklären, weil du von etwas ausgehst ist nunmal nicht mit einem Rechtsstaat zu vereinbaren. Im Übrigen finde ich es interessant, daß du das bei den Salafisten hier in einem anderen Thema nicht so eng siehst und weit davon entfernt bist die pauschal zu Verbrechern zu erklären...(wer Doppelmoral findet, darf sie behalten!) ^^
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:Darauf muss man doch nicht drauf warten bist die mit dem anfangen wofür sie eigentlich gekommen sind.
In einem Rechtsstaat schon. Aber davon scheinst du ja eh nix zu halten...

@krijgsdans
Zitat von krijgsdanskrijgsdans schrieb:Ach kommt, Truppen bei fast allen Kontinenten, das ist schon ziemlich global.
Der Begriff "Globalisierung" bezieht sich auf wirtschaftliche Umverteilung in Billiglohn-Länder, um dort entsprechend preiswert produzieren zu können.


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

26.05.2012 um 01:23
@kakaobart
Eine unausgesprochene Meinung ist keine Meinung sondern nur ein Gedanke.


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

26.05.2012 um 01:31
@kakaobart

Also, ich fand dein Beitrag sehr lesenwert und danke dir erst mal dafür. Ich möchte aber auch an einigen Stellen wiedersprechen und/oder meine Sicht erläutern. Ich bin aber kein Politikwissentschaftler, also Nachsicht falls ich mich irgendwo irren sollte :)
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Hast du dir mal darüber Gedanken gemacht, wodurch sich die Demokratie letzten Endes definiert - was sie von allen anderen politischen Systemen unterscheidet...? Es sind nicht die Wahlen oder der Wettstreit unterschiedlicher politischer Stöhmungen - sowas gibt es in kleinerem und größerem Umfang auch immer mal in totalitären Staaten.
Irgendwie liest sich das etwas verharmlosend. Totalitäre Staaten unterdrücken diese politischen Strömungen und schlagen sie regelmäßig nieder.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Es ist die Überzeugung, daß jeder erwachsene Mensch vernunftbegabt ist und darum eine intelligente Entscheidung treffen kann, die man somit ernst nehmen muß. DAS ist die philosophische Basis der Demokratie. Ohne diese Annahme macht Demokratie keinen Sinn - warum sollte ich Menschen bei Volksentscheidungen eine Stimme geben, wenn ich denen eh kein kompetentes Urteil zutraue?!
Nun, die Überzeugung, dass die Menschen vernunftbegabt und intelligent sind mag manch einen Diktator leider auch dazu bringen diese Menschen umso „ernster“ zu nehmen.

Es ist nicht unbedingt der Kern der Sache, dass die Menschen „intelligente“ Entscheidung treffen können. Es geht darum dass sie diese treffen dürfen. Sie dürfen selbst entscheiden, auch dürfen sie nicht besonders „intelligente“ Entscheidungen treffen, die trotzdem zu akzeptieren und umzusetzen sind. Das ist doch eher die Basis der Demokratie?!
Statt von intelligenten Entscheidungen ist es im Kontext eigentlich auch eher angebracht von rationalen Entscheidungen zu reden.

Was auch ein Wesensmerkmal nicht nur der Demokratie ist, dass sie nicht in das Wesen der Bürger bis in die tiefsten sozialen Strukturen eingreift um ihn zu gestalten und zu verändern. Das sollten wir auch immer im Hinterkopf haben.

Leider ist die Demokratie auch nicht die effizienteste aller Herrschaftsformen, aber damit kann ich gut leben.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Genau dieses Vertrauen in die Intelligenz und Vernunft der Menschen haben die Anhänger der "Wehrhaften Demokratie" aber nicht. Sie gehen davon aus, daß die Ideen mancher politischer Parteien zwar so falsch sind, daß sie uns NUR schaden können...aber andererseits der Wähler nicht in der Lage ist das zu erkennen. Und nach dem Motto "Messer, Gabel, Feuer Licht ist für kleine Kinder nicht" wird diese Wahloption dann einfach entfernt. Was übrig bleibt sind dann nur noch jene Parteien, die es über den "Politik-TÜV" geschafft haben...erfreulicher Weise sind es die selben Parteien, die uns schon seit Jahrzehnten regieren und natürlich auch überraschender Weise die selben Parteien, die darüber entscheiden, welche Bedingungen eine Partei eigentlich erfüllen muß um über diesen TÜV zu kommen.


So ganz einfach entfernt wird in Deutschland keine Partei. Wehrhaft bedeutet auch nicht per se die politischen Parteien, die die demokratische Grundordnung ablehnen, zu verbieten. Wehrhaft bedeutet sich gegen aggressive und kämpferische Parteien schützen zu können, wenn diese die demokratische Ordnung angreifen.

Die Demokratie handelt gerade, indem sie sich vor diesen Gruppen schützt, im Auftrag des Souveräns. Dass die Wähler das bis heute sehr gut erkennen können, zeigt doch die relative Bedeutungslosigkeit der Randparteien.

Wir haben in unserer Demokratie die Möglichkeit Parteien neu zu gründen, und bestehende abzuwählen. Wieso stört es also, daß seit Jahrzehnten die vermeintlich gleichen Parteien regieren.

Welche Wahloptionen wurden denn entfernt? Wieso gibt es erst seit „einiger“ Zeit Parteien wie „Die Grünen“ oder die „Piraten“. Haben die CDU/CSU und die SPD das abgesegnet, oder wie?

Bei der Betrachtung muss ich gar nicht erst auf die historische Komponente der Problematik eingehen. Wenn man diese auch noch betrachten würde, käme außer einer „Wehrhaften“ Demokratie sowieso nichts in Frage.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Ich persönlich bin es allerdings leid, daß irgendwelche "Gutenbergs" (die sich ihren akademischen Titel erschlichen haben) darüber urteilen, ob ICH denn intelligent genug bin zu erkennen, was für dieses Land gut ist und was nicht. Ich finde die Selbstverständlichkeit, mit der Verbote gefordert werden bedenklich...denn in dieser Selbstverständlichkeit zeichnet sich Verkennung MEINER Vernunft ab.
Wieso wieder die Erwähnung der Intelligenz? Auch ohne besonders „intelligent“ zu sein, kann man fähig sein zu beurteilen was für jemanden selbst - oder auch das Land - gut ist.

Die Selbstverständlichkeit, mit der Verbote gegenüber verfassungsfeindlichen Kräften ausgesprochen werden, spiegelt meine Vernunft zumindest wieder. Anscheinend doch auch die Vernunft der meisten Bürger dieses Landes. Allerdings könnte ich in vielen Einzelfragen natürlich auch zu Recht sagen, dass sie meine Vernunft ja verkennen. Damit muss ich dann aber leben oder anders wählen ;)
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Ich bin kein Schaf, daß von einem Hirten gelenkt werden muß - der mir sagt, über welche Brücke ich bedenkenlos gehen kann und welche einstürzen würde. Aber genau darum geht es schlußendlich in einer Wehrhaften Demokratie. Es geht darum ein mündiges Volk zu bevormunden...und dabei wird - und DAS ist das Gefährliche! - das etaplierte System gegen seine Bürger juristisch abgesichert.
Genau das ist das Gute. Dass das bisher beste System nämlich, welches sich zum Glück etabliert (oder hier sogar „aufgedrängt“ wurde) hat, sich unserem Willen nach selbst schützt. Alles Andere fände ich bedenklich.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Es wird ein Staat geschaffen, in dem die Regierung ÜBER den Wünschen der Bevölkerung steht! Denn wer sich etwas anderes wünscht ist per Definition plötzlich ein Verbrecher und macht sich strafbar, wenn er diese Wünsche äußert.
Verfassungsfeindliche Wünsche die man öffentlich äußert sind strafbar, ja.
Die Umsetzung der Demokratie verläuft nicht immer ideal und der Bürger wird wirklich oft bevormundet. Da stimme ich zu. Nur liegt das nicht an dem Wehrhaften unserer Demokratie oder gar an ihr selbst. Es liegt eher an den Politikern, Wählern, Medien und mMn besonders an den Lobbys.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Das alles steht im Konflikt mit den wichtigsten Grundsätzen der Demokratie: dem Glauben an die Vernunft des Menschen und dem erklärten Ziel einen Staat anhand der Entscheidungen dieser Menschen zu bilden.
Ich sehe diesen Konflikt nicht in der Art wie du es bisher beschrieben hast.
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Dumme Menschen wird es immer geben. Und es wird auch immer irgendwelchen Wirrköpfen gelingen solche Menschen zu instrumentalisieren. Aber solange diese Ideen schlecht sind, werden sie in einer LEBENDIGEN Demokratie nie (!) eine Mehrheit für sich gewinnen können. Der Verweis auf die 20ger Jahre und den Erfolg der NSDAP dann 1933 ist hier nicht bezeichnend - denn die Weimarer Republik war eine gescheiterte, tote Demokratie. Und tatsächlich muß sich auch nur eine tote Demokratie mit Verboten gegen die Ideen ihrer Gegner wehren... Aber eine tote Demokratie hat genauso keine Daseinsberechtigung wie eine Tyrannei.
Bitte aufhören ständig in dumme und intelligente Menschen zu kategorisieren. Es waren nicht mehr „Dumme“ als „Intelligente“, die Deutschland ins Verderben geführt haben.

Ein Toter, leider auch eine tote Demokratie, konnte sich noch nie gegen etwas wehren. Unsere lebendige Demokratie soll sich ruhig gegen ihre Feinde wehren können.


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feanora Diskussionsleiter
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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

26.05.2012 um 01:48
Bitte aufhören ständig in dumme und intelligente Menschen zu kategorisieren. Es waren nicht mehr „Dumme“ als „Intelligente“, die Deutschland ins Verderben geführt haben.


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26.05.2012 um 01:51
@feanora
Wieso zitierst du das jetzt?


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26.05.2012 um 03:24
Thema ist Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?
Also bitte sachlich beim Thema bleiben.
Danke


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Sind Nazi Demos ein Teil der Demokratie?

26.05.2012 um 04:30
@feanora
Ich finde es immer lustig, dass man sich immer auf eine Ideologie konzentriert, welche man verbieten müsse. Immer wieder finden sich Leute, welche irgendwas verbieten möchten, was nicht gedacht werden darf, während sie anderen ideologischen Unsinn schlicht nicht zur Kenntnis nehmen.

Hier also jetzt der x-te "böse Nazis"-Trööt. Es ist sicher unstrittig, das der deutsche Nationalsozialismus Millionen von Menschen das Leben gekostet hat und das er für den Genozid an den Juden verantwortlich war, da gibt es nichts zu leugnen, noch zu beschönigen.

Um so erstaunlicher finde ich deshalb, dass es, auch hier im Forum, massig sich selbst als links, oder kommunistisch eingestellte User gibt, die dennoch, ohne mit der Wimper zu zucken, das Existenzrecht Israels in Frage stellen und die Millionen von Opfern nicht erwähnenswert finden, welche den roten Horden zum Opfer fielen, sei es in Russland unter Stalin, in China unter Mao, unter den roten Khmer, unter Kubas Castro, bis hin zu den Steinzeitkommunisten in Nordkorea.
Trotzdem kommt hier niemand auf die Idee, nun den Kommunismus verbieten zu wollen, oder Demos der Linken, oder gar der MLPD. Schließlich ist das, für den Kommunismus maßgebliche "Kapital", von Marx und Engels, ja eigentlich auch eine deutsche "Erfindung".

Auch scheint es niemanden zu kümmern, wenn religöse Ideologien zu Mord und Totschlag geführt haben. Christliche Ideologien, seien sie nun katholisch, oder evangelisch, haben ebenso zu Millionen von Opfern geführt, sei es in Mittel- und Südamerika, Nordamerika, ach eigentlich rund um den Globus und auch Europa wurde von ihnen im 30jährigen Krieg in weiten Teilen zerstört und entvölkert.
Tritt aber nun die Politik hierzulande gegen die Kirchen an, oder unterbindet sie kreationistische, bzw. evangelikale Auswüchse? Nö.

Auch nicht besser ist der Islam, der in seiner Geschichte auch Millionen von Opfern zu verzeichnen hat und in dessen Namen noch heute fast täglich Menschen ermordet werden. Wird deshalb der Islam verboten, oder wenigstens seine peinlichsten Auswüchse, wie etwa der Salafismus? Ebenfalls nein.

Und wie sieht es denn eigentlich mit unserer, in den ach so schönen westlichen Demokratien, akzeptierten Ideologie des Kapitalismus aus? Es waren kapitalistische Demokratien, welche die nordamerikanische Ureinwohner, die Indianer, nahezu ausgerottet haben, um an das Land zu kommen.
Man sollte nicht vergessen, dass England eine der ältesten Demokratien ist und nur eine konstitutionelle Monarchie ist. Trotzdem haben Demokratien ihre Kolonien noch bis vor ca. 50 Jahren gnadenlos gehalten und ausgebeutet, allen voran England und Frankreich. Es waren kapitalistische Demokratien, welche Millionen von Zivilisten in Korea und Vietnam, etc. auf dem Gewissen haben. Kommt nun irgendwer auf die Idee den Kapitalismus zu verbieten? Nö, ganz im Gegenteil, man rettet Banken und klammert sich an ihn.

Dabei müsste doch die logische Lehre, aus all dem oben Gesagten lauten, jede Ideologie, egal welcher Couleur, ist Scheisse und sollte verboten werden.
Also @feanora, was soll es bringen, wenn man nun den Nazi-Quatsch und deren Demos verbietet, während man den ganzen anderen, oben erwähnten Unfug, toleriert?
Wie ich hoffentlich gezeigt habe, sind es dogmatische Ideologien, welche Leute umbringen, sich nun eine einzelne davon herauszugreifen und zu verbieten, bringt rein gar nichts.


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26.05.2012 um 06:53
@Kc
da haste aber mal schön simpel erklärt, warum der dann tatsächlich "dumme" Bürger die Nazis toll findet. Als ob im Dorf nicht auch der SPD Mann wohnt, der im Fussballverein mitwirkt, Feste organisiert etc. Wenn es nur darum geht, dass ich irgendeinen, der eine politische Meinung vertritt 1. persönlich kenne 2. er mal ein Fest oder ähnliches organisiert und ich mich sonst für nix interessiere (oder besorgt ihnen der NPDler auch den nötigen Job, bezahlt den Kredit ab etc) dann bin ich sehr oberflächlich und denke nicht sehr weit. Ich hoffe nicht, dass die Mehrheit so blöd ist, ich gehe immer noch davon aus, dass Menschen denken, sich eine Meinung auf mehr als "toll, der Nazi hat einen Grillwürstchenstand organisiert" bilden, bevor sie eine Partei, politische Meinung mittragen bzw. wählen.
Interessant zu lesen, für wie einfach gestrickt manche hier die Bürger halten.......

Das einer dies beklatscht, wundert mich allerdings nicht.


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26.05.2012 um 10:53
@Tussinelda

^^

WENN der SPD-Abgeordnete aus dem Landtag sich auch regelmäßig um seine Wähler auf dem Dorf kümmert, dann wird er wohl das bessere Standing haben.

WENN er es allerdings nicht macht, wenn die Leute das Gefühl haben, dass sich die anderen Politiker nicht um sie kümmern, dann kommt der NPDler besser weg, der ihnen das Gefühl gibt, er würde sich für sie interessieren und aktiv für die Belange der Menschen einsetzen.


Der wirkt dann eben NICHT als ,,Nazi am Grillwürstchenstand".

Sondern er und seine Partei haben vielleicht dafür gesorgt, dass der Müll am örtlichen See weggeräumt wird, das Jugendzentrum wieder öffnen kann, der Sohn eine Arbeit gefunden hat usw.


Leute stellt euch doch nicht so einfach an ^^


Wenn man immer wieder die Erfahrung macht, dass ein Typ für einen da ist und sich um einen kümmert, dann steht man dem auch vielfach nicht mehr so negativ gegenüber.
Ist doch logisch. Was glaubst du denn, warum die NPDler sogar da gewählt werden, wo es kaum Ausländer gibt? Weil sie den Menschen als aktive und bessere Alternative erscheinen.

Und dies wiederum basiert auf der UNFÄHIGKEIT DER DEMOKRATEN, sich als die bessere Alternative zu präsentieren!


Man möge doch bitte nicht so arrogant sein und nur so einfach rechnen, dass jeder bloß dumm ist, weil er die Neonazis wählt.


Vielmehr sollte man sich mal Gedanken über die Gründe machen, damit man sie bekämpfen und so dem Unkraut den Boden entziehen kann!


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26.05.2012 um 11:00
http://www.news.de/politik/855250382/studie-waehler-rechtsextremer-parteien-oft-maennlich-arm-und-arbeitslos/1/

was soll ich sagen @Kc


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26.05.2012 um 11:01
@Kc
ist Dummheit kein Grund?


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