@eckhart Ich finde, Du siehst das ein wenig einseitig.
Es ist nicht zu bestreiten, dass es einen geplanten durchschnittlichen Lebenszyklus von Produkten gibt. Aber was sind die Folgen daraus?
Nehmen wir mal ein Rührgerät als Beispiel. Der Hersteller kalkuliert bei seiner Preisgestaltung ein, dass er eine bestimmte Anzahl von Geräten pro Jahr verkauft. Wenn dieser Fall eintritt, kann er kostendeckend einen Preis X für dieses Gerät verlangen. Wenn der Fall nicht eintritt, weil die Geräte 20 Jahre halten und der Markt gesättigt ist, hat das zur Folge, dass der Hersteller seine Entwicklungskosten etc. auf eine geringere verkaufte Menge umlegen muss und das einzelne Gerät teurer wird. Zudem werden Entwicklungszyklen länger werden, bei einem Rührgerät mag das kaum eine Rolle spielen, bei einem Computer u.U. schon.
Um das mal zusammen zu fassen: Wenn Du bereit bist, 5000 EUR für einen einfachen Laptop auszugeben, kann dieser Laptop so hergestellt werden, dass er zuverlässig 20 Jahre funktioniert und der Hersteller trotzdem kostendeckend herstellt.
Überlege mal, wie billig elektrische und elektronische Geräte in Relation zum durchschnittlichen Einkommen geworden sind. Das ist eine Folge daraus, dass sehr viele dieser Geräte verkauft werden.
Da die meisten Menschen lieber wenig für ein Gerät ausgeben, sind diejenigen, die lieber ein haltbares Gerät haben wollen und mehr dafür bezahlen, in der Minderheit. D.h. diejenigen müssen nach einem passenden Hersteller suchen.
Aus meiner Sicht ist der einzige Nachteil einer geplanten Obsoleszenz der hohe Ressourcenaufwand und die damit verbundenen Schädigung der Umwelt. Aber auch hier hat es der Verbraucher in der Hand. Wer jedes Jahr ein neues Smartphone kauft, leistet dem Vortrieb. Wer meint, für 50 EUR ein Rührgerät zu erhalten, das haltbar ist und unter einwandfreien ökologischen Bedingungen hergestellt wurde, sollte darüber noch mal ernsthaft nachdenken.