Die islamische Welle
03.02.2011 um 15:39@Somayyeh
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Auf der Kongo-Konferenz von 1884/85 in Berlin wurde das Kongobecken mitsamt seinem Hinterland dem König von Belgien, Leopold II., zugesprochen. Somit nahm die Kolonie eine Sonderrolle ein: Während die anderen Kolonien auf der Welt von einem Staat verwaltet und regiert wurden, war der so genannte Kongo-Freistaat seit 1885 persönlicher Privatbesitz des Königs.Nicht der Belgische Staat als Kolonialmacht sondern Leopold II. selbst als Privatbesitzer.
Somayyeh schrieb:Naja, das die Koloialmächte lange Zeit selbst Skalven in ihre Kolonien brachten, bis 1865 in USA sogar staatlich instituionalisiert
In 300 Jahren transatlantischem Sklavenhandel blieben die Europäer immer Händler. Sie jagten nicht, und sie versklavten nicht. Das taten die Afrikaner selber, betont Flaig: «Afrikaner versklavten andere Afrikaner, sie deportierten ihre Opfer, und sie verkauften diese wie Vieh an europäische Händler. Warum? Weil sie überhaupt keine Gemeinsamkeit zwischen sich und ihren versklavten Opfern sahen.» Auf den langen Märschen vom Landesinneren zum Atlantik kamen oft mehr Sklaven ums Leben als auf der Überfahrt nach Amerika. Die afrikanischen Versklaver blieben in Westafrika immer die Herren des Geschäfts: Sie bestimmten den Preis und welcher europäische Kapitän wie viele Sklaven bekam. Tatsächlich war jahrhundertelange islamische Sklavenjagd in Afrika die Voraussetzung für den transatlantischen Sklavenhandel der Europäer, erklärt Flaig. Jene islamisierten afrikanischen Räuberstaaten, für die die Sklavenjagd einziger Existenzzweck war, «vermochten auf jede Nachfrage elastisch zu reagieren» und schufen sie regelrecht. In Sklavenjagd-Dschihads ? bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden sie wirklich als «heilige Kriege» deklariert ? warfen die Räuberstaaten solche Mengen von Sklaven auf die Märkte, dass diese Kriege «als hauptsächlicher Faktor für den Sklavenexport nach Amerika» erscheinen.