Aldaris
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Gema will an Martinsliedern verdienen
11.11.2010 um 17:45 ... beim Martinszug verdient die Gema mit. Jeder Kindergarten muss seinen Martinszug anmelden - und eine Liste der Lieder vorlegen. Ist ein Stück urheberrechtlich geschützt, werden Tantiemen fällig.
... Lizenzgebühren ... schwanken zwischen 56 Euro für bis zu 500 Kopien und 2224 Euro für bis zu 20.000 Kopien.
Quelle: WAZ Nr. 263 11.11.2010
Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr aufregen soll. Über die Tatsache, dass die Musikindustrie mittlerweile wohl völlig verzweifelt zu sein scheint und nach jedem Strohhalm greift, oder darüber, dass so langsam das letzte bischen Menschlichkeit verloren geht.
Aus der Sicht eines Kapitalisten und dem Gesetzgeber ist die Forderung von Tantiemen und Lizenzgebühren für das Abspielen von Liedern deutlich nachvollziehbar. Die Künstler haben ein Werk geschaffen und haben daher den Anspruch dafür entlohnt zu werden. Dass ist die eine Seite.
Die andere Seite ist, dass mir bei solchen Kapriolen die Hutschnur platzt! Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich die Industrie nicht erbarmt und für diesen Tag von Kosten absieht. Zusätzlich zu den Kosten, müssen sich die Pädagogen durch ein Dschungel von komplizierten Lizenzfragen wühlen. Ich mein, es geht hier nicht um eine kommerzielle Nutzung oder Geldmacherei, sondern nur um das gemeinsame Singen an einem besonderen Tag.
Ich hoffe, es tun sich ein paar Künstler zusammen, nehmen so alle möglichen St. Martins-Lieder auf und pressen mithilfe von Spenden genug Platten, um die Kindergärten zu versorgen.
Dies sollte einleitend einen Sachverhalt beschreiben, den man in ähnlichen Formen immer häufiger erlebt. Absurde Entscheidungen von großen Konzernen oder von diesen engagierte Unternehmen bzw. von Geldeintreibern wie der Gema, GEZ etc.
Nun, es gibt ja noch mehrere Beispiele für solche Profitgier. Die großen Konzerne werden immer größer und schlucken die kleineren Unternehmen. Prozesse werden automatisiert, weil die Unternehmensstrukturen immer komplexer und komplizierter werden. Was daraus resultiert, sind ultramächige Konzerne, die eine Verantwortung für unglaublich viele Mitarbeiter und Aktionäre haben. Aufgrund dieser Verantwortung ist "Shareholder Value" wohl das wichtigste Unternehmensziel, um das Unternehmen, alle Mitarbeiter und Anteilseigner vor negativem Gewinn oder sogar Insolvenz zu schützen. Im Ergebnis bedeutet das, das gerade große Konzerne wenig Rücksicht nehmen auf ungefährliche "Stakeholder", in dem Fall die Kindergärten und erst recht nicht auf einzelne Personen.
Doch welche Menschen stecken hinter solchen Entscheidungen? Ist das die Folge von Unternehmen mit hierarchischer Unternehmensstruktur, bei dem der Unterstellte Manager gute Zahlen liefern muss, um nicht entlassen zu werden? Frisst der grenzenlose Kapitalismus noch das letzte bischen Menschlichkeit auf? Ich fürchte, es wird so kommen, denn es wird irgendwann nur noch eine Hand voll Konzerne auf der Welt geben, die alles kontrollieren. Da ist dann nur noch Platz für schwarze Zahlen und Effizienzsteigerung, aber kein Platz für das Individuum. Schrecklich, könnte man doch diese Entwicklung irgendwie kippen. Ich will nicht in einer Welt voller Roboter leben.
... Lizenzgebühren ... schwanken zwischen 56 Euro für bis zu 500 Kopien und 2224 Euro für bis zu 20.000 Kopien.
Quelle: WAZ Nr. 263 11.11.2010
Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr aufregen soll. Über die Tatsache, dass die Musikindustrie mittlerweile wohl völlig verzweifelt zu sein scheint und nach jedem Strohhalm greift, oder darüber, dass so langsam das letzte bischen Menschlichkeit verloren geht.
Aus der Sicht eines Kapitalisten und dem Gesetzgeber ist die Forderung von Tantiemen und Lizenzgebühren für das Abspielen von Liedern deutlich nachvollziehbar. Die Künstler haben ein Werk geschaffen und haben daher den Anspruch dafür entlohnt zu werden. Dass ist die eine Seite.
Die andere Seite ist, dass mir bei solchen Kapriolen die Hutschnur platzt! Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich die Industrie nicht erbarmt und für diesen Tag von Kosten absieht. Zusätzlich zu den Kosten, müssen sich die Pädagogen durch ein Dschungel von komplizierten Lizenzfragen wühlen. Ich mein, es geht hier nicht um eine kommerzielle Nutzung oder Geldmacherei, sondern nur um das gemeinsame Singen an einem besonderen Tag.
Ich hoffe, es tun sich ein paar Künstler zusammen, nehmen so alle möglichen St. Martins-Lieder auf und pressen mithilfe von Spenden genug Platten, um die Kindergärten zu versorgen.
Dies sollte einleitend einen Sachverhalt beschreiben, den man in ähnlichen Formen immer häufiger erlebt. Absurde Entscheidungen von großen Konzernen oder von diesen engagierte Unternehmen bzw. von Geldeintreibern wie der Gema, GEZ etc.
Nun, es gibt ja noch mehrere Beispiele für solche Profitgier. Die großen Konzerne werden immer größer und schlucken die kleineren Unternehmen. Prozesse werden automatisiert, weil die Unternehmensstrukturen immer komplexer und komplizierter werden. Was daraus resultiert, sind ultramächige Konzerne, die eine Verantwortung für unglaublich viele Mitarbeiter und Aktionäre haben. Aufgrund dieser Verantwortung ist "Shareholder Value" wohl das wichtigste Unternehmensziel, um das Unternehmen, alle Mitarbeiter und Anteilseigner vor negativem Gewinn oder sogar Insolvenz zu schützen. Im Ergebnis bedeutet das, das gerade große Konzerne wenig Rücksicht nehmen auf ungefährliche "Stakeholder", in dem Fall die Kindergärten und erst recht nicht auf einzelne Personen.
Doch welche Menschen stecken hinter solchen Entscheidungen? Ist das die Folge von Unternehmen mit hierarchischer Unternehmensstruktur, bei dem der Unterstellte Manager gute Zahlen liefern muss, um nicht entlassen zu werden? Frisst der grenzenlose Kapitalismus noch das letzte bischen Menschlichkeit auf? Ich fürchte, es wird so kommen, denn es wird irgendwann nur noch eine Hand voll Konzerne auf der Welt geben, die alles kontrollieren. Da ist dann nur noch Platz für schwarze Zahlen und Effizienzsteigerung, aber kein Platz für das Individuum. Schrecklich, könnte man doch diese Entwicklung irgendwie kippen. Ich will nicht in einer Welt voller Roboter leben.