darthhotz
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Die BILD Zeitung kämpft für die Pressefreiheit!
30.08.2004 um 16:49Alles hat seine guten Seiten, sogar die Bildzeitung.
Was im Spiegel nur beiläufig erwähnt wird, ist der Bild wenigstens eine ganze dicke Seite wert. Die Rede ist vom geplanten EU Gesetzentwurf zum Schutz der Privatspähre bei öffentlichen Personen, eine Lex Diana sozusagen, die aber dramatische Auswirkungen auf die freie Berichterstattung hat. Das Gesetz ist seit Monaten in der Diskussion, bisher aber noch nicht gestoppt worden und langsam wird die Zeit knapp. Hier worum es geht:
Aus BILD 30.8.2004
Deutsche Chefredakteure appellieren an Gerhard Schröder
Herr Bundeskanzler,
stoppen Sie die Zensur!
Diese deutschen Chefredakteure (aller namenhaften deutschen Zeitungen, anm. Hotz) appellieren an Gerhard Schröder
Offener Brief an den Kanzler: BILD druckt den Wortlaut.
Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit ist eine Entwicklung eingetreten, die eine Grundfeste unserer Demokratie bedroht – die Pressefreiheit.
Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte soll künftig eine Berichterstattung über Personen des öffentlichen Lebens nur zulässig sein, so weit es um deren offizielle Funktion geht. Wie sich diese Personen sonst verhalten, mit wem sie sich treffen, mit wem sie Geschäftskontakte haben oder von wem sie sich den Urlaub bezahlen lassen, darf dann nicht mehr berichtet werden. Was unter dem Vorwand, die Privatsphäre vor Paparazzi zu schützen, beschlossen wurde, hat dramatische Folgen für die Medien insgesamt. Wenn die Bundesregierung gegen dieses Urteil keine Berufung einlegt, werden allen seriösen Journalisten die Hände gebunden.
Es ist damit zu rechnen, dass Berichte unzulässig werden wie über,
• die private Adlon-Sause, die sich Ex-Bundesbankpräsident Welteke von einer anderen Bank finanzieren ließ,
• die anrüchigen Aktiengeschäfte des ehemaligen IG-Metall-Chefs Steinkühler,
• die Putzfrauen-, Billigmieten- und IKEA-Affäre von Ex-Ministerpräsident Biedenkopf,
• die Verbindungen des Ex-Verteidigungsministers Scharping mit dem PR-Berater Hunzinger,
• das wenig adelige Verhalten des Prinzen Ernst August von Hannover am türkischen Expo-Pavillon.
Über all dies soll nur noch mit Einwilligung der Betroffenen berichtet werden dürfen. Damit wird die wichtigste Aufgabe der freien Presse, den Mächtigen auf die Finger zu schauen, massiv behindert. Solche Personen können dann steuern, ob und was über sie berichtet wird. Der Bock wird zum Gärtner gemacht.
Abgeordnete könnten jede politische Berichterstattung verhindern, indem sie – wie vor der Nominierung des jetzigen Bundespräsidenten geschehen – ihre Treffen vom Parlament in Privathaushalte verlegen.
Wenn das geschieht, ist die Pressefreiheit bei uns Vergangenheit. Entstehen würde ein Zerrbild von diesem Lande. Ein Bild jenseits von Wahrheit und Wirklichkeit. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs trifft – so der frühere Richter am Bundesverfassungsgericht Prof. Dieter Grimm – die Funktion der Presse im Kern.
Die Bundesregierung hat das Urteil des Europäischen Gerichtshofs bisher nicht angefochten. Wenn sie bei dieser Haltung bleibt, entsteht schwerster Schaden für unsere Demokratie.
Wir fordern die Bundesregierung auf – halten Sie ein, stoppen Sie diese Entwicklung! Bewahren Sie die Pressefreiheit! Sie ist Basis jeder politischen Freiheit.
http://www.bild.t-online.de/BTO/index.html (Archiv-Version vom 31.08.2004)
Die erste Aktion bei der ich die Bild gerne unterstützen würde und bei deren Gelingen ich viel Erfolg wünsche, alles andere wäre ein gewaltiger Skandal und ein Anschlag auf die Pressefreiheit in ganz Europa.
Eine der eigenen Erkenntnis widersprechende Argumentation bewirkt eine kognitive Dissonanz. Eine Dissonanz ist psychologisch unangenehm. Daher will man sie reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass man versucht, aktiv Situationen und Informationen zu vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten. Oder die Person sucht konsequent nach Informationen, die mit der eigenen Haltung oder Meinung stimmig sind.
(Festinger, Leon: Theorie der kognitiven Dissonanz, Bern, Stuttgart 1978)
Was im Spiegel nur beiläufig erwähnt wird, ist der Bild wenigstens eine ganze dicke Seite wert. Die Rede ist vom geplanten EU Gesetzentwurf zum Schutz der Privatspähre bei öffentlichen Personen, eine Lex Diana sozusagen, die aber dramatische Auswirkungen auf die freie Berichterstattung hat. Das Gesetz ist seit Monaten in der Diskussion, bisher aber noch nicht gestoppt worden und langsam wird die Zeit knapp. Hier worum es geht:
Aus BILD 30.8.2004
Deutsche Chefredakteure appellieren an Gerhard Schröder
Herr Bundeskanzler,
stoppen Sie die Zensur!
Diese deutschen Chefredakteure (aller namenhaften deutschen Zeitungen, anm. Hotz) appellieren an Gerhard Schröder
Offener Brief an den Kanzler: BILD druckt den Wortlaut.
Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit ist eine Entwicklung eingetreten, die eine Grundfeste unserer Demokratie bedroht – die Pressefreiheit.
Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte soll künftig eine Berichterstattung über Personen des öffentlichen Lebens nur zulässig sein, so weit es um deren offizielle Funktion geht. Wie sich diese Personen sonst verhalten, mit wem sie sich treffen, mit wem sie Geschäftskontakte haben oder von wem sie sich den Urlaub bezahlen lassen, darf dann nicht mehr berichtet werden. Was unter dem Vorwand, die Privatsphäre vor Paparazzi zu schützen, beschlossen wurde, hat dramatische Folgen für die Medien insgesamt. Wenn die Bundesregierung gegen dieses Urteil keine Berufung einlegt, werden allen seriösen Journalisten die Hände gebunden.
Es ist damit zu rechnen, dass Berichte unzulässig werden wie über,
• die private Adlon-Sause, die sich Ex-Bundesbankpräsident Welteke von einer anderen Bank finanzieren ließ,
• die anrüchigen Aktiengeschäfte des ehemaligen IG-Metall-Chefs Steinkühler,
• die Putzfrauen-, Billigmieten- und IKEA-Affäre von Ex-Ministerpräsident Biedenkopf,
• die Verbindungen des Ex-Verteidigungsministers Scharping mit dem PR-Berater Hunzinger,
• das wenig adelige Verhalten des Prinzen Ernst August von Hannover am türkischen Expo-Pavillon.
Über all dies soll nur noch mit Einwilligung der Betroffenen berichtet werden dürfen. Damit wird die wichtigste Aufgabe der freien Presse, den Mächtigen auf die Finger zu schauen, massiv behindert. Solche Personen können dann steuern, ob und was über sie berichtet wird. Der Bock wird zum Gärtner gemacht.
Abgeordnete könnten jede politische Berichterstattung verhindern, indem sie – wie vor der Nominierung des jetzigen Bundespräsidenten geschehen – ihre Treffen vom Parlament in Privathaushalte verlegen.
Wenn das geschieht, ist die Pressefreiheit bei uns Vergangenheit. Entstehen würde ein Zerrbild von diesem Lande. Ein Bild jenseits von Wahrheit und Wirklichkeit. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs trifft – so der frühere Richter am Bundesverfassungsgericht Prof. Dieter Grimm – die Funktion der Presse im Kern.
Die Bundesregierung hat das Urteil des Europäischen Gerichtshofs bisher nicht angefochten. Wenn sie bei dieser Haltung bleibt, entsteht schwerster Schaden für unsere Demokratie.
Wir fordern die Bundesregierung auf – halten Sie ein, stoppen Sie diese Entwicklung! Bewahren Sie die Pressefreiheit! Sie ist Basis jeder politischen Freiheit.
http://www.bild.t-online.de/BTO/index.html (Archiv-Version vom 31.08.2004)
Die erste Aktion bei der ich die Bild gerne unterstützen würde und bei deren Gelingen ich viel Erfolg wünsche, alles andere wäre ein gewaltiger Skandal und ein Anschlag auf die Pressefreiheit in ganz Europa.
Eine der eigenen Erkenntnis widersprechende Argumentation bewirkt eine kognitive Dissonanz. Eine Dissonanz ist psychologisch unangenehm. Daher will man sie reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass man versucht, aktiv Situationen und Informationen zu vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten. Oder die Person sucht konsequent nach Informationen, die mit der eigenen Haltung oder Meinung stimmig sind.
(Festinger, Leon: Theorie der kognitiven Dissonanz, Bern, Stuttgart 1978)