Politik ist "unattraktiv" geworden

wokiokami schrieb am 26.02.2010:wann habt ihr euch das letzte mal damit beschäftigt?

Ich beschäftige mich nahezu jeden Tag mit Politik. Bin selber Parteimitglied und stecke viel Zeit in politische Jugendarbeit.

Und im Gegensatz zu anderen finde ich Politik nicht langweilig, sondern meist interessant und manchmal frustrierend ;)

@Mr.Dextar

danke für den Hinweis Papa

Mr.Dextar schrieb:Solange die Idee überlebt und man eines Tages gemeinsam den Willen hat, etwas zu verändern, sehe ich eine Utopie als realistisch an.

Vielleicht ist deswegen Politik für viele "unattraktiv"? Weil man keine Träume mehr diesbezüglich hat? Weil man denkt, man könne doch eh nichts ändern?

Dem stimme ich absolut zu.

Ideen geben der Politik etwas mehr Dynamik.

@wokiokami
Es scheint so, als leben die politiker und die menschen zu stark aneinander vorbei leben
und haben sich gegenseitig satt. Dabei geht uns politik doch alle was an!

Die Politiker in Berlin machen Politik was die Minderheit will und nicht was die Mehrheit will oder besser gesagt, es wird Politik gemacht was so im Lissabon-Vertrag steht!

Ich habe den Lissabon-Vertrag nicht unterschrieben und für sowas wurde ich auch nicht gefragt!

Welche Deppen glauben eigentlich, Politik bestünde nur darin, hin und wieder wählen zu gehen?

Doors schrieb:Welche Deppen glauben eigentlich, Politik bestünde nur darin, hin und wieder wählen zu gehen?

Meiner Erfahrung nach viele. Resultiert sich aber aus der "Ich-werd-doch-eh-nix-ändern-können"- Einstellung.

@Mr.Dextar

Mit der Einstellung ändert man ja auch nichts. So gesehen stimmt's dann wieder.

@Doors

Politik fängt bei der Idee bzw. der Diskussion an. Indem man eine Meinung vertritt, sagt man logischerweise auch was aus, wenngleich dies auch keine Revolution nach sich zieht.
Aber es ist der Anfang.

Desinteresse folgt meist aus Gründen der Motivationslosigkeit, denke ich.
Wenn man einen Blick in die Geschichte wirft und erschreckend bemerkt, wie viele Regierungen (auf ihre Weise) versagt haben, denkt man sich, dass alles nur noch genau so schlimm gemacht werden kann.

Gerade DIES ist aber ein Antrieb: Es besser zu machen.

Denn schlimmer geht's nimmer. ;)

@Mr.Dextar

Ach, ich würde mit Blick auf die Menschheitsgeschichte sagen:

Es hat schon schlimmere Staaten gegeben als diesen. Nicht, weil ich ihn verteidigen wollte, aber weil ich gern die Relationen bewahren möchte.

Propaganda gegen Arme ist nicht Massenmord, Afghanistan ist nicht 2. Weltkrieg und Ein-Euro-Job ist nicht Leibeigenschaft.

@Doors

Doors schrieb:Propaganda gegen Arme ist nicht Massenmord, Afghanistan ist nicht 2. Weltkrieg und Ein-Euro-Job ist nicht Leibeigenschaft.

Gewiss nicht; ich bezog mich auf die 'schlimmeren' Staaten mit meiner letzten Aussage.

Korrekturen an einem System sollte man jedoch intensiv zu betreiben versuchen. Ich präferie da geistige Arbeit. Sachbeschädigung oder Körperverletzung als Mittel ist mir zu laut.

*präferiere

@Mr.Dextar

Mr.Dextar schrieb:Korrekturen an einem System sollte man jedoch intensiv zu betreiben versuchen.

Keine Frage; und deswegen wunderte ich mich vor kurzem, als hier (ich weiß nicht mehr welcher Thread) jemand schrieb ihn nerve die ständige Unzufriedenheit der Deutschen. Dieser User sollte sich vielleicht mal darüber bewusst werden, dass die Unzufriedenheit von heute die Errungenschaft von morgen ist....

@Valentini

Wer herumheult und nichts tut, sollte sich wirklich an die eigene Nase fassen. :|

@Mr.Dextar

Natürlich. Herumheulen und unzufreiden sein ist ja gut und ok, aber daraus sollte dann anstatt einer Haltung in Lethargie eben eine vernünftige Handlung zur Änderung führen

Und wie Doors auch schon meinte, sind für mich die Leute bedauernswert, die meinen Demokratie wäre einfach nur alle 4 Jahre mal ein Kreuz zu machen. Demokratie lebt vom Mitmachen des Volkes. Von sich einmischen, durchmischen, ansprechen, aufregen, Anregungen geben, ...

Das was wir haben ist auch eine Lobbykratie und keine Demokratie. Nicht das Volk herrscht, sondern die Interessensvertreter zahlungswilliger Klienten.

@all
So wie ich das sehe sind die meisten Einwohner Deutschlands ziemlich ängstlich.
Ich mein, wenn man sich die Nachrichten ansieht, da wird doch meist alles von der gleichen Panik auszulösen versuchenden Perspektive beleuchtet.
Und diese Art der Berichterstattung muss ja auch erstmal vom Volk unterstützt worden sein,
gut heute könnte man sagen es ist ein Teufelskreis.
Oder diese ganze Jammerei in dem Land, was soll das bringen ???

Ebenfalls werden wir wohl bald in Sachen Forschung sehr einbüßen müssen wenn diese ständige Angst vor dem Neuen hier bei gehalten wird.

@Mr.Dextar

Mr.Dextar schrieb:Ich präferie da geistige Arbeit. Sachbeschädigung oder Körperverletzung als Mittel ist mir zu laut.

Zu laut. Das ist jetzt Deine Begründung... ?

Politik ist die Kunst, die Wirtschaft zu befriedigen, ohne dass der Bürger rebelliert.