Mögliche Enteignung bei Hypo Real Estate

Hallöchen :)

Momentan wird ja in den Medien spekuliert, wie man mit der "angeschlagenen", besser gesagt wirtschaftlich kollabierten Hypo Real Estate umgehen sollte. Da steht auf der einen Seite eine weitere Finanzspritze, die sich der deutsche Staat unter Umständen (bzw. ziemlich sicher, je nach befragtem Experten) wieder zurückholen könnte und der Idee, der Marktwirtschaft ihren Lauf zu lassen und die HRE in den bankrott rasseln zu lassen.

Das klingt für mich beides sehr normal, wobei die erstere Lösung für die Belegschaft natürlich von Vorteil wäre - andererseits stellt sich die Frage der Fairness, wenn ein Unternehmen Insolvenz anmelden muss und die Banken mit Milliardenspritzen am Leben gehalten werden, mit der Begründung, dass es ja um die Finanzen der Bürger gehe (gleich der Wähler) - wobei ich mich Frage, ob die Angestellten von Märklin nicht genauso Bürger sind, deren Existenz auf dem Spiel steht.

Ziemlich neu ist die Idee, Anteilseigner der Hypo Real Estate zu enteignen und HRE so zu verstaatlichen, also mehr 50, am besten 75 Prozent der Stimmrechte zu bekommen. Dabei wären vor allem US-Anteilseigner betroffen, die nach geltendem Grundgesetz ebenfalls enteignet werden können.

Was haltet ihr davon? Welche Lösung wäre die Beste?

Enteignungen? Das hat einen besonders pikanten geschichtlichen Beigeschmack.

Eine Enteignung wäre nach Artikel 14 Abs. 3 Grundgesetz auf jeden Fall möglich:

Art 14
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

Interessant wäre in dem Falle, wie und wann die Anteilseigner entschädigt werden würden.

Wird sicherlich auch so kommen, im Notfall wird das wohl die einzigste Möglichkeit sein, sonst wird es einen Diminoeffekt geben.
Nur wo soll das alles noch hinführen ??

das schlimem ist das der staat die investoren weit über marktwerrt entschädigen will

Vielleicht gibt es auch noch undramatischere Mittel die HRE zu retten, zum Beispiel die Abspaltung der maroden Tochter Depfa vom Unternehmenskern.

Interessant wäre auch die Betrachtung der Problematik unter dem Stichwort "Superwahljahr 2009". Selbst, wer Vertrauen in deutsche Politik hat, muss das als sicher wesentlichen Aspekt mit einbeziehen. Eine mögliche Lösung der HRE-Frage wird Monate dauern und so passend in den Wahlkampf hineinschlittern - dann heißt es entweder "sparen", die HRE möglichst günstig abzufertigen oder "Stellen retten", HRE-Beschäftige vor dem Gang zur Agentur für Arbeit bewahren und die Sparer in Sicherheit wiegen. Was wohl beim gemeinen Wähler eher zieht, wäre interessant zu wissen...

Vergleich zu Schröders Rettung eines großen Unternehmens - und prompt war er der Kanzler aus dem Volke.

Es war der Baukonzern Holzmann.

Es ist nur richtig das eine Bank die überwiegend aus Steuergeldern finanziert werden soll
auch einer staatlichen Kontrolle unterliegen muss. Man hat sich ja auch all die guten Jahre mit Geldern der Kunden fettgefressen.


Allerdings halte ich eine komplette Enteignung für sehr bedenklich. Man überlege nur wieviel Geld dann in die HRE gepumpt würde nur um ein Versagen der Regierung bei einer erneuten "Pleite" zu decken. Und das ohne der Steuerzahler das dann aufs Brot geschmiert bekommt.

Tja, die HRE.


Eine Weisheit der Dakota-Indianer sagt: "Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab."

Doch im Berufsleben versuchen wir oft anderer Strategien, nach denen wir in dieser Situation handeln:

Wir besorgen eine stärkere Peitsche.
Wir wechseln die Reiter.
Wir sagen:"So haben wir das Pferd doch immer geritten."
Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
Wir bilden eine Task Force, um das tote Pferd wiederzubeleben.
Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.
Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.
Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.
Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen, damit sie schneller werden.
Wir erklären: "Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch schlagen könnte."
Wir machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es billigere Berater gibt.
Wir kaufen etwas zu, das tote Pferde schneller laufen lässt.
Wir erklären, dass unser Pferd "besser, schneller und billiger" tot ist.
Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
Wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für tote Pferde.
Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.


Erinnert stark an aktuelle Ereignisse. :)

Die Bundesregierung ringt seit Wochen um einen Einstieg bei der HRE, die mit Finanzhilfen von insgesamt 92 Milliarden Euro

Quelle: Spiegel.de

samuel riecht nach fisch

Fregman is ne taube Nuss ohne geistlichen Erguss^^

Die Frage ist hier wohl, ob das Pferd schon tot ist und wer noch alles mit der Fußspitze dagegentreten will, um ebendas zu überprüfen. D.h., umso länger diskutiert wird, umso weiter schlittert HRE in die Krise. Folgend muss in den Raum gestellt werden: das Pferd lebt noch, aber ist es billiger es gesund zu pflegen oder ein neues zu kaufen (= HRE bankrott gehen lassen und eine Arbeitsplatzregelung für die Beschäftigten finde + Entschädigung der beteiligten Privatpersonen, wobei das auch wieder Geld kostet, aber im Sozialstaat eigtl und mMn unausweichlich ist).

toll freg jetzt hast die zähe Diskussion gekappt. Und was spamst Du eigentlich rum? ;)

Also back to topic:

Ist es also besser der Staat übernimmt seine "Nachtwächter-Funktion" hält sich raus und lässt die HRE den Bach runter gehen? Sicher nicht, oder?

@Aku

Dein Einwand das es zum Thema des Wahlkampfes werden könnte spielt hier sicher auch ne Rolle - der politische Flügel der sich mit der Rettung der HRE brüsten kann, hätte klare Vorteile in der Wählergunst.

Wer bezahlt denn die Rettung der HRE ? Wer bezahlt die Rettung der anderen Institute und Firmen ? Deutschland ist sowieso pleite und die Banken erweisen sich als Faß ohne Boden. Der Staat hält schon 25% der Commerzbank, damit diese nicht den Bach runtergeht.

Wo soll das aufhören ? Wann kommt das schwarze Loch von dem es heißt: To big to bail ?, wie ein selbsternannter Experte so schön schreibt ?

Meine Meinung dazu ist die Miarbeiter der HRE sind sind mehr als drittrangig. Sicherlich könnte man eine nteignung diskutieren die sogar mit dem Grundgesetz konforn laufen würde. Durch Kapitalmaßnahmen ließe sich das sicherlich hintricksen so das der BUND mehr als 95% der Stimmrechte bekommt und durch Squzze Out den reat dan einsackt.

Aber: Für den Standort Deutschland wäre das sehr schlecht ein Präsenzfall ohnehin und es könnte ein neuer Dominoeffekt entstehen, der im Ausmaß schlimmer ist wie die Lehmann pleite.

Auf jeden FAll ist die HRE ein wichtiger Spieler auf dem Pfandbriefmarkt allein aus dem Grund wird man HRE nicht pleite lassen gehen können.

Lichtblick: liest du hier Quelle Finacel time Deutschland

LBBW wagt sich mit Jumbopfandbrief vor


Wegen der Schieflage der Hypo Real Estate bangten die Marktteilnehmer um den deutschen Pfandbrief. Doch nun kehrt das Vertrauen ein Stück weit zurück: Die Landesbank Baden-Württemberg prescht mit der ersten großen Emission des Jahres vor.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat am Mittwoch den ersten Jumbopfandbrief seit der Lehman-Pleite platziert. Er hat ein Volumen von 1 Mrd. Euro und wurde mit einem Aufschlag von 75 Basispunkten zum mittleren Swapsatz bepreist. Zu diesem Satz tauschen Banken fixe gegen variable Zinszahlungen. Die Laufzeit des Jumbos beträgt fünf Jahre. Das Konsortium bei der Emission besteht aus der Commerzbank, Société Générale und der LBBW selber.

Die Jumbo-Emission ist ein Vertrauensbeweis der Investoren. Seit der Pleite der amerikanischen Investmentbank Lehman-Pleite Mitte September war der Emissionsmarkt für Jumbos, also für Anleihen mit mindestens 1 Mrd. Euro, vollständig ausgetrocknet. Insbesondere die Schieflage des Münchner Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE), einem der wichtigsten Pfandbriefemittenten, hatte die Investoren stark verunsichert. Um den Ruf des Pfandbriefs zu wahren, stützte die Bundesregierung die HRE mit inzwischen mehr als 90 Mrd. Euro. Am Mittwoch wurde in Berlin über eine Verstaatlichung und Enteignung der privaten Aktionäre beraten. Eine Entscheidung sei aber nicht getroffen worden, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm.

LBBW-Jumbo deutlich überzeichnet

Laut Angaben eines LBBW-Sprechers war die Nachfrage nach der mit Forderungen an die öffentliche Hand besicherten Anleihe enorm. Bereits nach einer Stunde seien die Bücher geschlossen worden. Am Markt habe es eine Nachfrage von 3 Mrd. Euro gegeben..............


....Das ist doch schon einmal der Anfang

also Butter bei die Fische und Tee trinken....

Soll doch die EU die Banken retten.
Wir fliegen wieder über die 3% Neuverschuldung hinaus. Als größter Beitragszahler ist Deutschland das Rückgrat der Subventionsgemeinschaft.
Hat man in der Union kein Interesse an der Rettung unserer Banken?