Fremdenlegion
01.07.2008 um 12:21
einar,
deine erfahrung in der legion in allen ehren, aber beim thema ausrüstung sehe ich noch die ein oder andere lücke :)
los gehts.
"Ich hab von der effektiven Schussweite geschrieben. Und die liegt eben beim G3, auf Grund der Beschaffenheit der Waffe wesentlich unter der von G 36.
Wenn du schon die max. Schussweite vom G3 ansprichst, erklär mir mal bitte, welche Ziele du bei 3.500 m noch mit dem G3 bekämpfen willst ? Auf diese Entfernung kommen andere Waffen zum Einsatz, die dabei auch wesentlich effektiver sind. kein Soldat schießt auf 3.500 m mit dem G3. Also kann man die max. Schussweite im Vergleich zum G36 absolut außer acht lassen."
im prinzip richtig, aber schwammig formuliert. mehr als 400 meter sind mit dem g3 nicht drin, aber auch nur, weil man mit einer offenen visierung ab 400m einen stehenden menschen kaum mehr erkennt. vorteil g36 ist hier das optische visier. 400m sind damit kein problem, wenn man ein guter schütze ist. mehr wird allerdings schwierig, da ist die 5.56mm leistungstechnisch am ende. ich hab auch schon mit dem M16 auf 350m und klappfallscheiben geschossen, das ging genauso. aber ich hab auch ein bisschen mehr schießerfahrung als der normale grundwehrdienstleistende. die frage ist allerdings, was hier ausschlaggebend ist. und das sind im feuerkampf zwei dinge: feuerdichte und feuergenauigkeit. alle 3 waffen können das mehr oder minder leisten, das g36 sticht in erster linie durch seine bedienerfreundlichkeit heraus. für ein g3 muss ich ungleich mehr ausbildungszeit ansetzen, um brauchbare ergebnisse zu erzielen. das g36 machts der counterstrike-generation sehr leicht mit dem schiessen, was nicht zuletzt an der 5.56mm und ihrem dankbaren rückstossverhalten liegt. gut, lange rede, wenig sinn, die effektive schussweite ist beim g36 und g3 gleich. es ist mit dem g36 nur deutlich einfacher auf diese distanz zu treffen. ich war anfangs auch freund vom G3, aber das g36 ist schlicht besser, was das gesamtkonzept angeht. die von dir angesprochenen vorteile bezüglich gewicht und menge an munition die mitgeführt werden kann, sind völlig richtig.
weiter:
"Zur Mündungsenergie:
Die Mündungsenergie und die daraus resultierende größere Schussweite können getrost vernachlässigt werden, denn sie ist unwichtig für die Art der bekämpften Ziele."
das ist schlicht falsch. berichte über die unzulänglichkeiten der 5.56mm gehen in somalia los und häufen sich bis heute im irak. gibt diverse soldaten die das in buchform niedergeschrieben haben und von feinden berichten, denen sie aus 50m 8 bis 10x in die brust und 2-3x in den kopf geschossen haben, und welche danach immernoch lebten. drogen machen es möglich. einer der gründe warum die amerikaner mittlerweile von der 5.56mm weg gehen und auf 6.5mm SPC umsatteln wollen.
"Durch die höhere Mündungsgeschwindigkeit des Profektils ist das Kaliber 5,56 x 45 mm auch effektiver gegenüber Weichzielen. Weichziele, damit du auch weist wovon ich schreibe, sind nicht gepanzerte Ziele (z.B. LKW, Jeeps und Transportfluggeräte), aber auch feindliche Soldaten. Und das sind eben die Ziele, die mit einem Sturmgewehr in der regel bekämpft werden."
nein, s.o.
"Jetzt erzähl mir nicht das G3 wird auch zum Kampf gegen gepanzerte Ziele (Hartziele) wie Stahl, beton oder andere harte Materialien eingesetz. Hier benutzt der Soldat in der regel panzerbrechende Waffen."
zumindest mit dem g3 ist es möglich, ein etwa fussballgroßes loch in eine ziegelmauer zu schiessen (3, 4 magazine vorrausgesetzt), durch das man anschliessend handgranaten werfen kann. hab ich mit dem g36 noch nicht versucht, aber ich bezweifle, dass das möglich ist.
"Also hat das G3 beim Kampf gegen feindliche Soldaten (Weichziel ), welche ja das Hauptziel eines Soldaten derstellen, gegenüber dem G36 wieder einen Nachteil, und das obwohl seine Mündungsenergie höher ist. Im Kampf Mann gegen Mann ist es eben nicht wichtig welche Energie ein Projektil beim Austritt aus dem Rohr hat sondern wie schnell es selbiges verlässt."
falsch, s.o. gewicht, art und form des geschosses sind ausschlaggebend. sieht man auch daran, dass die polizei hierzulande vollmantelgeschosse verwendet, die schon des öfteren angreifer durchschlagen und dahinter stehende unschuldige verletzt oder getötet haben.
thema MG3:
hach, das ist so ein ding. das konzept ist alt, ja, aber deswegen nicht schlecht. im gegenteil. ich hab zumindest noch kein anderes schweres mg gesehen, bei dem man das rohr in unter 5 und den verschluss in unter 7 sekunden wechseln kann. von der kadenz (thema feuerdichte) mal abgesehen. und das ganze gedöns was einige meinen von wegen einzelziele auf 600m bekämpfen...mitnichten. das mg ist eine flächenwaffe, zum kampf gegen flächenziele. feindgruppen, z.b. alles andere führt zu nichts. und wenn man feuerzucht hält, gehen auch die 120 patronen nicht so schnell durch. und ich hab auch noch kein mg3 gesehen, dessen rohr nach 120 schuss schlapp gemacht hat. da habe ich schon ganz andere ansätze durchgetrieben.
und dass das mg4 jetzt kommt, nunja, das passt eben besser ins "neue aufgabenspektrum". macht schon einen unterschied, ob ich 12 oder 7 kg rumschleppen muss. und im urbanen gelände ist es schon besser, 2 leichte mgs dabeizuhaben als ein schweres.
weiterhin:
"Zumindest bei den Infanteristen der Zukunft (IdZ) bei denen auch noch andere Ausrüstungsgegenstände erneuert / verbessert wurden (z.B. G 36 mit 40mm Granatwerfer usw.)."
naja, das g36 mit ag36 ist weder neu noch "verbessert", ein guter freund, selbst zugführer in nem sicherungszug hatte das teil auf ein paar übungsplätzen dabei. ist zwar "nett", macht das ganze aber äußerst frontlastig und unangenehm zu tragen. sieht allerdings porno aus :)
ich würd gern noch was zum thema panzerabwehrwaffen schreiben, aber ich bekomm langsam hunger :)
horrido
djs4000