Es gab keinen 2. Weltkrieg!

Wo wollt ihr eigentlich hin mit eurer Überlegung? Es gibt kein singuläres Ereignis, ein Quell allen Übels. Genauso wenig kann man behaupten dass alles unbedingt so geschehen musste. Jeder ist verantwortlich, an jeder Stelle hätte was verändert werden können zum guten oder schlechten, nur wenn das das Thema sein soll, passt das eher in einen Zeitreisethread.

@intruder

intruder schrieb:Wo wollt ihr eigentlich hin mit eurer Überlegung? Es gibt kein singuläres Ereignis, ein Quell allen Übels.

Meiner Meinung gibt es dieses Ereignis schon, und zwar das Attentat in Sarajewo am 28. Juni 1914, bei dem der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand ermordet wurde. Dann wurden ein paar Bündnisse auch eingehalten, bumm, 1. Weltkrieg !

Deutschland hatte nie vor, einen Krieg anzuzetteln.

Im Vorfeld des 1.Weltkrieges gab es nun mal keinerlei Feldzugpläne gegen Russland, weil man nie einen Krieg gegen Russland plante. Und für den Westen stand nur der veraltete Schlieffenplan aus dem Jahr 1909 zur Verfügung.
An Hand dieser Fakten kann man bereits herauslesen, welche Politik das Kaiserreich betrieb: Sicherung und Bewahrung des eigenen Besitzstandes durch eigene Stärke.

Es muss gestattet sein, solche Themen zu diskutieren. Dafür gibt es Foren mit unterschiedlichen Rubriken. Wenn es dir nicht gefällt, wie wir dieses Thema behandeln, steht es dir frei, dich der Diskusion zu enthalten.
Es ist auch nicht das Ziel ein "singuläres" Ergebnis zu erhalten. Vielmehr kommt es uns auf die Flektion des Themas an.

bumm, 1. Weltkrieg !

Sorry, das ist meiner Meinung nach zu einfach gedacht. Wenn ein Attentat unweigerlich zu einem Weltkrieg führen sollte, kämen wir aus den Weltkriegen nicht mehr raus. Da muss schon zuvor sich einiges angestaut haben. Ich vertrete die Meinung, dass zu jeder Zeit ein umdenken möglich gewesen wäre, dafür hätte nur eine Seite nachgeben müssen. Nur zu sagen, dieser Funke war es, aber den, der zuvor das ganze Pulver anghäuft hat aus der Verantwortung zu nehmen, ist meiner Meinung nach falsch.

Sicherung und Bewahrung des eigenen Besitzstandes durch eigene Stärke.


Und eine Zersetzung des mächtigen Gegners Russland. Ohne das deutsche Kaiserreich wären die Bolschewiki um Lenin nie so an die Macht gekommen. Nach dem Motto der Feind meines Feindes ist mein Freund wurdne die Roten unterstützt um die Zarenfamilie zu stürzen. Das daraus eine solch starke Bewegung erwächst hätte sich wohl Wilhelm II damals nicht erträumt, bis er selbst floh.

Ursachen für den 1. Weltkrieg
Die Hauptursache für den 1. Weltkrieg in Österreich war der Nationalismus am Balkan. So wie auch die Ungarn Rechte zugestanden bekommen hatten, wollten die anderen Völker in der Monarchie auch mehr Rechte und Autonomie. Nationalismus ist noch heute Ursache für viele Kriege - egal wo auf dieser Welt.
Warum konnte dieser innerösterreichische Konflikt zu einem Weltkrieg ausarten? Ein Grund dafür war die verfehlte Bündnispolitik in Europa: Es standen sich zwei große Bündnisse gegenüber (3 Bund und Tripple Entente). Aus diesem Grund mußten andere Staaten den Österreichern im Kampf helfen. Aber auch Österreichs Feinde hatten Verbündete, die auch noch andere Gründe hatten aufeinander loszugehen:
Der Imperialismus führte dazu, daß sich die Großmächte um Kolonien stritten und Deutschland und Frankreich hatten noch ein Problem: Elsaß Lothringen. Diese Gründe waren genug um einen Krieg anzufangen, der Europa stark verändern sollte.

gläubiger schrieb:Also ist es so, das der Krieg notwendig war? Deutschland halt wieder mal der erste der etwas umgesetzt hatte? Und Hitler nur ein Handlanger des unausweichbaren gewesen?

Na schön, dann erklär mir mal, wie du das meinst. Warum war der Krieg nortwendig? Was hat Deutschland mal wieder als erster umgesetzt, hat sich Deutschland nur verteidigt deiner Meinung nach? Wer oder was war Hitlers Auftraggeber. Hätte eine andere Regierung ebenso den Krieg begonnen? Wie ist in diesem Licht die Vernichtung der europäischen Juden zu sehen. Waren die Kriegsverbrechen demnach notwendige Folge der internationalen Verstrickungen?

Ich denke ebenfalls, dass der 2. Weltkrieg unausweichlich stattfinden musste. Dass wir gerade den "Bösen" spielen mussten...naja... Schuld daran war der 1. Weltkrieg und dessen Nachwehen, die von einigen Mächten diktiert wurden.
Ebenso konnte man den 1. Weltkrieg nicht umgehen. Hätte nicht Österreich den Serben den Krieg erklärt, hätte es irgendwann ein anderer getan. Dass wir auch hier die "Bösen sind...nochmal naja...
Ohne diese beiden Kriege wären viele Dinge nicht geklärt worden, davon bin ich überzeugt. Europa stände schlechter da, die USA auch. Ich fürchte, man hätte sich viele Jahre lang, vielleicht sogar bis heute, mit den Russen rumschlagen müssen, um dem stalinistischen Sozialismus Paroli zu bieten.

Diese beiden Kriege sind mit die Ursache, dass Europa, zumindest der westliche bis mittlere Teil, wohlhabend geworden ist. Die Spaltung nach dem 2. Weltkrieg in Ost und West ist auch mit verantwortich dafür, dass der Kapitalismus menschlichere Züge angenommen hat. Dieser Gegenpart fehlt jetzt...

Deutschland als unfreiwilliger Macher eines wohlhabenden Europas...

@DeadPoet
Russland war zur dieser Zeit alles andere als mächtig und Deutschland keinerlei Interesse an einer Invasion ! Und wenn dann schon einmal Krieg herrscht, muss man auch mit allen Mitteln den Gegner zerschlagen !

"Der Krieg begann mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Am 30. Juli befahl Russland die Generalmobilmachung zur Unterstützung Serbiens. Daraufhin erklärte das Deutsche Reich als Bündnispartner Österreich-Ungarns Russland am 1. August den Krieg."

Wir hatten ein Bündniss und dieses auch Ehrenvoll eingehalten.



@intruder

intruder schrieb:orry, das ist meiner Meinung nach zu einfach gedacht. Wenn ein Attentat unweigerlich zu einem Weltkrieg führen sollte, kämen wir aus den Weltkriegen nicht mehr raus. Da muss schon zuvor sich einiges angestaut haben. Ich vertrete die Meinung, dass zu jeder Zeit ein umdenken möglich gewesen wäre, dafür hätte nur eine Seite nachgeben müssen. Nur zu sagen, dieser Funke war es, aber den, der zuvor das ganze Pulver anghäuft hat aus der Verantwortung zu nehmen, ist meiner Meinung nach falsch.

Der Grund war die Geheimloge "Schwarze Hand", Österreich stellte Serbien ein Ultimatum und forderte eien gerichtliche Untersuchung, Serbien lehnte ab...
Die darauf folgende Kriegserklärung aktivierte eine Reihe von Bündnissen, was zum Weltkrieg führte.

@intruder: ZITAT "Natürlich, Deutschland war nur das Opfer. Ein willenloser Spielball der wirklich Mächtigen. Geschichtsunterricht wäre hilfreich."
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Es waren deine Worte, und ich warte immer noch auf eine Antwort.

Was wäre wenn......
-es keinen 2. Weltkrieg gegeben hätte?
Ich wäre jedenfalls nicht hier ,meine Mutter wurde erst gezeugt,als mein Opa 30 war.
Der Grund war die Kriegsgefangenschaft.
Naja aber das wird hier wohl den meisten so gehen,daß sich unsere Großeltern vielleicht nur durch den Krieg kennengelernt haben,jedenfalls bei meiner Generation.

Der Grund war die Geheimloge "Schwarze Hand", Österreich stellte Serbien ein Ultimatum und forderte eien gerichtliche Untersuchung, Serbien lehnte ab...
Die darauf folgende Kriegserklärung aktivierte eine Reihe von Bündnissen, was zum Weltkrieg führte.

Womit wir unter anderem bei der komplizierten Bündnispolitik wären. Worauf ich hinauswollte, wenn man so etwas diskutiert, kommt man zwangsläufig vom Hölzchen aufs Stöckchen. Irgendwann sind wie dann bei Karl dem Großen und und und. Es gibt für die geschichtliche Entwicklung sicher nie einen Schuldigen oder ein Ereignis. Es gibt Brennpunkte, sicherlich, aber deren alleinige Betrachtung führt auch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis.

Russland war zur dieser Zeit alles andere als mächtig und Deutschland keinerlei Interesse an einer Invasion ! Und wenn dann schon einmal Krieg herrscht, muss man auch mit allen Mitteln den Gegner zerschlagen !


Eine Invasion ( noch ) nicht, wohl aber Interesse am Niedergang des Zarenhauses.
Hätte Willhelm II aber gewusst das das Anfang vom Ende der Monarchie
für ganz Europa bedeutet hätte er die Finger davon gelassen. Aber sein Grössenwahn war anscheinend mächtiger.

Das denke ich mir ja nun nicht aus, sondern ist Geschichte.

@gläubiger
Du erkennst Sarkasmus nicht, das war meine fassungslose Reaktion auf deine in meinen Augen unsinnige Fragestellung. Deine Fragestellung impliziert für mich einen Persilschein.

Im Kontex der Geschichte waren diese beiden Weltkriege wohl unausweichlich.
Die Frage war, wie sehe ein Europa, eine Welt heute, ohne diese Kriege, aus?

@DeadPoet
Sicher, es ist Geschichte, nur lagen nunmal keine Pläne für einen Krieg vor, Wilhelm II. war vielleicht ein "komischer" Mensch, für grössenwahnsinnig halte ich ihn jedoch nicht !


@intruder
Naja, ich sehe das anders, aber jeden seine Meinung ;)

Wilhelm II. Der Regent war Kaiser des Deutschen Reiches und König von Preußen. Er setzte sich innenpolitisch zunächst für eine sozialreformerische Politik ein, um so das Aufkommen der Sozialistenbewegung zu verhindern. Außenpolitisch verfolgte er eine Politik der deutschen Vormachtstellung in Europa und provozierte damit den Ersten Weltkrieg. Angefangen haben ihn dan andere Mächte.

Wilhelm II war in meinen Augen ein Feigling, er hat ohne grosse Not abgedankt, er hat sein Volk im Stich gelassen und damit nicht zuletzt den Aufstieg Hitlers zumindest mit ermöglicht.

@Puschelhasi
Wenn ein Kaiser, der an forderster Front mit seinen Truppen kämpft, für dich ein Feigling ist, würde mich interessieren, was denn für dich keinen Feigling ausmacht ?!

Und mal davon abgesehen, hatte er eine andere Wahl, außer abzudanken ?! NEIN !

Ohne 1. Weltkrieg hätten die Deutschen Lenin nicht aus dem Schweizer Exil geholt, weshalb Russland vielleicht nie kommunistisch geworden wäre. Außerdem war es ja der Stalinismus, der Russland industrialisiert hat. Das wäre ohne Kommunismus ebenfalls nicht passiert. D.h. Russland wäre keine Weltmacht, ohne den 1. weltkrieg.