Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief ist ein Historienbild. Dargestellt wird eine Szene aus dem Jahr 1676. Die Saporoger (auch: Saporoscher bzw. Saporoschjer) Kosaken (Sa porogami = "hinter den Stromschnellen"), die am unteren Verlauf des Dnepr lebten, hatten in einer Schlacht des Osmanisch-Russischen Krieges ein osmanisches Heer besiegt. Der osmanische Sultan Mehmed IV. verlangte gleichwohl von ihnen ebenso die Unterwerfung, wie sich bereits 1674 der Hetman Petro Doroschenko unterworfen hatte.
Auf diese Aufforderung taten die Kosaken etwas für ihre sonstigen Gepflogenheiten Unübliches: Sie schrieben. Und kurz darauf hielt der osmanische Sultan einen Brief in den Händen, der von Beleidigungen nur so strotzte:
Du türkischer Teufel, Bruder und Genosse des verfluchten Teufels und des leibhaftigen Luzifers Sekretär! Was für ein Ritter bist du zum Teufel, wenn du nicht mal mit deinem nackten Arsch einen Igel töten kannst? Was der Teufel scheißt, das frisst du samt deinen Scharen. Du wirst keine Christensöhne unter dir haben. Dein Heer fürchten wir nicht, werden zu Wasser und zu Lande uns mit dir schlagen, gefickt sei deine Mutter!
Du Babylonischer Küchenjunge, du Mazedonischer Radmacher, Alexandrinischer Ziegenhirt, Jerusalemitischer Bierbrauer, Sauhalter des großen und kleinen Ägypten, du Armenisches Schwein, du Tartarischer Geisbock, Podolischer Verbrecher, Henker von Kamenez und Narr der ganzen Welt und Unterwelt, dazu unseres Gottes Dummkopf! Du Enkel des leibhaftigen Satans und der Haken unseres Schwanzes. Schweinefresse, Stutenarsch, Metzgerhund, ungetaufte Stirn, gefickt sei deine Mutter!.
So haben dir die Saporoger geantwortet, Kahlkopf. Du wirst nicht mal christliche Schweine hüten. Nun müssen wir Schluss machen. Das Datum kennen wir nicht, denn wir haben keinen Kalender. Der Mond ist im Himmel, das Jahr beim Fürsten und wir haben den gleichen Tag wie du. Deshalb küss unseren Hintern!
Unterschrieben: Der Lager-Ataman Iwan Sirko mitsamt dem ganzen Lager der Saporosher Kosaken.
Den abgebildeten Kosaken sieht man an, was für einen Spaß sie haben, sich immer neue Grobheiten auszudenken. Zu Repins Zeiten wurde diesem freiheitsliebenden, kampferprobten Volk sehr viel Sympathie entgegengebracht. Auch Repin war ein großer Bewunderer, er notierte: