Hansi:
Hansi schrieb:Ein freier Markt ist natürlich nicht die "heile Welt", sondern es ist die einzige Möglichkeit in einer egoistischen Welt
Hansi schrieb:Seit jeher ging von jenen Vertretern des Menschengeschlechts die größte Gefahr aus, die das "System" ändern wollten. Es ist, als würde jemand verkünden er werde die Naturgesetze ändern.
"egoistische Welt"? "Naturgesetze"?
"Doch von der Realität wollen die antikommunistischen "Realisten", die die gesellschaftliche Gewalt des Kapitalismus für menschennatürlich halten, partout nichts wissen. Stattdessen wissen sie haargenau: "Der Mensch" ist egoistisch, arbeitet nur unter Zwang, sucht seinen Vorteil auf Kosten anderer. Zweckmäßige Kooperation zur Versorgung aller Beteiligten können und wollen sie sich nur vorstellen als das abstrakte, moralische Gegenteil ihres kapitalistischen Privategoismus; nämlich als nicht entgoltenes, also auch nicht lohnendes Arbeitsopfer fürs Große Ganze. So viel Selbstverleugnung trauen sie allenfalls Ordensschwestern und anderen Spinnern zu, aber nicht "dem Menschen", den sie nur allzu gut kennen.
3.
Die Frage nach einer funktionstüchtigen Alternative zum Kapitalismus drückt also keine Wissbegier aus, sondern die unerschütterliche Gewissheit, dass Kommunismus, als menschenfreundliche Idee betrachtet, nicht geht, nicht funktionieren kann, weil er der Privateigentümer-Natur "des" Menschen widerspricht. Damit ist einem solchen Menschenkenner aber auch umgekehrt gleich klar - und insofern ist die Erkundigung nach "eurer Alternative" vollends verlogen -, was fällig ist, wenn Kommunisten trotzdem mit ihrer Sache ernst machen: Dann schaffen die die Zwänge der "Marktwirtschaft" nicht etwa ab, sondern exekutieren sie glatt selber. Und auf einmal ist genau der Zwang, den man soeben gar nicht genug als notwendig und menschennatürlich hinstellen konnte, ein Graus und ein Verbrechen. Was die Feinde der Planwirtschaft am "Markt" über alles schätzen, nämlich dass er eine allgemeine Beschränkung und Erpressung und Nötigung organisiert, der niemand entgehen kann, exakt das unterstellen sie den Kommunisten als ihr Gewerbe und finden es da a priori abscheulich. Kaum hören sie "Plan", verstehen sie "Zwang" und entdecken Gewalt, wo ihr wundervoll funktionierender Kapitalismus "bloß" lauter Sachzwänge bereit hält, die jetzt auf einmal niemandem etwas Böses tun. Kaum deutet mal jemand an, dass die gesellschaftlichen Produktions- und Verteilungsbedingungen durchaus selber einmal Gegenstand vernünftiger Überlegung werden und von den betroffenen Menschen selber zum Objekt ihrer freien Entscheidung gemacht werden sollten, warten sie prompt mit der vernichtenden Frage auf: Und wer diktiert dann, wenn nicht mehr "der Markt"? Wer darf bei euch entscheiden, welches Bedürfnis befriedigt werden soll und welches nicht - euer Politbüro, ein Erziehungsdiktator, Stalin? Gerade noch haben sie die wunderbare Freiheit, sich auf dem "freien Markt" tummeln zu dürfen, als eine einzige Technologie der Einschränkung und Drangsalierung der Menschheit denunziert - um diese als Notwendigkeit der Menschennatur zu rechtfertigen -; jetzt verteufeln sie die Kommunisten, weil die der Menschheit diese wundervolle Freiheit rauben wollen!"
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/04/1/lb-plan.htm