Friedman vs. Mahler - Ein Interview
07.11.2007 um 19:26Hab grad das Interview gelesen, heftig...... aber ich für meinen Teil glaube ja das die Juden das verfälscht haben (ironisch)
Friedman-Interview mit Neonazi hat Nachspielfocus.de von Heute
Rechtsextremist Horst Mahler wurde schon wegen antisemitischer Hetze verurteilt. Der jüdische Publizist Michel Friedman führte dennoch ein Interview mit ihm. Jetzt droht juristischer Ärger.
Die Staatsanwaltschaft Landshut prüft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Volksverhetzung gegen Mahler. Voraussichtlich am Freitag werde über die Aufnahme eines Verfahrens entschieden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Sie bestätigte damit einen Bericht des „Münchner Merkurs“.
Demnach soll Mahler ein Gespräch für das Magazin „Vanity Fair“ mit dem Hitlergruß begonnen und anschließend den Holocaust geleugnet, Adolf Hitler verherrlicht und Juden verunglimpft haben.
Kritik aus CSU und SPD
Im „Münchner Merkur“ hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auch die Rolle Friedmans kritisiert. Der frühere Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland hätte das Interview nach dem Nazi-Gruß abbrechen müssen, sagte er. Empörung auch in der Bundes-SPD: Friedman mache sich zum Stichwortgeber für rechtsextreme Thesen, sagte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD). Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, nannte es einfach unsäglich, Mahler eine solche Plattform zu bieten.
Das Magazin „Vanity Fair“ verteidigte das ausführliche Interview auf zehn Heftseiten als Bloßstellung der deutschen Rechtsextremen. „Wir wollten mit der Person Mahlers das Wesen des Anti-Demokraten besser verstehen“, sagte der Chefredakteur des Magazins, Ulf Poschardt. Derzeit werde zwar viel über rechtsextreme Tendenzen gesprochen, es sei aber eine Schein-Auseinandersetzung. „Wir wollten explizit machen, was sonst im Verborgenen gedacht und formuliert wird“, sagte Poschardt. Nach einer intensiven internen Debatte habe sich die Redaktion daher zum Abdruck des Gesprächs entschieden.
Friedman verteidigt sich
Auch Friedman selbst steht zu dem Interview. „Ich kann die Kritik verstehen. Dennoch ist es meine journalistische Pflicht, das Unappetitliche zu vermitteln“, sagte er der „Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung“. Würde es sich bei Mahler nur um einen Einzelfall handeln, wäre er nach den Worten von Friedman nicht der Rede wert. „Aber in Deutschland gibt es viele Menschen, die ähnlich denken wie Mahler. Nur formulieren sie es oft eleganter und softer.“ Nach dem umstrittenen Gespräch hatte Friedman als Privatperson gegen Mahler Anzeige erstattet.
Der Jurist Mahler war Mitbegründer der Roten Armee Fraktion (RAF) und später zeitweilig Mitglied und Anwalt der rechtsextremistischen NPD. Er muss sich derzeit bereits vor dem Amtsgericht Cottbus wegen Zeigens des Hitlergrußes verantworten. Am 23. November soll dort das Urteil verkündet werden. Im Januar 2005 war der 71-Jährige bereits vom Berliner Landgericht wegen Volksverhetzung und antisemitischer Hetze zu neun Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden.