Hat es da wirklich eine Wandlung gegeben? Mein Eindruck nach diesem Interview: Er war schon immer ein Nazi, der die RAF benutzte, um diese ihm verhasste BRD zu schädigen.
Glaub eher nicht, dass man von diesem Interview auf den wesentlich jüngeren H. Mahler der 70-er schliessen sollte. Er vertrat dasmals durchaus "ultralinke" Positionen, sonst gätte weder Ensslin, noch Frau Meinhof ihn überhaupt ernst genommen. Und diese beiden waren ja nun nicht die einzigen Intellektuellen, die sich damals an der Debatte um die Gründung einer "Widerstandsbewegung" beteiligten. Mit NS-Parolen wär da nix zu machen gewesen...
Er hat es mglw. verschwiegen. Wie um Himmels Willen soll man sich denn diesen Richtungswechsel erklären? Im Interview spricht er ja von seinem Deutschland-veliebten Vater.
Jedwede NS-Apologetik wäre damals in den Kreisen in denen er sich bewegte unmöglich gewesen....
Der HAT anders argumentiert! Die beiden RAF-Frauen hätte was anderes NIE durchgehen lassen und solche Wandlungen gabs ja mehrere - siehe Oberlercher und seine Freunde .... Die hatten ihre "Nationa-Bolschewistische Phase ja auch erst NACH den 70-ern....
Ja, Oberlercher, der war ja auch im SDS. Aber nochmal: WIESO? Da muss doch die Radikalität das gesuchte Moment sein. Rechts oder links? Egal, hauptsache es ist radikal.
Ich denke mal, dass Mahler und Oberlecher ihre Ideeologie nicht wirklich verändert haben. Im Prinzip vertreten sie noch dieselben Ansichten wie zu RAF-Zeiten. Es ist heute allerdings so, dass sich die Linke so verändert (liberalisiert) hat, dass Leute wie Mahler jetzt eben als rechts kategorisiert werden (bzw. sich selbst so einordnen müssen, da die Linke nicht mehr ihre Ansichten vertritt). Mit anderen Worten: Sie haben sich nicht geändert, aber die Bewegung in der sie waren schon. Darum wechselten sie in jenes Lager, welches ihre Ansichten am ehesten vertrat.
Es geht ja nicht nur um Worthülsen wie rechts/links. Mahler leugnet den Holocaust!!! Wenn sich da wirklich was bei ihm - und Anderen - verändert hat, dann muss da doch ein Psychologe her um das zu erklären. Dass jemand im "gesetzten" Alter in Richtung konservativ dreht, okay. Aber dass ein Ultra Linker den Nazis nachargumentiert und den Holocaust leugnet, muss mir jemand erklären.
>>>Die wildesten SA-Leute in Berlin waren ehemalige Kommunisten....<<<
Aha, das wusste ich nicht. Scheint ja gar kein seltenes Phänomen zu sein. Allerdings: Die SA-Leute waren keine Intellektuellen wie Mahler und Oberlercher.
Wenn Du mit dem letzten Begriff jemanden charakterisieren willlst, der in erster Linie an seiner Selbstdarstellung "arbeitet" - dann kann man das so sehen. Die sind meist besoffen von ihrer eigenen Wichtigkeit - da spielt dann die jeweilige Ideologie eine nur mehr geringe Rolle. Sie dient nur als "Fahrzeug"...