@yakamozzz Ich habe Dir etwas Allgemeines zu Wikipedia erklären wollen. Du aber, möchtest es so verstehen, als würde sich meine Haltung und mein Wissen zum Thema nur und ausschließlich aus dem Wikipedia Artikel nähren, was aber, wie ich bereits erwähnt habe(mehrfach) nicht so ist. Du für Deinen teil, könntest aber durchaus damit beginnen, den Wikiartikel zu widerlegen, sollte ja einfach für Dich sein, wo Du ja alle objektiven Fakten auf Deiner Seite hast.
;)In gewissem Sinne ist die türkische Regierung sicher alles andere als demokratisch und genau dies wird auch von vielen Türken selbst so gesehen. Allerdings gibt es innerhalb der Türkei derart viele verborgene Mächte (siehe "Tiefenstaat), dass das eigentliche Anliegen einiger wirklich demokratischer und weltoffener Sprecher von den extremen Stimmen übertönt wird.
Ich sehe, dass sich etwas in einem Prozess des Umbruchs befindet und sehe auch, dass viele Menschen Angst vor der Veränderung haben und deswegen Kräfte und Mächte stützen, die Versprechungen machen, dass alles beim Alten bleibt.
Das Leben ist Veränderung.
Meiner persönlichen Meinung nach, würden sich die nationalistischen Türken keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie den Genozid zugeben und entsprechende Reparationszahlungen, oder Entschädigungsvorschläge aushandeln würden.
Fehler einzugestehen und damit ein besseres Zusammenleben zu fördern, kann auch für die stolzen Türken nur ein Schritt nach Vorne bedeuten!
In einem hier verlinkten Video wird gefordert, (übrigens auf türkisch und an das eigene Volk gerichtet) dass die Armenier ihre Archive offen legen sollen.
Dies ist bereits zum Zeitpunkt des Beitrittes von Armenien zur Sowjetunion geschehen, denn diese sind nach Moskau überführt worden, wo man sie seit dem Ende der UdSSR auch einsehen kann. Dir türkische Regierung bekam damals eine Kopie dieser Archive.
Armenien selbst bekam 2001 eine vollständige Kopie der deutschen Archive, wobei Teile davon auch vorher schon frei zugänglich waren und teilweise auch im Internet zu finden sind.
Diese Forderung ist also letztlich nur als eine Art von Schutzbehauptung zu sehen und damit ist bereits eines der Fundamente auf die sich die Sprecher der türkischen Regierung stützen ziemlich bröckelig geworden.
Das Europaparlament hat die türkische Regierung mehrfach dazu aufgefordert, ihrerseits ihre Archive offen zu legen, bzw. eines ganz besonders, nämlich das Archiv der jungtürkischen Parteiführung. Und genau das will die türkische Regierung bis Dato nicht offen legen.Was sie allerdings freigegeben haben, ist das Regierungsarchiv, neuerdings auch das Grundarchiv (wo Eigentumsübergaben an Grundstücken und Häuser zwischen 1915 und 1923 zu erkennen sind) und Teile des Militärarchivs.
Dort ist zu erkennen, dass es 1915/16 keinerlei Truppenbewegungen zur Bekämpfung "armenischer Aufstände"
gegeben hat. Also ist auch das nächste "Argument" der Genozid Leugner auf sehr wackeligen Füßen unterwegs.Die türkische Regierung verlangt nach einer unabhängigen Historikerkommission, scheint aber ihrerseits selbst nicht in der Lage, oder Willens zu sein, in diesem Punkt wissenschaftlichen Ansprüchen zu genügen.
Originale der Völkermord-Befehle von Talaat sind schon 1994 reichlich aufgetaucht, Rekonstruktionen gab es zuvor schon Hunderte – eines der vollständigsten Archive, ist immer noch die "183" in Berlin. Das ist für jeden historisch Interessierten Menschen einsehbar.Buchtipps nebst Rezensionen:
http://www.sehepunkte.de/2007/03/10400.html