Srebrenica-Hintergründe
17.01.2011 um 16:24
Hier eine Rezension des Buches "Srebrenica - die Geschichte eines salonfähigen Rassismus. Erschienen im Monatsmagazin "Ketzerbriefe" des Ahriman-Verlags in Freiburg (Ketzerbriefe 160, Ahriman-Verlag). Verfasst hat die Rezension der deutsche Literaturwissenschaftler und Psychoanalytiker Dr. Peter Priskil:
"Srebrenica - die Geschichte eines salonfähigen Rassismus" (Kai Homilius-Verlag)
Können Leichen zur Wahl gehen und in der Welt herumreisen? Können Menschen zweimal sterben, wenigstens wenn es moslemische Kämpfer in einem Bürgerkrieg sind? Kann man 2000 Personen in einer Sporthalle umbringen, die es nie gegeben hat? Ist ein internationales Gericht vertrauenswürdig, das sich aus Staaten zusammensetzt, welche ein klei- nes Land überfallen und über dessen Bürger Urteile fällen? Ist eine internationale Organisation vertrauenswürdig, die behauptet, zu den eigenen Wahlunterlagen keinen Zugang zu haben? Schließlich: Sind US-Präsidenten auch noch Hellseher? Es sieht fast so aus, denn Bill Clinton bot dem damaligen bosnisch-muslimischen Präsidenten Izetbegović 1993 an, die USA würden auf seiten der Moslems militärisch in den jugoslawischen Bürgerkrieg eingreifen, wenn die Serben ein Massaker an 5000 Moslems in Srebrenica verüben würden – was, Wunder über Wunder, im Sommer 1995 dann auch geschah, angeblich, denn siehe: die Wege des Herrn sind wunderbar ...
Ja, es geht um Srebrenica, jenen Ort, an dem serbische Truppen 8000 wehrlose moslemische Männer massakriert haben sollen, wie gerade wieder GEO lauthals und mit suggestiven Bildern unterfüttert (das Grauen ist schwarz/weiß) in die Welt hinauskräht (Februar 2010). Wer die oben gestellten Fragen bis zum Hellseher-Billy mit Ja beantwortet, muß auch an die Realität dieses vorgeblichen Massakers glauben, was, wäre es tatsächlich geschehen, ein schweres Kriegsverbrechen, aber doch nie und nimmer ein »Völkermord« gewesen wäre. Aber als solcher wurde es ausgeschrien, unermüdlich und unisono, z. B. vom schreihälsigen autonomen Steinewerfer und Polizeihandlanger Joschka Fischer, der nach der Belohnung seiner Provokateursdienste mit dem Amt des Außenministers zum US-Handlanger und Bombenwerfer mutierte. Srebrenica – das mußte reflexauslösendes Stichwort sein für »das schlimmste Verbrechen seit dem 2. Weltkrieg«, ja, »seit Auschwitz«; wer Srebrenica sagte, mußte Auschwitz denken, und die Serben, bekanntlich Hitlers Opfer, als »Faschisten« gleich dazu. Und nun zeigt Alexander Dorin, der den Lesern des AHRIMAN-Verlags ein Begriff ist, nüchtern, mit logischer Stringenz und unbestechlich auf, daß eine Lüge nicht richtiger wird, wenn man sie Jahr um Jahr in die Welt hinausbrüllt. Nach der Lektüre dieser rund 250 sorgfältig recherchierten Seiten wird der unvoreingenommene Leser nicht um die Einsicht herumkommen: »Srebrenica« – das ist das Lügen-Auschwitz der NATO. Ein ungeheuerlicher, aber zwingender Befund.
Wie Dorin dabei zu Werke geht, möge der Leser im einzelnen selbst nachvollziehen. Der Verfasser hat sich für seine Nachforschungen mehrfach an den Ort des Geschehens begeben und dabei die erste Regel der Sorgfaltspflicht, im Gegensatz zu allen besoldeten Schreiern, beachtet: audiatur et altera pars. Dieser anderen, bislang ungehörten Seite, den Serben, hat Dorin mit seinem Buch eine Stimme gegeben. Er hat dafür jahrelang unbekanntes, brisantes Material zusammengetragen und gesichtet, das er in übersichtlicher Form darbietet – allein dies eine außergewöhnliche Leistung, die – der Leser überprüfe es selbst – jeden Bericht einer »UN-Wahrheitsfindungs-Kommission« (das gibt es tatsächlich!) in den Schatten stellt. Neben der akribischen Faktenrecherche vermag Dorin insbesondere dort zu überzeugen, wo er seine Aussagen mit Zitaten der Nutznießer der Srebrenica-Lüge belegt. Das kann das prahlerische Bekenntnis eines islamischen Pogromisten sein, die Aussage eines Kommandeurs der UN-Truppen oder die Statements westlicher Diplomaten.
Zu den beeindruckendsten Passagen des Buches zählt, wenigstens für den Rezensenten, gleich das erste Kapitel: »Podrinje versinkt im Blut«. Es hebt an wie ein Requiem und schildert die Greueltaten, die moslemische Truppen in den Jahren 1992–1995 aus dem zur »UN- Schutzzone« deklarierten Srebrenica an der serbischen Bevölkerung der umliegenden Dörfer begingen. Es sind bestialische Metzeleien, verübt an wehrlosen serbischen Zivilisten, Alten wie Jungen, Männern wie Frauen, und meist an hohen orthodoxen Feiertagen begangen. Dieser Horror – durch Fotos belegt – äußert sich in durchgeschnittenen Hälsen, geschändeten Frauen- und verstümmelten Männerleichen, die feixenden Schlächter oft daneben. 190 serbische Dörfer wurden so zerstört, 3300 Serben massakriert. Jeder Name, den Dorin auflistet, ist eine Anklage – eine Anklage bis heute ungesühnter Verbrechen, bei denen eine systematisch belogene Welt geflissentlich wegschaute und weghörte.
Es wäre, nach Kenntnis dieser Vorgänge, nur allzu verständlich gewesen, wenn aufgebrachte serbische Überlebende Vergeltung an moslemischen Kriegsgegnern geübt hätten und »Srebrenica« so zustande gekommen wäre; aber nicht einmal so ist es gewesen. Wie der Ort in serbischen Besitz gelangte und was danach geschah, sei abermals der Neugier des Lesers überlassen; statt einer Nacherzählung seien hier lediglich zwei Aspekte erwähnt, die mir bei der Lektüre bemerkenswert erschienen.
Während des Lesens wird man gewahr, wie mit der Verletzung des Völkerrechts sowie dem Verfassungsbruch in den Aggressorstaaten eine Verrohung und Verhunzung der Sprache einhergeht. Häßliche Pro- paganda-Schlagworte, die zu jener Zeit geprägt und weltweit einheitlich gebraucht wurden, wirken wie Auslöser, die die Höllenhunde der Drohung, des Hasses, der Gewalt von der Kette lassen und die Beschallten zu Pawlowschen Hunden werden lassen, bei denen Angst an die Stelle der Logik tritt (wer zu jenem Zeitpunkt Kind oder Jugendlicher, also »unpolitisch« war, ist hiervon nicht ausgenommen; zaghafte Fragen dürften von dummen Erwachsenen schnell niedergebügelt worden sein; einfach mal bei sich selbst überprüfen!).
»Ethnische Säuberung« ist ein solches kalkuliert eingesetztes Unwort (dahinter steckt immer ein kluger Kopf mit schweinischer Absicht), denn es unterstellt den Serben »Rassismus« und folglich »Faschismus«, da sie andere »Ethnien« aus ihren Gebieten vertreiben oder vernichten. Vom sachlichen Gehalt her ist das propagandistische Versatzstück natürlich Humbug; sowenig wie die Juden eine »Rasse« waren, bekämpften sich in Jugoslawien verschiedene »Ethnien«. »Jugoslawen« bedeutet einfach »Südslawen«, und das sind sie alle, gleichgültig ob Moslem, Katholik oder Orthodoxer, ob Bosnier, Kroate oder Serbe. (Natürlich liegt hier der Hase im Pfeffer: Der Imperialismus schürte die religiösen Spannungen, die er zu »ethnischen« erklärte, und heizte sie bis zum Bürgerkrieg auf, um intervenieren zu können; die einzige echte Ethnie, die dabei unter die Räder kam, waren, wieder einmal, die Zigeuner im serbischen Sied- lungsgebiet.) Der Terminus »Säuberung« bahnt die Assoziationsschiene zur Hitlerschen »Rassereinheit« oder zu Stalins Schauprozessen, und schon hat man das gewünschte Resultat: Der Serbe, historisch gesehen das Opfer faschistischer Barbarei, ist selber ein »Faschist«. Tötet ihn! Die bösartigste Schöpfung in diesem Zusammenhang ist jene vom ser- bischen »Tätervolk«, die, ohne mit der Wimper zu zucken, in der deut- schen Glotze verwendet wurde. Die Serben, ein Volk von Verbrechern, alle ohne jede Ausnahme? Wo besteht denn hier der Unterschied zu Hitlers Phrase vom »slawischen Untermenschen«? Dies erklärt zugleich den Untertitel von Dorins Buch, den »salonfähigen Rassismus« gegen die Serben, der zwangsläufig zum Massenmord per risikoloser Bombardierung führt. (Die größte »ethnische Säuberung«, wenn wir dieses Wortmonster für einen Moment beibehalten wollen, ging übrigens auf das Konto der NATO: die Vertreibung von einer Viertelmillion Serben aus der Krajina mit mindestens 2000 ermordeten Zivilisten.) Das »Wörterbuch des Unmenschen«, eine Zeitlang schwer in Mode, bedarf dringend der Ergänzung um die Neologismen des US-Imperialismus.
Hinzu kommen ein paar lächerliche, aber in der Intention nicht minder bösartige Verzerrungen. So waren die Serben nicht einfach »Nationalisten«, sondern »Großnationalisten«; sie waren nicht nur »Vergewaltiger«, nein, vielmehr »Massenvergewaltiger«, ja, mehr noch: »systematische Massenvergewaltiger«. Bringt man so jemanden aus der Luft um, ist es – na was wohl? – ein »Kollateralschaden« (auch so ein Unwort, in dem lat. latus = Seite steckt, also wörtlich übersetzt ein »Nebensachschaden« – hübsche Bezeichnung für Zehntausende ermordeter und während des Embargos an Mangelkrankheiten gestorbener Serben!).
Und so wurden überlebende »Täter« dieses »Tätervolkes« vor die imperialistische Siegerjustiz in Den Haag gezerrt und dort, ohne jeden Beweis, zu 20, 30 oder 40 Jahren Haft verurteilt (wenn sie sich nicht zu Falschaussagen erpressen ließen). Und hier nun der zweite, nur an der Oberfläche beiläufige Aspekt: Diese aus ihrem Land entführten, in Holland verurteilten Menschen werden wo lebendig begraben? In Skandinavien, den kapitalistischen Musterländchen, wo alles eitel Wohlfahrts- und Sozialstaat ist. Zwar partizipierten sie nicht direkt an der militärischen Aggression, erledigen nun aber deren Drecksarbeit, indem sie sich als nordische Guantánamos prostituieren.
In letzter Zeit gehen häufiger Nachfragen bei unserem Verlag ein, ob denn wirklich alles Lüge sei, was die Medien über Irak und Serbien behaupten. Spätestens nach der Lektüre von Dorins Buch steht fest: Zieht man Informationen von der Art ab, daß der Irak von Euphrat und Tigris durchflossen wird oder die Karstgebiete ganz schön trocken sind, dann gilt: es ist. Dieses Buch ist ein Muß für jeden, der es haßt, angelogen zu werden.
In jüngster Zeit kursieren Gerüchte, daß in der Prozeßfarce gegen den unglücklichen, nach Den Haag entführten Karadžić der Anklagepunkt »Srebrenica« eventuell fallengelassen werden soll. Liegt dies nun daran, daß holländische Soldaten, die seinerzeit bei der »UN-Schutztruppe« in Srebrenica dienten, ankündigten, sie würden zugunsten von Karadžić aussagen? Oder liegt es auch an den brisanten Enthüllungen, die Alex- ander Dorins Buch enthält? Zusammen mit wenigen anderen Publikationen repräsentiert es die oft zitierte »schwache Stimme der Vernunft«, die sich, so heißt es, irgendwann einmal Gehör verschafft.
Dr. Peter Priskil