Die Soli-Lüge fliegt auf
28.07.2007 um 00:15Link: www.debatte.welt.de (extern) (Archiv-Version vom 05.03.2008)
Es lässt sich nicht bestreiten, dass der Staat – durch Entlastungen beim Aufbau Ost und noch mehr durch wieder üppig sprudelnde Steuerquelle – inzwischen über erhebliche Spielräume verfügt, um die Bürger zu entlasten. Eine Diskussion darüber ist längst überfällig.
Anfang des Jahres 1995 wurde den Deutschen eine weitere Steuer auferlegt – der berühmte Solidaritätszuschlag. Die Einführung dieser neuerlichen Last, im Volksmund als „Soli“ gleichermaßen bekannt wie unbeliebt, begründete man damit, dass der Staat mehr Geld zur Vollendung der Einheit Deutschlands benötige als zunächst angenommen. Um den Ärger der Bevölkerung zu zügeln, hieß es damals beschwichtigend, die Steuer solle lediglich befristet erhoben werden. Diese Version, die sich noch immer auf der Internetseite von Peer Steinbrücks Finanzministerium findet, entspricht jedoch bestenfalls der halben Wahrheit. Richtig ist: Beim „Soli“ handelt es sich keineswegs um eine spezielle Sonderabgabe für den Aufbau Ost, sondern vielmehr um eine allgemeine Steuer. Die dadurch erzielten Einnahmen fließen ohne jede Zweckbindung in die große Kasse von Vater Staat.
Dumm nur, dass sich die Bürger noch recht genau an das erinnern, was ihnen die Politiker vor mehr als zehn Jahren erzählt haben. Semantisch in die Irre geführt, glauben die meisten fest an einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Solidaritätszuschlag und Solidaritätspakt. Das ist der Nährboden für populistische Kampagnen des Bundes der Steuerzahler. Diese Organisation fordert schon seit Jahren die Abschaffung des „Soli“. Im letzten Herbst reichte man sogar Klage beim Bundesverfassungsgericht ein. Jetzt hat der Steuerzahlerbund ein ganz neues Argument ins Feld geführt: Die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag würden inzwischen die Aufwendungen für den Solidarpakt übersteigen. „Soli-Sauerei“ nennt das Deutschlands größte Boulevardzeitung und fragt in großen Lettern: „Kippt jetzt die Sondersteuer?“ „Volksverdummung“ kontert das Finanzministerium – vermischt würden Sachverhalte, die nichts miteinander zu tun haben.
Letzteres ist zutreffend. Aber genau diese „Volksverdummung“ hat die damalige Bundesregierung erfunden. Es lässt sich nicht bestreiten, dass der Staat – durch Entlastungen beim Aufbau Ost und noch mehr durch wieder üppig sprudelnde Steuerquelle – inzwischen über erhebliche Spielräume verfügt, um die Bürger zu entlasten. Eine Diskussion darüber ist längst überfällig. Mit dem Aufbau Ost hat sie aber nichts zu tun.
Irgendwie habe ich den Faden verloren! Wie geht es Euch dabei, wenn ihr soetwas iest?
Es lässt sich nicht bestreiten, dass der Staat – durch Entlastungen beim Aufbau Ost und noch mehr durch wieder üppig sprudelnde Steuerquelle – inzwischen über erhebliche Spielräume verfügt, um die Bürger zu entlasten. Eine Diskussion darüber ist längst überfällig.
Anfang des Jahres 1995 wurde den Deutschen eine weitere Steuer auferlegt – der berühmte Solidaritätszuschlag. Die Einführung dieser neuerlichen Last, im Volksmund als „Soli“ gleichermaßen bekannt wie unbeliebt, begründete man damit, dass der Staat mehr Geld zur Vollendung der Einheit Deutschlands benötige als zunächst angenommen. Um den Ärger der Bevölkerung zu zügeln, hieß es damals beschwichtigend, die Steuer solle lediglich befristet erhoben werden. Diese Version, die sich noch immer auf der Internetseite von Peer Steinbrücks Finanzministerium findet, entspricht jedoch bestenfalls der halben Wahrheit. Richtig ist: Beim „Soli“ handelt es sich keineswegs um eine spezielle Sonderabgabe für den Aufbau Ost, sondern vielmehr um eine allgemeine Steuer. Die dadurch erzielten Einnahmen fließen ohne jede Zweckbindung in die große Kasse von Vater Staat.
Dumm nur, dass sich die Bürger noch recht genau an das erinnern, was ihnen die Politiker vor mehr als zehn Jahren erzählt haben. Semantisch in die Irre geführt, glauben die meisten fest an einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Solidaritätszuschlag und Solidaritätspakt. Das ist der Nährboden für populistische Kampagnen des Bundes der Steuerzahler. Diese Organisation fordert schon seit Jahren die Abschaffung des „Soli“. Im letzten Herbst reichte man sogar Klage beim Bundesverfassungsgericht ein. Jetzt hat der Steuerzahlerbund ein ganz neues Argument ins Feld geführt: Die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag würden inzwischen die Aufwendungen für den Solidarpakt übersteigen. „Soli-Sauerei“ nennt das Deutschlands größte Boulevardzeitung und fragt in großen Lettern: „Kippt jetzt die Sondersteuer?“ „Volksverdummung“ kontert das Finanzministerium – vermischt würden Sachverhalte, die nichts miteinander zu tun haben.
Letzteres ist zutreffend. Aber genau diese „Volksverdummung“ hat die damalige Bundesregierung erfunden. Es lässt sich nicht bestreiten, dass der Staat – durch Entlastungen beim Aufbau Ost und noch mehr durch wieder üppig sprudelnde Steuerquelle – inzwischen über erhebliche Spielräume verfügt, um die Bürger zu entlasten. Eine Diskussion darüber ist längst überfällig. Mit dem Aufbau Ost hat sie aber nichts zu tun.
Irgendwie habe ich den Faden verloren! Wie geht es Euch dabei, wenn ihr soetwas iest?