Ehemaliger ägyptischer Mossadspion ermordet?
28.06.2007 um 18:12Mysteriöser Tod eines Mossad-Spions
28. Jun 13:22
Marwan heiratete 1966 die Tochter des damaligen ägyptischen Präsidenten Nasser
Foto: AP
Gibt es in Großbritannien einen neuen Fall Litwinenko? Der Tod eines ägyptischen Milliardärs, der früher für Israel spionierte, stellt die Polizei vor Rätsel.
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Der Ägypter Ashraf Marwan fürchtete in Großbritannien um sein Leben, nachdem er als Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad enttarnt worden war. Nun ist der Schwiegersohn von Ägyptens früherem Staatspräsidenten Gamel Abdel Nasser tot - möglicherweise wurde er ermordet.
Scotland Yard ermittelt, die genauen Todesumstände sind bisher allerdings völlig unklar. Auch ein Suizid des ägyptischen Milliardärs wird nicht ausgeschlossen. Sollte sich die Mordthese erhärten, hätte Großbritannien einen neuen Fall Litwinenko. Der Gifttod des russischen Ex-Spions hatte im vergangenen Jahr für erhebliches internationales Aufsehen gesorgt.
Mehr in der Netzeitung:
Ein kurzer Krieg mit langen Folgen
31. Mai 10:50
Marwans Leiche wurde am Mittwoch in der Nähe seiner Wohnung im Londoner Nobelviertel Mayfair entdeckt, wie die britische Zeitung «The Times» berichtete. Nach Angaben von Freunden lebte der 63-Jährige in Todesangst, nachdem der «Vanity Fair»-Journalist Harold Bloom vor drei Jahren ein Enthüllungsbuch über ihn veröffentlicht hatte.
In «Eve of Destruction» wird beschrieben, wie Marwan während des Jom-Kippur-Krieges 1973 für den Mossad spioniert hatte. Eine heikle Mission, denn Ägypten und Syrien hatten damals Israel angegriffen und vergeblich versucht, den Sinai und die Golanhöhen zurückzuerobern. Laut Blooms Recherchen gehörte Marwan damals zum inneren Kreis des ägyptischen Präsidenten Anwar al Sadat, der den Jom-Kippur-Krieg begonnen hatte.
Für Israel war er «Die Quelle»
Dass er damals der Gegenseite Informationen lieferte, war bis zur Veröffentlichung des Buches ein wohlgehütetes Geheimnis. Eine von Israel nach dem Krieg eingesetzte Untersuchungskommission sprach von ihm lediglich unter dem Tarnnamen «The source» (Die Quelle).
Aus anderen israelischen Berichten ging laut der «Times» hervor, dass er der dem Land 1969 seine Dienste angeboten habe. Ein Doppelagent sei er aber nicht gewesen. Die von Marwan gelieferten Informationen über Ägypten und die arabische Welt seien nicht nur für den damaligen israelischen Verteidigungsminister Mosche Dajan von unschätzbarem Wert gewesen. Marwan selbst stritt jedoch jegliche Tätigkeit für einen Geheimdienst ab.
Waffengeschäfte vermutet
Für seine Landsleute schien er jedenfalls eine zwielichtige Figur zu sein. In arabischen Kreisen wurde gemutmaßt, der Ehemann von Nassers Tochter Muna habe mit Waffen gehandelt. In Großbritannien, wo er seinen Hauptwohnsitz hatte, hielt er zeitweise Anteile an einer Holding des Fußballclubs FC Chelsea. Enge Beziehungen soll er zudem zu dem Besitzer des Nobelkaufhauses Harrod's, dem Ägypter Mohamed Al Fayed, unterhalten haben. (nz)
Da schau her - der Mann der Tochter der Frau des Israelfeindes Nasser war Mossadspion - wenn man solche Nachrichten hört, kann man da überhaupt noch an irgendwas glauben, was uns erzählt wird?
28. Jun 13:22
Marwan heiratete 1966 die Tochter des damaligen ägyptischen Präsidenten Nasser
Foto: AP
Gibt es in Großbritannien einen neuen Fall Litwinenko? Der Tod eines ägyptischen Milliardärs, der früher für Israel spionierte, stellt die Polizei vor Rätsel.
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Der Ägypter Ashraf Marwan fürchtete in Großbritannien um sein Leben, nachdem er als Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad enttarnt worden war. Nun ist der Schwiegersohn von Ägyptens früherem Staatspräsidenten Gamel Abdel Nasser tot - möglicherweise wurde er ermordet.
Scotland Yard ermittelt, die genauen Todesumstände sind bisher allerdings völlig unklar. Auch ein Suizid des ägyptischen Milliardärs wird nicht ausgeschlossen. Sollte sich die Mordthese erhärten, hätte Großbritannien einen neuen Fall Litwinenko. Der Gifttod des russischen Ex-Spions hatte im vergangenen Jahr für erhebliches internationales Aufsehen gesorgt.
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Ein kurzer Krieg mit langen Folgen
31. Mai 10:50
Marwans Leiche wurde am Mittwoch in der Nähe seiner Wohnung im Londoner Nobelviertel Mayfair entdeckt, wie die britische Zeitung «The Times» berichtete. Nach Angaben von Freunden lebte der 63-Jährige in Todesangst, nachdem der «Vanity Fair»-Journalist Harold Bloom vor drei Jahren ein Enthüllungsbuch über ihn veröffentlicht hatte.
In «Eve of Destruction» wird beschrieben, wie Marwan während des Jom-Kippur-Krieges 1973 für den Mossad spioniert hatte. Eine heikle Mission, denn Ägypten und Syrien hatten damals Israel angegriffen und vergeblich versucht, den Sinai und die Golanhöhen zurückzuerobern. Laut Blooms Recherchen gehörte Marwan damals zum inneren Kreis des ägyptischen Präsidenten Anwar al Sadat, der den Jom-Kippur-Krieg begonnen hatte.
Für Israel war er «Die Quelle»
Dass er damals der Gegenseite Informationen lieferte, war bis zur Veröffentlichung des Buches ein wohlgehütetes Geheimnis. Eine von Israel nach dem Krieg eingesetzte Untersuchungskommission sprach von ihm lediglich unter dem Tarnnamen «The source» (Die Quelle).
Aus anderen israelischen Berichten ging laut der «Times» hervor, dass er der dem Land 1969 seine Dienste angeboten habe. Ein Doppelagent sei er aber nicht gewesen. Die von Marwan gelieferten Informationen über Ägypten und die arabische Welt seien nicht nur für den damaligen israelischen Verteidigungsminister Mosche Dajan von unschätzbarem Wert gewesen. Marwan selbst stritt jedoch jegliche Tätigkeit für einen Geheimdienst ab.
Waffengeschäfte vermutet
Für seine Landsleute schien er jedenfalls eine zwielichtige Figur zu sein. In arabischen Kreisen wurde gemutmaßt, der Ehemann von Nassers Tochter Muna habe mit Waffen gehandelt. In Großbritannien, wo er seinen Hauptwohnsitz hatte, hielt er zeitweise Anteile an einer Holding des Fußballclubs FC Chelsea. Enge Beziehungen soll er zudem zu dem Besitzer des Nobelkaufhauses Harrod's, dem Ägypter Mohamed Al Fayed, unterhalten haben. (nz)
Da schau her - der Mann der Tochter der Frau des Israelfeindes Nasser war Mossadspion - wenn man solche Nachrichten hört, kann man da überhaupt noch an irgendwas glauben, was uns erzählt wird?