Russische Revolution als Beginn eines neuen Geistes
06.03.2007 um 16:25Der erste Weltkrieg führte durch seine Anforderungen des von der Industrialisierunggeprägten „modernen Krieges“ in dem agrarwirtschaftlich geprägten zarististischenRussland zu einer Zuspitzung der schon vorhandenen sozialen Probleme.
Russland littunter der Autokratie seines Herrschers Zar Nikolaus II., welcher den Krieguneingeschränkt weiterführen wollte.
Kleinbauern und Dorfbewohner wurden in der nochvon Feudalherrschaft geprägten Gesellschaft von den Kulaken und dem Adelunterdrückt.
Das russische Volk war von Kriegsmüdigkeit gezeichnet, denn wofür solltedas russische Volk kämpfen, wenn ihm alle Rechte vorenthalten blieben?
Außerdemquälten schwere Hungersnöte 1917 die Bevölkerung der Industriestädte, hervorgerufen durchdie schlechte Versorgungslage,sodass Streiks und Demonstrationen vermehrtstattfanden.
So began am 8. März 1917 in Petrograd die Februarrevolution, als eineStreikbewegung von Rüstungsfabrikanten zur Rebellion anschwoll, da Soldaten die denAufstand niederschlagen sollten, sich den demonstrierenden Arbeitern anschlossen.
AlsErgebnis der Februarrevolution wurde eine vom Ausland finanzierte provisorischeRegierung, gewählt von Adel und Bürgertum, also Unterdrückern, einberufen, da der Zarsich weigerte die Dumabeschlüsse anzuerkennen. Doch da auch der revolutionäre PetrograderSowjet, gewählt vom Industrieproletariat der Städte, eine provisorische exekutive Gewalteinrichten wollte, entstand eine Doppelherrschaft in Russland. Der Petrograder Sowjetvertrat die Meinung der Mehrheit des Volkes, den Krieg schnellstmöglich zu beenden. Daherwarb der Petrograder Sowjet die Offiziere zu entmachten und Soldatenkomiteeseinzurichten.
Der verhasste Zar dankte ab, nachdem sein Zug auf dem Weg nach Petrogradvon Rebellen abgefangen und umgeleitet wurde.
Im April 1917 gelang Volksheld Leninunter deutscher Hilfe (Erhoffung einer durch die fortschreitende Rev hervorgerufenenEntlastung der Ostfront) mit dem Zug nach Petrograd, wo er mit seinen Aprilthesenforderte die provisorische Regierung abzuschaffen und „alle Macht den Räten“ zuübertragen.
Die Aprilthesen enthielten außer der Forderung des Kriegsaustritts sehrmarxistisch geprägte Forderungen, wie Enteignung von Großgrundbesitzern, Aufteilung desLandes unter den Bauern und eine planwirtschaftliche Umstrukturierung derGesellschaft.
Protestaktionen von Soldaten und Arbeitern wurden in der Julikrise 1917durch die unmenschliche provisorische Regierung niedergeschlagen und Bolschewiki, sowieMenschewiki wurden geschwächt. Lenin floh ins finnische Exil.
Die Anhänger derBolschewisten bewaffneten sich zunehmend und bildeten die „roten Garden“, organisiertdurch Leo Trotzki, dem Vorsitzenden des Petrograder Sowjets, aus, da die revolutionäreFührung der Bolschewiki sich für eine frühstmögliche gewaltsame Machtübernahmeentschied.
Lenin kehrte im Oktober heimlich nach Russland zurück und erstrebte eineMachtübernahme seiner revolutionären bolschewistischen Partei, da er die geschwächtePosition der prov. Regierung als günstig für seine Machtergreifung ansah. Am 7. Novemberübernahm das „Militärrevolutionäre Komitee“ des Petrograder Sowjets, angeführt von LeoTrotzki wichtige Schlüsselpositionen in Petrograd.
Die Bolschewiki übernahmen dieSowjets, da auf dem II. Allrussischen Kongress die sozialdemokratischen Menschewiki ausProtest gegen die gewaltsame Machtübernahme den Saal verließen.
Nach dem Sturm auf denWinterpalast wurde der glorreiche Staatsstreich vollendet. Der neu gegründetebolschewistische "Rat der Volkskommissare" mit dem Vorsitz Lenins wurde einberufen undder „Gewaltfrieden“ von Breslitowsk, welcher Nachteile für Russland enthielt, wurde ohneVerhandlungen unterzeichnet, welches den Pazifismus der Bolschewisten unterstreicht. DieLenkung des Staates allerdings wurde allein der bolschewistischen Partei und nicht denSowjets übertragen. Eine sozialistische Verfassung wurde auf dem V. AllrussischenKongress angenommen als zuvor auf dem III. Kongress die „Russische SozialistischeFöderative Sowjetrepublik“ gegründet worden war.
Im Anschluss an die Oktoberrevolutionvon 1917 folgte ein Bürgerkrieg (1918-20) in Russland zwischen den „Roten”, denBolschewiki und den „Weißen“ (Antibolschewisten).
Der Bürgerkrieg wird von Lenin alsein Anlass für seinen „Kriegskommunismus“ genommen, welcher Privathandel verbietet, vonBauern die Erzeugnisse eintreibt, Arbeitszwang einführt und die Arbeiterschaftzwangsweise militarisiert, sowie sämtliche Betriebe und Banken „nationalisiert“, alsoverstaatlicht. Als Folge produzierten die Bauern keine Überschüsse mehr für den Staat,welcher die Wirtschaft darauf auslegte die Rote Armee zu finanzieren. Es kam zu einergewaltigen Hungersnot und Aufständen, wie dem Matrosenaufstand in Kronstadt 1921, sowiezu einer katastrophalen Entwicklung der russischen Wirtschaft, was Lenin wieder zuliberalen Reformen zwang.(NEP)
Doch er erreichte sein langfristiges Ziel dieHerrschaft der Partei zu sichern, indem er durch sein hartes Vorgehen den Bürgerkrieggewann.
In seiner Schrift „was tun?“ formulierte Lenin 1902 seine Maximen, die zurSpaltung der sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Menschewiki und Bolschewikiführten.
Lenin sieht die Partei als revolutionären Elitekader des Proletariats, welchedurch teils gewaltsame Umerziehung das trade-unionistische-Bewusstsein der Arbeiterklasse in revolutionärsozialistisches Klassendenken umgestalten soll.
Lenin hat dieRevolution mit Hilfe von Berufsrevolutionären durchsetzen lassen und lies Bauern zurGrundbesitzerenteignung aufstacheln, anstatt wie in Marx Theorie beschrieben auf eineeigenständige Revolution des Volkes,wenn es sich in einem elenden Zustand,hervorgerufendurch die kapital. Ausbeutung, befindet, zu warten.
Russland war außerdem einagrarwirtschaftlich orientiertes Land (80% der Bev. Waren Bauern) und es war im Vergleichzu Deutschland kaum ein Industrieproletariat vorhanden, welches laut Marx eineVorraussetzung für die Revolution sei.
Im „Historischen Materialismus“ beschreibt Marxseine Theorie, in der der Mensch als Opfer seiner Bedürfnisse gesehen wird, welcher umseine Bedürfnisse zu befriedigen einen Unterbau schafft, der faktisch die sich ständigweiterentwickelnde Infrastruktur darstellt. Der Unterbau als Ganzes besteht aus denProduktivkräften, welche sich einmal in die Arbeiter selbst und die Produktionsmittel(Ressourcen, Technologie) gliedern. Die Produktionsverhältnisse sind die Besitzverteilungund die Arbeitsteilung der Gesellschaft.
Marx geht von einem fortwehrendenKlassenkampf aus. Die dominierende Klasse bestimmt den Überbau, also die Ideologie,Religion und die Politik eines Staates. Der Überbau wird von den materiellenVerhältnissen bestimmt und Marx geht von einer Akkumulation des Kapitals in derBourgeoisieklasse aus, das aus dem erwirtschafteten Mehrwert besteht, von dem die durchmonotone Fabrikarbeit von ihrer Arbeit entfremdeten Arbeiter nichts erhalten, wasfolglich zu einer Verelendung der Arbeiter führt und die sozialistische Revolutionbegünstigt.
Marx erwartet also im Gegensatz zu Lenin von der „ungeheuren Mehrheit“ derArbeiter als Massenpartei eine spontane Revolution ohne Hilfe einer Avantgarde,die sichnach Erfolg weltweit durchsetzten würde.
Leo Trotzki entwickelte die Idee derproletarischen Revolution zu einer permanenten Revolution weiter, durch die der Überbaustets zu Gunsten des Proletariats umgewandelt wird um dauerhaft keine neue Bourgeoisieentstehen zu lassen. Der „demokratische Zentralismus“ mit der Kaderpartei an der Spitzebildete die Grundlage Sowjetrusslands und anderer realsozialistischer Staaten wie derDDR, bis zum Zeitalter Gorbatschows. Diese Theorie griff auch Mao auf, um sieweiterzuentwickeln und die revolutionäre Umgestaltung Chinas zu rechtfertigen und einGegenlager zum Kapitalismus auszubilden!
Russland littunter der Autokratie seines Herrschers Zar Nikolaus II., welcher den Krieguneingeschränkt weiterführen wollte.
Kleinbauern und Dorfbewohner wurden in der nochvon Feudalherrschaft geprägten Gesellschaft von den Kulaken und dem Adelunterdrückt.
Das russische Volk war von Kriegsmüdigkeit gezeichnet, denn wofür solltedas russische Volk kämpfen, wenn ihm alle Rechte vorenthalten blieben?
Außerdemquälten schwere Hungersnöte 1917 die Bevölkerung der Industriestädte, hervorgerufen durchdie schlechte Versorgungslage,sodass Streiks und Demonstrationen vermehrtstattfanden.
So began am 8. März 1917 in Petrograd die Februarrevolution, als eineStreikbewegung von Rüstungsfabrikanten zur Rebellion anschwoll, da Soldaten die denAufstand niederschlagen sollten, sich den demonstrierenden Arbeitern anschlossen.
AlsErgebnis der Februarrevolution wurde eine vom Ausland finanzierte provisorischeRegierung, gewählt von Adel und Bürgertum, also Unterdrückern, einberufen, da der Zarsich weigerte die Dumabeschlüsse anzuerkennen. Doch da auch der revolutionäre PetrograderSowjet, gewählt vom Industrieproletariat der Städte, eine provisorische exekutive Gewalteinrichten wollte, entstand eine Doppelherrschaft in Russland. Der Petrograder Sowjetvertrat die Meinung der Mehrheit des Volkes, den Krieg schnellstmöglich zu beenden. Daherwarb der Petrograder Sowjet die Offiziere zu entmachten und Soldatenkomiteeseinzurichten.
Der verhasste Zar dankte ab, nachdem sein Zug auf dem Weg nach Petrogradvon Rebellen abgefangen und umgeleitet wurde.
Im April 1917 gelang Volksheld Leninunter deutscher Hilfe (Erhoffung einer durch die fortschreitende Rev hervorgerufenenEntlastung der Ostfront) mit dem Zug nach Petrograd, wo er mit seinen Aprilthesenforderte die provisorische Regierung abzuschaffen und „alle Macht den Räten“ zuübertragen.
Die Aprilthesen enthielten außer der Forderung des Kriegsaustritts sehrmarxistisch geprägte Forderungen, wie Enteignung von Großgrundbesitzern, Aufteilung desLandes unter den Bauern und eine planwirtschaftliche Umstrukturierung derGesellschaft.
Protestaktionen von Soldaten und Arbeitern wurden in der Julikrise 1917durch die unmenschliche provisorische Regierung niedergeschlagen und Bolschewiki, sowieMenschewiki wurden geschwächt. Lenin floh ins finnische Exil.
Die Anhänger derBolschewisten bewaffneten sich zunehmend und bildeten die „roten Garden“, organisiertdurch Leo Trotzki, dem Vorsitzenden des Petrograder Sowjets, aus, da die revolutionäreFührung der Bolschewiki sich für eine frühstmögliche gewaltsame Machtübernahmeentschied.
Lenin kehrte im Oktober heimlich nach Russland zurück und erstrebte eineMachtübernahme seiner revolutionären bolschewistischen Partei, da er die geschwächtePosition der prov. Regierung als günstig für seine Machtergreifung ansah. Am 7. Novemberübernahm das „Militärrevolutionäre Komitee“ des Petrograder Sowjets, angeführt von LeoTrotzki wichtige Schlüsselpositionen in Petrograd.
Die Bolschewiki übernahmen dieSowjets, da auf dem II. Allrussischen Kongress die sozialdemokratischen Menschewiki ausProtest gegen die gewaltsame Machtübernahme den Saal verließen.
Nach dem Sturm auf denWinterpalast wurde der glorreiche Staatsstreich vollendet. Der neu gegründetebolschewistische "Rat der Volkskommissare" mit dem Vorsitz Lenins wurde einberufen undder „Gewaltfrieden“ von Breslitowsk, welcher Nachteile für Russland enthielt, wurde ohneVerhandlungen unterzeichnet, welches den Pazifismus der Bolschewisten unterstreicht. DieLenkung des Staates allerdings wurde allein der bolschewistischen Partei und nicht denSowjets übertragen. Eine sozialistische Verfassung wurde auf dem V. AllrussischenKongress angenommen als zuvor auf dem III. Kongress die „Russische SozialistischeFöderative Sowjetrepublik“ gegründet worden war.
Im Anschluss an die Oktoberrevolutionvon 1917 folgte ein Bürgerkrieg (1918-20) in Russland zwischen den „Roten”, denBolschewiki und den „Weißen“ (Antibolschewisten).
Der Bürgerkrieg wird von Lenin alsein Anlass für seinen „Kriegskommunismus“ genommen, welcher Privathandel verbietet, vonBauern die Erzeugnisse eintreibt, Arbeitszwang einführt und die Arbeiterschaftzwangsweise militarisiert, sowie sämtliche Betriebe und Banken „nationalisiert“, alsoverstaatlicht. Als Folge produzierten die Bauern keine Überschüsse mehr für den Staat,welcher die Wirtschaft darauf auslegte die Rote Armee zu finanzieren. Es kam zu einergewaltigen Hungersnot und Aufständen, wie dem Matrosenaufstand in Kronstadt 1921, sowiezu einer katastrophalen Entwicklung der russischen Wirtschaft, was Lenin wieder zuliberalen Reformen zwang.(NEP)
Doch er erreichte sein langfristiges Ziel dieHerrschaft der Partei zu sichern, indem er durch sein hartes Vorgehen den Bürgerkrieggewann.
In seiner Schrift „was tun?“ formulierte Lenin 1902 seine Maximen, die zurSpaltung der sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Menschewiki und Bolschewikiführten.
Lenin sieht die Partei als revolutionären Elitekader des Proletariats, welchedurch teils gewaltsame Umerziehung das trade-unionistische-Bewusstsein der Arbeiterklasse in revolutionärsozialistisches Klassendenken umgestalten soll.
Lenin hat dieRevolution mit Hilfe von Berufsrevolutionären durchsetzen lassen und lies Bauern zurGrundbesitzerenteignung aufstacheln, anstatt wie in Marx Theorie beschrieben auf eineeigenständige Revolution des Volkes,wenn es sich in einem elenden Zustand,hervorgerufendurch die kapital. Ausbeutung, befindet, zu warten.
Russland war außerdem einagrarwirtschaftlich orientiertes Land (80% der Bev. Waren Bauern) und es war im Vergleichzu Deutschland kaum ein Industrieproletariat vorhanden, welches laut Marx eineVorraussetzung für die Revolution sei.
Im „Historischen Materialismus“ beschreibt Marxseine Theorie, in der der Mensch als Opfer seiner Bedürfnisse gesehen wird, welcher umseine Bedürfnisse zu befriedigen einen Unterbau schafft, der faktisch die sich ständigweiterentwickelnde Infrastruktur darstellt. Der Unterbau als Ganzes besteht aus denProduktivkräften, welche sich einmal in die Arbeiter selbst und die Produktionsmittel(Ressourcen, Technologie) gliedern. Die Produktionsverhältnisse sind die Besitzverteilungund die Arbeitsteilung der Gesellschaft.
Marx geht von einem fortwehrendenKlassenkampf aus. Die dominierende Klasse bestimmt den Überbau, also die Ideologie,Religion und die Politik eines Staates. Der Überbau wird von den materiellenVerhältnissen bestimmt und Marx geht von einer Akkumulation des Kapitals in derBourgeoisieklasse aus, das aus dem erwirtschafteten Mehrwert besteht, von dem die durchmonotone Fabrikarbeit von ihrer Arbeit entfremdeten Arbeiter nichts erhalten, wasfolglich zu einer Verelendung der Arbeiter führt und die sozialistische Revolutionbegünstigt.
Marx erwartet also im Gegensatz zu Lenin von der „ungeheuren Mehrheit“ derArbeiter als Massenpartei eine spontane Revolution ohne Hilfe einer Avantgarde,die sichnach Erfolg weltweit durchsetzten würde.
Leo Trotzki entwickelte die Idee derproletarischen Revolution zu einer permanenten Revolution weiter, durch die der Überbaustets zu Gunsten des Proletariats umgewandelt wird um dauerhaft keine neue Bourgeoisieentstehen zu lassen. Der „demokratische Zentralismus“ mit der Kaderpartei an der Spitzebildete die Grundlage Sowjetrusslands und anderer realsozialistischer Staaten wie derDDR, bis zum Zeitalter Gorbatschows. Diese Theorie griff auch Mao auf, um sieweiterzuentwickeln und die revolutionäre Umgestaltung Chinas zu rechtfertigen und einGegenlager zum Kapitalismus auszubilden!