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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

42 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Deutschland, Wirtschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 17:29
@ xpq101

Bist eben ein Optimist ^^

Delon.


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packo13 Diskussionsleiter
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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 17:39
hier sind au ch interessante texte!

http://www.humanistische-aktion.homepage.t-online.de/textlist.htm (Archiv-Version vom 22.10.2006)

-----------------------------------------------------------------------------------------

tut jemand von euch was gegen die märchen der Wirtschaft/Politik??
wennja wie ;)?


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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 17:55
"tut jemand von euch was gegen die märchen der Wirtschaft/Politik??
wenn ja wie ?"
->
Später auswandern...


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packo13 Diskussionsleiter
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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 18:20
Warum Kontrolle?



Sie sind der neue König eines Landes und wollensichergehen, dass sie es auch bleiben. Also werden Sie zwei Personen getrennt sich rufen,bei denen Sie sicher sind, dass sie das tun, was Sie ihnen sagen.

Die einebilden sie nach politisch "Linken" Richtlinien aus und finanzieren sie, damit sie einePartei
gründen kann.

Sie finanzieren die andere ebenfalls, lassen sie jedocheine politisch "rechte" Partei gründen. Jetzt haben sie zwei oppositionelle Parteien insLeben gerufen, finanzieren die Propaganda, die Wahlen,
Aktionen und wissen dadurchimmer genauestens über deren Pläne Bescheid. Das heißt, Sie kontrollieren beide.

Wollen sie, dass eine der Parteien im Vorteil ist, schießen Sie ihr einfach mehr Geldzu als der anderen.
Beide Führer glauben, dass sie auf deren Seite stehen und Siesind damit beider "Freund".
Das Volk wird jedoch von diesem hin und her zwischen"links" und "rechts" so gefangen sein, dass es
niemals dahinterkommen wird, dass Sieals der König die Ursache des Zwistes sind.
Das Volk wird Sie sogar noch um Hilfe undRat fragen.

1. man schafft Konflikte, bei denen die Menschen gegeneinander undnicht gegen den wahren Urheber
kämpfen.

2. man tritt nicht als Anstifter derKonflikte in Erscheinung,
Warum Kontrolle? Prinzipien der Weltverschwörung Seite 1von 3
http://www.aufklaerungsarbeit.de/warumkontrolle/warumkontrolle.php 25.02.2005

3. man unterstützt alle streitenden Parteien.

4. man gilt als"wohlwollende Instanz", die den Konflikt beenden könnte.
Solche kriminellenStrukturen sind allgemein als Verschwörungen bekannt. Aber alleine dieser Begriff
wurde schon so ausgeschlachtet, dass er nur noch ein müdes Lächeln hervorbringt undman sich schon fast
schämen muss ihn verwendet zu haben.

Doch wir behandelnnun keine Begriffe, sondern Tatsachen und es
ist leider eine Tatsache, welcher esdurchaus nicht an Logik fehlt, dass ich mit meinen Worten recht habe.
Aber nun zurückzu diesen Menschen die Macht haben und diese Vergrößern und behalten wollen. Macht
erlangt man nicht nur durch bloßen Reichtum. Dieser Reichtum der vorhanden ist, willnatürlich ein
gesichertes Wachstum haben.
Das wichtigste ist zu wissen, was dasVolk tut und denkt. Darauf folgen Handlungen die das Volk in
seiner Denkweisesteuert. Hört sich das hart an? -Entschuldigung, leider bestimme ich nicht den Verhalt
der Dinge. Ein berühmter Satz, der von einer mächtigen Gesellschaft vor über 100Jahren festgehalten
wurde, lautet wie folgt:
Unsere Politik darf nichtsunerwartetes hervorrufen. Wir geben den Grund für jede Handlung und greifen
somiteinem selbstständigen Tun voraus und haben somit die Kontrolle. Indem das Volk denktagiert zu
haben, hat es nur reagiert.
Das aller wichtigste bei der Durchführungvon Aktionen, die der Machtausbreitung und Festigung dienen,
ist die Ablenkung. DieseAblenkung wird schnell und gerne aufgegriffen und artet leicht zur Sucht aus.
Wemnicht ganz klar ist, was ich mit Sucht meine, dem sei geraten ein Blick auf dieUnterhaltungsmedien
zu werfen.
Es wird mit banalen Dingen die als "Sensation"verkauft werden abgelenkt. Dies ist bei einzelnen
Geschehnissen immer der Fall, dochwie verhält es sich langzeitlich? Wieviel wirklich wichtige Dinge
finden wir inTageszeitungen und Fernsehen?
Kulturministerien wollen (natürlich ein Teil unsererRegierung) angeblich ein Denkendes Volk schaffen,
das gebildet sein soll. Doch istdas wirklich wahr? Wann fängt man wirklich an selbstständig zu Denken?
Man fängt dannan zu denken, wenn es um wichtige Dinge geht, die tatsächlich mit einem zu tun haben
und auch bilden. Als Beispiel aus dem Alltag; wenn finanzielle Probleme und privateKrisensituationen
eintreten, sinniert man sehr stark darüber um die Probleme zumeistern. Es muss dabei natürlich nicht
immer um negative Dinge gehen, sondern kanndurchaus auch positiv sein. Wenn man ein Buch liest,
denkt man über den Inhalt nach,wenn die Zeitung über elementares berichtet, was leider nicht sehr oft der
Fall ist,denkt man nach. usw...
Jede Anregung führt zu weiteren Gedanken. Das Gehirnfunktioniert ähnlich wie der Gesamtorganismus.
Wenn er trainiert ist, ist er zu immerhöheren Leistungen fähig, wenn man ihn aber nur mit schlechter
Nahrung versorgt, wirder träge und ist kaum in der Lage eigene Kräfte zu mobilisieren.
Warum füttert manalso ein Volk, dass man angeblich bilden will, tagtäglich mit Banalitäten? Ich erspare
mir aus Platzgründung eine Auflistung dieser Banalitäten. Als Stichworte nenne ichnur mal den Star-
Rummel und den Fußball. Ja, richtig, ich möchte damit sagen, dassdies nicht wichtig für unser Leben ist,
so hart es für einige auch klingen mag.Wichtig sind sie nur dann, wenn sie dem Ausgleich dienen, der uns
gut tut, nicht aberwenn sie zum Hauptbestandteil unseres Lebens werden.
Wie gut diese Dinge anschlagenund welcher Beliebtheit sie sich erfreuen, beobachten wir vor allem in
geschlossenen,wie aber auch in offenen Gesellschaften. Es scheint das Fundament für eine Konversation
schlecht hin zu sein. Wenn man mit Themen wie den unsrigen ankommt, bekommt man inder Regel
folgendes zu hören: "Du, ich arbeite den ganzen Tag sehr hart und will nunentspannen und mich nicht
anstrengen". Das Schlimme daran ist nicht, dass unsereZeitschrift auf diesen Abonnenten verzichten
muss, sondern, dass kaum einer mehr Lusthat nachzudenken, über Themen, die gar nicht mal so schwer
sind. Das schwierigescheint tatsächlich das Selbstständige Denken zu sein.
Mit diesem Beispiel hätten wirwieder einen neuen wichtigen Punkt angesprochen. Die Arbeit und
Ablenkung. Um keinAufstand zu erzeugen gibt die Regierung hin und wieder mal Gelder raus, also
Zuschüsse, (dies geschieht natürlich nur dann, wenn der Bogen überspannt zu seinscheint), aber auf der
anderen Seite gibt es wieder Erhöhungen beiVerbrauchsprodukten. Ist das nur ein Zufall, oder Könnte es
eine Zusammenarbeitgeben? Man wird also weiterhin mehr arbeiten müssen um aber dennoch das selbe
dafürzu bekommen wie zuvor. Was wäre, wenn es freie Energie gäbe, was wirklich kein großes
Kunstwerk ist? Dann müsste man weniger arbeiten und hätte mehr Zeit zum Nachdenken.Nungut, dies
Warum Kontrolle? Prinzipien der Weltverschwörung Seite 2 von 3
http://www.aufklaerungsarbeit.de/warumkontrolle/warumkontrolle.php 25.02.2005
soll lediglich eine kleine Einführung sein und die einzelnen Themen die hieranklingen werden nach und
nach ausführlicher behandelt.
Als vorläufiges Fazitkann man sich fragen, ob es sein kann, dass selbstständiges Denken und Bildung gar
nicht erwünscht sind. Warum investiert man lieber in Rüstung und streicht Gelder fürdie Bildung. Wie
man dafür sorgt, dass das Volk damit einverstanden ist, dass man inKriesengebieten "wohltätige Kriege"
führt, ist wieder ein Thema für sich. Erwähnenkönnte man aber, dass jede Propagandamaschinerie von
der presse vollzogen wird.
Anscheinend hat die Presse die Obermacht, da sie das Freizeitdenken bestimmt und dieMeinungen macht.
- BILD (macht) dir deine Meinung. Kann das einer Regierung, dieMacht (behalten und ausbreiten) will,
wirklich recht sein? Könnte es sein, dasshinten herum eng zusammengerabeitet wird und man das nach
außen hin nur nicht sagenkann, da man eine vermeintliche Gewaltenteilung hat? Ja, es gibt so was wie
eineGewaltenteilung. Mit diesem inszenierten Trugbild, wird nur eine gewaltige Teilunggeschaffen...
"Teile und Herrsche" lautet die Devise
Manuel Strapatin, RenéLetters
Warum Kontrolle? Prinzipien der Weltverschwörung Seite 3 von 3
http://www.aufklaerungsarbeit.de/warumkontrolle/warumkontrolle.php 25.02.2005


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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 18:26
Creutz: Globalisierung – Kapitalisierung – Privatisierung OOWV-Wasserforum
13
Globalisierung – Kapitalisierung – Privatisierung
Welche Rolle spielt das Geld?
Von Helmut Creutz
“Ich habe bisweilen den Eindruck, daß
sich die meistenPolitiker immer noch
nicht darüber im Klaren sind, wie sehr
sie bereits heuteunter der Kontrolle
der Finanzmärkte stehen und sogar von
ihnen beherrschtwerden.“
Hans Tietmeyer, 1996
Die im Vortragsthema genannten Begriffe von derGlobalisierung bis zur Privatisierung
beherrschen seit etwa zehn Jahren zunehmend dieSchlagzeilen. Wie kommt es zu dieser
Inflation von Begriffen, in die sich auch solchewie Deregulierung, Liberalisierung und Fusionierung
einreihen? Was sind die Gründedafür, dass die weltweiten Umsätze an den
Börsen inzwischen die der realen Wirtschaftum ein Vielfaches übersteigen? Dass global
die Schulden ständig anwachsen und ebensodie Unterschiede zwischen Arm und Reich?
Dass laut UNO-Jahresbericht 1999 die dreireichsten Menschen auf der Erde ein Vermögen
besitzen, das die gesamteWirtschaftsleistung von 600 Millionen Menschen in den 35
ärmsten Ländern übersteigt?
Oder - bezogen auf den nationalen Bereich: Wie kommt es, dass unsere Kommunen vor
dreißig Jahren - bei nur halber Wirtschaftsleistung und einem Bruchteil der heutigenGeldvermögen
im Lande - Schulen, Schwimmbäder, Kindergärten, Bibliotheken undSozialeinrichtungen
schaffen konnten, diese aber heute oft nicht einmal mehrunterhalten können?
Dass die Löcher in den Kassen fast aller öffentlicher Haushaltegrößer werden, obwohl sie
an allen Ecken und Enden sparen, Schulden aufnehmen undsogar ihr ganzes Tafelsilber
‚verscherbeln’ - als letzte Trümpfe nun auch noch dieVer- und Entsorgungseinrichtungen?
Was sind die Hintergründe und Triebkräfte dieseroft widersprüchlichen und immer bedrohlicher
werdenden Entwicklungen? Welche Rollespielt dabei das Geld oder vielmehr
die Strukturen unseres monetären Gesamtsystems?
Geht man dieser Frage systematisch nach, dann stößt man immer wieder auf bestimmte
Überentwicklungen im Geldbereich. Anhand ihres Beispiels lassen sich die darausabzuleitenden
Problementwicklungen am anschaulichsten vermitteln.
Creutz:Globalisierung – Kapitalisierung – Privatisierung OOWV-Wasserforum
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Wasversteht man unter Überentwicklungen? Man spricht im allgemeinen dann vonÜberentwicklungen,
wenn sich bei Wachstumsabläufen oder -prozessen einzelne Anteilerascher
entwickeln als das Ganze. Wächst etwa die Lunge oder Leber einesheranwachsenden
Menschen rascher als er selbst, dann liegt eine solcheÜberentwicklung vor. Ungebremst
muss sie zwangsläufig den gesamten Organismus mitzunehmenden Komplikationen und
Krisen belasten, bis hin zum finalen Kollaps.
Diedaraus abzuleitende Regel, dass sich alle Teile eines Ganzen im Gleichschritt miteinander
entwickeln müssen, gilt jedoch nicht nur für biologische, sondern ebenso fürwirtschaftliche
Organismen und Vorgänge. Das heißt konkret: Nimmt in einem Land dasgesamte
Volkseinkommen um einen bestimmten Prozentsatz zu, dann können das imgleichen
Umfang auch alle Einkommensanteile tun. Geht aber ein Einkommensbezieher mit
seinen Forderungen und Entnahmen über dieses Maß hinaus, dann muss sich zwangsläufig
ein anderer mit weniger begnügen, was zu entsprechenden Verteilungsspannungen
führen muss. Das ist vor allem der Fall, wenn diese überhöhten Ansprüche über längere
Zeiträume oder sogar dauernd praktiziert werden.
Das Überwachstum der Schulden
Besonders deutlich lassen sich die monetären Überentwicklungen an den weltweitzunehmenden
Schulden ablesen.
Zu einem globalen Medienthema wurden sie erstmalig,als Polen und Mexiko in den Jahren
1981/82 aufgrund ihrer Überschuldungzahlungsunfähig wurden. Dass damals bereits
die bundesdeutsche Inlandsverschuldungdie gesamte Auslandsverschuldung aller
Entwicklungs- und Schwellenländer um einmehrfaches überstieg, wurde nicht thematisiert.
Ebenso nicht, dass unser Staat -worauf noch zurückzukommen sein wird - seine Verschuldung
seinerzeit schon ebenso mitNeukreditaufnahmen bediente, wie das den Entwicklungsländern
vorgeworfen wurde.
Inlandsverschuldungen sind in ihren Größen griffiger und nachvollziehbarer als alleanderen
Schuldenformen. Stellt man daher einmal die Entwicklung derGesamtverschuldung in
Deutschland derjenigen der Wirtschaftsleistung gegenüber, dannzeigt sich, dass die
Wirtschaftsleistung in inflationsbereinigten Größen von 1950 bis1995 auf das 7fache, die
Gesamtverschuldung unserer Volkswirtschaft jedoch auf das23fache angestiegen ist.
Da jedoch diese im Übermaß wachsenden Schulden aus demlangsamer wachsenden
Sozialprodukt bedient werden müssen, erwachsen zwangsläufig ananderer Stelle die
obenbereits angesprochenen Umverteilungsprobleme.
Creutz:Globalisierung – Kapitalisierung – Privatisierung OOWV-Wasserforum
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DieseEngpass- und Umverteilungseffekte werden deutlicher, wenn man die gesamten
Schuldeneinmal auf die Haushalte bzw. Erwerbspersonen umrechnet, die letztendlich die
schuldenbedingten Zinseinkommen wie auch alle anderen Einkommen erwirtschaften
müssen.
Eine solche Pro-Kopf-Umrechnung auf die Erwerbstätigen bzw. Haushaltebezogen auf
die Jahre 1950, 1970 und 1990 ergibt folgendes Bild:
Während 1950 derzu bedienende Schuldenanteil je Erwerbstätigen noch dem verfügbaren
Einkommenentsprach, war er 1970 fast doppelt und 1990 dreimal so hoch. Welche
Höhe er im Jahr2010 haben wird, lässt sich erahnen, wenn man registriert, dass die
Relation zwischenEinkommen und Schuldenlast bereits 1998 einen Stand von 1:4 erreicht
hatte, inkonkreten Zahlen 67.000 : 275.000 Mark pro Kopf.
Entsprechend dieserRelationsverschiebungen wachsen zwangsläufig auch die Zinslasten,
die - geht man vonden Zinserträgen der Banken aus - 1950 erst 6 Prozent des Einkommens
absorbierten,1970 13 Prozent und 1990 22 Prozent. Oder anders ausgedrückt:
1950 musste jederErwerbstätige etwa drei Wochen im Jahr für die geldbezogenen Zinslasten
arbeiten,1970 sieben Wochen und 1990 rund elf Wochen. Aktuell liegt die dafür
aufzuwendendeArbeitszeit bei einem Vierteljahr.
Wie nun sind die Schulden auf die dreiWirtschaftssektoren - Unternehmen sowie öffentliche
und private Haushalte - verteilt?Der größte ‚Brocken’ lastet auf den Unternehmen,
deren Verschuldung allerdingsbislang kaum thematisiert wird. Umso mehr ist jedoch die
Verschuldung des Staates insGerede gekommen. Weil die daraus resultierenden
Schuldendienstbelastungen meistentscheidend sind für die Löcher in den öffentlichen
Kassen und den Ausverkauf ihrerBesitztümer, soll dieser Bereich etwas genauer unter die
Lupe genommen werden.
Die Staatsverschuldung in Deutschland
Seit 1970 zeichnet sich zwischen Einnahmenund Schulden der öffentlichen Haushalte
eine ähnliche Scherenöffnung ab wiegesamtwirtschaftlich zwischen Sozialprodukt und
gesamtwirtschaftlicher Verschuldung.Während diese aber bereits seit 1950 zu registrieren
ist, setzt dieAuseinanderentwicklung bei den öffentlichen Haushalten erst Anfang der
70er Jahreein.
Creutz: Globalisierung – Kapitalisierung – Privatisierung OOWV-Wasserforum
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Anfang der 90er Jahre beschleunigte sich die Verschuldungszunahme. DieserAuftrieb
war aber nicht alleine auf die Vereinigungskosten zurückzuführen, sondernmindestens im
gleichen Maße auf die Folgen der damaligen Hochzinsphase und dem darausresultierenden
Konjunktureinbruch. Das beweist auch der Tatbestand, dass in anderenführenden
Industrienationen, wie Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan undKanada, der Anstieg
der öffentlichen Schulden von 1990 bis 1995 noch steiler war alsin Deutschland.
Betrachtet man die Gesamtentwicklungen von 1970 bis 1998, dann nahmendie öffentlichen
Schulden nominal auf das 24fache zu, die öffentlichen Einnahmen abernur auf das
6fache. Die Höhe der Verschuldung, bezogen auf das Bruttosozialprodukt,ist von 16 Prozent
1970 auf 62 Prozent 1995 angestiegen und ein Ende des Anstiegs istnoch nicht
absehbar.
Geradezu Erschreckendes ergibt sich, wenn man die jährlichgezahlten Zinsbeträge einmal
mit den jährlich aufgenommenen Neuverschuldungenvergleicht. Beide Größen addieren
sich über einen längeren Zeitraum praktisch auf diegleiche Summe. Das aber
heißt, dass die gesamten Neukreditaufnahmen in voller Höhefür den Zinsendienst aufgewendet,
also zu keinerlei Investitionen verwendet wurden!
Dieser Tatbestand einer wirtschaftlich letztlich sinnlosen Verschuldungsentwicklungwurde
Anfang 1999 vom Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Manfred Overhaus,auf
einem Symposium in Berlin, über das DIE ZEIT am 14. Januar 1999 berichtete,bestätigt:
“In einer langfristigen Betrachtung kann man also ganz klar sagen, dasssich diese ganze
Veranstaltung nicht gelohnt hat. Denn hätten wir dauerhaft aufKredite verzichtet, müssten
wir heute keine Zinsausgaben leisten und hätten auchkeine Zinsrisiken zu fürchten. Wir
hätten aber für Investitionen genau so vielausgegeben wie bisher, weil die Kreditaufnahmen
für die Zinsausgaben verbrauchtwurden.“
Die Redaktion der ZEIT fasste diesen Irrsinn noch kürzer zusammen: “Mit denKrediten
von heute begleicht der Staat immer nur die Zinsen von gestern - auf Kostender Generationen
von morgen.“
Dass sich diese vordergründig sinnlosenVerschuldungen dennoch für irgendjemand gelohnt
haben und warum sie auch weiterhinstattfinden müssen, wird nachvollziehbar, wenn
man einmal ihren Ursachen nachgeht.
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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 18:27
Ursachen der Überschuldungsentwicklungen
Schulden aufnehmen kann man immer nur beijemandem, der Geld übrig hat, also bei den
Besitzern von Einkommensüberschüssen unddaraus resultierenden Geldvermögen. Während
sich diese Geldvermögen ursprünglichdurch Rücklagen aus Arbeitseinkünften ansammelten,
wachsen sie inzwischen überwiegend‚von alleine’ an, sprich: durch die Zinsgutschriften
auf die bereits vorhandenenVermögen. Sogar die Deutsche Bundesbank hat
vor etlichen Jahren von der“Selbstalimentation“ der Geldvermögen geschrieben und ermittelt,
dass dieZinsgutschriften auf den Konten der Privathaushalte inzwischen bei 80
Prozent derNeuersparnisse liegen.
Diese ständige und weitgehend automatische Zunahme derGeldvermögen ermöglicht
jedoch nicht nur eine ständige Ausweitung derKreditaufnahmen, sondern erzwingt sie.
Denn ohne die regelmäßige Rückführung der sichlaufend bildenden Einkommensüberschüsse
würde es in der Wirtschaft an Geld fehlen.Das wiederum würde zu Unterbrechungen
des Nachfragekreislaufs führen, mit rezessivenund deflationären Folgen. Deshalb
können in jeder Volkswirtschaft nicht nur dieEinkommensüberschüsse über Kreditaufnahmen
in die Nachfrage zurückgeführt werden,sondern sie müssen auf diese Weise
reaktiviert werden, wenn schwerwiegende negativeFolgen für die Wirtschaft vermieden
werden sollen.
Dass bei dieser notwendigenRückführung der Einkommensüberschüsse der Staat in einer
besonderen Verantwortungsteht, hat der Wirtschaftswissenschaftler Rüdiger Pohl
bereits 1987, damals nochMitglied des Sachverständigenrats, bestätigt:
“Wohlgemerkt: Staatliche Kreditaufnahmeist kein Selbstzweck. Aber wenn ... das Kapitalangebot
aus privaten Ersparnissensteigt, gleichzeitig die Kapitalnachfrage ... der Unternehmen
wegen der schwachenInvestitionsneigung gering bleibt, dann muß der Staat das
am Markt anstehendeKapitalüberangebot aufnehmen, weil anderenfalls eine deflationäre
Wirtschaftsentwicklung einsetzen würde.“ (DIE ZEIT, 11.12.87)
Zieht sich derStaat, wie jetzt in Berlin versucht, aus dieser hier angesprochenen
Verschuldungspflicht zurück, dann müssen andere an seiner Stelle die Schulden machen.
Dies können - wie in den USA - verstärkt die Privathaushalte sein, oder es müssenalternative
Wege für den Einsatz der Geldvermögensüberschüsse im In- oder Auslandgefunden
werden.
Creutz: Globalisierung – Kapitalisierung – PrivatisierungOOWV-Wasserforum
18
Die Entwicklung der Geldvermögen
DieGeldvermögensbestände, aufgeteilt auf die drei Wirtschaftssektoren, verhalten sich in
Relation zum Sozialprodukt seit 1950 folgendermaßen:
1950 entfielen auf jede MarkSozialprodukt 57 Pfennig Geldvermögen; 1995 waren es
bereits 224 Pfennig. Ende 1998stolze 250 Pfennig, also mehr als das Vierfache des Wertes
von 1950.
Betrachtetman nun die Verteilung der Geldvermögen auf die drei Sektoren Wirtschaft,
öffentlicheund private Haushalte, dann waren diese in den 50er Jahren grob gerechnet
jeweilsnoch mit einem Drittel daran beteiligt. Ab 1960 konzentrierte sich dann der weitere
Vermögenszuwachs bei den privaten Haushalten, um sich ab 1980 mehr auf dieUnternehmen
zu verlagern. Im Gegensatz zu den Reichtumszuwächsen in diesen beidenSektoren
wurde der Staat relativ immer ärmer. Sein Anteil lag 1995 nur noch bei 8Prozent der
gesamten Geldvermögen, während die Unternehmen 32 Prozent und diePrivathaushalte
60 Prozent in Besitz hatten.
Nun ist es in einer Demokratie nichtunbedingt falsch, wenn sich der Reichtum in den
Händen der Bürger befindet, die ihnja auch erarbeiten. Das Problem liegt jedoch darin,
dass sich innerhalb desBürgerreichtums immer größere soziale Diskrepanzen aufbauen,
deren Ausgleich wirjedoch von diesem ärmer werdenden Staat erwarten. Der aber sitzt
aufgrund seinerrelativen Verarmung und hohen Verschuldung selbst in der Klemme. Außerdem
gelingt esihm immer weniger, auf den sich global verflüchtigenden Geldreichtum
steuerlichzuzugreifen. Umso mehr muss er das dann bei den verbleibenden Arbeitleistenden
tun,die sich der Steuerzahlungs- und Abgabenpflicht nicht so leicht entziehen können.
Indementsprechend hohem Tempo driften die monetären und realen Größen in unserem
Landauseinander; das belegt ein Vergleich der jährlichen Zuwachsraten des Sozialprodukts
und der Nettolöhne mit jenen der Geldvermögen.
Während die Zuwachsraten desSozialprodukts trendmäßig einen linearen Anstieg erkennen
lassen und die Nettolöhneund -gehälter in den 80er und 90er Jahren sogar absolut zurückfielen,
stiegen dieGeldvermögenszuwächse von Jahrzehnt zu Jahrzehnt fast schon explosiv an.
Dies wirdbesonders deutlich, wenn man die Verteilungsrelationen herausrechnet, die von
1:3:4in den 50er Jahren auf 1:8:20 in den 90er Jahren auseinander gehen. Aufgrund der damit
verbundenen Kaufkraftverschiebungen waren die Arbeitnehmer immer weniger in der Lage,
die von ihnen zusätzlich produzierten Güter und Leistungen auch selbst nachzufragen.
Creutz: Globalisierung – Kapitalisierung – Privatisierung OOWV-Wasserforum
19
Rechnet man von 1991 bis 1998 die Zuwächse der Geldvermögen einmal auf die Tage
um, dann ergibt sich eine durchschnittliche tägliche Vermehrung von rund 1,4Milliarden
Mark. Das heißt, für 1,4 Milliarden Mark mussten täglich neueSchuldenmacher gesucht
und gefunden und möglichst in gleicher Höhe auch Investitionengetätigt werden, alleine
schon um die Kredite dinglich abzusichern.
Weitereproblematische Folgen der monetären Überentwicklungen
Schon dieses ständige Wachstumder Geldvermögen, das in den 90er Jahren bei jährlich
7 Prozent lag, müssteeigentlich jeden, der einmal etwas von der Zinseszinsrechnung
gehört hat, aufwecken.Denn aus einem solchen Wachstum von 7 Prozent resultiert in
etwa zehn Jahren eineVerdoppelung der Ausgangsgröße, in zwanzig Jahren eine
Vervierfachung und in dreißigJahren eine Verachtfachung! Und diese explosiv wachsenden
Geldvermögen müssen auseiner deutlich langsamer wachsenden Wirtschaftsleistung
bedient werden!
Da sichdiese steigenden Zinsbedienungs-Kosten letztlich als Umlagen in allen Preisen,
Steuern und Abgaben niederschlagen, ist jeder Endverbraucher mit jeder ausgegebenen
Mark an diesen Lasten beteiligt. Allein die Zinserträge der Banken, die für
1998von der Deutschen Bundesbank mit 603 Milliarden Mark ausgewiesen wurden
und in etwamit der Schuldendienstbelastung gleich zu setzen sind, ergaben im gleichen
Jahr aufjede ausgegebene Mark 27 Pfennig. Rechnet man dann für die Bedienung
desschuldenfreien Sachkapitals nur noch einmal die Hälfte dazu, kommt man
inzwischen aufrund 40 Pfennig oder Prozent je ausgegebener Mark. In besonders kapitalintensiven
Preisen, etwa den Mieten oder Raffinerieprodukten, liegen die Zinsanteile
sogarbei 60 bis 80 Prozent.
Natürlich fließen die in den Zinsmonopoly-Topf gezahltenZinsen weitgehend auch wieder,
direkt oder indirekt, an die Haushalte zurück. Aberder Schlüssel für diese Rücktransfers
sind nicht Einkommen bzw. Ausgaben derHaushalte, sondern deren verzinsliche
Vermögenswerte. Da diese aber viel extremer undprogressiver ansteigen als die Einkommen
und vor allem die Ausgaben, geht diezinsbedingte Einkommens-Umverteilung immer
weiter auseinander.
Daher ist dieVerteilung der Privatvermögen der Haushalte in Deutschland inzwischen recht
extrem.Inzwischen verfügt die ärmere Hälfte der Haushalte über kaum zehn Prozent der
Vermögenswerte, das wohlhabendste Zehntel dagegen über mehr als die Hälfte.
Creutz: Globalisierung – Kapitalisierung – Privatisierung OOWV-Wasserforum
20
Würde man bei den Haushaltsgruppen die selbstgenutzten und damit keine Zinsenerbringenden
Immobilien herausziehen, wären die Verteilungsdiskrepanzen nochwesentlich
krasser. Das zeigen auch Vergleiche aus dem Bereich der Geldvermögen, nachdenen auf
die ärmere Hälfte der Bevölkerung nur vier Prozent entfallen, auf diereichere Hälfte also
96 Prozent. Aber auch in dieser Hälfte konzentriert sich dasGros aller Vermögen zunehmend
bei den reichsten fünf bis zehn Prozent der Haushalte.
Wer ist Gewinner, wer Verlierer bei der Umverteilung?
Wer feststellen will, obsein eigener Haushalt bei dieser zinsbedingten Umverteilung Gewinner
oder Verliererist, braucht nur seine geleisteten Einzahlungen in den Zins-Umverteilungstopf,
diebei 40 Prozent seiner Jahresausgaben liegen, mit seinen empfangenen
eigenen Zinsen zuvergleichen.
Geht man einmal von den Durchschnittsausgaben eines Haushaltes bzw.Erwerbstätigen
aus, die 1999 bei 62.000 Mark lagen, dann ergibt sich dafür einerechnerische Zinslast von
rund 25.000 Mark. Will dieser Durchschnittshaushalt dieseanteilig getragenen Zinslasten
durch eigene Zinseinnahmen ausgleichen, müsste er -bei einer angenommenen Durchschnittsverzinsung
von 5 Prozent - über einzinsbringendes Vermögen von 500.000 Mark
verfügen. Daraus ergibt sich: Ein Haushaltmuss zum Ausgleich seiner Verluste ein zinsbringendes
Vermögen zur Verfügung haben,das rund beim Achtfachen seiner Haushaltsausgaben
liegt.
NachAnnäherungsrechnungen liegen jedoch bei acht von zehn Haushalten die Zinseinnahmen
weit unter den zu tragenden Zinslasten. Sie gehören also per Saldo zu den Verlierern.
Bei dem neunten Haushalt gleichen sich die Lasten und Einkünfte in etwa aus. Um so
mehr übersteigen dann bei dem zehnten Haushalt die Zinseinkünfte die zu tragenden


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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 18:27
Zinslasten. Konkret: Bei ihm schlagen die addierten Verluste der ersten acht Haushalteals
Gewinn zu Buche!
Tagtäglich werden auf diese Weise in Deutschland netto etwa600 bis 700 Millionen Mark
von der Mehrheit der Haushalte zu einer kleinen, immerreicher werdenden Minderheit
umverteilt. Bei dieser Umverteilung sind diejenigenHaushalte die relativ größten Verlierer,
die über keine oder nur gering zinsbringendeVermögen verfügen.
Obwohl bei uns immer wieder davon die Rede ist, dass vor allem dieLeistung belohnt
werden soll, fließen also in Wirklichkeit die größten Einkommen indie entgegengesetzte
Richtung, genauer gesagt, von der überwiegend von Arbeitlebenden BevölkerungsmehrCreutz:
Globalisierung – Kapitalisierung – PrivatisierungOOWV-Wasserforum
21
heit zur überwiegend von Besitz lebendenBevölkerungsminderheit. Damit erklären sich
auch die zunehmenden Diskrepanzenzwischen Arm und Reich, bis hin zu der inzwischen
wieder Schlagzeilen machenden‚Neuen Armut’.
Aber nicht nur diese sozialen Folgen unseres monetären Systemsbedrohen den Frieden in
unseren Gesellschaften und darüber hinaus auch jenen in derWelt, sondern ebenfalls die
damit zunehmenden ökologischen Folgen. Denn als einzigeAntwort auf die zunehmenden
Verschuldungen und Vermögensdiskrepanzen kennt dieheutige Politik nur eine ständige
Steigerung der Wirtschaftsleistung, mit der man diegröbsten sozialen Spannungen aufzufangen
hofft. Auch der einzelne Schuldner - obPrivatmann, Unternehmer oder Staat - kann
immer nur versuchen, die von ihmaufzubringende steigende Belastung durch Leistungssteigerungen
auszugleichen. Dassalle diese Leistungssteigerungen und Zuwachsraten der
Wirtschaft nicht ohnezusätzlichen Verbrauch von Ressourcen und Belastungen der Umwelt
zu realisieren ist,bedarf kaum einer Erklärung. Ganz besonders, wenn sich an diesem Wachstums-
Wettrennen auch noch die führenden Industrienationen beteiligen, deren materieller
Vorsprung gegenüber der übrigen Welt schon heute viel zu groß ist.
Zurück zurGlobalisierung ...
Wachsende Volkswirtschaften sind zweifellos auch auf wachsendeErsparnisse und Investitionen
angewiesen. Nehmen die Ersparnisse aber rascher zu alsdie Wirtschaftsleistung
- und das ist aufgrund des Zinseszins-Automatismus immer mehrder Fall - kommt es für
die wuchernden Geldvermögen zu Anlageschwierigkeiten. Zwarbesteht auf der anderen
Seite in Höhe dieser überschüssigen Geldbestände einGeldmangel und damit ein Kredit-
Aufnahmedruck, der aber mangels entsprechenderSachinvestitionen und Notwendigkeiten
immer weniger zu verkraften ist.
Aufgrunddieser Engpässe bei der normalen Ersparnis-Rückführung sucht sich das explosiv
wuchernde Geldkapital immer neue Anlagemöglichkeiten, inzwischen auf allen Märkten
rund um den Globus. Diese so genannte Globalisierung, die im Grunde bereits mit den
ersten Handelsströmen vor Tausenden von Jahren begann, hat durch die heutigenausufernden
Geldströme also nur eine neue und bisher nicht bekannte Dimensionerreicht.
Das Tempo dieser Ausweitung und Ausbreitung rund um die Uhr wurde durch denFortschritt
der elektronischen Übermittlungstechniken dann nochmals beschleunigt.Außerdem
haben die Regierungen und die internationalen Gremien fast alle bisherigenHemmnisse
und Regulierungen abgebaut, um den gesamtwirtschaftlich notwendigen Abbauder
anlagesuchenden Überschüsse zu erleichtern.
Creutz: Globalisierung –Kapitalisierung – Privatisierung OOWV-Wasserforum
22
Während also früher dieErsparnisse überwiegend im eigenen Land in neue Investitionen
flossen, ist dieVerteilung heute nur noch weltweit möglich. Um sich im Falle eines Falles
wiederrasch aus Anlagen zurückziehen und bei Krisen in lukrativere umsteigen zu können,
werden diese weltweiten Kredite von den großen Geldsammelstellen - ob Banken,
Anlage- oder Pensionsfonds - dabei immer kurzfristiger vergeben, obwohl es häufiggerade
erst durch solche konzentrierten Rückzüge zu den eigentlichen Krisen kommt.
Um in solchen Fällen einen Kollaps des mit immer knapperen Liquiditäten arbeitenden
Welt-Finanzsystems zu verhindern, werden die spekulativen Geldgeber bei solchenRückzügen
auch noch vom Weltwährungsfond und anderen Einrichtungen direkt oderindirekt
unterstützt. Man denke nur an die mehrstelligen Milliarden-Dollar-Beträge,die in Mexiko,
die ostasiatischen Tigerstaaten und sogar bei spekulativen Hedge-Fondszur Vermeidung
einer Kettenreaktion geflossen sind. Diese Stützungszahlungen gehenletztlich wiederum
zu Lasten derjenigen, die an den Gewinnen aus diesenFinanzspekulationen gar nicht
beteiligt waren, vor allem zu Lasten von MillionenMenschen in den zusammenbrechenden
armen Volkswirtschaften.
Aber auch mit diesen‚normalen‘ Anlagen in aller Welt lassen sich die täglich hinzukommenden
Geldvermögennicht mehr ausreichend binden. So bleibt eigentlich nur noch die Chance, für
diesesneu hinzukommende Geld durch die Vernichtung bereits vorhandener Vermögenswerte
Platzzu schaffen. Das geschieht nicht nur durch die periodisch wiederkehrendenKonjunktureinbrüche
mit Zehntausenden von Firmenpleiten. Das geschieht auch durchRevolutionen,
Bürgerkriege oder Kriege, bei denen nicht nur durch ‚Verbrauch‘ derRüstungsgüter Sachwerte
vernichtet werden, sondern noch mehr durch die Zerstörungender Produktions- und
Infrastrukturen. Dabei schaffen alle diese Vernichtungen demkrebsartig wuchernden Geldkapital
nicht nur Platz für Neuanlagen, sondern haltendurch die erhöhte Nachfrage gleichzeitig
die Zinsen auf jener Mindesthöhe von realetwa 3 Prozent, die zur Aufrechterhaltung des
Geldkreislaufs und damit der Vermeidungvon Deflationen und Depressionen erforderlich ist.
Inzwischen wird aber auch nocheine weitere friedlichere Möglichkeit zur ‚Vernichtung‘ von
Geld- und Sachkapitalausgereizt, nämlich die weltweite Spekulationseuphorie an den
Börsen. Dabei verdeckendie immer höher getriebenen Aktienkurse nur den Tatbestand,
dass es als Folge derÜberbesetzung von Firmengründungen letztendlich zu grausamen
Ausleseprozessen kommenmuss. So geht man schon heute davon aus, dass 80 bis 90
Prozent aller Handelsfirmenim Internet, die heute noch hoch gehandelt werden, in den
nächsten Jahren von derBildfläche verschwinden werden. Dabei verschwinden aber nicht
nur die von diesenFirmen meist großzügig angeschafften Sachwerte, sondern auch die
Forderungen derShareholder und damit ein Teil des zuviel vorhandenen Geldkapitals.
Creutz:Globalisierung – Kapitalisierung – Privatisierung OOWV-Wasserforum
23
Währendalso die in weniger einträglichen Wertpapieren und Bankeinlagen untergebrachten
Gelder mit ihren Pari-Forderungen (vorerst noch) zur Stützung des monetärenGesamtsystems
erhalten werden müssen, werden mit den Pleiten im Umfeld der Börsen die
auf eigenes Risiko angelegten Geldansprüche gewissermaßen aus dem Verkehr gezogen
und damit Luft für die Unterbringung neuer Ersparnisse geschaffen.
... und zurKapitalisierung und Privatisierung
Trotz oder gerade wegen dieser Börseneuphorie gibtes immer noch Vermögende, denen
eine solide Anlage in festen Werten lieber ist alsalle Hoffnungswerte, die morgen schon
zerplatzen können. Diese Anlagesuchenden sindnun in aller Welt dabei, die letzten noch
vorhandenen Anlageobjekte auszumachen, diebislang noch nicht den privaten Gewinninteressen
zugänglich waren. Dass es sich dabeifast nur um öffentlich-rechtliche, kommunale
oder staatliche Einrichtungen handelnkann, liegt auf der Hand.
Diesen Bestrebungen des privaten Geldvermögens kommt nunauch das Interesse der
vorgenannten öffentlichen Trägerschaften entgegen, die ihreLöcher in den Kassen bislang
durch Verschuldungen geschlossen haben. DieGefährlichkeit der daraus resultierenden
Zins- und Schuldenfalle erkennend, bietetsich ihnen durch den Verkauf des sogenannten
Tafelsilbers zumindest einvorübergehender Ausweg aus dem Dilemma. Dass mit
diesen Verkäufen öffentlicherBesitztümer das Eigentum der Bürger verscherbelt wird, mit
deren Steuern und Gebührensie einst geschaffen und unterhalten wurden, wird dabei
verdrängt. Ebenso, dass imZuge der Veräußerung dieser Objekte die in die Gebühren
eingerechnetenkalkulatorischen Zinsen, die bislang der Allgemeinheit zu Gute kamen,
zukünftig indie Taschen jener Minderheiten fließen, die heute schon über zuviel Geld und
damitauch Einfluss auf die Politik verfügen.
Dass bei diesen Privatisierungsbestrebungen,die von nichtsahnenden oder manchmal
auch gekauften Politikern als Fortschritthingestellt werden, Objekte wie die Wasser-Versorgungsunternehmen
besonders begehrtsind, ist leicht verständlich. Ist doch Wasser, so
wie Luft, Licht und Boden, nichtnur eine unverzichtbare Lebensgrundlage für alle Menschen,
sondern auf Grund seinerUnvermehrbarkeit ein immer knapper und damit wertvoller
werdendes Monopol-gut. ImGegensatz zu allen anderen Anlagemöglichkeiten, die
vermehrbar wie zerstörbar sind,erhält man mit dem Wasser also ein Faustpfand in die
Hand, das für das eingesetzteKapital fast auf ewig sichere Dividenden abwerfen wird.
Dass sich unter diesenGegebenheiten die Interessen der privaten Betreiber eher an Steigerungen
derUmsatzmengen als an ökologisch Gesichtspunkten orientieren dürften, ist
zubefürchten.
Creutz: Globalisierung – Kapitalisierung – PrivatisierungOOWV-Wasserforum
24
Schlussfolgerung
Angesichts der geschilderten Tatbeständekann man nur hoffen, dass die “Holdorfer Erklärung
zur nachhaltigenWasserwirtschaft“, die vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband
im Juni 2000veröffentlicht worden ist, bei den Entscheidungsträgern des Verbandes
und in denzuständigen Politikerkreisen nachhaltige Beachtung finden wird. Denn ansonsten
drohendie noch übrig gebliebenen öffentlich oder gemeinnützig organisierten
Unternehmenzweifellos immer mehr in die Zange zwischen langfristig renditeorientierten
Kapitalanleger- und kurzsichtig-orientierten Politikerinteressen zu geraten.
Dochso notwendig die Erkenntnis ist, dass die naturgegebenen Lebensgrundlagen wie Boden,
Luft und Wasser nicht zu privaten Spekulationsgütern werden, so wenig wird dieBeachtung
dieser eigentlichen Selbstverständlichkeit ausreichen, die problematischenWirkungsmechanismen
unseres Geldsystems und die sich daraus ergebenden Zwängeauszuschalten.
Diese Ausschaltung ist jedoch nur möglich, wenn es gelingt, dasÜberwachstum
der Geldvermögen und damit der Schulden abzubremsen und zumindest aufdas Wachstum
der Wirtschaft zurückzuführen. Das wiederum wäre nur erreichbar, wenndie Zinssätze mittelfristig
auf die Wachstumsraten der Wirtschaftsleistung absinkenwürden.
Zweifellos werden sich durch eine Korrektur unserer Geld- und Bodenordnungnicht alle Probleme
in der Welt in Wohlgefallen auflösen. Aber ohne diese Korrekturenmüssen diese Probleme
aus einfachen mathematischen Gründen immer größer undunlösbarer werden.
Literatur:
Helmut Creutz: “Das Geldsyndrom - Wege zu einerkrisenfreien Marktwirtschaft”, Ullstein
Taschenbuch, 470 Seiten, 80 Darstellungen undTabellen, DM 24,90
Referent
Helmut Creutz, Autor und Schriftsteller, Ausbildungzum Techniker und Architekten, seit
1990 Lehrauftrag an der Universität Kassel


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22.10.2006 um 18:32
Somalia: Die wahren Gründe des Hungers


1993 führte das US-Militär dieOperation »Restore Hope« unter dem Schirm der Vereinten Nationen durch. Ziel desEinsatzes war es, der verarmten Bevölkerung Somalias zu Hilfe zu kommen. Dürre, dasVordringen der Wü-ste und Bürgerkrieg galten offiziell als Gründe der Hungersnot. Dietödlichen Wirtschaftsreformen, welche die ausländischen Gläubiger Somalia in den Jahrenvor der Krise aufgezwungen hatten, wurden nie erwähnt
Bis in die 70er Jahre hineinwar Somalia eine ländliche Tauschwirtschaft von Hirtennomaden und Kleinbauern, in der dieHälfte der Bevölkerung noma-disch lebte. Trotz der wiederkehrenden Dürren konnte sich dasLand prak-tisch selbst mit Nahrungsmitteln versorgen und war auf entsprechendein-ternationale Hilfe so gut wie gar nicht angewiesen. Erst danach nahm die kommerzielleViehhaltung – begünstigt durch die Privatisierung von Brun-nen und Weideland sowie durchAnsiedlungsprogramme – beträchtlich zu, wodurch die Hirten zu verarmen begannen. Wie inanderen Entwicklungs-ländern auch nahm allmählich der Anbau von Agrarprodukten für denEx-port das beste Land in Anspruch, was den Anbau von Nahrungsmitteln für den Eigenbedarfschwächte und dem Kleinbauerntum das Leben erschwerte. Viehverkäufe machten bis 1983 etwa80 Prozent der Exporteinnahmen aus, bis dann diese Quote aufgrund der Geldüberweisungenvon somalischen Arbeitern in den Öl- und Golfstaaten zu sinken begann.
DieIntervention von IWF und Weltbank Anfang der 80er Jahre trug zur Ver-schlimmerung derKrise der somalischen Landwirtschaft bei. Die Wirt-schaftsreformen untergruben dasfragile Gleichgewicht von nomadischer Vieh- und sesshafter Ackerbauwirtschaft, das sowohldurch Geldgeschäfte als auch durch traditionellen Tauschhandel gekennzeichnet war. DerRegie-rung von Somalia wurde ein sehr strenges Sparprogramm aufgezwungen, in erster Liniedamit das Land beim Pariser Club die Zinsen seiner Schulden zahlen konnte. Einen Großteilder Schulden, etwa 20 Prozent, hielten IWF und Weltbank.1 Einem Projektbericht derInternationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge »sperrt sich unter den großenEmpfängern der Schulden-dienstzahlungen Somalias nur der IWF gegen eine Umschuldung…Tatsäch-lich hilft der IWF bei der Finanzierung eines Anpassungsprogramms, zu des-senHauptzielen es gehört, die Schulden an ihn zurückzuzahlen.«2
Die Zerstörung derSelbstversorgung. Das Strukturanpas-sungsprogramm verstärkte Somalias Abhängigkeit vonImportgetreide. Von Mitte der 70er bis Mitte der 80er Jahre stieg die Nahrungsmittelhilfemit einer Zuwachsrate von 30 Prozent pro Jahr um das l5fache und entsprach
schließlich mehr als 35 Prozent des Verbrauchs.3 In Verbindung mit den ge-stiegenenWarenimporten führte die Einfuhr von billigem Überschussgetrei-de und Reis, die auf demheimischen Markt verkauft wurden, zur Verdrän-gung der lokalen Erzeuger und zu einerbedeutenden Veränderung der Ess-gewohnheiten zum Schaden der traditionellen FeldfrüchteMais und Sorg-humhirse. Der vom IWF erzwungenen Abwertung des somalischen Schillingfolgten in periodischen Abständen weitere Abwertungen, die zu einem Preisanstieg vonKraftstoff, Dünger und anderen landwirtschaftlichen Einsatzgütern führten. Das wirktesich unmittelbar auf die landwirtschaftli-chen Erzeuger aus, besonders in derregenabhängigen Landwirtschaft, aber auch im Bewässerungsfeldbau. Die Kaufkraft derStadtbevölkerung schwand dramatisch, staatliche Subventionen wurden gekürzt, dieInfrastruktur brach zusammen, und die Deregulierung des Getreidemarktes und der Zu-stromvon Nahrungsmittel-»Hilfen« führten zur Verarmung der bäuerlichen Gemeinden.4
Indieser Zeit eigneten sich außerdem Staatsbedienstete, Armeeoffiziere und Kaufleute mitguten Beziehungen zur Regierung einen Großteil des be-sten Ackerbaulandes an.5 Statt dieNahrungsmittelproduktion für den heimi-schen Markt zu fördern, ermutigten die Kreditgeberden Anbau so genann-ter »hochwertiger« landwirtschaftlicher Exportprodukte – Obst,Gemüse, Ölsamen und Baumwolle – auf dem besten bewässerten Land.
Der Zusammenbruchder Viehwirtschaft. In den frühen 80er Jahren stiegen zudem als Folge derWährungsabwertung die Preise für importierte Tierarzneimittel. Die Weltbank ermutigtedazu, von den Hirtennomaden Gebühren für Veterinärleistungen zu erheben, auch für dieImpfung des Viehs. Ein privater Markt für Tiermedikamente wurde gefördert. DieFunk-tionen, die das Viehministerium bei der Gesundhaltung der Viehbestände ausgeübthatte, wurden zurückgeschraubt, und die Kosten seiner tierärztli-chenLabordienstleistungen sollten in vollem Umfang durch Gebühren ge-deckt werden. DerWeltbank zufolge »sind die Veterinärleistungen für die Entwicklung des Viehs in allenRegionen entscheidend und können weitge-hend vom Privatsektor erfüllt werden… Da nurwenige Tierärzte in entlege-nen Weidegebieten praktizieren werden, wird eine verbesserteVersorgung des Viehs auch von >Para-Veterinären< abhängen, die aus Arzneiverkäufenbezahlt werden.«6
Die Privatisierung der veterinärmedizinischen Versorgung warverbunden mit fehlenden Notreserven für die Fütterung des Viehs in Dürrezeiten, derKommerzialisierung der Wasserversorgung und der Vernachlässigung von Erhaltungsmaßnahmenfür Wasser und Weideland. Die Ergebnisse waren absehbar: Die Herden wurden dezimiert, derAnteil der Hirtennomaden an der Bevölkerung ging zurück. Das versteckte Ziel diesesProgramms be-stand darin, die Nomaden mit ihrer traditionellen Tauschwirtschaft zubesei-tigen. Die Weltbank bewertet die »Anpassungen« der Herdengrößen – also die Abnahmeder Viehbestände – in den Subsaharastaaten grundsätzlich
positiv, da sie die Herdeneinseitig als Ursache für Umweltzerstörungen be-trachtet.7
Der Zusammenbruch derveterinärmedizinischen Versorgung diente indi-rekt den Interessen der reichen Länder: Als1984 in Somalia die Rinderpest ausbrach, importierten Saudi-Arabien und die Golfstaatenschlagartig kein Vieh mehr aus Somalia und bezogen ihr Rindfleisch stattdessen ausAustra-lien und der EU. Der Bann auf Viehimporte aus Somalia wurde jedoch nichtaufgehoben, als die Epidemie vorüber war


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22.10.2006 um 18:33
Die Zerstörung des Staates. Die Umstrukturierung der Staatsausgaben unter Aufsicht vonIWF und Weltbank spielte auch eine entscheidende Rolle bei der Zerstörung derlandwirtschaftlichen Nahrungsmittelproduktion. Die Agrarinfrastruktur brach zusammen unddie Ausgaben für die Landwirt-schaft sanken im Vergleich zu Mitte der 70er Jahre um etwa85 Prozent. Der IWF hinderte die somalische Regierung daran, die heimischen Ressourcen zumobilisieren. Es wurden strenge Ziele zur Begrenzung des Haushaltsdefi-zits festgelegt.»Hilfe« gewährten die Kreditgeber außerdem nicht in Form von Kapital undAusrüstungsgütern, sondern nur als Nahrungsmittelhilfe, die dann vom Staat auf demheimischen Markt verkauft wurde, um damit einen Fonds zu alimentieren, aus demEntwicklungsprojekte finanziert wer-den konnten. So wurde der Verkauf vonNahrungsmittelhilfe die Hauptein-nahmequelle des Staates, wodurch die Kreditgeber in dieLage kamen, den gesamten Haushalt zu kontrollieren.
Durch die Wirtschaftsreformenbrachen die Gesundheits- und Erziehungs-programme zusammen. Bis 1989 nahmen die Ausgabenim Gesundheitswe-sen im Vergleich zum Niveau von 1978 um 78 Prozent ab. ImBildungsbe-reich beliefen sich nach Zahlen der Weltbank die wiederkehrenden Ausga-ben proSchüler 1989 nur noch auf etwa vier Dollar im Jahr – 1982 waren es 82 Dollar im Jahr. Von1981 bis 1989 sanken die Schülerzahlen trotz eines beträchtlichen Anstiegs der Kinder imschulfähigen Alter um 41 Pro-zent. Schulbücher und Unterrichtsmaterialien verschwandenaus den Klas-senzimmern. Der Zustand der Schulgebäude verschlechterte sich, fast einViertel der Grundschulen wurde geschlossen, und die Gehälter der Lehrer sanken auf einjämmerliches Niveau.
Das Programm von IWF und Weltbank führte die somalischeWirtschaft in einen Teufelskreis: Durch die Dezimierung der Herden brach unter denHir-tennomaden Hunger aus, was wiederum die Getreideerzeuger zu spüren bekamen, die ihreErzeugnisse an sie verkauften oder gegen Vieh tausch-ten. Das gesamte soziale Geflechtder Weidewirtschaft war zerstört. Der Zusammenbruch der Deviseneinnahmen durch diesinkenden Viehexporte und Geldüberweisungen der somalischen Arbeiter aus den Golfstaatenbela-stete die Zahlungsbilanz und den Staatshaushalt und führte zum Zusam-menbruch derstaatlichen Wirtschafts- und Sozialprogramme.
Die Kleinbauern ihrerseits wurden durchdie Dumpingpreise des subven-tionierten US-Getreides auf dem heimischen Markt und denKostenanstieg der landwirtschaftlichen Einsatzgüter verdrängt. Weil die Stadtbevölkerung
verarmte, schrumpfte auch der Nahrungsmittelverbrauch. Die staatliche Unterstützungfür die Bewässerung der Anbauflächen wurde eingestellt, und die staatlichen Farmensollten unter Aufsicht der Weltbank geschlossen oder privatisiert werden.
NachSchätzungen der Weltbank waren die Gehälter im öffentlichen Dienst bis 1989 im Vergleichzu 1975 um 90 Prozent gesunken. Das Durch-schnittsgehalt im öffentlichen Sektor war aufdrei Dollar im Monat gefallen, was in der Summe nur 0,5 Prozent des Bruttosozialproduktsausmachte. Zwar schlug die Weltbank eine Anhebung der Gehälter vor, aber dieses Zielsollte bei gleichem Budget durch die Entlassung von 40 Prozent der Staats-bedienstetenund die Beseitigung von Zusatzvergütungen erreicht werden. Mit diesem Plan wäre deröffentliche Dienst in einem Land mit sechs Millio-nen Einwohnern bis 1995 auf nur 25.000Beschäftigte geschrumpft. Mehre-re Kreditgeber bekundeten reges Interesse an derFinanzierung der Kosten zur Reduzierung der Staatsbediensteten.
Um das drohendeDesaster abzuwenden, unternahm die internationale Runde der Kreditgeber den Versuch, diewirtschaftliche und soziale Infra-struktur des Landes wiederherzustellen, die Kaufkraftzu stärken und den öffentlichen Dienst wieder aufzubauen: Die makroökonomischenAnpas-sungsmaßnahmen, die sie im Jahr vor dem Zusammenbruch der Regierung von GeneralSiad Barre im Januar 1991 auf dem Höhepunkt des Bürgerkrie-ges vorschlugen, verlangtenjedoch eine weitere Reduzierung der öffentli-chen Ausgaben, die Umstrukturierung derZentralbank, die Liberalisierung des Kreditwesens (die den Privatsektor praktischruinierte) und die Auflö-sung der meisten Staatsunternehmen.
1989 betrugen dieVerpflichtungen aus dem Schuldendienst 194,6 Pro-zent der Exporteinnahmen. Der Kredit desIWF wurde wegen des Zahlungs-rückstands Somalias gestrichen. Die Weltbank stimmte im Juni1989 einem Strukturanpassungskredit in Höhe von 70 Mio. Dollar zu, dessen erste Tran-chezwar noch ausbezahlt, dessen zweite aufgrund der schlechten makro-ökonomischen LeistungSomalias ein paar Monate später eingefroren und der im Januar 1991, nach demZusammenbruch der Regierung von Siad Barre, ganz gestrichen wurde. Die Zahlungsrückständean die Kreditgeber sollten vor Bewilligung neuer Kredite und Umschuldungsverhandlungenerst einmal beglichen werden. Somalia steckte in der Zwangsjacke von Schul-dendienst undstruktureller Anpassung.
Die somalische Lektion. Die somalische Erfahrung zeigt, wieein Land durch die gleichzeitige Gewährung von Nahrungsmittelhilfe und die Durch-führungmakroökonomischer Reformen nach dem Muster von IWF und Weltbank verwüstet werden kann. Esgibt viele Somalias in der unterent-wickelten Welt, und das hier durchgeführteWirtschaftsreformpaket ähnelt denen, die in über hundert Entwicklungsländern durchgesetztwurden. Aber es gibt noch einen weiteren bedeutsamen Aspekt: In ganz Afrika zerstörenIWF- und Weltbankprogramme die nomadische und kommerzielle Viehhal-tung in ähnlicherWeise wie in Somalia. Der (zollfreie) Import von subven-
tioniertem Rindfleisch undMilchprodukten aus der EU hat zur Vernichtung der afrikanischen Weidewirtschaft geführt.Europäische Rindfleischimporte nach Westafrika nahmen seit 1984 um das Siebenfache zu:»EU-Rindfleisch von niedriger Qualität wird zum halben Preis des lokal produziertenFlei-sches verkauft. Die Herdenbesitzer in der Sahelzone müssen die Erfahrung machen,dass niemand ihre Herden kaufen will.


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22.10.2006 um 18:33
Die Erfahrungen Somalias zeigen, dass Hunger im späten 20. Jahrhun-dert keine Konsequenzvon Nahrungsmittelknappheit ist. Im Gegenteil, Hungersnöte werden durch das globaleÜberangebot von Getreide ausge-löst. Seit den 80er Jahren ist der Getreidemarkt unterAufsicht der Welt-bank dereguliert, sind die US-Getreideüberschüsse systematischeingesetzt worden, um die Bauern zu ruinieren und die nationale Nahrungsmittelpro-duktionzu destabilisieren, die unter diesen Umständen viel verwundbarer gegenüber denWechselfällen von Dürren und Umweltkrisen wird.
Auf dem ganzen Kontinent richtetesich das Muster der »sektoralen An-passung« in der Landwirtschaft unter Aufsicht derBretton-Woods-Institutionen unzweideutig auf die Zerstörung einer gesicherten Ernährung.Die Abhängigkeit vom Weltmarkt wurde verstärkt, die Nahrungsmittelhilfe für dieSubsaharastaaten wuchs seit 1974 um mehr als das Siebenfache, und die kommerziellenGetreideimporte haben sich mehr als verdoppelt. Zwischen 1974 und 1993 stiegen dieGetreideimporte in die Subsaharastaa-ten von 3,72 Mio. Tonnen auf 8,47 Mio. Tonnen undnahm die Nahrungsmit-telhilfe von 910.000 Tonnen auf 6,64 Mio. Tonnen zu.9
DieNahrungsmittelhilfe blieb jedoch nicht mehr nur auf die Dürreländer des Sahelgürtelsbeschränkt, sondern floss auch in Länder, die sich bis vor kurzem mehr oder wenigerselbst mit Nahrungsmitteln versorgen konnten. Simbabwe, das einst als Brotkorb Südafrikasgalt, wurde 1992 von der Hungersnot und Dürre im südlichen Afrika hart getroffen. DieErnteerträge von Mais, der vor allem in den weniger fruchtbaren Landesteilen angebautwird, sanken um 90 Prozent. Doch ironischerweise erlebte der für den Ex-port angebauteTabak – unterstützt durch moderne Bewässerung, Kredite und Forschung – auf der Höhe derDürre eine prächtige Ernte.10 Während der Hunger die Bevölkerung zwang, Termiten zuessen, floss ein Großteil der Exporteinnahmen von Simbabwe in den Schuldendienst derAuslands-schulden.
Unter den Strukturanpassungen gaben die Bauern zunehmend dentradi-tionellen Nahrungsfeldbau auf. In Malawi, einst ein Nettoexporteur vonNah-rungsmitteln, fiel die Maisproduktion 1992 um 40 Prozent, während sich der Tabakanbauzwischen 1986 und 1993 verdoppelte. 150.000 Hektar besten Landes wurden für dieTabakkultivierung umgewidmet.11 In den gesamten 80er Jahren wurden afrikanischen Staatenstrenge Sparmaßnahmen aufge-zwungen. Die Ausgaben für die ländliche Entwicklung wurdendrastisch ge-kürzt, was zum Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Infrastruktur führ-te.Das Weltbankprogramm machte aus Wasser eine Ware, die kostendek-kend an verarmte Bauernverkauft wurde. Aufgrund fehlender Mittel waren die Staaten gezwungen, sich aus derBewirtschaftung und Bewahrung der
Wasserressourcen zurückzuziehen. Wasserstellen undBohrbrunnen trockne-ten aufgrund mangelnder Wartung aus oder wurden privatisiert und anlo-kale Händler oder reiche Bauern verkauft. In semiariden Gebieten führt die-seKommerzialisierung des Wassers und der Bewässerungsanlagen zum Zusammenbruch dergesicherten Nahrungsmittelversorgung und zu Hun-gersnöten.12
Zwar spielen beiHungersnöten auch klimatische Faktoren eine Rolle, doch die Hungersnöte im Zeitalter derGlobalisierung sind von Menschen gemacht. Sie sind nicht die Folge vonNahrungsmittelknappheit, sondern einer Struktur des globalen Überangebots, das diegesicherte Nahrungsmit-telversorgung untergräbt und die nationale Produktion vonNahrungsmitteln in den armen Ländern zerstört. Gesteuert vom internationalenAgrarbusi-ness führt dieses Überangebot letztlich zur Verarmung der Bauern auf der ganzenWelt. Darüber hinaus sind es die Strukturanpassungsprogramme von IWF und Weltbank, die indirekter Beziehung zu den Ursachen von Hunger stehen, weil sie alle Bereiche derWirtschaftstätigkeit in den Städten und auf dem Land systematisch untergraben, die nichtdirekt den Interes-sen des globalen Marktsystems dienen.


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22.10.2006 um 18:34
7. Wirtschaftlicher Völkermord in Ruanda
Die ruandische Krise, die 1994 zu denethnischen Massakern führte, wurde in den westlichen Medien als Epos menschlichen Leidsdargestellt, doch was die Journalisten dabei sorgfältig übersahen, waren ihre sozialenund wirt-schaftlichen Ursachen. In unseren Breiten hält man ethnische Konflikte undBürgerkriege für beinahe unvermeidliche und typische Etappen von Gesell-schaften, die aufdem schmerzlichen Weg von Ein-Parteien-Staaten zu de-mokratischen Systemen und freienMärkten sind. Die Brutalität der Massa-ker schockierte die Weltöffentlichkeit, aber wasdie internationalen Medien verschwiegen, war die tiefe Wirtschaftskrise, die demBürgerkrieg voraus-ging. Tatsächlich aber hatte die Umstrukturierung der Landwirtschaftunter Aufsicht von IWF und Weltbank die Bevölkerung in bittere Armut und Ver-elendunggestürzt.
Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, die unmittelbar auf denZusammenbruch des internationalen Kaffeemarktes und die Durchsetzung umfassendermakroökonomischer Reformen durch die Bretton-Woods-Institutionen folgte, verschlimmertedie köchelnden ethnischen Spannungen und beschleunigte den politischen Zusammenbruch desLandes. 1987 be-gann das Quotensystem des internationalen Kaffeeabkommens zu bröckeln,die Weltpreise stürzten in den Keller, und der staatliche Fonds d´Égalisation zurStabilisierung der Kaffeepreise, der den ruandischen Kaffeebauern Fest-preisegarantierte, musste sich erheblich verschulden. Als das Kaffeeab-kommen 1989 aufpolitischen Druck Washingtons zugunsten großer US-Kaffeehändler vollends scheiterte undder Kaffeepreis verfiel, versetzte das der Wirtschaft Ruandas einen tödlichen Schlag.Nach einem historischen Treffen der Kaffeeproduzenten in Florida stürzten dieKaffeepreise innerhalb von Monaten um mehr als 50 Prozent.13 Für Ruanda und mehrereandere afrikanische Länder war der Absturz der Preise vernichtend. Die Erzeuger-preisefielen auf weniger als fünf Prozent des US-Einzelhandelspreises. Der Verfall derinternationalen Kaffeepreise ermöglichte es den reichen Ländern, enorme Gewinne aufKosten der direkten Erzeuger zu machen.


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22.10.2006 um 18:35
Das Erbe des Kolonialismus. Worin liegt die Verantwortung des Westens für diese Tragödie?Erstens ist zu betonen, dass der Konflikt zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi inRuanda weitgehend eine Folge des Ko-lonialsystems war, von dem sich bis heute noch vieleMerkmale erhalten haben. Seit dem späten 19. Jahrhundert hatte die frühe deutscheKo-lonialbesatzung den in Nyanza residierenden Tutsi-König (mwami) benutzt, umMilitärposten zu etablieren. Es war jedoch vor allem die von den Belgi-ern 1926durchgeführte Verwaltungsreform, die entscheidend die sozio-
ethnischen BeziehungenRuandas formte. Die Belgier machten sich die Kon-flikte zwischen den Hutu und Tutsigezielt zunutze, um ihre territorialen Ansprüche durchzusetzen. Die traditionellenHäuptlinge wurden von der Kolonialadministration benutzt, um Zwangsarbeiter zurekrutieren. Die Häuptlinge übernahmen für die Kolonialherren Auspeitschungen und anderekörperliche Züchtigungen. Solche Bestrafungen wurden unter direkter Auf-sicht desbelgischen Kolonialverwalters vorgenommen, der für das jeweilige Gebiet zuständig war.Ein Klima der Angst und des Misstrauens breitete sich aus, die Solidarität in denGemeinden brach zusammen, und die traditionel-len Klientelbeziehungen wurden missbraucht,um den Interessen der Kolo-nialisten zu dienen. Das Ziel war, ethnische Rivalitäten zunähren, um poli-tische Kontrolle zu gewinnen und die Solidarisierung der beidenethnischen Gruppen der Tutsi und Hutu zu unterbinden, die sich unweigerlich gegen dasKolonialregime gerichtet hätte. Der dynastische Tutsi-Adel erhielt au-ßerdem dieVerantwortung für die Steuereintreibung und die Rechtspre-chung. Die Wirtschaft derGemeinden wurde unterminiert, indem die Belgier die Bauern zwangen, stattNahrungspflanzen »Kolonialwaren« anzubauen. Gemeindeland wurde in Privatland umgewandelt,das ausschließlich mit Ex-portpflanzen kultiviert wurde, den so genannten culturesobligatoires.14
Historiker wurden von der Kolonialregierung mit der Aufgabe betraut,die mündliche Überlieferung von Ruanda Urundi aufzuzeichnen und zu verzer-ren. Diehistorische Erinnerung wurde verfälscht: Die Monarchie des mwami wurde ausschließlich mitder Tutsi-Dynastie identifiziert, während man die Hutu als beherrschte Kastedarstellte.15 Ausweise wurden ausgegeben, auf denen die »ethnische Zugehörigkeit«verzeichnet war, die willkürlich festge-legt wurde: Tutsi waren alle Viehbesitzer, Hutualle Bauern.
Aus den aufgezwungenen sozioethnischen Gegensätzen entwickelten dieBelgier eine neue soziale Klasse, die so genannten »nègres évolués«, die sich aus derTutsi-Aristokratie rekrutierten. Die Kolonialmacht führte zudem ein Schulsystem ein, umdie Söhne der Häuptlinge zu erziehen und das afri-kanische Personal heranzubilden, dassie brauchte. Auch die verschiedenen christlichen Missionen und Gemeinden wurden für dieZwecke der belgi-schen Kolonialherrschaft eingespannt. Die Geistlichen drängten dieBauern z.B. häufig, sich auf Exportkultivierung umzustellen. Die ethnischen Gegen-sätze,die seit den 20er Jahren in der ruandischen Bevölkerung genährt wurden, haben bis heutetiefe Spuren hinterlassen.
Seit der Unabhängigkeit 1962 wurden die Beziehungen zurehemaligen Kolonialmacht und zu den internationalen Kreditgebern weit komplexer. Aber beiallen militärischen, wirtschaftlichen und humanitären Interventio-nen, die seit Beginndes Bürgerkrieges 1990 unternommen wurden, blieb es das Hauptziel, nach dem Prinzip»Teile und herrsche« eine Volksgruppe ge-gen die andere auszuspielen. Die Krise in Ruandawurde Gegenstand stän-diger Konferenzen der Kreditgeber in Paris, vonWaffenstillstandsvereinba-rungen und Friedensgesprächen. Die Gebergemeinschaft überwachteund koordinierte die verschiedenen Initiativen mit einem Geflecht von Bedin-gungen undGegenbedingungen. Die Freigabe von multilateralen und bilate-


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22.10.2006 um 18:35
ralen Darlehen seit Ausbruch des Bürgerkrieges wurde von der Bedingung abhängig gemacht,einen Demokratisierungsprozess unter strenger Aufsicht der Geber in Gang zu setzen. Diewestliche Hilfe für die Unterstützung einer Mehrparteiendemokratie wiederum war in einerfast symbiotischen Bezie-hung davon abhängig, ob die ruandische Regierung eine Einigungmit dem IWF erzielte usw. Diese Bemühungen waren um so illusorischer, als dietat-sächliche politische Macht in Ruanda seit dem Zusammenbruch des Kaffee-marktes 1989weitgehend bei den Geldgebern lag. Ein Kommunique des US-Außenministeriums von Anfang1993, das die Fortsetzung der bilatera-len Hilfe der USA an den Reformwillen derRegierung und an Fortschritte bei der Demokratisierung knüpfte, illustriert die Situationlebhaft.
Das im August 1993 unterzeichnete Arusha-Friedensabkommen beruhte auf einerbloß formalen Gleichstellung der Ethnien und war, wie die Geber-gemeinschaft sehr wohlwusste, von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Die brutale Verarmung der Bevölkerung,verursacht durch den Krieg ebenso wie durch die IWF-Reformen, schloss einen echtenDemokra-tisierungsprozess aus. Das Abkommen sollte die Bedingungen für »guteRegierungsführung« (good governance) schaffen – ein neuer Begriff im Vo-kabular der Geber– und unter der Schirmherrschaft der ausländischen Gläubiger Ruandas die Bildung einerScheinkoalitionsregierung aus mehre-ren Parteien ermöglichen. Tatsächlich heizte dasformale Konzept der Mehr-parteiendemokratie, das die Geber in Ruanda verwirklicht sehenwollten, die Gegensätze unter den verschiedenen politischen Fraktionen des Regimes nurnoch weiter an. Wenig überraschend kündigte die Weltbank an, die Auszahlung derausgehandelten Kredite auszusetzen, als die Frie-densverhandlungen zum Stillstand kamen.1


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22.10.2006 um 18:36
ich hoffe meine meinunglänkende freunde können mal dazu stellungsnahme nehmen ! :)



MFG


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22.10.2006 um 18:48
Also das die IWF und Weltbank nur Geschäfte machen wollen und niemanden helfen, wussteich auch schon vorher, dafür schreib ich aber keine Romane.


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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 18:59
@ashert
wenn du es wustest warum tus du nix dagegen ;) ?



MFG


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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 19:10
Der
IWF ist ja auch kein Samariter? Soll er doch gar nicht sein. Er vergibt Kreditegegen Zinsen.


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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

22.10.2006 um 19:53
@kurvenkrieger

Und Wahlscheine ungültig zu machen - im Gegensatz zum Nichtwählen- is definitiv der verantwortungsvollere Umgang mit dem uns verbliebenen Rest von Wahl,da geb ich saras nur Recht. Dem Lamm trau ich aber durchaus zu genau DAS mit demernst-wählen gemeint zu haben...

Danke hast es richtig verstanden :)


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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

23.10.2006 um 21:23
Ich dachte die ganze Kopiererei sei verboten? :|


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wer glaubt noch an die Wirtschaft/Politikmärchen?

11.11.2006 um 11:53
Jemand, der nicht weiß, was Kapitalismus,Werbung und Kommerzialismus eigentlichbedeuten.Derjenige galubt noch an die Politiker.


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