Eher untertrieben - wenn man nicht unkritische die amerikanischen Zahlen übernimmt ...
In Hiroshima lebten vorher ungefähr 350.000 bis 400.000 Menschen. 1955 veröffentlichte die Stadtverwaltung die Zahl von 260.000 Toten, sprach aber gleichzeitig von 163.293 Vermissten. 90 % des medizinischen Personals wurden getötet oder selbst schwer verletzt; die mangelhafte medizinische Behandlung verursachte weitere Todesfälle. In Nagasaki gab es mindestens 70.000 Tote - bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 270.000 Menschen. In beiden Städten starben die Meisten innerhalb der ersten vier Monate nach der Explosion, z.B. an den schweren Verbrennungen. Die Zahl der an den Spätfolgen Gestorbenen wird auf 350.000 in Hiroshima und 270.000 in Nagasaki beziffert. Die widersprüchlichen Daten rühren u.a. in der Zerstörung von Einwohnermeldeämtern. US-amerikanische Kriegsgefangene und koreanische Zwangsarbeiter wurden statistisch nicht erfasst.
Letztere, schätzungsweise 10 % der Bevölkerung in Hiroshima, vermutlich 20.000 bis 30.000 Tote in Hiroshima und Nagasaki, wurden, als Opfer zweiter Klasse marginalisiert und stigmatisiert, erst in den 1990ern offiziell anerkannt.
http://www.lebenshaus-alb.de/magazin/003116.html (Archiv-Version vom 24.12.2007)