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Dämonisierung des Militärs

160 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazis, Militär ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 13:51
habs mit dem französischem verwechselt sorry.

aber wer schützt das land?


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 13:52
Costa Rica ist keine Kolonie und hat auch keine Schutzmacht. Costa Rica ist neutral.


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 14:02
was ist wen das land von jemanden beansprucht wird?

schweitz ist auchneutral(mehr oder weniger) aber hat für den fall der fälle trotzdem ne armee


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 14:08
"was ist wen das land von jemanden beansprucht wird?"
Gute Frage. Ich bin jetzt nichtso der Costa Rica Experte, aber möglicherweise gibt es da Notfallpläne in irgendwelchenSchubladen.
Bei Island z.B. ist es klar: Haben keine Armee, sind aber NATO Mitglied.


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 14:19
@ Gladiator

Ich war jetzt fast ein Jahr in der Schweizer Armee!
Wenn ichEin- oder ausgerückt bin mit der Unifrom, kam es auch oft vor dass man schlecht gmeachtund manchmal als Nazi angeschupfen wurde!
ICh sage zu denen nur:" Wartets nurab...Eure helme sind auch schon gestanzt!"

In der Schweiz gibt es Orte, dortsolltest du dich besser nicht mit der Unifrom blicken lassen!
z.B durften wir malnicht in Bern aussteigen. Man holte uns von einer Bahnstation früher ab!
Genf soll daauch schlimm sein! Obwohl ich da jetzt nur gute erfahrungen gemacht habe!


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 15:18
Wiso haben die schweitzer so ein verklemtes verhältnis zur armme?


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 15:25
weil sie irgendwie eine nicht schöne erinnerung haben zum 3. reich!....
(meinevermutung)

hm die schweizer-armee macht auch gerne militär-paraden usw.,wasevtl. manche leute abschreckt....
oder sie wollen einfach keine armee haben,weil sieschon immer neutral waren und bleiben wollen und die schweizer-armee dies evtl.verhindert!
vielleicht schmeckt es manchen auch nicht 1. wenn soldaten frei mit deruniform in der öffentlichkeit rumlaufen und 2.dass die schweizer-armee mit der bundeswehrzu sehr zusammenarbeitet (dies scheint mir aber sehr übertrieben,wenn es so sein würde)!


sonstige gründe könnte ich mir nicht vorstellen...


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 17:32
Ich bin Schweizer, in die Rekrutenschule bin ich noch gegangen, weil ich dachte, es wäreromantisch und cool, Feuerchen im Wald zu machen und mit ein paar Kumpels im Dreck herumzu wühlen. Dann noch ein bisschen schiessen und Handgranaten werden, ist doch geil.

Doch bald wurde ich eines besseren belehrt, Militär ist nichts anderes als reine,kristallklare Primitivität. So habe ich auch später den Militärdienst verweigert. Es istein Erfahrungsweg und jeder, der für das Militär ist, soll sich das einmal ruhiganschauen und hoffentlich dann auch an der Front entsprechende Erfahrungen sammeln, damiter wirklich sich ein Bild davon machen kann, was den so gut sein soll am Töten vonMenschen.

Für Katastrophenhilfe und andere Einsätze brauchen wir keine Armee.Das ist ein Trick um das Militär beliebt zu machen.

Ich mag nicht über all dievielen Dinge sprechen, welche ich im Militär beobachtet habe, es kann sich jedereinreden, es brauche das Militär, auch wenn ich Tausend Sinnlosigkeiten und negativeAuswirkungen darin gesehen habe, vom Psychoterror ganz zu schweigen, man braucht jaMaschinen und keine Menschen, wenn es darum geht, den Abzug zu drücken.

Aber ichhab gleich ein Text im Internet noch gefunden, den füge ich mal hier ein, es gibt vielesolche Texte die einen kleinen Einblick geben können, was Krieg ist.


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 17:38
Ich find die Schweiz gut, nicht alles aber das Militär zB ist ja eine der WICHTIGSTENStützen der Schweit überhaupt. Lasst euch nicht anfeinden und wenn doch habt ihrKameraden die euch helfen. Geht in der Uniform überall hin, habe ich auch gemacht.


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 17:46
1/3

Es genügt, das Wort auszusprechen: Es ist Krieg. Und wir fallen durch einenunsichtbaren Schacht in Jahrtausende zurück in die Gesetze der Steinzeit. In das Diktatdessen was gelten soll reden wir nicht von Recht durch den Stärkeren. Warum ist das so?Gestern Abend George W. Bush im deutschen Fernsehen: "Seit dem 11. September 2001 hatsich unser Weltbild geändert. Die Menschen sind böse, es gibt Terroristen, Verbrecher,und die müssen wir jagen, stellen und vernichten." Wir müssen das Böseste tun stets imKampf gegen das Böse. Aber von was für Menschen reden wir eigentlich? Den Frieden könnenwir nicht herbeipredigen, nicht herbeidemonstrieren, nicht herbeischreiben, und esversagt offensichtlich auch die Taktik, den Krieg lächerlich zu machen, wie Aristophaneses versuchte und Bertolt Brecht im 20. Jahrhundert imitierte. Wir haben alles probiert.

Die blutbeschmierten Generäle haben wir vorgeführt, die Lächerlichkeit desGleichschritts, bis zur Offensichtlichkeit den Augen dargeboten, und es geht immer soweiter scheinbar, ohne Halten, ohne Ende. Die christliche Einstellung gegenüber dem Kriegist das Wahrheitssiegel der Botschaft des Mannes aus Nazareth überhaupt. Es nutzt keineMoral, kein Gesetz, keine Agitation, keine Propaganda. Etwas Wesentliches muss sichändern - in uns selber.

Reden die USA mit Iran? Nein, das tun sie nicht. Wirtreiben sie in die Enge, wir stellen sie an die Wand. Wir bombardieren wenn nötig. Wirhalten uns die Option offen, jede Option, zum Nuklearschlag inklusive gegen dieMöglichkeit des Iran in 15 Jahren Atombomben zu haben. Wir müssen die Möglichkeiterwägen. Wussten Sie, dass 91 beim zweiten Golfkrieg über 400 Atombomben in denFlugzeugträgern im Persischen Golf lagerten, für alle Fälle schon einmal? Bis wohin kanndie Angst des einen vor dem anderen gehen? Das Furchtbare ist: Wir Menschen unterscheidenuns von den Tieren. Ist es möglich, dass ein Schimpanse voller Wut einen Ast nimmt undauf einen Artgenossen einprügelt, schon weil der in sein Revier eindringt. Ist esmöglich, dass bei solchen kriegsähnlichen Szenen ganze Gruppen ausgerottet wurden undwerden, wie Jane Goodall es voll Entsetzen am Gombefluss das protokolliert.

Aberin unserem Gehirn hat sich der Neokortex erweitert. Wir können planen und denken. Und esbedeutet, dass wir nicht mehr nur situativ im Überdruck von Aggression fähig sind,aufeinander einzuprügeln mit beabsichtigter oder kollateraler Todesfolge des Gegners. Esist, dass wir den Tod des anderen präparieren, produzieren, auf jede Weise vorbereiten.Der Verhaltensforscher Nikotin Darden meinte vor Jahren, es habe in unserem Gehirn sichdie Angst in einer Weise verdichtet wie in keinem anderen Säugetier, denn nur wirMenschen hätten die Fähigkeit zu begreifen, dass ein geschlagener Feind gefährlicher seinoch als bevor wir ihn besiegten.

Ein Tier kann nur zurückkehren, wie es ist. Eshat keine neuen Waffen in seinen Klauen und in seinem Maul. Ein Mensch wird aus seinerNiederlage nachdenklich und wahrscheinlich besser gewappnet zurückkehren. Warum war erunterlegen, an welchen Waffen lag es, an welcher Angriffsstrategie? Wie kann man denÜberraschungsvorteil beim nächsten Mal verbessern, den Standort bestimmen, dieEntscheidung selber in die Hand nehmen? Der unterlegene Feind schleicht sich selbst ausseinen Wunden zu einem noch unberechenbareren Gegner. Für uns Menschen scheint eswirklich in Jahrhunderttausenden eine Lösung bedeutet zu haben. Zu begreifen, dass dasErschlagen eines Artgenossen als des schlimmsten Feindes der uns werden kann, des ärgstenRaubtiers, dessen wir gewärtig sein müssen, für eine kurze Weile für uns selber, nennenwir es nicht Frieden, aber Unbedrohtheit herbeizuführen vermag. Nach dieser Logik sindwir angetreten.

Sie können in gewissem Sinn im Umgang mit der Frage Krieg undFrieden die menschliche Entwicklung als ein ständiges Ausweichmanöver betrachten. Mit denersten Niederlassungen dörflicher Kulturen am Ende der Eiszeit, mit Beginn desNeolithikums, werden Menschen gezwungen, in immer größeren Bereichen miteinander ohnetägliche Auseinandersetzungen umzugehen. Die ersten Stadtstaaten in Mesopotamien legengroßen Wert darauf, in den Gesetzen des Hammurabi etwa, über das Ius talionis jedeunberechtigte Aggression unter eine gleiche Form der Strafe zu stellen. Das hat dahingeführt, dass wir als zivilisierte Bürger gelernt haben, miteinander einigermaßen inFrieden umzugehen. Gleichzeitig haben wir an der Peripherie unserer sozialenOrganisationsform die Aggression und ihr Potential immer weiter aufgeladen. Ur kämpftgegen Tiesch, gegen Ladasch, gegen wen eigentlich nicht. Städtebündnisse kämpfen gegenandere Städtebündnisse, Staatenbünde gegen Staatenbünde. So zieht es sich durch bis indie Phase des Kalten Krieges, bis 1989. Und man ist fähig in all der Zeit keinenStillstand zu akzeptieren in den Möglichkeiten in immer größerer Zahl und immerwachsender Unbedenklichkeit einander zu ermorden.

Erich Maria Remarque brauchtezwölf Jahre, um den so genannten Großen Krieg, den Ersten Weltkrieg, seelisch zuverarbeiten, und dann schreibt er, in "Im Westen nichts Neues": "Mehr geht doch nicht!Handgranaten, Giftgas, Panzerketten, Artilleriebeschuss, Seuchen, Typhus, Krepieren imGefangenenlager, Verhungern, Erfrieren, mehr geht nicht!" Aber Erich Maria Remarque ahntenicht, dass man allein wieder aus der Niederlage schlimmeres lernen wird. Alles geht zurSteigerung. Die Panzerangriffe kann man konzentrisch, die Messer in die Flanken dergegnerischen Front treiben. Flugzeuge kann man zu Bombertrupps zusammenstellen, tausendStück, alleine über Köln.

Angriff im Juli 1943, die Operation Gomorrha, eineganze Stadt wird in einer Nacht 40.000 Menschen im Feuersturm von Hammerbruck verlieren.Ein Gottesgericht scheinbar, und nicht genug, es ist der Anfang der großen Bombardements,die Revanche für Coventry, für Rotterdam, für die Verbrechen der Nazis, die schon imGange sind im Zweiten Weltkrieg. Alles kann man steigern. Wie kann man so bomben, dassals erstes die Schächte in die Großstädte getrieben werden, in die man dann nach Abwurfvon Phosphorbomben den Feuersturm entfachen kann. Niemand soll entkommen, wenn sich derAsphalt biegt. Und die Menschen glauben zum ersten Mal wieder aus den Erdlöchern herauskriechen zu kommen, dann wird Round-the-clock-bombing, die nächste Angriffswelle rollen.Und auch das genügt nicht.

6. August 45, wie tötet man 100.000 Menschen indrei Sekunden?

9. August 1945, wie macht man´s noch mal? Es gibt keinHalten. Man schickt 14 Tage später Kamerateams in Hiroshima hinein, nicht um das Grauenzu dokumentieren, damit es unwiederholbar würde, sondern um es zu präparieren, damit esbeim nächsten Mal noch zugelegt werden könnte. Die Atombombe hat eine physikalischeGrenze an der kritischen Masse, bei der sie selber sich entzündet, aber eineWasserstoffbombe ist physikalisch unbegrenzt. 1952, man testet, die Operation Bravo.40.000 Wirbeltiere nimmt man mit. Katzen, Hunde, Schweine, Ziegen. Man will es wissen.Wie zerfetzt die Sprengwirkung die Ohren? In welch einer Distanz ist alleine diethermische Entwicklung so, dass die Haut verglüht und unrettbar die Lebewesen vernichtetwerden? In wie vielen Generationen sind die Strahlenschäden genetisch belastet? Was machteine Mutter im Süden Iraks heute nach dem Krieg von 91, wo die uranabgereichertenGeschosse im Wüstensand lagern, wenn sie ein Kind zur Welt bringt? Sie darf nicht fragen,ob das ein Junge oder Mädchen ist, sondern ob es gesund ist, oder schon sichtbar sogargenetisch entstellt. Aber kümmert das einen von denen, die es angerichtet haben? Wirhaben Angst, und diese Angst aller vor allen treibt die menschliche Geschichte in eine umsich greifende, immer weiter sich totalisierende Paranoia.

Rudolf Wils konntevor Jahren einmal sagen, die Paranoia liegt uns näher sogar als die Depression. Es isteine permanente unheilige Fertigung. Eine Antilope möchte zur Quelle. Vor lauter Durststeht ihr Mund offen, sie muss trinken, aber in diesem Augenblick ihres Glücks ist dieGefahr am größten. Ganz sicher werden im Unterholz Geparden oder Löwen lagern, bei eineroffenen Wasserstelle die Krokodile lauern. Es ist nicht möglich zu genießen. Raschaufzunehmen, sprungbereit zu sein die Fliehbilanz auf keinen Fall zu verlieren.Übertragen auf die heutige Politik haben wir nicht dabei gelernt anders zu werden als dieTiere, sondern nur gründlicher. Was bei ihnen funktioniert, ist im Grunde unserUntergang, ein kollektiver Wahnzustand, eine Angst die sich nicht beruhigen will odersoll, weil sie sogar massiv vor sich selber hergetrieben wird. Bei dem Problem von Kainund Abel möchten wir denken, es steckt doch aber in jedem Einzelnen von uns. Wenn es dasnur täte, redeten wir heute Abend nicht über den Krieg. Dass jemand aus Verzweiflung zumMörder wird, ist irgendwie menschlich verstehbar. Jeder Freitagskrimi wird uns irgendeineErklärung bieten, wie Menschen so sein können. Krieg aber ist nicht die Kondensationindividueller Verzweiflungszustände, die sich aggressiv entladen wollen. Es funktioniertals Erklärungsmodell nicht das Dampfkesselprinzip, irgendwann werden die vielen Teilchenexplosiv werden. Ganz im Gegenteil: Krieg ist von Anfang an ein kollektives Geschehen.Und so sehen Sie das Paradox, dass zumindest in der heutigen Austragungsform Krieg garnicht führbar ist ohne ein langes Training. Begonnen hat das mit Tidlar, viele sagen demDritten und wir stehen heute bei den Berufsarmeen in Godsourcountry.

Killerprofis, die ihr Leben lang nichts anderes lernen als wie man am effizientestenmordet. Aber man muss es vor allem gefühlsmäßig lernen, unter zwei Bedingungen. Dieerste: Wir müssen die Tötungsskrupel abschalten, die uns im Erbe aus der Tierreiheüberkommen sind. Es fällt uns schwer, einander zu töten. Selbst im Zorn. Es bleiben unsSchuldgefühle. Wir werden erregt, mit fiebrigen Nerven aufeinander losgehen. Und das istnicht gut zum Kriegführen. Wie kann man cool bleiben, die Übersicht behalten. Man tötetnicht einmal mehr wie im Wilden Westen, man tötet anonym. Man tötet eigentlich überhauptnicht mehr. Man schaltet aus, neutralisiert, liquidiert, anigiliert, man zählt auch nichtmehr nach. Wird die Technik des Bodycounting im Vietnamkrieg noch zum Ruhm der Generäleangezeigt, wie jeden Tag die Erfolgsziffer von General Wesmorland. Ist vorbei. Man tötetohne zu wissen in welchem Umfang. Und das muss gelernt sein. 1945 hatten dieamerikanischen Militärpsychologen das Problem, dass ihre GI´s immer noch zögerten. BeimAnblick des Weißen in den Augen des Gegners waren Bruchteile von Sekunden nicht sofortabrufbereit. Es war doch, das ihnen gegenüberstand erkennbar ein Mensch. Und dieseBruchteile von Sekunden können tödlich sein für einen selber, also werden siewegtrainiert. Es genügt nicht mehr, auf Pappkameraden zu schießen, wir müssen inSimultanspielen, in Cyberräumen die Wirklichkeit derart simulieren, dass zwischen Echtund Spiel gar kein Unterschied mehr besteht.



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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 17:47
2/3

Ein amerikanischer Psychologe meinte vor einer Weile, worüber wundern wiruns bei der Aggressivität und Gewalttätigkeit der Schuljugend, wenn wir sie mit 12 und 14Jahren mit genau dem Zeug von früh bis spät füttern, das wir unseren eigenen Militärs zuAusbildungszwecken in die Hände geben. Am Ende ist Töten nichts weiter als ein Spaß oderein Job, den man getan haben muss. Wenn am heutigen Abend eine erste wichtige Erkenntniszu gewinnen ist, müssten wir sagen: Krieg ist nie ein Job, den man hinter sich gebrachthaben kann. Aber wir haben Verfahren, das Problem zu leugnen, so gut es geht. DieSchuldgefühle kann man abstreifen durch die allfälligen Siegesparaden. Nach 1991 warenzwischen Washington und San Francisco die Paraden länger dauernd und größer, als derganze Krieg am Golf gewesen ist, unter George Bush dem Älteren. Man braucht das Konfetti,um die Seele zu betäuben. Du hast nicht gemordet, du bist ein Held. Du bist nicht aus derKultur heraus gefallen, du hast sie verteidigt. Du bist niemand, der die zivilenSpielregeln verlassen hat, sondern du bist einer von uns, du kehrst zurück in unserevertraute Welt. Ab jetzt bist du nicht mehr Killerprofi, sondern Familienvater. Wirwissen aus der Psychologie, dass Menschen eine multiple Persönlichkeit gewinnen könnendurch Missbrauchshandlungen schon in der Kindheit.

Was wir derzeit erleben, istdie gewisse Tatsache, dass Menschen zu multiplen Persönlichkeiten werden können durch denMissbrauch, den zu tun man ihnen selber auferlegt hat. Posttraumatisches Belastungstraumanennen amerikanische Psychologen das Problem heute. GI´s kommen nach Hause und siebringen ihre eigenen Kameraden nach einer Sauftour durch die Discos um. Was soll ich dasagen, erklärt einer. Fünf Leute kehrten zurück, davon ist einer tot, das ist alles.Jemand der so reden kann, muss eine multiple Persönlichkeit sein. In der einen Rolle ister Soldat, in der anderen Rolle ist er Familienvater, in der einen Rolle ist erSpielgefährte und Kumpel, in der anderen Rolle funktioniert er. Das ist die Bedingung,unter der alles läuft und die das zivile Leben vom Militär unterscheidet, nach der Art,dass solange es den Krieg gibt er die Kultur umlauern wird wie ein Krake, bereit, vonallen Seiten auszusaugen, was an besten Kräften im zivilisierten Leben angelegt seinkönnte. Das Training auf Befehl ist das Geheimnis. Man bringt 18jährigen, 20jährigen bei,dass sie nicht auch nur die Erlaubnis haben darüber nachzudenken, was der Inhalt einesgegebenen Befehles sei, sondern nur verantwortlich sind für die Art seiner Ausführung.Fehler kann man nicht machen, es sei denn funktional. Man hat nicht richtig sicheingesetzt, etwas missverstanden. Der Inhalt des Befehls wird verantwortet von derhöheren, Befehl ausgebenden hierarchischen Ebene.

Wohin das führt, ist amschlimmsten mir selber deutlich geworden 1995 im deutschen Fernsehen. Damals sprachGünther Jauch mit dem Bomberkommandanten von Nagasaki, Major Sweeney. Er fragte sehrharmlos: "Sweeney, es ist jetzt ein halbes Jahrhundert her, Nagasaki, 9. August, 50Jahre. Und was ist danach in Ihnen vor sich gegangen?" Herr Jauch fragte nicht: "MajorSweeney, Sie haben zusammen mit ihrem Kameraden Major Tibbets drei Tage vorher mehrMenschen eigenhändig ermordet als Dschingis Khan und Adolf Hitler. So viele Menschen hatniemand persönlich zu verantworten an Toten wie Sie! Wie lebt man damit, dass ein DutzendJahre später noch Menschen sich verröcheln unter den Strahlenkrankheiten, dass siedahinsiechen an Leukämie, dass sie Kinder zur Welt bringen, die nichts weiter sind alsSchmerz empfindendes Fleisch? Sweeney, wie lebt man damit?" Als ich Kind war brachte manmir bei, wie Leute die das getan haben mit nur drei Möglichkeiten, man wusste nicht genauentweder sie seien ins Kloster gegangen um alles zu bereuen und zu sühnen oder sie seienin die Psychiatrie gekommen, oder sie hätten sich umgebracht. Eins von den dreien, etwasanderes war nicht vorstellbar. Unvorstellbar war in dem Volk in dem ich groß wurde nach1945 die Realität. Man trifft sich alljährlich wieder unter den Flügeln der Enola Gay,des Kampfflugzeugs, das schon den Namen der Mutter von Major Tibbets trägt, besäuft sichmit Champagner und feiert sich als National Hero. Man hat alles richtig gemacht. Das istdie Wahrheit. Wir können dabei lernen, dass die großen Helden meistens großeMuttersöhnchen sind. Sie wollen alles richtig machen. Aber sie verwechseln den Staat mitihrer Mutter oder ihrem Vater.

Es genügt nicht nur zu gehorchen. Man sollte imLeben etwas anderes, besseres lernen, nämlich durch eigene Einsicht sich zu wehren, einGewissen zu bekommen. Das hat Major Sweeney damals, 95, so gesagt: "Was soll die Frage?Jeder Soldat der Welt hätte dasselbe getan, Befehl ist Befehl, außerdem der Scheißkriegwar dann ja zu Ende." Günther Jauch wagte nicht oder wusste nicht zu sagen "Major Sweeneywas Sie da sagen ist doppelt falsch. Der Krieg gegen Japan war längst zu Ende. Man wolltebombardieren, um den Sowjets zu zeigen, wer das Imperium im Pazifik antritt, so wie manDresden bombardierte, um in Europa klar Schiff zu kriegen." Und Befehl ist Befehl? Hatman im Nürnberger Prozess bis 1947 die Nazigranden nicht genau danach befragt? Allekonnten nur so handeln wie sie gehandelt haben, weil sie Befehlen gehorchten. Und dieamerikanischen Chefankläger fragten ganz richtig, was man denn wird als Mensch? Kann manseine Person an der Garderobe abgeben, bloß weil man eine Uniform anzieht? Schiebt mansich einen Stahlhelm über den Schädel und darf dann aufhören zu denken? Tritt man an inReih und Glied und ist dann nichts weiter als ein Rädchen in der Todesfabrik? Und jederBefehl, der eingegeben wird, wird anonym und kollektiv ausgeführt? Wir sind überhauptkeine Person mehr. Dann wissen wir, was es bedeutet Soldat zu sein, genau das und nichtsweiter. Eben deshalb ist das Militär die Unkultur in sich, das Gegenstück zurZivilisation und damit in keinem Punkt vereinbar. Eben deswegen müssen wir vom normalenLeben rüber trainiert werden auf die Kasernenhöfe, und es gibt danach keine ordentlicheRückkehr mehr.

Wussten Sie, dass Adenauer und die CDU, die Kirche, diekatholische, 52 eigentlich schon die Wiederbewaffnung Deutschlands wollte? 55, dass esein Papst war, der erklärte, 55 in der Weihnachtsansprache, dass ein Katholik kein Rechthat, den Wehrdienst zu verweigern und sich dabei auf sein Gewissen zu berufen? Manbrauchte damals Protestanten wie Gollwitzer und Niemöller, die sagen konnten die ganzeBundesrepublik ist ein Kind, das man in Washington gezeugt und im Vatikan getauft hat.Man hatte irgendwann die Möglichkeit, sich zu verweigern. Wussten Sie, dass eines derwichtigsten Gesetze in der Legislatur der Bundesrepublik über die Wehrdienstverweigerungzustande kam, indem Peter Nellen von Münster gegen die eigenen CDU Abgeordneten geltendmachte, dass auch die katholische Kirche anerkennt das Recht auf ein irriges Gewissen.Alle Wehrdienstverweigerer haben ein irriges Gewissen, aber das müssen sie haben dürfen.Wir können sie dafür ins Gefängnis sperren, aber sie müssen ja auch ihrem Gewissengehorchen. Sie können dafür in die Hölle kommen oder jedenfalls auf Erden verbranntwerden wie alle guten Eretiker, aber wir müssen anerkennen, dass ein Gewissen eineInstanz ist, das bindend für den Einzelnen bleibt. Weil das so ist, kamen die wenigenStimmen aus der CDU, die nötig waren, dieses Gesetz zuwege zu bringen.

DreiLügen zähle ich nacheinander auf, weil wir sie immer noch glauben. Die einekollektive Lüge funktioniert, solang wir in die Geschichte zurückschauen und sie sich denAnstrich des Zivilisierten gibt: Die Lehre vom gerechten Krieg. Sie ist immer nochaktuell. Der jetzige vorherzusehende Friedenspapst Johannes Paul II. konnte 1995 für dierömisch-katholischen Kroaten gegen die orthodox-katholischen Serben Militär einfordern inder Situation der Krajina. Damals wurden über 200.000 Serben vertrieben von den Kroaten.Aber dicht davor stand es auf der Kippe, und Seine Heiligkeit verlangte militärischesEingreifen für seine katholischen Brüder in Kroatien. Ein gerechter Krieg erschien´s demVatikan. Von den über 700.000 ermordeten Kroaten in Jasenovac 43/44 bis heute keinBedauern von Seiten des Vatikans. Die Verhandlung mit Ante Pavelic: kein Kommentar bisheute. Aber die Serben sind schuld. Ein gerechter Krieg.

Weil Menschen sich überRecht und Unrecht nicht verständigen können, gibt es Krieg. Saddam Hussein als er Kuwaitbesetzte, fühlte aus seiner Sicht sich absolut im Recht. Er hat sechs Jahre lang denKettenhund der Amerikaner gegen die Ajatollah spielen sollen, mit allen Rüstungsmittelnunterstützt. Das Giftgas, das er eingesetzt hat gegen die Kurden stammte ausamerikanischen Lieferungen. Die Massenvernichtungswaffen, die er nicht mehr hatte, warenwenn überhaupt vorhanden aus Beständen der amerikanischen Armee geliefert worden. Und alsnachdem zweimal 500.000 Menschen im Iran und im Irak ums Leben gekommen waren inStellungskriegen wie im Ersten Weltkrieg vor Verdun, glaubte Saddam Hussein, der Westensei ihm etwas schuldig. Den Nachlass von 68 Milliarden Dollar. Und als die Amerikanerüber Kuwait beschlossen, diese Schuld zu strangulieren statt zu stornieren, brach dieOkkupation Kuwaits aus mit amerikanischer Billigung im August des Vorjahres 1990 also,hat April Glaspie noch, die amerikanische Botschafterin erklärt, die Besetzung Kuwaitswürde von Amerika betrachtet als eine "innerarabische Angelegenheit".

ZweiMonate später fand dann die Besetzung Kuwaits statt und war der Grund, Saddam Hussein alsin der Falle befindlich exekutieren zu wollen. Sagen wir´s abstrakt: Wenn ein Kriegausbricht, dann deswegen, weil man sich über die unterschiedliche Auffassung von dem wasrechtens sei nicht verständigen kann. Und nun tritt das Absurdum ein, dass im Ausstoß derschlimmsten Vernichtungsmaterialien, die Menschen über Menschen schleudern können, amEnde der Sieger nach Begehen aller Grausamkeiten sich in den Status gesetzt sehen soll zudiktieren was rechtens war. Nachdem das menschliche Gespräch zusammenbrach, nachdem allesUnmenschliche instrumentalisiert wurde, um zu siegen, soll am Ende das Recht geborenwerden, wie wenn über einem blutgetränkten Schlachtfeld eine neue Saat sich erhebt. Einunglaublicher Gedanke. Plus dem dass die gerechten Kriege an sich selber scheitern, weildie Kriegsmittel keine innere Begrenzung haben. Clausewitz sah vor über 200 Jahrenvollkommen richtig in der preußischen Kriegsstadt Iget (?): "Jeder Krieg trägt in sichdie Neigung, bis zum Äußersten zu gehen, wenn nicht von außen her hemmende Faktoren aufihn einwirken."

Mit einem Wort: Krieg besteht darin und in nichts anderem,die Körper von Menschen zu töten. Soviel von irgend möglich. Der ganze Sinn desKrieges besteht in nichts anderem als in der Tötung und Zerstörung menschlicher Körper.Und alles was dazu tauglich ist, wird nicht mehr darauf befragt ob man es macht odernicht, sondern ob es am wirkungsvollsten funktioniert. Krieg ist das Ende jederzivilisatorisch zu dokumentierenden und zu kommentierenden Einflussnahme. Kein Einzelnerwill es so. Aber befinden wir uns im Kriegzustand, ist die kollektive Verhexung komplett.Denn augenblicklich hinter dem gerechten Krieg und der Lüge, mit der er propagiert wird,steckt die nächste Idee eines humanitären Kriegs. Wir haben in der Psychologie desKrieges, um ganze Menschheitskollektive kampffähig zu machen und bis zum Sadistischenskrupellos, eine alte Gesetzmäßigkeit der Gruppenpsychologie in Anwendung zu sehen. Siebesteht darin, dass man die Menschheit selber einteilt nach Gut und Böse, und dabei deneigenen Bezugsverband als identisch mit dem Guten selber setzt. Was dabei herauskommt,aus dem Reden zum Beispiel, mit dem George W. Bush wie selbstverständlich die Menschheiteinteilt in Gut und Böse, haben Anfang der Siebziger zwei amerikanische Psychologen inStanford untersucht, Philip Zimbardo und Craig Henley.



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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 17:47
3/3

Sie wollten einfach sehen, wie die Aufspaltung von Menschen in Gut und Bösesich auswirkt für die Betroffenen. Man spielte damals in einem vierzehntägigen ExperimentGefängnis. Hinter Gittern die Repräsentanten des Kriminellen, des Bösen, vor den Gitterndie Repräsentanten des Guten, in Uniform und Häftlingskleidung, deutlich getrennt,deutlich unterscheidbar. Die Zuordnung erfolgte rein nach dem Zufallsprinzip. Und um dieSache abzukürzen: Aus den 14 Zagen Experiment wurden ganze vier Tage, denn es waren dieersten Schwerverletzten unter den so genannten Häftlingen zu beklagen. DieWachmannschaften hatten ja die Pflicht, das Gute zu verteidigen. In jedem Detail! KeineVerletzung der Ordnung! Strenges Eingreifen! Sie sind verantwortlich für dieAufrechterhaltung der Ordnung, da alle wussten, dass der Unterschied von Gut und Bösevöllig fiktiv ist. Wären die Würfel ein bisschen anders gefallen, wäre der Kerl jetzt beiuns und ich wäre da drüben. Was bilden die sich ein? Wuchs die Aggression, wuchs dieAngst voreinander, entlud sich die Tätlichkeit. Wie dann erst, wenn wir glauben gemachtwerden, es gäbe da drüben die Bösen wirklich. Alle Propaganda ist so. Reden wir nicht vondem Niveau eines bestimmten Propagandablattes der äußersten Rechten in Deutschland. Dasind die Gegner die wir bekämpfen grundsätzlich zweite Hitlers, Wahnsinnige,Psychopathen, Feiglinge, alles, irgendwas Unmenschliches. Ratten, Tiere, Ungeziefer. Wirmüssen es ausrotten. Es zerbricht im Vorlauf zum Krieg der Zusammenhalt der Menschen,nach dieser bipolaren Einteilungsform. Und wenn wir erst einmal das Gute repräsentieren,können wir es nicht besser durchsetzen, als dass wir das Böse im anderen Lager möglichstmassiv bekämpfen. Eine der Formen, unter denen das heute geschieht, zum Zweckehumanitärer Kriege, ist die Durchführung des Kriegs der Kulturen (Samuel Huntington).

Wie macht man Menschen zu Mördern, zu Terroristen: einfach indem man sie inihrer Ehre schändet, indem man ihnen das Recht abspricht zu sein wie sie sind. Kampfgegen den Terrorismus wäre als erstes die Achtung des anderen, statt ihm zum Vorwurf zumachen, dass er ist wie er ist. Ihn mit Verstehen zu umfangen wäre der Beginn desFriedens. Aber dann müssten wir begreifen, was womöglich der Koran, einer der ganz großenReformversuche gegenüber einem dogmatisch sich verfestigenden Christentum im 7.Jahrhundert schon darstellte. Und wir hätten zu lernen von dem Propheten aus Mekka, demman interpretiert, den Mann aus Nazareth. Ich denke mir die beiden im Himmel sehrinteressante Gespräche führen, denn sie leben aus der gleichen Glut. Und dann genügt esnicht zu sagen: Der Islam ist eine Religion des Friedens was er ohne Zweifel ist, dasteht in der Fünften Sura ein so wunderbarer Satz wie "Wer eines Menschen Leben nimmt istwie einer der aller Menschen Leben nimmt. Und wer eines Menschen Leben rettet ist wieeiner, der alle Menschenleben rettet." Soll doch heißen Menschlichkeit gibt es nurkonkret im wechselseitigen Gegenüber. Aber dann müssten wir uns die Lüge der humanitärenKriegführung ein- für allemal nicht länger gefallenlassen. Mag sein, dass wir noch vorein paar Jahren dachten, wenn wir die richtige Partei in den Bundestag bringen, dannkommen wir dem Frieden näher. Wir haben nicht gedacht, dass es Wendehälse gibt, ich meinedie als Korkenzieher. Krieg ist Frieden des Neusprech haben wir längst gelernt. Wirmüssen Auschwitz verhindern auf dem Balkan. All das war gelogen. Aber es ist nicht mehrdiskutierbar.

Kann irgendjemand mir sagen, wofür wir in Deutschland 25Milliarden Euro, 50 Milliarden D-Mark in alter Rechnung brauchen nur für Rüstung inEuropa? Wofür wir die im konventionellen Sektor modernsten U-Boote gebrauchen, die wir inEckernförde vom Stapel laufen lassen? Bedroht uns irgendjemand in der Ostsee oderNordsee? Haben wir irgendeinen Feind in Europa, gegen den wir uns schützen müssen miteinem aggressiven Kampfsystem, dem Eurofighter? Dieser Schwindel kostet uns 25Milliarden, und das ist wie wenn Sie beim Fuchs den Schwanz noch weglassen. InWirklichkeit kommen Sie ganz rasch auf 40 Milliarden Euro. Die Amerikaner, wenn der Tagzu Ende geht, haben mal wieder über eine Milliarde Dollar ausgegeben. In einem Jahr mehrals 300 Milliarden Dollar nur für Krieg. Was könnten wir machen in der Auseinandersetzungmit den Kriegsursachen, im Kampf gegen Hunger, Armut und Verelendung. Was wäre wir würdenim Iran Zeichen der Menschlichkeit setzen. Es gäbe viel zu tun. Allein um dieKriegsfolgen des vom Westen mitinszenierten Kriegs gegen den Irak nach und nachabzutragen. Wir könnten Nordkorea, das in chronischen Hungernöten sich befindet, unterdie Arme greifen. Und das wären nur die beiden "Schurkenstaaten", die gerade auf derAbschussliste stehen. Wir könnten Frieden verbreiten, indem wir endlich die Mittelkonvertieren würden. Waffen zu Pflugscharen, mit Jesaja zu sprechen. Aber nicht am Endeeines Siegfriedens, sondern als Beginn des Friedens überhaupt. Dass man Kriege humanführen könnte, indem man nur stets die richtigen trifft, können wir selbst als einfacheLüge im Anblick der Bilder immer wieder sehen. Es sind die Frauen und die Kinder stetsdie ersten Opfer aller Kampfhandlungen. Sprechen wir gar nicht von der Angst einer Frau,die ihren Mann im Felde weiß. Sprechen wir nur davon, wie unmöglich es sein wird, ihnwieder zu bekommen als den Alten, den sie aus ihren Armen entließ, irgendwas hat man mitihm gemacht. Wenn man einen Menschen tötet, überschreitet man endgültig eine Grenze.Fragen wir uns, wie der neue Mensch aussehen könnte. Da müssten wir mit der Bergpredigtsagen, 5. Kapitel bei Matthäus, ich nehme es ganz wörtlich: "Glücklich nenne ich dieMenschen, die in dieser Welt es wagen, wehrlos zu bleiben."

Die schlimmste allerLügen lautet: Frieden kommt aus dem Gefälle der Stärke. Wenn wir, die Guten, am stärkstensind, ist der Friede selbstverständlich. Genau umgekehrt. Wir wollen nicht, dass im IranAtomwaffen wären, aber dann müssen wir hinzufügen, wir wollen überhaupt nicht mehr, dassirgendwo Atomwaffen sind, und wir müssten mit der Abrüstung da beginnen, wo sie ammeisten konzentriert sind, in den Vereinigten Staaten von Amerika selber. Wir wollennicht, dass es Massenvernichtungswaffen in Irak gibt, dann wollen wir aber auch nicht,dass es so genannte biologische Waffen gibt, In God´s in Country (?). Seit wann sindVolksseuchen wie Butolismus ein Kampfmittel? Der Tod von Millionen Toten in denGroßstädten in wenigen Tagen. Das alles präpariert. Das Massaker an den Tieren, die manzu Hunderttausenden hergenommen hat, um aus ihrer Qual zu studieren, wie man das allesüber Menschen herläßt. Frieden ist Friede und nicht die Versammlung des Kriegs inendloser Dialektik. Dann bräuchten wir freilich eine Kirche, die den Mut hätte, in dieseWelt zu treten, indem sie ehrlich zu glauben beginnt an die Bergpredigt. Das wäre zuwünschen. Wir hätten einen Papst, der statt gestern in einer lachhaften Komödie seineSchweizer Garde, eine Truppe aus den ehemaligen Haudegen der Landserzeiten des 16.Jahrhunderts zu vereidigen, erklären würde, wir stehen heute in dieser schlimmsten allerGefahr, dass selbst die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht uns den Frieden nichtmehr näher bringt, indem inzwischen die Ölfirmen, die Förderfirmen ihre Privatarmeenhalten zum Schutz gegen die Bevölkerung, die ihre Ausbeutung nicht länger duldet. Wirsind das Leid zu sehen, wie im Irak alleine über 15.000 marodierende Killerprofisengagiert werden, beruflich so mit 2000 Dollar Prämie pro Tag, damit sie nichts weitertun als zu foltern und zu töten. Mehr als Amerikaner an ihrer Seite britische unditalienische Truppen haben, haben sie auf solcher Basis gekaufte Soldateska im Irak.

Das durchzusetzen gegen den sicheren Einspruch der einzig verbliebenen Weltmacht, derUSA, wäre der Realbeginn, der Friede. Deshalb brauchen wir keine Kanzlerin, die mitHosenanzügen im Weißen Haus herumläuft, um zu sagen, dass wir Deutsche doch so freundlichsind, wir brauchten endlich das, was manche Amerikaner, vor allem auf Seiten derDemokraten, sich schon lange wünschen, dass wir Europäer irgendwann sagen: Wir wollen sonicht mehr den Krieg in Bereitschaft halten. Wir wollen überhaupt keinen Krieg! Und nichtweil wir Deutsche von Natur aus (neuerdings soll das so sein) friedliebend wären, sondernweil wir überhaupt keinen Krieg wollen! Wir wollen auch nicht Politiker haben wieSchröder und Fischer, die lediglich aus taktischem Kalkül vor der nächsten Wahl demdeutschen Volke nach dem Maul reden und sagen: Diesen Krieg wollen wir nicht. Wir wollenüberhaupt keinen Krieg aus grundsätzlichen Erwägungen! Und wir wollen ihn aus innererÜberzeugung. Vielleicht war das oder ganz sicher ist das ein Fehler der Friedensbewegung,dass sie bei allen großen Konflikten ständig mit Massenaufläufen operiert hat in derArgumentation der Angst. 91 der Golfkrieg hätte sich ausweiten können und uns erreichenkönnen, wirtschaftlich, atomar, Umweltverseuchung.

Angst ist nicht das Argumentdes Friedens. Aber innere Stärke, die weiß um ihre Würde und die wagt zu widersprechen.Um noch einmal Wolfgang Borchert zu zitieren, sein Testament in Barsee (?): "Mutter inDeutschland und in der Ukraine: Wenn sie wieder kommen und dir sagen du sollst Kindergebären, Söhne für die Schützengräben, Mädchen für die Spitäler, Mutter in Deutschland,Mutter in der Ukraine: Sag Nein! Und Mann an der Werkbank, wenn sie wieder kommen und dirsagen du sollst nicht länger Kochtöpfe und Stahlrohre ziehen, sondern Kanonen undStahlhelme, Mann an der Werkbank: Sag nein! Und Pfarrer auf der Kanzel, wenn sie wiederkommen und dir sagen, du sollst den Krieg rechtfertigen und die Soldaten segnen, Pfarrerauf der Kanzel: Sag nein! Denn wenn ihr nicht Nein sagt, wird das alles wieder kommen!"

Auszug Rede Drewermann 23.05.2006


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 17:48
Zuviel text. Deine Beiträge sind oft zu lang : (
Das liest keiner


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 17:50
Wir hatten in der Schweiz eine Volksabstimmung für die Abschaffung der Armee.

Am26. November 1989 stimmten über eine Million Stimmberechtigte (35.6% der Abstimmenden)für eine Abschaffung der Armee. Dieses Resultat kam einem politischen Erdbeben gleich.


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 17:52
Aber ihr braucht die Armee. Sie hält die Schweiz zusammen (siehe 2. Weltkrieg)


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 18:57
@UffTaTa


........................Und dazu brauchen wir das Militär,Waffenund allg. jede Menge Tötungsmaschinerie und Tötungsausbildung für
jede MengeGeld......................



Nein, brauchen Wir nicht, aber schadenkann es auch nicht als Ergänzung zum Zivilschutz! Die Bundeswehr ist schließlich dergrößte Arbeitsgeber Deutschlands!Ich kann jetzt auch nicht gerade sagen, dass ich vielvom Militär halte, im Gegensatz! Aber aus gewissen Prozessen kann man mal eben nichtaussteigen, doch gleichzeitig immer mehr Neue zu starten gefällt mir auch nicht! DieBundeswehr ist zu überfordert mit den ganzen Einsätzten!



................................................................................................................. "Mein Tipp: Rüstngsgelder in Zivilschutz undEntwicklungshilfe stecken,da ist das Geld effektiver angelegt, auch im Zusammenhang mitder militärischen Sicherheit. Oder haben wir deshalb keinen Krieg mit unsereneuropäischen Nachbarn mehr zu befürchten weil wir eine tolle Armee haben, oder weil wirgeselschaftlich, wirtschaftlich, sozial aneinander gewachsen sind?"..................


Warum nicht, gib mir ein Teil des Budgets und ich würde es machen! ;)


Ja, die Armee find ich noch immer nicht toll und ne "tolle Armee" ist schon einabsurder und perverser Ausdruck!!!

Nicht weil wir zusammengewachsen sind,sondern alle in der Gemeinschaft von einander abhängig sind und das ist halt die EU undauch noch die Länder die folgen!


.............................Für denFrieden (auch um den Frieden zu erreichen) braucht man kein Militär. Militär braucht manfür den Krieg, alles andere istAugenwischerei/Propaganda..................................


Gut erkannt!Aber es ist nun mal da und dann kann es auch bei anderen inneren Sachen helfen! Mir sindauch Wortgefechte lieber, als Gefechte, in denen Menschen sterben! Logo oder?

Grüße Smo


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 19:03
"weil sie irgendwie eine nicht schöne erinnerung haben zum 3. reich!....
(meinevermutung) "

SICHER NICHT!


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 19:08
"Doch bald wurde ich eines besseren belehrt, Militär ist nichts anderes als reine,kristallklare Primitivität."

Oh ja..du sagst es! Du gehst drauf bei sovielarroganz und dummheit!
Du stehst draussen Wache..es ist eiskalt..du hast durst undhunger.. du musst aufs Klo....du bist müde! ABER NEIN! Du musst jetzt diese Nachtbewachen! UND DIE Hochen sind so dumm und geben die noch ein ECHTES Geweher mit ECHTERMunintion in die Hand!
Gut..vielleicht ists nicht dumm sondern mutig!


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 22:01
So ein Schwachsinn! Niemand braucht eine Armee -.-
Das wurde uns nur einst maleingetrichtert..


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Dämonisierung des Militärs

11.07.2006 um 22:31
hm @Tobiasw du beginnst mit deiner rede förmlich mit arroganz und dein anderes geschwafelist auch nicht besser!du solltest nicht die armee als wachheinzelmännchen ansehen,weildas wär...etwas dümmlich!
und deine anderen sätze leiden auch von arroganz unddummheit...guck dir nur deine rechtschreibung an! und dann noch andere beurteilen wegenihren erfahrungen!....:(


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