So werden die Arbeitslosenzahlen gesenkt !
18.06.2007 um 20:11Wie die Arbeitslosenstatistiken gefälscht werden
Tja, ist im Prinzip ganz
einfach. Das Ganze nennt sich Job-Aqtiv-Gesetz. Was, kennt ihr nicht? Macht nichts,
erklär ich euch!
Nehmen wir das Beispiel Nordrhein-Westpfahlen. Die Zahl der
Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist im Mai um 4,1 Prozent auf 804.000 zurückgegangen.
Gleichzeitig geht aus der Statistik hervor, dass die Zahl der Arbeitsvermittlungen
ebenfalls rückläufig ist. Wie beides gleichzeitig möglich ist, weiß Werner Marquis vom
Landesarbeitsamt NRW: "Möglich macht es das Job-Aqtiv-Gesetz."
Vermittler
lernen um
Nach und nach bestellt man sich nun die Stellensuchenden ins Büro, um
mit ihnen ein sogenanntes "Profiling" zu erarbeiten. Was kompliziert klingt, ist in der
Praxis ganz einfach. Der Vermittler fragt die Betroffenen, was sie können, was sie wollen
und welche Qualifikationen ihnen noch fehlen. "Der eine benötigt vielleicht eine
Fortbildung. Der andere muss mobiler werden und auch bereit sein, sich eine Stelle 200
Kilometer vom Wohnort entfernt zu suchen," erläutert Hansen mögliche Konsequenzen aus dem
Bewerbeprofil.
Im nächsten Schritt beschließen Arbeitsamt und Stellensuchender
eine sogenannte Eingliederungsvereinbarung ab. Das Arbeitsamt verpflichtet sich, eine
Fortbildung zu finanzieren oder nach geeigneten Jobs im weiteren Umkreis zu suchen. Der
Erwerbslose unterschreibt im Gegenzug, an dem Kurs auch teilzunehmen oder notfalls
umzuziehen. "Wir werden verbindlicher und üben auch gezielten Druck auf unsere Kunden
aus. Ganz im Sinne der politischen Forderung, nach der Fördern und Fordern Hand in Hand
gehen sollen," sagt Bernd Hansen.
„Viele wollen nicht“
Gleichzeitig
weiß er, dass nicht alle Erwerbslosen glücklich darüber sind, wenn ihnen Weiterbildungen
angeboten oder ein Umzug zugemutet werden sollen: "Es gibt auch Arbeitslose, die zu
unseren Einladungen gar nicht kommen, an Gesprächen nicht teilnehmen, die Stellenangebote
ablehnen, die möglicherweise sogar sagen: Ich gehe bald in Rente und bin im Vorruhestand,
was faktisch die Arbeitslosigkeit ist. Es gibt auch Menschen, die nicht bereit sind, an
Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen."
Und auch für diese schwierigen Fälle hat das
clevere Job-Aqtiv-Gesetz eine Lösung - wenn auch nur auf dem Papier: Sie werden künftig
in der Statistik nicht mehr als arbeitslos gezählt.
Rechentrick
Für
Nordrhein-Westfalen sieht die Rechnung für den Mai daher so aus: 19.000 Menschen, so
haben die Arbeitsämter im Land festgestellt, sind arbeitsunfähig. Etwa 37.000 wollten
nicht aktiv bei der Arbeitssuche mitarbeiten. 11.730 haben sich erst gar nicht zur
Beratung gemeldet. Und 2.300 wollten lieber gleich in Rente gehen, statt zu arbeiten.
Zusammen sind es 71.000 Personen, die zwar immer noch keine Stelle haben, aber
dank Job-Aqtiv aus der Statistik fallen.
Anders ausgedrückt: Würden sie - wie
bisher auch - mitgezählt, dann wäre die Arbeitslosigkeit im Land im vergangenen Monat
nicht um 34.000 gefallen, sondern um 37.000 gestiegen.
Werner Marquis vom
Landesarbeitsamt ist sicher, dass die Statistik auch in Zukunft von Monat zu Monat
freundlicher aussehen wird, ohne dass neue Stellen geschaffen werden.
Und der
münteferige Franz freut sich nun über die sinkenden Arbeitslosenzahlen und schreibt die
Arbeit auch noch der fleißigen Regierung zu. Und Deutschland ist wieder im Aufschwung,
tststs...
Quellen:
http://www.wdr.de/themen/wirtschaft/arbeit_und_tarifwesen/arbeitsmarkt_statistik/index.jh
tml
Tja, ist im Prinzip ganz
einfach. Das Ganze nennt sich Job-Aqtiv-Gesetz. Was, kennt ihr nicht? Macht nichts,
erklär ich euch!
Nehmen wir das Beispiel Nordrhein-Westpfahlen. Die Zahl der
Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist im Mai um 4,1 Prozent auf 804.000 zurückgegangen.
Gleichzeitig geht aus der Statistik hervor, dass die Zahl der Arbeitsvermittlungen
ebenfalls rückläufig ist. Wie beides gleichzeitig möglich ist, weiß Werner Marquis vom
Landesarbeitsamt NRW: "Möglich macht es das Job-Aqtiv-Gesetz."
Vermittler
lernen um
Nach und nach bestellt man sich nun die Stellensuchenden ins Büro, um
mit ihnen ein sogenanntes "Profiling" zu erarbeiten. Was kompliziert klingt, ist in der
Praxis ganz einfach. Der Vermittler fragt die Betroffenen, was sie können, was sie wollen
und welche Qualifikationen ihnen noch fehlen. "Der eine benötigt vielleicht eine
Fortbildung. Der andere muss mobiler werden und auch bereit sein, sich eine Stelle 200
Kilometer vom Wohnort entfernt zu suchen," erläutert Hansen mögliche Konsequenzen aus dem
Bewerbeprofil.
Im nächsten Schritt beschließen Arbeitsamt und Stellensuchender
eine sogenannte Eingliederungsvereinbarung ab. Das Arbeitsamt verpflichtet sich, eine
Fortbildung zu finanzieren oder nach geeigneten Jobs im weiteren Umkreis zu suchen. Der
Erwerbslose unterschreibt im Gegenzug, an dem Kurs auch teilzunehmen oder notfalls
umzuziehen. "Wir werden verbindlicher und üben auch gezielten Druck auf unsere Kunden
aus. Ganz im Sinne der politischen Forderung, nach der Fördern und Fordern Hand in Hand
gehen sollen," sagt Bernd Hansen.
„Viele wollen nicht“
Gleichzeitig
weiß er, dass nicht alle Erwerbslosen glücklich darüber sind, wenn ihnen Weiterbildungen
angeboten oder ein Umzug zugemutet werden sollen: "Es gibt auch Arbeitslose, die zu
unseren Einladungen gar nicht kommen, an Gesprächen nicht teilnehmen, die Stellenangebote
ablehnen, die möglicherweise sogar sagen: Ich gehe bald in Rente und bin im Vorruhestand,
was faktisch die Arbeitslosigkeit ist. Es gibt auch Menschen, die nicht bereit sind, an
Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen."
Und auch für diese schwierigen Fälle hat das
clevere Job-Aqtiv-Gesetz eine Lösung - wenn auch nur auf dem Papier: Sie werden künftig
in der Statistik nicht mehr als arbeitslos gezählt.
Rechentrick
Für
Nordrhein-Westfalen sieht die Rechnung für den Mai daher so aus: 19.000 Menschen, so
haben die Arbeitsämter im Land festgestellt, sind arbeitsunfähig. Etwa 37.000 wollten
nicht aktiv bei der Arbeitssuche mitarbeiten. 11.730 haben sich erst gar nicht zur
Beratung gemeldet. Und 2.300 wollten lieber gleich in Rente gehen, statt zu arbeiten.
Zusammen sind es 71.000 Personen, die zwar immer noch keine Stelle haben, aber
dank Job-Aqtiv aus der Statistik fallen.
Anders ausgedrückt: Würden sie - wie
bisher auch - mitgezählt, dann wäre die Arbeitslosigkeit im Land im vergangenen Monat
nicht um 34.000 gefallen, sondern um 37.000 gestiegen.
Werner Marquis vom
Landesarbeitsamt ist sicher, dass die Statistik auch in Zukunft von Monat zu Monat
freundlicher aussehen wird, ohne dass neue Stellen geschaffen werden.
Und der
münteferige Franz freut sich nun über die sinkenden Arbeitslosenzahlen und schreibt die
Arbeit auch noch der fleißigen Regierung zu. Und Deutschland ist wieder im Aufschwung,
tststs...
Quellen:
tml