Kardinal: Gläubige sollen gegen "Sakrileg" klagen
08.05.2006 um 18:26"Sakrileg" schürt weiter Widerstand.
"Die Figur des Gründers unsererKirche, Jesus, darf nicht beleidigt werden. Die Christen dürfen nicht tatenlos dasitzenund sagen: 'Wir müssen vergeben und vergessen'." Der nigerianische Kurienkardinal FrancisArinze hat die gläubigen Katholiken dazu aufgerufen, den Film "The Da Vinci Code -Sakrileg" wegen Verunglimpfung der Religion anzuzeigen. Damit gehen die Protestekatholischer Kirchenvertreter wenige Tage vor dem Kinostart von Dan Browns "Sakrileg" am18. Mai weiter. Der Film sei anti-christlich, voller Verleumdungen, Angriffe undhistorischer und theologischer Irrtümer, so Arinze. "Es gibt rechtliche Wege, um dieRechte der Christen zu respektieren", sagte er in einem Dokumentarfilm über den wohlumstrittensten Blockbuster des Jahres. Der Kardinal kritisierte vor allem, dass dieVerbreitung ähnlicher Irrtümer und Lügen über den Koran oder den Holocaust zu einemweltweiten Aufstand führe würde. "Wenn sie sich stattdessen gegen die Kirche und Christenrichten, bleiben sie ungestraft."
"Bereitschaftzur Vergebung wird ausgenutzt"
"Diejenigen, die Christus beleidigen, nutzen dieBereitschaft der Gläubigen zur Vergebung aus." Der Kardinal regte außerdem organisierteProteste an, wie es sie schon einmal 1988 gegen Martin Scorseses höchst umstritteneHollywood-Produktion "Die letzte Versuchung Christi" gegeben hatte. Wegen der angeblichblasphemischen Darstellung Jesus als fehlbaren Menschen brannten damalsfundamentalistische Christen sogar ein Paris Kino nieder und deutsche Kinobetreibererhielten wochenlang Drohanrufe.
Opus Dei fordert einen Hinweis
Schon mehrmals kritisierte die katholische Kirche sowohl das Buch als auch den Film.Auch Opus Dei hat bereits mehrfach protestiert. Die erzkatholische Organisation willerreichen, dass die Verfilmung des Bestsellers mit einem Hinweis auf den fiktivenCharakter des Werks in die Kinos kommt. So solle dem Publikum erklärt werden, dass"Sakrileg" ein erfundenes Werk und jede "Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit reiner Zufall"sei. In einem Brief an den Filmkonzern Sony-Columbia habe Opus Dei darum gebeten, demStreifen eine entsprechende Warnung vorzuschalten, teilte die katholische Bewegung mit.Es handele sich um eine Geste des Respektes gegenüber Jesus Christus, der Geschichte derkatholischen Kirche und den religiösen Überzeugungen der Zuschauer, betonte Opus Dei. Die"Sakrileg"-Verfilmung wird das diesjährige Filmfestival von Cannes (17.-28.Mai) eröffnen.
Die Geschichte von "Sakrileg"
Was verrät uns "Das Abendmahl"?
Nachder Ermordung des Louvre-Direktors Jacques Saunière gilt Dr. Robert Langdon, ein Expertefür religiöse Symbole, als Hauptverdächtiger und wird von der französischen Polizei unterder Leitung von Capitaine Bezu Fache gejagt. Auf der Flucht versucht Langdon zusammen mitder Kryptographin Sophie Neveu den Fall selbst zu lösen und muss dazu zahlreiche Codesund Rätsel entschlüsseln, die einige Geheimnisse über den Ermordeten zu Tage fördern. Indem Thriller um Mord und Totschlag geht es im Kern um Jesus Christus, der mit MariaMagdalena ein Kind gezeugt haben soll. Opus Dei kommt in dem Buch und dem gleichnamigenFilm nicht gut weg: Die umstrittene katholische Organisation schreckt darin auch vor Mordnicht zurück. Nur zu gern würde man den Filmstart am 18.Mai verhindern.
Fachleute zweifeln am Wahrheitsgehalt
Dass Jesus wirklich eine Beziehungmit Maria Magdalena hatte, hält Klaus Fitschen, Professor für Kirchengeschichte an derTheologischen Fakultät in Leipzig, für abwegig: "Im Philippus-Evangelium steht, dassMaria Magdalena Jesus drei Mal auf den Mund geküsst hat. Doch der Kuss hat in diesemZusammenhang eine religiöse Bedeutung und nichts Erotisches", sagt der Professor imT-Online Gespräch. Fitschen hält die Geschichte von der Liebe Jesu zu Magdalena undangeblichen Nachkommen für eine gestrickte Legende: "Das ist Unterhaltungsliteratur".Auch hält er wenig von der Story um geheime Dokumente, die die Liebe von Maria Magdalenaund Jesus belegen sollen: "Kein Historiker hat diese Dokumente je in der Hand gehabt." Obwahr oder nicht: Dan Brown sorgte mit seinem Roman und den darin enthaltenen Behauptungenauf jeden Fall für Furore.
"Opus Dei" wettert gegen Film
DieKirche, vor allem die betroffenen Organisationen, sind jedenfalls wenig angetan, im RomanErwähnung zu finden: "Blasphemie!", wetterte die katholische Kirchenbewegung "Opus Dei".Die Organisation glaubt auch, dass der Film speziell auf jüngeres Publikum schlechtenEinfluss hat. Kinder könnten die Realität nicht von der Fiktion unterscheiden, meint MarcCarroggio, Sprecher der katholischen Bewegung. Er befürchtet, die jüngeren Zuschauerwürden glauben, die These von der Beziehung Maria Magdalenas mit Jesus sei wahr. Denkonservativen Katholiken graut vor dem Film aber sicher noch aus einem anderen Grund: ImFilm wird "Opus Dei" als konspirative Organisation dargestellt, die auch vor Verbrechennicht zurückschreckt, um ihre Ziele zu erreichen.
Quelle T-Online.
"Die Figur des Gründers unsererKirche, Jesus, darf nicht beleidigt werden. Die Christen dürfen nicht tatenlos dasitzenund sagen: 'Wir müssen vergeben und vergessen'." Der nigerianische Kurienkardinal FrancisArinze hat die gläubigen Katholiken dazu aufgerufen, den Film "The Da Vinci Code -Sakrileg" wegen Verunglimpfung der Religion anzuzeigen. Damit gehen die Protestekatholischer Kirchenvertreter wenige Tage vor dem Kinostart von Dan Browns "Sakrileg" am18. Mai weiter. Der Film sei anti-christlich, voller Verleumdungen, Angriffe undhistorischer und theologischer Irrtümer, so Arinze. "Es gibt rechtliche Wege, um dieRechte der Christen zu respektieren", sagte er in einem Dokumentarfilm über den wohlumstrittensten Blockbuster des Jahres. Der Kardinal kritisierte vor allem, dass dieVerbreitung ähnlicher Irrtümer und Lügen über den Koran oder den Holocaust zu einemweltweiten Aufstand führe würde. "Wenn sie sich stattdessen gegen die Kirche und Christenrichten, bleiben sie ungestraft."
"Bereitschaftzur Vergebung wird ausgenutzt"
"Diejenigen, die Christus beleidigen, nutzen dieBereitschaft der Gläubigen zur Vergebung aus." Der Kardinal regte außerdem organisierteProteste an, wie es sie schon einmal 1988 gegen Martin Scorseses höchst umstritteneHollywood-Produktion "Die letzte Versuchung Christi" gegeben hatte. Wegen der angeblichblasphemischen Darstellung Jesus als fehlbaren Menschen brannten damalsfundamentalistische Christen sogar ein Paris Kino nieder und deutsche Kinobetreibererhielten wochenlang Drohanrufe.
Opus Dei fordert einen Hinweis
Schon mehrmals kritisierte die katholische Kirche sowohl das Buch als auch den Film.Auch Opus Dei hat bereits mehrfach protestiert. Die erzkatholische Organisation willerreichen, dass die Verfilmung des Bestsellers mit einem Hinweis auf den fiktivenCharakter des Werks in die Kinos kommt. So solle dem Publikum erklärt werden, dass"Sakrileg" ein erfundenes Werk und jede "Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit reiner Zufall"sei. In einem Brief an den Filmkonzern Sony-Columbia habe Opus Dei darum gebeten, demStreifen eine entsprechende Warnung vorzuschalten, teilte die katholische Bewegung mit.Es handele sich um eine Geste des Respektes gegenüber Jesus Christus, der Geschichte derkatholischen Kirche und den religiösen Überzeugungen der Zuschauer, betonte Opus Dei. Die"Sakrileg"-Verfilmung wird das diesjährige Filmfestival von Cannes (17.-28.Mai) eröffnen.
Die Geschichte von "Sakrileg"
Was verrät uns "Das Abendmahl"?
Nachder Ermordung des Louvre-Direktors Jacques Saunière gilt Dr. Robert Langdon, ein Expertefür religiöse Symbole, als Hauptverdächtiger und wird von der französischen Polizei unterder Leitung von Capitaine Bezu Fache gejagt. Auf der Flucht versucht Langdon zusammen mitder Kryptographin Sophie Neveu den Fall selbst zu lösen und muss dazu zahlreiche Codesund Rätsel entschlüsseln, die einige Geheimnisse über den Ermordeten zu Tage fördern. Indem Thriller um Mord und Totschlag geht es im Kern um Jesus Christus, der mit MariaMagdalena ein Kind gezeugt haben soll. Opus Dei kommt in dem Buch und dem gleichnamigenFilm nicht gut weg: Die umstrittene katholische Organisation schreckt darin auch vor Mordnicht zurück. Nur zu gern würde man den Filmstart am 18.Mai verhindern.
Fachleute zweifeln am Wahrheitsgehalt
Dass Jesus wirklich eine Beziehungmit Maria Magdalena hatte, hält Klaus Fitschen, Professor für Kirchengeschichte an derTheologischen Fakultät in Leipzig, für abwegig: "Im Philippus-Evangelium steht, dassMaria Magdalena Jesus drei Mal auf den Mund geküsst hat. Doch der Kuss hat in diesemZusammenhang eine religiöse Bedeutung und nichts Erotisches", sagt der Professor imT-Online Gespräch. Fitschen hält die Geschichte von der Liebe Jesu zu Magdalena undangeblichen Nachkommen für eine gestrickte Legende: "Das ist Unterhaltungsliteratur".Auch hält er wenig von der Story um geheime Dokumente, die die Liebe von Maria Magdalenaund Jesus belegen sollen: "Kein Historiker hat diese Dokumente je in der Hand gehabt." Obwahr oder nicht: Dan Brown sorgte mit seinem Roman und den darin enthaltenen Behauptungenauf jeden Fall für Furore.
"Opus Dei" wettert gegen Film
DieKirche, vor allem die betroffenen Organisationen, sind jedenfalls wenig angetan, im RomanErwähnung zu finden: "Blasphemie!", wetterte die katholische Kirchenbewegung "Opus Dei".Die Organisation glaubt auch, dass der Film speziell auf jüngeres Publikum schlechtenEinfluss hat. Kinder könnten die Realität nicht von der Fiktion unterscheiden, meint MarcCarroggio, Sprecher der katholischen Bewegung. Er befürchtet, die jüngeren Zuschauerwürden glauben, die These von der Beziehung Maria Magdalenas mit Jesus sei wahr. Denkonservativen Katholiken graut vor dem Film aber sicher noch aus einem anderen Grund: ImFilm wird "Opus Dei" als konspirative Organisation dargestellt, die auch vor Verbrechennicht zurückschreckt, um ihre Ziele zu erreichen.
Quelle T-Online.