was denkt ihr darüber
08.03.2006 um 16:01Kurze Einführung
Iwan M. Maiski war Botschaft der Sowjetunion in London von 1932 bis1943. Als Zeitzeuge und Beteiligter schildert er hier eindrucksvoll, daß vor 1939 nichtDeutschland, sondern vor allen anderen Staaten England und Frankreich auf einen 2.Weltkrieg hinarbeiteten. Die ganzen Nachkriegsbeschuldigungen der westlichen Alliiertengegen Deutschland, bezüglich der Kriegsschuldfrage, wurden somit einmal mehr als Lügenund Heucheleien bloßgestellt.
Im Anhang befindet sich der Nachweis, daß AdolfHitler Agent einer US-amerikanischen Freimaurerloge gewesen ist.
Buchauszug -Vorwort
Über das Verhalten der Sowjetregierung unmittelbar vor Ausbruch des zweitenWeltkriegs wurde von gewissen Kreisen des Auslands eine völlig unbegründete Legendeaufgebracht und verbreitet. Diese Legende lief im wesentlichen auf folgendes hinaus:
Es wird behauptet, die Sowjetunion habe im Frühjahr und Sommer 1939 (von Märzbis August) ein doppeltes Spiel getrieben: einerseits mit England und Frankreich offenden Abschluß eines Dreier-Beistandspakts zum Kampf gegen Hitlerdeutschland besprochen,zur selben Zeit aber hinter dem Rücken Englands und Frankreichs insgeheim mitHitlerdeutschland über den Abschluß eines gegen die "westlichen Demokratien" gerichtetenAbkommens verhandelt. Weiter habe die Sowjetunion angeblich durch Beanstandungverschiedener unwesentlicher Kleinigkeiten die Besprechungen mit England und Frankreichkünstlich in die Länge gezogen, um den Ausgang der eigenen Verhandlungen mit Deutschlandabzuwarten. Als dann doch der Moment zur Unterzeichnung des Dreierpakts gekommen war,habe sie plötzlich ihren Standpunkt radikal geändert, England und Frankreich den Rückengekehrt und mit Deutschland ein Abkommen getroffen, das (hier wird die Ausdrucksweisemeist sehr schleierhaft) geradezu ein gegen England und Frankreich gerichtetesmilitärisches Bündnis gewesen sei. Und schließlich erklärten unsere Widersacher, dieSowjetunion habe durch die Unterzeichnung des Abkommens mit Deutschland Tür und Tor fürHitlers Überfall auf Polen, England und Frankreich geöffnet und sei infolgedessen für denAusbruch des zweiten Weltkriegs verantwortlich.
Diese 1939 - 1940 entstandeneböswillige Legende wurde in der Nachkriegszeit systematisch durch die verschiedenstenEinzelheiten ausgeschmückt und ergänzt, sie tauchte in zahlreichen Varianten auf,Politiker, Journalisten und Geschichtsschreiber im Westen ließen es sich angelegen sein,sie eifrig zu popularisieren. Diese böswillige Legende bahnte sich ihren Weg sogar in diehöchsten diplomatischen Dokumente der kapitalistischen Regierungen, bis hinauf zu denNoten des früheren USA-Präsidenten Eisenhower.
Dabei war sie ein klassischesBeispiel bürgerlicher Geschichtsklitterung. Sie spekulierte darauf, daß breite Kreise einkurzes Gedächtnis haben und über die wirklichen internationalen Zusammenhänge kaum imBilde sind. Es handelt sich hier um eine doppelte Fälschung. Erstens wurden dieEreignisse des Frühjahrs und Sommers 1939 an und für sich gräblich entstellt. Zweitenswurden sie aus dem Zusammenhang gerissen, losgelöst von der Vergangenheit, aus der sieresultierten. Eine solche Darstellung der Geschehnisse macht es jedoch unmöglich, sierichtig zu verstehen und einzuschätzen. Um nun diese Fälschung leichter an den Mann zubringen, vermieden ihre Autoren gewöhnlich eine eingehende Schilderung des Verlaufs derDreierbesprechungen und zogen es vor, darüber nur "ganz allgemein", kurz, in Bausch undBogen, ohne Details zu sprechen, wobei sie sich auf die angeblich "allgemein bekannte"und keiner Beweise bedürfenden Tatsache beriefen, daß die Sowjetunion am Scheitern derBesprechungen schuld sei.
Nachstehend werde ich wahrheitsgetreu schildern, wiesich die Beziehungen der UdSSR zu England, Frankreich und Deutschland im Frühjahr undSommer 1939 tatsächlich gestalteten, bin ich doch für diese Aufgabe geradezu berufen.Einerseits war ich damals als sowjetischer Botschafter in London Zeuge und Teilnehmer dersowjetisch-britisch-französischen Dreierbesprechungen von 1939; andererseits hatte ichals Historiker in der Nachkriegszeit die Möglichkeit, die gesamte nach Kriegsendeveröffentlichte Literatur (Dokumente, Erinnerungen, Monographien usw.) über die Zeitunmittelbar vor dem zweiten Weltkrieg zu studieren.
Damit jedoch die Wahrheit,die ich schildern will, auch wirklich Wahrheit sei, muß ich meine Ausführungen nicht mit1939, sondern mit einem wesentlich früheren Datum beginnen. Dieser Zeitpunkt wirderklärlicherweise durch jenes Ereignis bestimmt, das gleichsam die Wasserscheide zwischenden beiden Kriegen bildete. Ich meine den Machtantritt Hitlers in Deutschland.
Auch für mich persönlich ist es günstig, mit jenem Zeitpunkt zu beginnen. Ichbeabsichtige, meinen Bericht in die Form von Erinnerungen zu kleiden, weil diese demLeser die Atmosphäre und die Ereignisse jener verhältnismäßig weit zurückliegenden Jahreverständlicher machen. Ich war nämlich im Herbst 1932, nur drei Monate vor dem Naziputschin Berlin, als Botschafter der UdSSR nach London gekommen.
Daher lassen essowohl allgemeinpolitische wie auch persönliche Momente als besonders angebrachterscheinen, meine Schilderung mit den ersten Eindrücken zu beginnen, die ich gleich nachmeinem Eintreffen in England hatte.
Obwohl die Geschehnisse, von denen imfolgenden die Rede sein wird, bereits über zwanzig Jahre zurückliegen, lassen sich ganzbestimmte Parallelen zu den heutigen Ereignissen ziehen.
MFG
Iwan M. Maiski war Botschaft der Sowjetunion in London von 1932 bis1943. Als Zeitzeuge und Beteiligter schildert er hier eindrucksvoll, daß vor 1939 nichtDeutschland, sondern vor allen anderen Staaten England und Frankreich auf einen 2.Weltkrieg hinarbeiteten. Die ganzen Nachkriegsbeschuldigungen der westlichen Alliiertengegen Deutschland, bezüglich der Kriegsschuldfrage, wurden somit einmal mehr als Lügenund Heucheleien bloßgestellt.
Im Anhang befindet sich der Nachweis, daß AdolfHitler Agent einer US-amerikanischen Freimaurerloge gewesen ist.
Buchauszug -Vorwort
Über das Verhalten der Sowjetregierung unmittelbar vor Ausbruch des zweitenWeltkriegs wurde von gewissen Kreisen des Auslands eine völlig unbegründete Legendeaufgebracht und verbreitet. Diese Legende lief im wesentlichen auf folgendes hinaus:
Es wird behauptet, die Sowjetunion habe im Frühjahr und Sommer 1939 (von Märzbis August) ein doppeltes Spiel getrieben: einerseits mit England und Frankreich offenden Abschluß eines Dreier-Beistandspakts zum Kampf gegen Hitlerdeutschland besprochen,zur selben Zeit aber hinter dem Rücken Englands und Frankreichs insgeheim mitHitlerdeutschland über den Abschluß eines gegen die "westlichen Demokratien" gerichtetenAbkommens verhandelt. Weiter habe die Sowjetunion angeblich durch Beanstandungverschiedener unwesentlicher Kleinigkeiten die Besprechungen mit England und Frankreichkünstlich in die Länge gezogen, um den Ausgang der eigenen Verhandlungen mit Deutschlandabzuwarten. Als dann doch der Moment zur Unterzeichnung des Dreierpakts gekommen war,habe sie plötzlich ihren Standpunkt radikal geändert, England und Frankreich den Rückengekehrt und mit Deutschland ein Abkommen getroffen, das (hier wird die Ausdrucksweisemeist sehr schleierhaft) geradezu ein gegen England und Frankreich gerichtetesmilitärisches Bündnis gewesen sei. Und schließlich erklärten unsere Widersacher, dieSowjetunion habe durch die Unterzeichnung des Abkommens mit Deutschland Tür und Tor fürHitlers Überfall auf Polen, England und Frankreich geöffnet und sei infolgedessen für denAusbruch des zweiten Weltkriegs verantwortlich.
Diese 1939 - 1940 entstandeneböswillige Legende wurde in der Nachkriegszeit systematisch durch die verschiedenstenEinzelheiten ausgeschmückt und ergänzt, sie tauchte in zahlreichen Varianten auf,Politiker, Journalisten und Geschichtsschreiber im Westen ließen es sich angelegen sein,sie eifrig zu popularisieren. Diese böswillige Legende bahnte sich ihren Weg sogar in diehöchsten diplomatischen Dokumente der kapitalistischen Regierungen, bis hinauf zu denNoten des früheren USA-Präsidenten Eisenhower.
Dabei war sie ein klassischesBeispiel bürgerlicher Geschichtsklitterung. Sie spekulierte darauf, daß breite Kreise einkurzes Gedächtnis haben und über die wirklichen internationalen Zusammenhänge kaum imBilde sind. Es handelt sich hier um eine doppelte Fälschung. Erstens wurden dieEreignisse des Frühjahrs und Sommers 1939 an und für sich gräblich entstellt. Zweitenswurden sie aus dem Zusammenhang gerissen, losgelöst von der Vergangenheit, aus der sieresultierten. Eine solche Darstellung der Geschehnisse macht es jedoch unmöglich, sierichtig zu verstehen und einzuschätzen. Um nun diese Fälschung leichter an den Mann zubringen, vermieden ihre Autoren gewöhnlich eine eingehende Schilderung des Verlaufs derDreierbesprechungen und zogen es vor, darüber nur "ganz allgemein", kurz, in Bausch undBogen, ohne Details zu sprechen, wobei sie sich auf die angeblich "allgemein bekannte"und keiner Beweise bedürfenden Tatsache beriefen, daß die Sowjetunion am Scheitern derBesprechungen schuld sei.
Nachstehend werde ich wahrheitsgetreu schildern, wiesich die Beziehungen der UdSSR zu England, Frankreich und Deutschland im Frühjahr undSommer 1939 tatsächlich gestalteten, bin ich doch für diese Aufgabe geradezu berufen.Einerseits war ich damals als sowjetischer Botschafter in London Zeuge und Teilnehmer dersowjetisch-britisch-französischen Dreierbesprechungen von 1939; andererseits hatte ichals Historiker in der Nachkriegszeit die Möglichkeit, die gesamte nach Kriegsendeveröffentlichte Literatur (Dokumente, Erinnerungen, Monographien usw.) über die Zeitunmittelbar vor dem zweiten Weltkrieg zu studieren.
Damit jedoch die Wahrheit,die ich schildern will, auch wirklich Wahrheit sei, muß ich meine Ausführungen nicht mit1939, sondern mit einem wesentlich früheren Datum beginnen. Dieser Zeitpunkt wirderklärlicherweise durch jenes Ereignis bestimmt, das gleichsam die Wasserscheide zwischenden beiden Kriegen bildete. Ich meine den Machtantritt Hitlers in Deutschland.
Auch für mich persönlich ist es günstig, mit jenem Zeitpunkt zu beginnen. Ichbeabsichtige, meinen Bericht in die Form von Erinnerungen zu kleiden, weil diese demLeser die Atmosphäre und die Ereignisse jener verhältnismäßig weit zurückliegenden Jahreverständlicher machen. Ich war nämlich im Herbst 1932, nur drei Monate vor dem Naziputschin Berlin, als Botschafter der UdSSR nach London gekommen.
Daher lassen essowohl allgemeinpolitische wie auch persönliche Momente als besonders angebrachterscheinen, meine Schilderung mit den ersten Eindrücken zu beginnen, die ich gleich nachmeinem Eintreffen in England hatte.
Obwohl die Geschehnisse, von denen imfolgenden die Rede sein wird, bereits über zwanzig Jahre zurückliegen, lassen sich ganzbestimmte Parallelen zu den heutigen Ereignissen ziehen.
MFG