@Heide_witzka Die christliche Aberglaubensfraktion verhielt sich "Mischehen" gegenüber auch nicht viel toleranter:
Der sog. Mischehenstreit der 1830er Jahre führte zu den Kölner Wirren. Das gesamte 19. Jahrhundert hindurch setzten sich Geistliche, vor allem aus dem katholischen Lager in zahlreichen Publikationen mit diesem „Problem“ auseinander. So erschien etwa 1877 im katholisch-konservativen Verlag der Niederrheinischen Volkszeitung ein Buch gegen die Mischehe „mit erzbischöflicher Approbation“. Der Autor, Joh. Thomas Wick, Priester in Köln, befürchtete unter anderem Störungen „des religiösen Lebens der Ehegatten und hinsichtlich der Kindererziehung.“ Die Schlesische Volkszeitung lobte das Buch und klagte, das die Geistlichkeit in der Regel einer gemischten Liebesbeziehung erst auf die Schliche käme, wenn es schon zu spät sei:
„Es ist nur zu wahr, daß dergleichen Bekanntschaften, ehe der Seelsorger Kenntniß davon erhielt, schon so weit fortgeschritten sind, daß Abmahungen seinerseits nichts mehr nützen. Wir begrüßen daher mit Freuden seine kleine Schrift, welche rechtzeitig abmahnen soll und wünschen ihr in Schlesien, wo die Mischehen so zu sagen zu Hause sind und wo dieselben von gewisser Seite geradezu betrieben werden, die weiteste Verbreitung.“
Die immer häufigeren interkonfessionellen Ehen müssen auf die eine oder andere Weise einen Weg finden, Ökumene im Alltag zu leben. Dem stehen von kirchlicher Seite noch einige Hindernisse entgegen, z.B. ist offiziell von katholischer Seite aus eine generelle gemeinsame Teilnahme an Eucharistie/Abendmahl nicht möglich.
Andererseits ist es auch hier schon zu wesentlichen Annäherungen gekommen: bis zur Mitte der 1960er Jahre wurden diese Ehen als Mischehen diffamiert, der römisch-katholische Partner wurde oft exkommuniziert, also von den Sakramenten ausgeschlossen. Auch der evangelische Partner wurde in seinen konfessionellen Rechten eingeschränkt und konnte - je nach Landeskirche - zum Beispiel nicht in den Kirchen-Gemeinderat (Ältestenkreis, Presbyterium) gewählt werden. Evangelische Pfarrer wurden je nach Landeskirche wegen konfessionsverschiedener Ehen vom Amt ausgeschlossen. Diese Praxis reichte (wo beispielsweise wegen einer kirchlichen Anstellung des römisch-katholischen Partners keine evangelische Kindstaufe zugesichert werden konnte) bis in die 1990er Jahre.
(Good ol' Wiki, gekürzt)
Als Ungläubiger kann ich da nur sagen: Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche, bzw. lässt sich welche machen.
Da schwafelt nun jeder Aberglaubensclub davon, dass es nur einen Gott gibt, und der sollte ja wenigstens so tolerant sein, dass es ihm am göttlichen Hinterteil vorbei geht, wie ihn wer anbetet, um flugs das kleinkarierte Gegenteil zu beweisen. Mein sunnitischer Gott ist aber viel gottiger als Dein alevitischer Gott, und mein Evangelen-Gott ist noch viel gottiger als Dein doofer Katholen-Gott. Religiöse Sandkisten-Streitereien. Ha, und erst mal wir Schiiten, Juden, Hindus... unser Gott hat noch einen viel längeren als Deiner. Na und, dafür hat mein Thor mehr PS! Religion könnte mal als kindische Albernheit belächeln, wenn sie nicht so verbrecherisch wäre.