@autodidaktstimme Dir voll zu,insbesondere was die Kinder betrifft.
Man muß allerdings eines sehen: Bei den Mormonen gibt es wie in allen Glaubensgemeinschaften streng Orthodoxe und Reformer.
Die Grundlagen ,insbesondere das Buch Mormon sind zwar für einen aufgeklärten Mitteleuropäer eher strange, unterscheiden sich aber nicht wesentlich von den Programmen anderer Sekten, einen gewissen Fundamentalismus inclusive. Entstanden sind sie , wie andere Sekten auch
im 19 Jahrhundert und breiteten sich zunächst im Osten aus. Als sie dort verfolgt wurden brachen sie unter Brigham Young zu großen Treck nach Westen auf und ließen sich in Utah nieder,wo sie so eine Art Gottesstaat
gründeten und im übrigen ein Händlernetz aufbauten, daß sich von Kanada bis Mexico erstreckte und quasi ein Monopol bei der Versorgung des Westens und der Plains inne hatte.
Nach Ende des Bürgerkrieges in den USA kam es zum "Mormon War", in dem sich Truppen der USA und des Mormonestaates gegenüber standen.Bevor es zu Kampfhandlungen kam wurde der Konflikt jedoch durch einen Friedensvertrag beigelegt, in dessen Folge Utah mit weitgehenden Sonderrechten Teil der USA wurde.
Was die Mormonen gegenüber anderen Sekten so erfolgreich macht ist die Tatsache, daß sie trotz ihrer anachronistischen und z.T. kruden Ansichten sich dem Fortschritt nicht auf jedem Gebiet verschließen und insbesondere auch Wert auf einen gewissen Bildungsstandart legen.So ist Utah wohl der Flächenstaat mit der höchsten Zahl an Amerikanern, die eine Fremdsprache beherrschen.
Vor diesem Hintergrund sind auch die "Rucksackmormonen" zu sehen.Das sind junge Leute, die sich für 2-4 Jahre verpflichten, als Missionare ins Ausland zu gehen und im Gegenzug wohl durch die Glaubensgemeinschaft ne Ausbildung gesponsert bekommen.
und ewig langsam wächst das Gras