Zeugen Jehovas... wie denken die über uns?
02.08.2007 um 23:47
mir fällt zu dem thema grad nen zwar alter - aber lustiger text ein =)
Spaßmit den Zeugen Jehovas
Heute Nachmittag klingelte es an der Tür. Genervt,weil ich eigentlich im dreitägigen Urlaub nicht gestört werden wollte und ich außerdemgerade vorhatte, den Rasen zu mähen, schleppte ich mich in den Windfang und warf durchdie Glasfenster der Haustür einen misstrauischen Blick auf die zwei Gestalten vormir.
Ein Mann, vielleicht Ende 20, groß, hager, schlaksig mit Brille und Pickelnund eine Frau, Ende 30, ziemlich unattraktiv mit einem prägnanten Leberfleck über derOberlippe und strenger Frisur. Beide trugen akkurate, dunkle Anzüge und er eine kleineAktentasche. Da dort kein Staubsauger hineinpasste, schwante mir schon, wer da vor mirstand.
Sie: "Guten Tag, mein Name ist (habe schon ich wieder vergessen), unddas ist mein Begleiter, Herr (habe ich mir gar nicht erst gemerkt - ich und Namen...).Haben Sie Interesse an einem religiösen Gespräch?"
Er lächelt dümmlich
Ich: "Ach, sind Sie die Gemeindepastoren? Wir wurden uns tatsächlich nochnicht vorgestellt."
(Stimmt sogar, ich wohne seit über 13 Jahren in diesem Dorf, aberich habe den Pastor nie kennen gelernt, ich weiß nicht mal, wie der Kerl heißt. Ist mirauch egal, bin ja kein Christ.)"
Sie verlegen: "Äh, nein. Wir sind die ZeugenJehovas, die Soldaten des Himmels."
Ich: "Soldaten des Himmels?"
Beide nickeneifrig
Ich: "Boah, da haben Sie aber einen verdammt weiten Weg zurKaserne..."
Beide gucken mich doof an
Ich schnell, um sie nicht zu Wort kommenzu lassen:
"Wieso Soldaten, ist denn Krieg?"
Er holt Luft und setzt an etwas zusagen.
Ich: "Ach so, Sie sind bloß das Rekrutierungskommando."
Sie nochimmer blöd guckend:
"Äh... dürfen wir vielleicht hereinkommen?"
Ich: "Gut, wennes nicht so lange dauert. Mein Rasen mäht sich nicht von alleine."
In der Tatwollte ich eigentlich lieber den Rasen mähen, als diese beiden Witzfiguren klingelten.Aber warum soll man sich nicht ein wenig Spaß gönnen...? Ich halte also die Tür auf undbitte sie ins - zugegebenermaßen etwas unaufgeräumte - Wohnzimmer. Als erstes fallenmeine beiden Rottweiler (Thor und Loki) über sie her - freudig, denn sie tun niemandemetwas, sondern freuen sich über den Besuch. Die beiden Zeugen werden noch blasser als sieohnehin schon waren.
Ich beruhigend: "Keine Angst, die Beiden tun Euch nichts..."
Dass ich bei diesen Worten absichtlich nicht die Zeugen, sondern meine Hundeangesehen habe, haben die Beiden leider gar nicht mitbekommen. Schade... Stocksteiflassen sie sich also die Hände abschnüffeln, dann rufe ich Thor und Loki - absichtlichmit Betonung ihrer heidnischen Götternamen – zur Ordnung, schicke sie auf ihre Matten inder Ecke und lasse sie Platz machen. Widerwillig gehorchen sie.
Er noch immernervös, aber um Höflichkeit bemüht:
"Die hören aber gut."
Ich: "Ja, aufs Wort.Zwar erst so auf das dritte oder vierte, aber immerhin. Aber sie sind auch die Einzigenhier, die das tun..."
Mit diesen Worten scheuche ich den Kater vom Sofa undbedeute den Beiden, sich zu setzen. Das tun sie auch, allerdings sitzen sie nur wenigentspannt da, den Blick nicht von den Hunden lösend.
Thor starrt aufmerksamzurück, Loki beschäftigt sich damit, Thor intensiv das Ohr auszulecken. Die langen undfeinen weißen Haare des Türkisch-Angora-Katers Yeti werden sich auf ihren dunkeln Anzügengut machen.
Ich: "Möchten Sie vielleicht einen Tee?"
Sie: "Sehrgern."
Er: "Das wäre sehr freundlich."
Ich nicke und verschwinde in derKüche. Sofort springen die Hunde auf und wuseln mir hinterher. Das tun sie immer, wennich in die Küche gehe. Das ist aber auch nicht schlimm, so haben die Besucher Zeit, sichetwas umzusehen. Ich weiß, dass sie auf Anhieb die kindgroßen Gargoyle-Statuen, dieFeuerschale und den Dolch auf dem Tisch, meine Kelche in der Vitrine und vor allem das 30cm große Eisenpentagramm im Fenster bemerken und sich ihre Gedanken machen.
DreiMinuten später kehre ich mit den dampfenden Teetassen auf dem Tablett, den Hunden imSchlepptau und meinem zurechtgelegten Konzept zurück. Ich schicke die Hunde wieder aufihre Matten und stelle den Zeugen ihre Tassen hin. Sie bedanken sich artig. Ich setzemich auf das andere Sofa.
Sie: "Glauben Sie an Gott?"
Ich deute lachend indie Runde:
"Sieht das hier etwa so aus, als ob ich das täte?"
Sie zeigt auf dasPentagramm:
"Ähm... nun ja, ich dachte mir so etwas schon, wenn Sie hier einTeufelszeichen aufhängen."
Ich pruste fast meinen Tee über denTisch:
"Teufelszeichen? Sie sollten noch mal zur Schule gehen. Wenn ein Pentagramm mitder Spitze nach unten zeigt, dann ist es ein Zeichen für das Böse, vielleicht auch fürden Teufel, ebenso wie ein umgedrehtes Kreuz. Mein Pentagramm zeigt aber mit der Spitzenach oben. Somit ist es ein Zeichen des Guten, es Lebens, der Magie und des Schutzes. Unddieses Zeichen ist schon sehr viel älter als das Kreuz oder das Christentum. Es schütztmein Haus vor schlechten Einflüssen - zum Beispiel von Leuten wie Ihnen."
Sie istsprachlos
Er hilflos: "Nur Jesus kann die Menschen beschützen. Er ist für unsereSünden gestorben."
Super Vorlage für mich! Ich springe sofort darauf an.
Ich: "Woher weiß Jehoshua ben Joseph denn von meinen Sünden?"
Sie gucktmal wieder blöd: "Wer?"
Ich: "Na, Jehoshua ben Joseph von Nazareth, der späterJesus Christus genannt wurde. Sagen Sie bloß, als Zeugen Jehovas kennen sie Jesus'bürgerlichen Namen, seinen wahren Namen, nicht? Wer hat Sie denn ausgebildet?"
Beidegucken blöd.
Ich werde gerade warm:
"Aber mal angenommen, es habe diechristliche Mythengestalt tatsächlich gegeben, woher soll er vor knapp 2.000 Jahrengewusst haben, welche Sünden ich begehen werde? Von denen, die noch vor mir liegen, weißja selbst ich noch nichts."
Er verlegen: "Jesus ist allwissend."
Ich: "Aha,jetzt ist er schon ganz der Papa, wie? Ich dachte, dieses Attribut sei Gottvorbehalten?"
Sie will die Situation retten:
"Gott ist allwissend, und durchihn sein Sohn Jesus Christus auch."
Ich: "Soso, der Alte quatscht also einfachmeine persönlichen Daten an seinen Sohnemann weiter. Etwa auch die, die ich ihm früherbei der Beichte anvertraut habe? Er verstößt gegen seine eigene Regel, dasBeichtgeheimnis?"
Beiden steht der Mund offen
Ich schnell: "Allwissenheit fürdie Zukunft wurde aber nachweislich schon von namhaften Physikern ad absurdum geführt.Nehmen Sie nur mal Schrödingers mathematisch beweisbare Theorie von den Varianzen desZeitstrahls, welche, bedingt durch die Chaostheorie, zu einer unendlichen Vielfaltmöglicher Zukünfte führen und das Kontinuum in endlose unterschiedliche Variantenaufspalten. Das macht jede exakte Zukunftsvorhersage absolut unmöglich, da sich nichtberechnen lässt, welche der unendlichen möglichen Parallelen des Multiversums derZeitstrahl kreuzen wird."
Beide schauen drein, als hätten sie kaum ein Wortverstanden
Ich sie sehr ernst anschauend:
"Auch als Magier kann ich nicht exaktin die Zukunft schauen, sondern allenfalls Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten bei derDivination erkennen, und ich bin schon der mächtigste Magier hier in der Gegend - wennich es nicht wäre, wüsste ich das bereits."
Beide tun das, was sie am besten können -nun aber erst recht: blöd gucken
Ich: "Tja, so was lernt man nicht bei IhremKegelverein, oder?"
Sie: "Den 'Kegelverein' verbitten wir uns! Wirsind..."
Ich unterbreche sie:
"Wieso? Sie schmeißen doch wahllos die Kugelnihrer Propaganda ins Volk und schauen dann, ob nicht ein paar Leute umfallen. Für michist das Kegeln."
Sie scheint sauer zu sein:
"Ich sehe schon, hier können wirnichts mehr retten."
Ich nickend: "Gut erkannt. Ich will auch gar nicht 'gerettet'werden."
Beide stehen auf
Sie: "Danke für den Tee."
Er nickt.
Ich:"Gern geschehen. Es macht immer wieder Spaß, Leute über die wahre Natur des Universumsaufzuklären."
Ich begleite sie zur Tür. Die Hunde tapsen artig hinterher.
Er scheint nun auch sauer zu sein:
"Jesus wird Sie nicht retten, sondern IhreSeele verdammen." Sie nickt beifällig
Ich: "Oh, Sie wollen MIR drohen? Nun gut,dann muss ich mich wehren." Tiefe Stimme und ausladende Gestik:
"Ich verfluche Siebeide! Für den Rest des Tages sollen Sie schrecklichen Durchfall erleiden!"
Beidemachen kopfschüttelnd, dass sie wegkommen: "So ein Unsinn..."
Ich schließe die Türund lache erst mal lauthals los. Meine Hunde gucken mich treudoof und verständnislos an.Ich glaube nicht, dass die beiden 'verfluchten' Zeugen jemals wiederkommen werden.Obwohl, ich hätte zu gern ihre Gesichter gesehen, wenn die überaus großzügig bemessenePortion Abführmittel in ihrem Tee zu wirken beginnt...