@intercitydas sind bekannte konzepte, komplexe konzepte man
sollte sie nicht nur einfach "lesen" sondern im
kopf "arbeiten" lassen. aehnlich dem sourcecode
eines programms; wenn man den liest kann er auch
relativ konfus und unverstaendlich erscheinen,
laeest du ihn aber auf einem rechner laufen wird
einiges klar
;)[]Um dies jedoch zu erreichen[... sich selbst zu
betrachten], muss sich die Welt zuerst selbst
trennen, naemlich in einen Zustand, der sieht, und
in einen anderen, der gesehen wird. In diesem
zerschnittenen, verstuemmelten Zustand ist das,
was sie sieht, nur teilweise sie selbst.
Wir duerfen annehmen, dass die Welt sich selbst
entspricht (das heisst von sich selbst
ununterscheidbar ist), dass sie aber bei jedem
Versuch, sich selbst zu sehen, so verfahren muss
dass sie sich von sich selbst unterscheidet und
daher sich selbst verfaelscht. In diesem Zustand
wird sie ihrem eigenen Erfassen stets selbst
teilweise entgehen.
Spencer Brown, Laws of Form
Der Ausgangspunkt dieses Kalkuels der
Rueckbezglichkeit ist das Setzen einer Un-
terscheidung. Mit diesem Urakt der Tren-
nung scheiden wir Erscheinungsformen
voneinander, die wir dann fuer die Welt
selbst halten. Davon ausgehend bestehen
wir dann auf den Primat der Rolle des Be-
obachters, der seine Unterscheidungen an
beliebiger Stelle macht. Doch diese Unter-
scheidungen, die einerseits unsere Welt er-
schaffen, enthllen andererseits aber eben
dies, naemlich die Unterscheidungen, die
wir machen. Und sie beziehen sich viel
mehr auf den Standpunkt des Beobachters
als auf die wahre Beschaffenheit der Welt,
die infolge der Trennung von Beobachter
und Beobachtetem immer unerfassbar
bleibt. Indem wir der Welt in ihrem be-
stimmten So-Sein gewahr werden, verges-
sen wir, was wir unternahmen, um sie in
diesem So-Sein zu finden. Und wenn wir
zurueckverfolgen, wie es dazu kam, finden
wir kaum mehr als das Spiegelbild unserer
Selbst in und als Welt. Im Gegensatz zur
weitverbreiteten Annahme enthuellt die
sorgfaeltige Untersuchung einer Beobach-
tung die Eigenschaften des Beobachters.
Wir, die Beobachter, unterscheiden uns
gerade durch die Unterscheidung dessen,
was wir anscheinend nicht sind, naemlich
durch die Welt.
Francisco Varela, Kognitionswissenschaft -
Kognitionsarbeit
Denke metaphorisch, denke hypothetisch, aber falle nie einem Dogma zum Opfer.