Überfischung der Meere
08.05.2010 um 16:39Mittelmeer: Tunfisch bis 2012 ausgestorben?
WWF sagt totalen Kollaps der Bestände wegen Überfischung voraus
Der Blauflossen-Thunfisch im Mittelmeer wird, wenn sich nichts ändert, bis zum Jahr 2012 ausgerottet sein. Zu diesem Ergebnis ist jetzt der WWF nach Analyse der Populationsbestände und der vorhandenen Zahl an fortpflanzungsfähigen Tieren gekommen.
Die Fangsaison für den Blauflossen-Tunfisch im Mittelmeer wird traditionell Mitte April eingeläutet. Zu der offiziellen Fangquote kommt nach WWF-Angaben eine Dunkelziffer an illegalen Fängen. Zwar hat die EU kurzfristig die Fangsaison um zwei Wochen verkürzt, doch damit wird die Jagd auf Tunfisch trotzdem noch in der Laichsaison, die im Mai beginnt, stattfinden.
Kollabierende Bestände
Der WWF hatte in der Vergangenheit wiederholt einen kompletten Fangstopp bis zur Erholung der Bestände, die in den vergangenen 50 Jahren um etwa 75 Prozent eingebrochen sind, gefordert.
Neueste Untersuchungen haben jetzt ergeben, dass die fortpflanzungsfähige Population bis 2012 ausgelöscht sein wird. Danach droht die unwiederbringliche Ausrottung der Tunfische im Mittelmeer. „Es ist absurd, die Fangsaison zu eröffnen, während die Bestände kollabieren. Die Art könnte in den nächsten drei Jahren verschwinden und die Fischindustrie will wieder zum Tagesgeschäft übergehen", so WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht.
Monaco übt Verzicht
Fang und Verzehr von Blauflossen-Tunfisch - auch Roter Tunfisch genannt - haben in den Mittelmeeranrainern eine lange, stark verankerte Tradition, die jedoch durch das Aussterben der Tierart bald der Vergangenheit angehören könnte.
Erst Anfang April hat das Fürstentum Monaco als erster Staat der Erde komplett auf Blauflossen-Tunfisch verzichtet. Alle Restaurants, Einzelhändler und Chefköche haben die bedrohte Art aus ihren Regalen und von ihren Speisekarten genommen. Diese Maßnahme will Monaco so lange durchführen, bis sich die Bestände von der Jahrzehnte andauernden Überfischung erholt haben.
WWF fordert Einstellung des Tunfisch-Fangs
„Ob es jedoch jemals wieder Blauflossen-Tunfisch in dem Fürstentum geben wird, ist nach derzeitigem Stand der Dinge mehr als zweifelhaft“, sagt Schacht. „Die Vertragsstaaten und die Fischindustrie müssen sich Monaco zum Vorbild nehmen und den Tunfisch-Fang im Mittelmeer einstellen.“ Dies sei die letzte Chance, den Blauflossen-Tunfisch zu retten.
WWF sagt totalen Kollaps der Bestände wegen Überfischung voraus
Der Blauflossen-Thunfisch im Mittelmeer wird, wenn sich nichts ändert, bis zum Jahr 2012 ausgerottet sein. Zu diesem Ergebnis ist jetzt der WWF nach Analyse der Populationsbestände und der vorhandenen Zahl an fortpflanzungsfähigen Tieren gekommen.
Die Fangsaison für den Blauflossen-Tunfisch im Mittelmeer wird traditionell Mitte April eingeläutet. Zu der offiziellen Fangquote kommt nach WWF-Angaben eine Dunkelziffer an illegalen Fängen. Zwar hat die EU kurzfristig die Fangsaison um zwei Wochen verkürzt, doch damit wird die Jagd auf Tunfisch trotzdem noch in der Laichsaison, die im Mai beginnt, stattfinden.
Kollabierende Bestände
Der WWF hatte in der Vergangenheit wiederholt einen kompletten Fangstopp bis zur Erholung der Bestände, die in den vergangenen 50 Jahren um etwa 75 Prozent eingebrochen sind, gefordert.
Neueste Untersuchungen haben jetzt ergeben, dass die fortpflanzungsfähige Population bis 2012 ausgelöscht sein wird. Danach droht die unwiederbringliche Ausrottung der Tunfische im Mittelmeer. „Es ist absurd, die Fangsaison zu eröffnen, während die Bestände kollabieren. Die Art könnte in den nächsten drei Jahren verschwinden und die Fischindustrie will wieder zum Tagesgeschäft übergehen", so WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht.
Monaco übt Verzicht
Fang und Verzehr von Blauflossen-Tunfisch - auch Roter Tunfisch genannt - haben in den Mittelmeeranrainern eine lange, stark verankerte Tradition, die jedoch durch das Aussterben der Tierart bald der Vergangenheit angehören könnte.
Erst Anfang April hat das Fürstentum Monaco als erster Staat der Erde komplett auf Blauflossen-Tunfisch verzichtet. Alle Restaurants, Einzelhändler und Chefköche haben die bedrohte Art aus ihren Regalen und von ihren Speisekarten genommen. Diese Maßnahme will Monaco so lange durchführen, bis sich die Bestände von der Jahrzehnte andauernden Überfischung erholt haben.
WWF fordert Einstellung des Tunfisch-Fangs
„Ob es jedoch jemals wieder Blauflossen-Tunfisch in dem Fürstentum geben wird, ist nach derzeitigem Stand der Dinge mehr als zweifelhaft“, sagt Schacht. „Die Vertragsstaaten und die Fischindustrie müssen sich Monaco zum Vorbild nehmen und den Tunfisch-Fang im Mittelmeer einstellen.“ Dies sei die letzte Chance, den Blauflossen-Tunfisch zu retten.