@wizzleDu hast recht, der Koran hat für alle fragen eine antwort. Es ist vollständig bzw vollkommen.
Jedoch sind Hadithe wie gebrauchsanweisungen für einen Muslim. Die Sunna erläutert das, was im Koran nur kurz angerissen wird.
Die Sunna interpretiert das, was im Koran vieldeutig ist, und präzisiert Sachverhalte, die dort nur kurz angesprochen werden. Einige Beispiele:
Der Koran schärft uns oft ein: Und verrichte das Gebet. Wie und wann wir beten sollen, sagt er hingegen nicht. Obwohl einige führende Koraninterpreten die Gebetszeiten aus Versen wie
Und verrichte das Gebet an den beiden Tagesenden und in den ersten Stunden der Nacht. Wahrlich, die guten Taten tilgen die bösen. Das ist eine Ermahnung für die Nachdenklichen.
(11:114)
ableiten, wurden die genauen Zeiten doch vom Propheten vorgegeben:
Bei zwei Gelegenheiten leitete mich der Erzengel Gabriel bei den täglichen fünf Pflichtgebeten in der Ka'ba an. Beim ersten Mal verrichtete er das Mittagsgebet zur Mittagszeit, als der Schatten eines Gegenstands nur so lang wie dessen Boden war. Als der Schatten so lang wie der Gegenstand selbst geworden war, verrichtete er das Nachmittagsgebet. Das Abendgebet verrichtete er zu der Zeit, zu der der Fastende sein Fasten bricht, das Nachgebet nach Ende der Dämmerung und das Frühgebet zu der Zeit, in der es dem Fastenden nicht länger gestattet ist, zu essen und zu trinken. Beim zweiten Mal verrichtete er das Mittagsgebet, als der Schatten so lang wie der Gegenstand selbst war, und das Nachmittagsgebet, als der Schatten doppelt so lang wie der Gegenstand war. Das Abendgebet verrichtete er zur gleichen Zeit wie beim ersten Mal, das Nachtgebet nachdem ein Drittel der Nacht um war, und das Frühgebet, als es schon hell war, aber noch vor Sonnenaufgang. Dann wandte er sich mir zu und sprach: "O Muhammad, jedes der fünf täglichen Pflichtgebete sollte so verrichtet werden, wie es auch schon die Propheten vor dir taten: zwischen diesen beiden Zeiteinheiten."1
Der Gesandte Gottes lehrte seine Umma aber nicht nur die Zeiten der täglichen Pflichtgebete, sondern auch die Grundvoraussetzungen für das Gebet und die bindenden, notwendigen und empfehlenswerten Handlungen, die es bestätigen und veredeln, bzw. die Handlungen, die es unwirksam machen und schmälern. Mit seinen Worten und Handlungen vermittelte der Gesandte Gottes seiner Umma alle Details der Anbetung Gottes. Er unterwies sie in Gebet, Fasten, Almosen-Geben, Pilgerfahrt usw.. So wie er ihnen befahl: Betet so, wie ihr mich beten seht., riet er ihnen auch: Lernt durch mich die Riten und Zeremonien der Pilgerfahrt kennen.2, nachdem er diese in Anwesenheit seiner Gefährten unternommen hatte. Hätte der Koran alle religiösen Riten oder alle Akte der Anbetung bis ins kleinste Detail beschrieben, wäre er wohl wesentlich umfangreicher, als er heute ist.
Der Wert von dieser Welt verglichen mit dem des Jenseits ist wie das was dein Finger aus dem Meer herausbringt, wenn du ihn eintauchst und wieder herausziehst.