Sternenkraft schrieb:Ist die Automobilindustrie wirklich viel schlimmer als andere Industrien?
wie will man bewerten, ob eine Industrie gut oder schlecht ist? Aber darum geht es ja auch nicht.
Die Frage ist, wollen wir die Umwelt und das Klima schützen? Ist das damit zu vereinbaren, das mehr Autos gebaut werden und auf den Straßen fahren - ob autonom oder nicht ist dabei egal. Wie wir in der Grafik des ADAC gesehen haben, ist auch das mit einem Strom-Mix betriebene Elektroauto keinesfalls umweltfreundlicher. Es wird aber nie möglich sein, Strom nur aus Sonnenlicht, Wind- und Wasserkraft zu erzeugen, weil der Wind nicht immer weht, die Sonne nicht immer scheint usw. Für die Zeiten braucht man dann herkömmliche Kraftwerke, die fossile Brennstoffe nutzen - und damit CO2 erzeugen - oder Atomkraftwerke. Will man die herkömmlichen Kraftwerke nur dann nutzen, wenn Wind- und Sonnenenergie ... nicht zur Verfügung stehen, dann bedarf das einer sorgfältigen Planung - mit anderen Worten die Kraftwerke dürfen nicht nach marktwirtschaftlichen Kriterien betrieben werden, was vielleicht garnicht so falsch wäre.
Aber zurück zur Automobilindustrie. Angeblich - das ist vielen Quellen so zu entnehmen - hängen von der Automobilindustrie nicht nur in Deutschland sehr viele Abreitspläte ab. Ich unterstelle mal, dass das richtig ist. Das sind nicht nur die Leute, die direkt in einem Automobilwerk arbeiten, sondern auch die, die bei Zulieferen arbeiten. Deshalb muss die Automobilindustrie in Krisenzeiten unterstützt werden, z. B. durch Abwrackprämien, die man erhält, wenn man ein "umweltfreundliches" Auto kauft.
Natürlich stoßen moderne Autos weniger Schadtoffe aus, was auf effizientere Motoren (Einspritzung) Filter, Katalysatoren usw. zurückzuführen ist, aber wenn die Automobilindutrie Umsatz brauchte, war in der Vergangenheit auf die "Umweltschützer" immer Verlass.
Die vergessen nämlich, das beim Bau eines neuen Autos auch Schadstoffe entstehen und Ressourcen verbraucht werden, bevor es überhaupt fährt und dann etwas weniger Schadstoffe erzeugt.
Bitte unterstellt mir nicht, dass ich etwas gegen Ausländer hätte. Aber warum funktioniert die Landwirtschaft nur mit ausländischen Erntehelfern. Warum wirbt man Pflegepersonal und Ärzte, die in ihren Heimatländern wahrscheinlich viel dringender gebraucht werden, im Ausland an?
Der öffentliche Nahverkehr könnte ausgebaut und attraktiver gemacht werden. Dann würden weniger Autos gebraucht und damit die Umwelt tatsächlich entlastet. Ein Bekannter hat sich aber jetzt ein Auto gekauft, weil die S-Bahn zu unpünktlich und zu unzuverlässig sei und er nicht ständig zu spät zur Arbeit kommen könne. So etwas darf nicht sein. Nicht jeder hat einen Bürojob, wo er im Rahmen der Gleitzeit kommen und gehen kann wann er will. Als ich noch selbst mit der S-Bahn zur Arbeit gefahren bin - das ist jetzt 20 Jahre her - kam die auch immer schon mit stehenden Fahrgästen an, also keine Chance auf eine Sitzplatz. Für jemanden, der danach den ganzen Tag im Büro sitzt sicher kein Problem. Jemand, der auf der Baustelle oder in der Werkstatt arbeitet, möchte aber sicher auf dem Weg zur und von der Arbeit einen Sitzplatz haben. Das Problem wäre durch mehr Züge und Busse zu lösen.
Es könnten viele neue Arbeitsplätze entstehen und durch Leute, die vorher in der Automobilindustrie gearbeitet haben besetzt werden.