IT-Sicherheit ist ein gewaltiges Problem, und ich sehe auch nicht, dass sich in absehbarer Zukunft etwas daran ändert. Fälle wie diesen wird es noch viele geben (vielleicht abgesehen von der "gestreckten" Veröffentlichung). Ein guter Hacker weiss hundertmal soviel (was noch untertrieben sein dürfte) über die IT eines durchschnittlichen Privatanwenders als dieser selbst. Hersteller und Dienstleister können zwar in gewissem Rahmen zur Absicherung eines Anwenders beitragen, aber das hilft bestenfalls gegen ungezielte Angriffe.
Ein durchschnittlicher Privatanwender (was auch den grössten Teil aller Kleinunternehmen einschliesst) hat gegen einen
gezielten Angriff eines kompetenten, motivierten Hackers (oder gar einer Gruppe) praktisch keine Chance. Der notwendige Zeitaufwand mag dabei von einigen Minuten bis zu einigen Wochen schwanken, aber letztendlich wird der Hacker Zugriff auf die IT des Anwenders haben. Um sich gegen derartige Angriffe weitgehend sicher zu schützen, muss man hunderte Dinge richtig machen, ohne einen einzigen Fehler. Ein normaler Anwender hat überhaupt nicht das Interesse, sich so intensiv mit seiner IT zu beschäftigen.
Selbst beim einem sehr kompetenten Anwender können ein paar kleine Unachtsamkeiten zum GAU führen:
Wie ich mein Passwort im Stack Trace fand. Auch wenn meine eigenen Systeme ziemlich gut abgesichert sind, sehe ich mit Sorge dutzende schwache Stellen, die zumindest unter bestimmten Umständen ausnutzbar wären. Es ist selbst mit sehr viel Erfahrung zeitlich gar nicht möglich, etwas komplexere private IT wirklich optimal abzusichern, wenn man in seinem Leben noch was anderes machen möchte.
Englisch-Kundigen möchte ich in diesem Zusammenhang das Buch
"Future Crimes" von Marc Goodman empfehlen, das m.E. sowohl inhaltlich gut ist, als auch Spass macht, zu lesen.