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Weißer Rauch in Rom!

437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Papst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:27
*blattvorsmundnehmundwaslautruf*

Ich bin der Schatten der die Nacht durchflattert,
ich bin das Pulver, welches die Milch zum Leben erweckt,
ich bin... OvO



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:27
he Heil Benedikt XVI.
wenn schon

die Kopfform ist die gleiche
und die Frisur auch


Die Kirche sagt, man soll vergeben.
Vergebung ist eine Sache zwischen ihnen und Gott.
Mein Job ist es ein Treffen zu aragieren.
(John W. Creasy US-Marins)



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:28
ihr seid so blöd,wartet doch erstmal ab.also,von mir erstmal,herzlichen glückwunsch zur papstwahl,Ratzinger


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mrx ehemaliges Mitglied

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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:28
der Papst wird ja mittlerweile wie Gott persönlich gehandelt - meine Güte, nur ein alter Mann - auch er muss aufs Klo wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten ^^

MfG

MrX


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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:28
Schleimer!!!

Frag gar nicht erst.Ich glaube nicht an gott.
höchstens an mich.



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:28
Joseph Ratzinger

Großinquisitor, Betonkopf, reforminteressiert

© Alberto Pizzoli/AFP Kardinal Ratzinger bei einer Messe im November 2004
Von Peter Kleinort

"Eminenz" ist die korrekte Anrede eines Kardinals. Und Joseph Kardinal Ratzinger, der bisherige Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, gilt vielen als "Graue Eminenz" - als wichtigster Mann nach dem Papst.

Papabile ist er schon lange, der 78-jährige gebürtige Oberbayer aus Marktl am Inn in der Nähe von Altötting. Seit der schweren Erkrankung Johannes Pauls II. ist Ratzinger zunehmend ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Heute wird der deutsche Kurienkardinal die Totenmesse im Petersdom in Rom zelebrieren.

Vielen Katholiken und Christen läuft beim Namen Ratzinger ein eiskalter Schauer über den Rücken. Den "Großinquisitor aus Marktl am Inn" nennen ihn seine Kritiker jedoch nicht nur, weil Ratzinger jenes Amt inne hat, dem früher die Herren der Inquisition vorstanden, sondern auch weil er äußerst hart gegen anders Denkende vorgeht. Die "Heilige Inquisition" hatte sich bis in die Neuzeit auf die Fahnen geschrieben, gegen Ketzer und Häretiker vorzugehen notfalls auch mit Folter und Feuer. Kardinal Ratzinger ist heute viel umgänglicher. Die, die ihn persönlich kennen, bezeichnen ihn als menschenfreundlich, eloquent und mediengewandt. Mit dem Scheiterhaufen oder Foltern würde er den rechten katholischen Glauben nicht mehr verteidigen wollen. Trotzdem gilt er bei Katholiken, gläubigen Christen und Kirchenkritikern als ein Vertreter der erzkonservativen Richtung. Manche bezeichnen ihn gar als "vatikanischen Betonkopf".

Ratzinger half mit, frischen Wind in die Kirchen zu lassen
Das überrascht, denn Ratzinger ist einer der Teilnehmer am Zweiten Vatikanischen Konzil. Er gehörte in der 60er Jahren zu den Theologen und geistlichen, die, ermutigt durch den Reformeifer Johannes XXIII., die Fenster der katholischen Kirche weit aufstoßen und frischen Wind in die Kirchen lassen wollten. Weltzugewandt und reforminteressiert waren die Attribute, die ihm zugeschrieben. So setzte er sich 1968 zusammen mit dem Tübinger Theologen Hans Küng, "gegen Zwangsmaßnahmen bei irrigen theologischen Auffassungen". Später freilich unterstützte er Zwangsmaßnahmen gegen Küng - die mit der Amtsenthebung des populären Theologen endeten.

1953 promovierte er, und bereits mit 30 Jahren habilitierte er. Damals wäre er mit seiner theologischen Habilitationsschrift über die "Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura" fast abgelehnt worden. Er musste sie nochmals korrigieren. Trotzdem schaffte er es, als hochbeachteter Dogmatik-Professor an der Freisinger Hochschule, später lehrte er an den Universitäten Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg zu lehren.




Nach dem Konzil und seiner Berufung nach Rom kam die Wende: So trieb der Glaubenswächter 1992 den lateinamerikanischen Befreiungstheologen Leonardo Boff aus dem Priesteramt. Im gleichen Jahr war Ratzinger an der Formulierung des neuen Weltkatechismus beteiligt. Als sich die Bischöfe der süddeutschen Kirchenprovinz, Walter Kasper aus Rottenburg-Stuttgart, Oskar Saier aus Freiburg und der Mainzer Karl Lehmann für einen offeneren Umgang mit Geschiedenen einsetzten, kam es zum offenen Bruch mit Ratzinger.

Die Politik des Vatikans maßgeblich mitgeprägt
Tatsache ist: Ratzinger hat in den vergangenen Jahren die Politik des Vatikans maßgeblich mitgeprägt. Die in der Öffentlichkeit intensiv diskutierten Dokumente zur Sexualmoral, zum Schwangerschaftsabbruch, die vom Vatikan angeprangerte "Kultur des Todes" zur Rolle der Frau und der Laien in der Kirche, also der nicht ordinierten Katholiken, sind alle auch maßgeblich in der Glaubenskongregation unter Ratzinger mitformuliert worden. Die Leitlinien stammen vom Papst, aber es ist anzunehmen, dass Ratzinger, der als enger Vertrauter Johannes Pauls II. gilt, sehr eng in die Formulierung der theologischen Standpunkte eingebunden war.
Ratzinger ist und bleibt eine ambivalente Persönlichkeit. 1999 wurde er als "Motor der Ökumene" gepriesen, da er entscheidend an der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" zwischen katholischer Kirche und Lutherischem Weltbund mitgewirkt hatte. Das Dokument leitete eine theologische Annäherung der beiden seit Luther getrennten Kirchen ein. Ein Jahr später geriet er wegen der Schrift "Dominus Jesus" jedoch heftig in die Kritik vieler anderer Kirchen, als er den Vorrang der katholischen Kirche und des Papsttums betonte.

Seine große Stunde schlägt nach dem Tod des Papstes
"Er geht eines Tages mit Johannes Paul II. unter", urteilte einmal das katholisch-kritische "Publik-Forum". Es scheint eine Ironie der Geschichte, dass gerade nach dem Tod des Papstes nun offenbar die große Stunde Ratzingers schlägt. Der Kardinal zelebriert die Totenmesse, als Kardinalsdekan ist er verantwortlich für die Wahl im Konklave, er ruft die Kardinäle nach Rom, bei ihm laufen alle Fäden des Konklave zusammen, er wird die Wahl selbst leiten und sich hinterher selbst fragen ob er sie annimmt?
Trotz seiner zum Teil schroffen theologischen Standpunkte gilt Ratzinger als Kompromisskandidat. Mit 77 Jahren könnte er eine Art Übergangspapst werden, der nicht lange im Amt bleibt und das Feld für einen lateinamerikanischen oder afrikanischen Pontifex bereitet. Erst vor Kurzem hatte Ratzinger in einem Interview mit dem US-amerikanischen Magazin "Time" noch gesagt, er könne sich vorstellen, das Papstamt nach zehn Jahren wieder niederzulegen. Dann wäre er 87 Jahre alt.
Mehr zum Thema
Konsistorium und Konklave: Die PapstmacherJohannes Paul II.: Termin für Papstwahl stehtFür Ratzinger spricht viel: Der ehemalige Erzbischof von München und Freising ist seit November 1981 im Vatikan. Er kennt den vatikanischen Machtapparat genau. Und in der Gruppe der Kardinäle, die über die ganze Welt verstreut sind, ist er einer der wenigen, den nahezu jeder der Kardinäle kennt. Sein Alter könnte für viele Kardinäle ebenfalls ein Argument sein. Lange würde er vielleicht nicht auf dem Heiligen Stuhl verweilen, wird gemutmaßt. Und wenn sich die beiden großen Lager im Konklave, die Italiener einerseits und die lateinamerikanisch-spanische Gruppe andererseits gegenseitig blockieren, könnte der erzkonservative Ratzinger plötzlich zum Kompromisskandidat werden.

Und Ratzinger selbst? "Dieses Leben ist sehr hart. Ich warte ungeduldig auf die Zeit, in der ich noch einige Bücher schreiben kann", sagte Ratzinger vor einigen Jahren in einem Interview.

Die Kirche sagt, man soll vergeben.
Vergebung ist eine Sache zwischen ihnen und Gott.
Mein Job ist es ein Treffen zu aragieren.
(John W. Creasy US-Marins)



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:29
@ shastria

Frag gar nicht erst.Ich glaube nicht an gott.
höchstens an mich.



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:29
Alle aus der Kirche sagen das er eines der besten Theologen der heutigen Zeit sein soll...! Papst Johannis Paul II sah in Ratzinger seinen größten vertrauten..!
Ihr solltet bischen Respekt haben ihr kleinen Kinder!

Vorurteil:
Es ist schwieriger, eine vorgefaßte Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
*Albert Einstein*



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:30
Wer braucht denn schon einen Papst?

Frag gar nicht erst.Ich glaube nicht an gott.
höchstens an mich.



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:30
Genau
Respekt


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(John W. Creasy US-Marins)



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:31
ich halte nciht viel von dem - der soll sehr konservativ sien.

mfg pioid
____________________
Töte einen und du bist ein Mörder - Töte Tausende und du bist ein Held.



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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:32
Genau. Ihr dürft nicht Abtreiben und keine Kondome benutzen

Frag gar nicht erst.Ich glaube nicht an gott.
höchstens an mich.



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happy ehemaliges Mitglied

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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:33
"Die Ratte" ist der Untergang der katholischen Kirche.... Demnächst also "Der Untergang II" im Kino... :)

«Si deus pro nobis, quis contra nos langobardis?»


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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:33
Abgeändertes Zitat Johannes Paul II. und bald auch Benedikt XVI.

Frag gar nicht erst.Ich glaube nicht an gott.
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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:33
"Die Ratte" ist der Untergang der katholischen Kirche.... Demnächst also "Der Untergang II" im Kino... :)

http://www.tagesspiegel.de/fragen-des-tages/index.asp?gotos=http://archiv.tagesspiegel.de/toolbox-neu.php?ran=on&url=http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/10.04.2005/1750256.asp#art

«Si deus pro nobis, quis contra nos langobardis?»


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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:34
@ Ar3Z

Vor einer Witzorganisation, die eine Rangordnungsstruktur à la Militär haben, wo Menschen als bessere angesehen werden, als andere, wo Geld den Menschen durch Manipulation über Jahrhunderte ausm Sack genommen wird und zu 90% für interne zwecke genutzt wird...

Ach komm "ICH FURZE AUF DIESE ALIENSEKTE"

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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:35
die einzigsten die enttäuscht sind sind die deutschen wurde grad gesagt, waren die hier im forum?

Die Mods müssen GEWÄHLT werden!


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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:36
Wer ist Joseph Ratzinger?

Von Martin Gehlen

WELCHE KIRCHE IST RATZINGER?

23 Jahre stand er mit an der Spitze. Er war die rechte Hand des Papstes und einer der mächtigsten Männer der katholischen Kirche. Joseph Ratzinger ist eine der größten theologischen Begabungen des 20. Jahrhunderts, ein brillanter Denker, ein großer Polarisierer, ein geschliffener Redner und Autor von mehr als 40 Büchern, die in fast alle Sprachen der Welt übersetzt sind. Seine Frühwerke aus den 60er Jahren gehören bis heute zur Standardlektüre jedes Theologiestudenten. Und wenn sich der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation zu Wort meldet, ist ihm die weltweite Aufmerksamkeit der Medien sicher. „Großinquisitor aus Marktl am Inn“ nennen ihn seine Kritiker, weil er vielen Andersdenkenden stark zugesetzt und hunderte von Karrieren zerstört hat. Er dagegen sieht in seiner Arbeit die „Verteidigung der Identität und des Profils des Katholischen“, die er durch die Zentrifugalkräfte der Gegenwart gefährdet sieht. Es dürfe sich nicht jeder „seine Kirche selbst machen“, war sein Credo gegen eine „postmoderne Beliebigkeit“, das er mit Johannes Paul II. teilte.

Zum Thema
Fotostrecke: Trauer um den Papst
Fotorückblick: Papst Johannes Paul II.
Umfrage: Braucht die katholische Kirche einen Reformpapst?
Hintergrund: Wie das Konklave funktioniert
Grafik: Der Vatikan
Chronik: Ein Leben für Gott
Online Spezial: Nach dem Tod des Papstes


So hat er nicht immer gedacht. Als junger Mann wetterte er gegen die „römischen Theologen“ und schrieb, es gehöre zu den moralischen Pflichten jedes Papstes, vor einer Entscheidung die Stimme der Kirche allumfassend zu hören. Die Kirche sei zu zentralistisch und zu sehr von Rom kontrolliert, sie habe „zu straffe Zügel und zu viele Gesetze“, urteilte er damals. Den Primat des Papstes zählte er „nicht zu den primären Elementen des Kirchenbegriffes“, schon gar nicht könne es als sein eigentlicher Konstruktionspunkt gelten. „Mit dem Wort katholisch ist die bischöfliche Struktur der Kirche ausgedrückt“, schrieb er 1968 in seiner „Einführung in das Christentum“ – Sätze, die er in späteren Auflagen streichen ließ. Angesichts dieser Widersprüche spotten viele Theologen, man sollte bei seinen Ansichten zwischen dem frühen und dem späten Ratzinger unterscheiden. Andere meinen, aus heutiger Sicht müsste der Glaubenswächter eigentlich seine Frühwerke auf den Index der verbotenen Bücher stellen. Und in Polen, der Heimat von Johannes Paul II., wurden seine Bücher tatsächlich verboten – vom damaligen Primas Stefan Wyszynski.

Ausgelöst wurde die Wandlung vom fortschrittlichen Konzilstheologen des Zweiten Vatikanums zum konservativen Kirchenfürsten durch „Erlebnisse mit der studentischen Linken, die aus der katholischen Theologie hervorgegangen waren“ – wie Ratzinger rückblickend seinen Lebensbruch beschrieb. Bereits mit 31 Jahren stand der Hochbegabte als Professor für Dogmatik am Katheder. Unter den Studenten war der schmächtige Mann mit der Fistelstimme damals ein Star. Der „Obermessdiener“, wie sie ihn nannten, las stets vor brechend vollen Hörsälen und brachte, wie sich seine Hörer noch heute erinnern, „die Dinge neu zum Leuchten“. Nie zuvor habe ihm einer den Marxismus so sympathisch und schmackhaft dargestellt wie Ratzinger, erinnerte sich einer. Nachdem an der Universität Tübingen jedoch die 68er Studentenbewegung losbrach, wurde der schüchterne Theologe regelmäßig von „Rollkommandos“ niedergebrüllt und am Reden gehindert. Selbst für starke Persönlichkeiten sei das unangenehm gewesen, erinnerte sich sein damaliger Freund Hans Küng. „Für jemanden, der so zaghaft war wie Ratzinger, war das ganz schrecklich.“ Ratzinger selbst warf über Nacht alles hin. Durch diese gewalttätigen Zwischenfälle sei ihm klar geworden, „dass das, was wir mit dem Konzil gewollt haben, in sein Gegenteil umschlug“. Später redete er sogar von dem „Ungeist des Konzils“ und meinte damit die in seinen Augen „unkritische Öffnung der Kirche zur Welt und zum Zeitgeist“.



IST ES DAS AMT, DAS IHN AUSMACHT – WAS FÜR EIN MENSCH IST RATZINGER?

Im Umgang ist er stets höflich, sich selbst bezeichnet er als „schüchtern und recht unpraktisch“. Schon als Theologiestudent und Hochschullehrer lebte er eher zurückgezogen. Den wenigen Menschen seines Vertrauens aus dieser Zeit hingegen blieb er sein Leben lang treu. Bis heute trifft er sich einmal im Jahr zu seinem Geburtstag mit einer kleinen Schar ehemaliger Schüler und Mitarbeiter, von denen jedoch niemand als Theologe besonders herausragt. Seine Schwester Maria führte ihm bis zu ihrem Tod 1991 den Haushalt. In Rom ist er mehr respektiert als geliebt. Viele erklären sich seine Verbissenheit und Unerbittlichkeit gegenüber Gegnern auch damit, dass er von seinem Wesen her eigentlich viel zu sensibel ist für ein so exponiertes und umstrittenes Amt. Mit dem polnischen Papst verband den bayerischen Kurienkardinal ein enges Vertrauensverhältnis. Unter vier Augen sprachen die beiden deutsch miteinander. Und wenn es mal Meinungsunterschiede gab, „hatte der Papst natürlich das letzte Wort“. Anders waren seine Gespräche mit angeklagten Theologen oder widerspenstigen Bischöfen: Dann argumentierte der Kuriengewaltige schneidend scharf, herrisch und distanziert mit der Attitüde eines Eiferers.



RATZINGER WAR IN DEN 80ER JAHREN VERHASST UND WURDE IN BAYERN AUCH RATZ – DIE RATTE – GENANNT. WELCHE EIGENSCHAFTEN HABEN JOHANNES PAUL II. TROTZDEM DAZU BEWOGEN, IHN FÜR DAS AMT DES PRÄFEKTEN DER GLAUBENSKONGREGATION ZU WÄHLEN?

Ratzinger und der Kardinal von Krakau, Karol Wojtyla, trafen sich zum ersten Mal nach dem Tod von Papst Paul VI. auf dem Konklave 1978. Trotz des Bücherverbots in Polen war Wojtyla mit Ratzingers Schriften vertraut und von seinem scharfen Verstand fasziniert. Beide fühlten eine innere Verwandtschaft, verstanden sich als intelligente Konservative. „Wir brauchen Sie hier in Rom“, sagte Wojtyla nach seiner Wahl zum Papst dem zögernden Deutschen und holte ihn an die Spitze der Glaubenskongregation, der höchsten und zentralen Instanz für die Interpretation und Verteidigung der katholischen Lehre und damit Nachfolgebehörde der Inquisition. In seiner neuen Funktion ging Ratzinger forsch zu Werke. Er knüpfte sich die lateinamerikanische Theologie der Befreiung vor, besonders ihre Vordenker Gustavo Gutierrez und Leonardo Boff. Boff bekam 1985 ein einjähriges „Bußschweigen“ auferlegt, das Johannes Paul II. vorzeitig aufhob. Erst als eine von Ratzinger angestrebte förmliche Lehrverurteilung an dem Veto des Papstes scheiterte, mäßigte der streitbare Kardinal seine Haltung. Der ersten scharfen Instruktion gegen die Befreiungstheologie folgte eine zweite sehr viel abwägendere Beurteilung. Das hinderte ihn nicht daran, Boff mit schriftlichen Ermahnungen und Manövern hinter den Kulissen persönlich derart zuzusetzen, dass der Brasilianer 1992 resignierte, aus dem Franziskanerorden austrat und sein Priesteramt niederlegte. „Kirchliche Macht ist grausam und unbarmherzig. Sie vergisst nichts. Sie verlangt alles“, lautete sein bitteres Fazit.

In den 90er Jahren verlagerte sich die Auseinandersetzung stärker auf die Moraltheologie und die Theologie der Religionen – Felder, in denen nach Einschätzung Ratzingers der Kampf um katholische Identität und die angemessene Präsenz der Kirche im 21. Jahrhundert ausgefochten wird. Zahlreiche römische Schreiben versuchten, die nach dem Konzil entwickelten, neuen moraltheologischen Strömungen wieder auf die traditionelle römische Linie festzulegen. Auch beim umstrittenen päpstlichen Lehrschreiben „Dominus Iesus“, das im Verhältnis zu den protestantischen Kirchen erheblichen Schaden anrichtete, führte Ratzinger die Feder. Das apostolische Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“, in dem Johannes Paul II. die Priesterweihe von Frauen ein für allemal ausschloss, versuchte Ratzinger sogar als unfehlbar hinzustellen.



WÄRE ER EIN GUTER PAPST – ODER WAS IST DIE ZUKUNFT DES KARDINALS?

Für seinen vier Jahre älteren Bruder Georg, mit dem Ratzinger 1951 zusammen zum Priester geweiht wurde, ist der Fall klar: „Er hat keine Chance“, erklärte der langjährige Regensburger Domkapellmeister. Er denke zwar, dass Joseph ein guter Papst wäre, „aber es ist müßig, darüber zu spekulieren“. Das sehen nicht alle so. Sie können sich Ratzinger sehr wohl als Übergangspapst vorstellen, bis die Kirche sich über ihre Zukunftspläne klar geworden ist. Doch der bald 78-Jährige ist gesundheitlich angeschlagen und hat in jüngster Zeit öfter ans Aufhören gedacht. „Das Leben in Rom ist sehr hart. Ich warte ungeduldig auf die Zeit, in der ich noch einige Bücher schreiben kann“, seufzte der Kurienkardinal vor einigen Monaten.

Denn tief im Herzen ist er immer noch der einsame Gelehrte seiner ersten Lebenshälfte. Und mit dem Tod des Papstes endete automatisch auch Ratzingers Amtszeit als oberster Glaubenswächter. Nun leitet er das Konklave. Und dann wird sich zeigen, ob jetzt tatsächlich der ersehnte Lebensabend ohne Pflichten und Termine auf ihn wartet – beim Bücherschreiben am Tegernsee.

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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:38
Wer war Benedikt XV.?

Josef Ratzinger wird als Papst den Namen Benedikt XVI. führen. Mit der Wahl des Namens gibt der neue Pontifex in der Regel auch ein Signal, in welche Richtung er die Katholische Kirche führen will. Wer also war Benedikt der XV.?

Hamburg - Nach Angaben des Internet-Lexikons Wikipedia lebte Benedikt XV., der mit gebürtigem Namen Giacomo della Chiesa hieß, 1854 bis 1922. Laut "Wikipedia" war Benedikt seit 1887 an der Kurie tätig. 1907 schließlich ernannte ihn Papst Pius X. zum Erzbischof von Bologna und 1914 zum Kardinal. Noch im selben Jahr wurde der gebürtige Genueser am 3. September zum Papst gewählt. Sein Pontifikat dauerte bis 1922. Weil er sich engagiert gegen den Ersten Weltkrieg einsetzte, wurde er als "Friedenspapst" bekannt. Nur wenige Wochen vor seiner Wahl war der Weltkrieg ausgebrochen. Der neue Papst bewies sich als ein starker Kämpfer für den Frieden, auch wenn seine Appelle weitgehend ungehört verhallten. Nach Angaben des österreichischen Internet-Nachrichtendienstes "Kurier" griff Benedikt sogar in die Vatikankasse, um Verwundeten, Flüchtlingen und Vertriebenen zu helfen. Sein einziger politischer Erfolg war die diplomatische Anerkennung des Heiligen Stuhls durch Großbritannien und Frankreich.

Sein einziger politischer Erfolg war die diplomatische Anerkennung des Heiligen Stuhls durch Großbritannien und Frankreich. Persönlich neigte Papst Benedikt zwar für die Sache Frankreichs, wahrte aber die Neutralität der Kirche und des Heiligen Stuhls. Am 16. November 1914 bat er in einer Enzyklika eindringlich um Frieden, 1917 machte er einen Verhandlungsvorschlag zum Abbruch des Krieges, der jedoch noch ein ganzes weiteres Jahr dauerte. Nach der Niederlage Deutschlands und Österreichs setzte er sich gegen sich gegen die harten Maßnahmen der Sieger ein, die diese unter anderem im Versailler Vertrag festschrieben. An den Verhandlungstisch ließen die Siegermächte den Pontifex jedoch nicht.

Nach Angaben des Internetdienstes der Erzdiözese Wien betrieb Benedikt eine wichtige innerkirchliche Kurskorrektur und beendete während seines Pontifikats die antimodernistische Hexenjagd seines Vorgängers Pius X. Damit gelang es ihm, die beiden kirchlichen Lager der Traditionalisten und der Modernisten wieder zu versöhnen. Zudem bereitete er laut "Kurier" den Weg für eine Aussöhnung des Vatikans mit Frankreich, indem er 1920 Johanna von Orleans heilig sprach.

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Weißer Rauch in Rom!

19.04.2005 um 19:40
Der hl. Benedikt gilt als einer der Väter des abendländischen, christlichen Mönchtums und stellt eine herausragende Persönlichkeit innerhalb der Geschichte dar. Er trägt den Beinamen "Vater vieler Völker" und ist Schutzpatron Europas. Diese Würde trägt er zu Recht, denn der von ihm gegründete Orden hat das Antlitz Europas wesentlich mitgestaltet. Die Benediktiner haben maßgeblich zur Rekultivierung Europas nach dem Ende des römischen Weltreiches beigetragen. Nicht "nur" auf religiösem Gebiet, sondern in allen Lebensbereichen.

Die Benediktinerklöster waren Stützpunkte der kaiserlichen Zentralgewalt. Sie trugen somit zum Zusammenhalt des Reiches bei und waren Garant für Stabilität und Verlässlichkeit.

Wer also war dieser "Mann Gottes", dessen Vermächtnis auch noch heute gegenwärtig ist und wirkt?

Auskunft darüber geben uns seine Vita (Lebensbeschreibung), die uns im "Zweiten Buch der Dialoge" des heiligen Papstes Gregor d. Gr. überliefert ist, sowie die von ihm verfasste Mönchsregel (beide Werke sind im Buchhandel erhältlich).

Stationen seines Lebens:

Nursia

Benedikt wurde um das Jahr 480 im umbrischen Bergstädtchen Nursia (heute Norcia) als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Diese hatten für ihn eine Beamtenlaufbahn im römischen Staatsdienst geplant. Aber alles sollte ganz anders kommen!

Rom

Zwischen dem fünfzehnten und dem siebzehnten Lebensjahr hat Benedikt sein Elternhaus verlassen und ist in Begleitung seiner Amme nach Rom gezogen, um dort seine Studien aufzunehmen. In Rom herrschte damals das Chaos, da zwei Bewerber um den Papstthron stritten, und auch sonst stand es in der Stadt nicht zum besten. Benedikt verlässt Rom und zieht mit seiner Amme nach Enfide (heute Affile), wo beide ein sehr vom Glauben geprägtes Leben beginnen.

Enfide

Hier wirkt Benedikt auch sein erstes Wunder! Dank seines Gebetes fügt sich ein Getreidesieb, das eine Magd zerbrochen hatte, wieder zusammen. Dieses Wunder führt dazu, daß die Bewohner der ganzen Gegend den Wundertäter aufsuchen. Aber Benedikt sehnt sich nach der Einsamkeit.

Subiaco

So flieht er, ohne jegliche Begleitung, in eine Höhle bei Subiaco.

In den zahlreichen Höhlen dieser Einöde leben Mönche, welche Benedikt eines Tages finden. Der Mönch Romanus kleidet Benedikt mit dem Mönchsgewand ein und nimmt ihn somit in den Mönchsstand auf. Benedikt lebt weiter einsam in seiner verborgenen Höhle, wo er mit den Versuchungen kämpft, die in ihm aufsteigen. Auf dem Höhepunkt seiner Bedrängnis soll er sich in Dornen und Brennnesseln gewälzt haben, um seinen Begierden Widerstand zu leisten. Eines Tages bekommt Benedikt in seiner Einsiedelei Besuch von einem Priester, der ihm ein kleines Festmahl bringt. Es ist Ostern, die Christenheit feiert die Auferstehung des Herrn, doch Benedikt hat sogar die Zeit vergessen. Dadurch kommt er zur Einsicht, daß dieses strenge Leben als Einsiedler nicht nach Gottes Wille sein kann, reißt es ihn doch heraus aus der Gemeinschaft der Kirche. Und schon ruft ihn Gott hinein in eine Gemeinschaft!

Vicovaro

Mönche, die im nahen Vicovaro leben, haben vom heiligmäßigen Leben Benedikts gehört, und sie holen ihn als Abt in ihre Gemeinschaft. Aber Benedikt ist den Brüdern zu streng, so beschließen sie ihn zu vergiften. Als man ihm den Becher mit dem vergifteten Wein reicht spricht er, wie üblich, den Segen darüber. Der Becher zerbricht, und eine Schlange kriecht heraus – ein weiteres Wunder. Benedikt verlässt die Mönchsgemeinschaft, und zieht sich in eine Höhle am Steilufer des Annio zurück. Aber auch hier bleibt er nicht lange alleine. Sein Ruf verbreitet sich rasch, und ebenso schnell wächst die Zahl derjenigen, die sein Leben teilen wollen. So entstehen in kurzer Zeit zwölf Klöster über dem Annio.

Benedikts Erfolg erregt den Neid des örtlichen Klerus. Erneut versucht man ihn zu vergiften, aber wiederum erfolglos! Als ein Priester aus der Nachbarschaft einige Prostituierte engagiert, damit sie im Klosterbezirk tanzen verlässt Benedikt mit einigen Getreuen auch Vicovaro.

Monte Cassino

Diese Gruppe zieht in den Süden. Auf einem Berg über der Stadt Cassino befindet sich ein Apollo-Tempel. Diesen reißen die Mönche nieder und beginnen mit dem Bau eines Klosters, das sie dem hl. Johannes dem Täufer und dem hl. Martin von Tours weihen.

Die Mönche um Benedikt reißen aber nicht nur den Heidentempel nieder, sondern beginnen auch damit, die Bevölkerung zum Christenglauben zu bekehren – mit Erfolg! Die Mönche überzeugen durch ihre Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft, aber auch durch ihren Eifer für Gebet und Arbeit.

In der letzten Phase seines Lebens wird Benedikt Zeuge des endgültigen Untergangs des römischen Reiches. Italien wird für 25 Jahre mit Krieg überzogen. Der Heilige beginnt damit, die Erfahrungen seines langen und erfahrungsreichen Lebens in einer Mönchsregel, die er für seine Gemeinschaft verfasst, zu verarbeiten. Als Basis dafür dienen ihm zwei ältere Mönchsregeln, die sog. "Magisterregel" und die Regel des hl. Basilius d.Gr.. Grundmotive der Regel des hl. Benedikt sind die Gottsuche in allen Lebensvollzügen und das Streben nach discretio, dem rechten Maß. Die Regel des hl. Benedikt ist ein "Handbuch", das dabei helfen soll, die Forderungen des Evangeliums im Alltagsleben zu verwirklichen. Insofern ist sie nicht nur für den Mönch geeignet, sondern für jeden Menschen, der es mit dem Glauben an Christus ernst meint.

An einem 21. März, wohl um das Jahr 547 herum, wird Benedikt auf dem Monte Cassino heimgeholt. Kurz vorher wurde ihm in einer Vision geoffenbart, daß sein Kloster zwar zerstört werden würde, daß aber die Gemeinschaft erhalten bliebe. Diese Vorhersage erfüllte sich 580, als die Langobarden das Kloster auf dem Monte Cassino niederbrannten. Die Mönche flüchteten nach Rom in den Lateran, wohin sie auch das Manuskript der Regel mitnehmen konnten. Von dort aus begannen die Söhne des hl. Benedikt sich in der ganzen Welt auszubreiten.



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