@FFNein. An Fanatismus ist nichts "konsequent", auch wenn es so bezeichnet wird.
Um mal wieder die Geschichte zu bemühen, aber nur um das mit der "Konsequenz" zu illustrieren: Die fanatischen, mordenden Nazs waren auch keine konsequenten Sozislisten, obwohl sie sich "-sozialisten" nannten. Und die Roten Khmer waren keine konsequenten Kommunisten. Was hatten die überhaupt noch mit Marx und Engels zu tun? Und so weiter.
Das hast du falsch gelesen. Da steht, das der "konsequentere" Islam aus unserer europäischen Sicht unheimlich wirkt, weil wir in dieser strengeren Auslebung der Regeln des Koran (kein Schweinefleisch, Kopftuch, Beschneidung,...) auch eine geringere Distnaz zu problematischen Dogmen vermuten.
Und dieses Misstrauen ist meiner Meinung nach auch teilweise gerechtfertigt. Wenn jemand seinem eigenen Kind Teile des Körpers amputiert, um seinem Gott zu gefallen - dann würden wir ihn bei einer 20 Personen-Sekte als irren Fanatiker bezeichnen. Das der Islam eine wesentlich größere Fangemeinde hat, macht ein so extremes Glaubensbekenntnis aber inhaltlich nicht weniger radikal.
In dieser Radikalität stellt sich dann die Frage, wieviel Distanz so jemand dann zu anderen unmenschlichen Positionen im Koran hat. Das ist an diesem Punkt noch keine Unterstellung...aber eine rational begründete Sorge.
Jeder einzelne Muslim, der nicht zum IS oder den Taliban gehört, wird Dir sagen, dass es den tiefsten Überzeugungen seines Glaubens und den wichtigsten Grundsätzen wiederspricht, solche Terrorattentate auszuführen, Unschuldige zu töten.
Und das hier ist ganz einfach nicht richtig! Es stellt genau das andere Extrem einer politisierten Diskussion über den Islam dar.
Selbstverständlich hat der IS innerhalb der weltweiten Islamgemeinschaft auch einige Symphatisanten, die damit aber noch lange nicht Teil vom IS sind. Darüber hinaus gibt es aber vor allem den grauen Bereich jener, die dem IS zumindest in einigen Teilen zustimmen und dabei vielleicht nur ihre Strategie im Umfang mit der Weltöffentlichkeit kritisieren.
Weltweit protestieren Muslime gegen diese Verreinahmung ihres Glaubens.
Sind das alles keine echten, konsequenten Gläubigen? Wohl kaum.
Nun. Der Protest gegen den IS fällt aber sehr viel geringer und schlichter aus, als etwa der gegen die Mohamend-Karrikaturen! Und DAS gibt Auffschluss über die Prioritäten.
Auf seiner schwarzen Flagge führt der IS übrigens den Namen "Mohammed" und beleidigt damit den Islam und seinen Propheten genauso wie die Karrikatur. FALLS man die Aktionen des IS als Beschmutzung ansieht...
Hier in dieser Diskussion wird das Thema gut zusammengefasst (erst die Meinung einer Moslimin, dann die des Kritikers):
Friedensprediger oder Glaubenskrieger: Ist der Islam gefährlich? - log in mit Hamed Abdel-Samad
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Zeitspanne: 15:36 - 20:54 (aber generell ist das ganze Video interessant!).
Nur weil jemand eine Religion oder Ideologie als Basis seines Fanatismus´ bezeichnet, ist er nicht religiöser als jemand, der nicht fanatisch ist.
Ja genau...und Hitler grüßende Extremisten sind noch lange keine Neonazis, bloß weil sie sich NS Symbolik bedienen?! Natürlich sind sie das!
Ob alle damaligen Nationalsozialisten den Typen mit Deutschland-Trikot und vollurinierter Jogginghose als "guten" NSler bezeichnet hätte - vermutlich nicht. Ob alle Moslems die IS-Verbrecher als "gute" Moslems bezeichnen - eher nicht.
Aber einen religiösen oder ideologischen Hintergrund zu leugnen, wenn sich die Verbrecher SELBST ausdrücklich zu genau diesem Hintergrund als Hauptmotivation bekennen ist Blödsinn.