Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
univerzal
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Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 22:28@z3001x
Was soll er denn kapieren? Bis jetzt lieferst du nur halbgaren Kram.
Mehr wollte ich damit auch nicht sagen, als dass es sehr verbreitet ist...
Nein, du erzählst iwelchen Unfug zur einer Branche, über die du anscheinend nicht viel Detailwissen besitzt.
Was soll er denn kapieren? Bis jetzt lieferst du nur halbgaren Kram.
Mehr wollte ich damit auch nicht sagen, als dass es sehr verbreitet ist...
Nein, du erzählst iwelchen Unfug zur einer Branche, über die du anscheinend nicht viel Detailwissen besitzt.
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 22:28Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 22:31Innerhalb zwei Seiten nur noch dämliche Anfeindungen. Gratuliere, ihr kriegt jeden Tread kaputt.
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 22:33@univerzal
Wozu soll ich mir die Mühe machen? Ich kenn die Leute hier, und weiß wie die "argumentieren". Bei manchem ist es waste-of-time ;)
Ansonsten hab ich mich exakt ausgedrückt, woher ich die Information habe, du hast es selbst sogar teils bestätigt. Wem das nicht reicht, muss sich halt mal selbst bemühen.
Wozu soll ich mir die Mühe machen? Ich kenn die Leute hier, und weiß wie die "argumentieren". Bei manchem ist es waste-of-time ;)
Ansonsten hab ich mich exakt ausgedrückt, woher ich die Information habe, du hast es selbst sogar teils bestätigt. Wem das nicht reicht, muss sich halt mal selbst bemühen.
univerzal
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11.11.2015 um 22:36@z3001x
Vielleicht weil es in einem Forum üblich ist, dass meine seine Behauptungen belegt und die Gegenüber nicht irreführend zu Google schickt? btw, du solltest meinen Beitrag genauer lesen, ich habe lediglich bestätigt, dass Redaktionen mit PMs zum Sau füttern vollgespamt werden. Alles weitere reimst du dir gerade zusammen.
Vielleicht weil es in einem Forum üblich ist, dass meine seine Behauptungen belegt und die Gegenüber nicht irreführend zu Google schickt? btw, du solltest meinen Beitrag genauer lesen, ich habe lediglich bestätigt, dass Redaktionen mit PMs zum Sau füttern vollgespamt werden. Alles weitere reimst du dir gerade zusammen.
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 22:36@z3001x
Also? Ich bin gespannt!
z3001x schrieb:Ansonsten hab ich mich exakt ausgedrücktDann frag ich halt nochmal nach den Belegen oder Beispielen, denn Du hast Deine Argumentation schliesslich mit dem Zusatz "de facto" angeführt!
Also? Ich bin gespannt!
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 22:42univerzal schrieb:Vielleicht weil es in einem Forum üblich ist, dass meine seine Behauptungen belegtDer Beleg ist, dass es mir der Journalist, mit dem ich gut bekannt bin, gesagt hat. Wenn Dir das nicht reicht, bin ich sehr enttäuscht, aber nehm's hin. Nachti :D
univerzal
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11.11.2015 um 22:47@z3001x
Der Beleg ist, dass es mir der Journalist, mit dem ich gut bekannt bin, gesagt hat. Wenn Dir der nicht reicht, bin ich sehr enttäuscht, aber nehm's hin.
Ja, das reicht mir tatsächlich nicht. Abgesehen davon, dass es unbelegtes Hörensagen ist, kenne ich im Gegensatz dazu dutzende Redakteure, Autoren, Presseleute, Media-Marketeer, ein paar Verleger usw. Glaubst du etwa, die Vielleichtaussage von einem namenlosen Zeilenschreiberling hat da für mich einen höheren Wert? Ich hoffe nicht :D
Der Beleg ist, dass es mir der Journalist, mit dem ich gut bekannt bin, gesagt hat. Wenn Dir der nicht reicht, bin ich sehr enttäuscht, aber nehm's hin.
Ja, das reicht mir tatsächlich nicht. Abgesehen davon, dass es unbelegtes Hörensagen ist, kenne ich im Gegensatz dazu dutzende Redakteure, Autoren, Presseleute, Media-Marketeer, ein paar Verleger usw. Glaubst du etwa, die Vielleichtaussage von einem namenlosen Zeilenschreiberling hat da für mich einen höheren Wert? Ich hoffe nicht :D
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 22:47@z3001x
@Reliable
http://www.businessinsider.com/these-6-corporations-control-90-of-the-media-in-america-2012-6?IR=T
Interessante Seite, Danke)
z3001x schrieb:Das kommt drauf an, was Du unter Gleichschaltung verstehst. Ich seh nicht dass das mittels Zwang erledigt werden müsste, wenn es geschmeidigere Mittel gibt, die sind heutzutage viel wirksamer.Guter Beitrag.
Wenn Unternehmen auf diese Art die Medienlandschaft kontrollieren, dann erreichen sie, dass alle Big Player in ihrem Sinne berichten. Das ist dann schon Gleichschaltung, in dem Sinne, dass die wichtigsten im Kern dieselben Botschaften verkünden und dasselbe Bild der Wirklichkeit prägen. bzw. auch das Image der Personen positiv gestalten, die einflussreich sein sollen und diejenigen "rausvoten", die nicht spuren.
Da geht dann halt nicht von einer autoritären Regierung aus, sondern eben von "der Wirtschaft". Aber de facto regiert die die Politik und nicht umgekehrt.
Schau Dir mal auf Lobbypedia.de die ganzen Vernetzungen von Springer, Bertelsmann, Burda, DuMont-Schauberg an. Dann siehst Du, wer was bestimmt und wie Medienmacht strukturiert ist und mit der Politik und Industrieverbänden verzahnt.
z3001x schrieb:Wozu soll ich mir die Mühe machen? Ich kenn die Leute hier, und weiß wie die "argumentieren". Bei manchem ist es waste-of-time ;)So ist es.
@Reliable
http://www.businessinsider.com/these-6-corporations-control-90-of-the-media-in-america-2012-6?IR=T
Interessante Seite, Danke)
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11.11.2015 um 23:00@sadbeaver
Ich seh nur, dass Du es nicht stehen lassen kannst, wenn Journalisten sagen, dass in ihrer Branche das Platzieren lancierter Artikel verbreitet ist.
Das ist aber Dein gutes Recht, das in Frage zu stellen. Das geht voll OK.
sadbeaver schrieb:Guter Beitrag.Danke schön. Das sehe ich auch so :)
univerzal schrieb:Glaubst du etwa, die Vielleichtaussage von einem namenlosen Zeilenschreiberling hat da für mich einen höheren Wert? Ich hoffe nicht :DDas kann ich wirklich nicht sagen. Frag Dich am besten selbst.
Ich seh nur, dass Du es nicht stehen lassen kannst, wenn Journalisten sagen, dass in ihrer Branche das Platzieren lancierter Artikel verbreitet ist.
Das ist aber Dein gutes Recht, das in Frage zu stellen. Das geht voll OK.
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11.11.2015 um 23:07@z3001x
Was ich nicht stehen lassen kann, ist die Tatsache, dass du die einfachsten Regeln der Branche nicht kennst. Lancierte Artikel sind weder Lobbyarbeit noch eine Seltenheit, es ist Business. Allerdings muss man einfach anerkennen, dass hier die entsprechende Kennzeichnung von redaktioneller Werbung zwingend erforderlich ist, ansonsten flattert einem in Windeseile eine Abmahnung ins Haus. Darum auch halbgarer Kram.
Was ich nicht stehen lassen kann, ist die Tatsache, dass du die einfachsten Regeln der Branche nicht kennst. Lancierte Artikel sind weder Lobbyarbeit noch eine Seltenheit, es ist Business. Allerdings muss man einfach anerkennen, dass hier die entsprechende Kennzeichnung von redaktioneller Werbung zwingend erforderlich ist, ansonsten flattert einem in Windeseile eine Abmahnung ins Haus. Darum auch halbgarer Kram.
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 23:15@univerzal
Ich behaupte von mir nicht, dass ich mich im Journalismus auskenne würde. Ich tue es nicht ansatzweise.
Ich gab nur wieder was mir gesagt wurde, übrigens von einem ziemlich bekannten Journalisten und Buchautor.
Und so wie der es erzählte geht es natürlich um Artikel, die nicht als PR markiert sind. Ich bin kein Insider ich kann es nicht selbst beurteilen.
Ich persönlich "glaube" dass diese Lobbyarbeit stattfindet, siehe Beispiel:
http://www.bioskop-forum.de/bioskop-themen/gesundheitspolitik/sponsoring-werbung-interessenkonflikte/fragwuerdige-grenzgaenge.html (Archiv-Version vom 13.01.2017)
Ich behaupte von mir nicht, dass ich mich im Journalismus auskenne würde. Ich tue es nicht ansatzweise.
Ich gab nur wieder was mir gesagt wurde, übrigens von einem ziemlich bekannten Journalisten und Buchautor.
Und so wie der es erzählte geht es natürlich um Artikel, die nicht als PR markiert sind. Ich bin kein Insider ich kann es nicht selbst beurteilen.
Ich persönlich "glaube" dass diese Lobbyarbeit stattfindet, siehe Beispiel:
http://www.bioskop-forum.de/bioskop-themen/gesundheitspolitik/sponsoring-werbung-interessenkonflikte/fragwuerdige-grenzgaenge.html (Archiv-Version vom 13.01.2017)
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11.11.2015 um 23:22Nun, ich kann sagen, für mich hat es sich gelohnt, diese Diskussion zu eröffnen, ich habe wieder was gelernt.
Danke @all für die Infos und Meinungen.
Hier ruft nun das Bett und in 5 Stunden der Wecker ... bis denne
Gruss
HagbardC
Danke @all für die Infos und Meinungen.
Hier ruft nun das Bett und in 5 Stunden der Wecker ... bis denne
Gruss
HagbardC
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11.11.2015 um 23:25DiePandorra schrieb:Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass man sich auch seine eigenen Gedanken machen kann, was von einer Öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt zu halten ist, deren Mitglieder im Medienrat fast auschliesslich der SPD und der CDU angehören.Bei den Privatsendern sehe ich aber keine bessere Berichterstattung, eher im Gegenteil ...
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11.11.2015 um 23:33@CurtisNewton
Journalismus erfolgt heute unter dem Diktat knapper Kassen und viel Journalisten müssen sich finanziell nach der Decke strecken, bzw brauchen einen Nebenverdienst.
Die Zeiten wo jemand unendliche Zeit in investigativen Journalismus investieren konnte, sind weitgehend vorüber. Das kann sich kaum ein einzelner und auch viele Redaktionen nicht mehr leisten.
Diese vermeintliche Qualitätskontrolle von Agenturmeldung, die übrigens längst nicht neutral sind, erfolgt in der Realität oft nicht. Agentur-Berichte werden oft 1:1 abgekupfert, da findest Du denselben literalen Text mit 200 Google-Hits quer Beet über alle Blätter von Kiel bis München.
Und Leute die in finanzieller Schwierigkeit sind, sind zumindest empfänglich für kleine und auch größere Aufmerksamkeiten. Wurde in der zuletzt von mir verlinkten Quelle dargestellt, wie das benutzt wird.
CurtisNewton schrieb:Die Medien selbst entscheiden über die Wichtigkeit der Meldungen, die die Presseagentur einreicht. Bei den Medien sitzen ja keine "Abschreiber" sondern meistens Leute, die Journalismus studiert haben. Zudem haben diese in ihrem Fachbereich meist umfangreiche Kenntnisse sammeln können und somit auch eine eigene Sichtweise und Meinung zu dem Thema, was die leichten Unterschiede der Deutung einer neutralen Meldung einer Presseagentur erklärt.Jaja.
Journalismus erfolgt heute unter dem Diktat knapper Kassen und viel Journalisten müssen sich finanziell nach der Decke strecken, bzw brauchen einen Nebenverdienst.
Die Zeiten wo jemand unendliche Zeit in investigativen Journalismus investieren konnte, sind weitgehend vorüber. Das kann sich kaum ein einzelner und auch viele Redaktionen nicht mehr leisten.
Diese vermeintliche Qualitätskontrolle von Agenturmeldung, die übrigens längst nicht neutral sind, erfolgt in der Realität oft nicht. Agentur-Berichte werden oft 1:1 abgekupfert, da findest Du denselben literalen Text mit 200 Google-Hits quer Beet über alle Blätter von Kiel bis München.
Und Leute die in finanzieller Schwierigkeit sind, sind zumindest empfänglich für kleine und auch größere Aufmerksamkeiten. Wurde in der zuletzt von mir verlinkten Quelle dargestellt, wie das benutzt wird.
univerzal
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Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
11.11.2015 um 23:40@z3001x
Und? Ulfkotte war auch mal ein geachteter Journalist respektive Buchautor, bis er wohl erkannt hat, dass ein formschönes Aluhütchen seine grausige Frisur verdeckt.
Er informierte deswegen die Redaktionsleitung der betreffenden Tageszeitung über die unethische Offerte. Es handelte sich keineswegs um ein Provinzblatt, sondern um eine überregionale Zeitung mit einer Auflage von rund 200.000 Exemplaren. Die Redaktionsleitung zeigte sich entsetzt über »das schwarze Schaf« in den eigenen Reihen und vereinbarte mit Schmidt ein Vorgehen, das den käuflichen Kollegen überführen sollte: Schmidt ging zum Schein auf das Angebot ein. Tatsächlich erschien ein Artikel von 120 Zeilen über das abgesprochene Thema im Blatt. Die Zusammenarbeit des Redaktionsbüros mit der Tageszeitung war daraufhin beendet.
Journalisten, die für lancierte Artikel von einer Firma ein Honorar kassieren, werden sonst eher selten enttarnt. Der Hamburger Journalistikprofessor Volker Lilienthal kam 2009 aber einem besonders eifrigen Grenzgänger zwischen PR und Journalismus auf die Spur: einem Mann von Mitte vierzig, der sich als Autor von 25 Büchern und mehr als 3.000 Presseartikeln vorstellt. Der Autor soll von 2006 an eine »spezielle Kooperation« mit 16 Zeitungen und Zeitschriften unterhalten haben, »denen ich meine Artikel honorarfrei anbiete«. Der Mann habe keinen Hehl daraus gemacht, dass er sich dabei von Pharmaunternehmen, großen Klinikkonzernen und PR-Agenturen bezahlen ließ.
Solche intransparenten Praktiken sind mit journalistischer Ethik nicht vereinbar und werden von allen Berufsverbänden abgelehnt – nicht nur vom Verein Netzwerk Recherche, der laut Selbstdarstellung die Interessen derjenigen Journalisten vertritt, »die oft gegen Widerstände in Verlagen und Sendern intensive Recherche durchsetzen wollen«
[...]
Dieser Grundregel folgt beispielsweise Annette Bolz, freie Autorin und Journalismus-Dozentin aus Hamburg. Als Bolz um die Jahrtausendwende für ein gut zahlendes, internationales Pharmaunternehmen arbeitete, lehnte sie mehrfach Angebote von Redaktionen ab, über Arzneimittel zu schreiben. Leicht ist so eine Entscheidung für freie Journalisten nicht, denn sie möchten ihre Auftraggeber ja nicht verprellen. Auch anderen Anfechtungen hat Bolz widerstanden. Als der Chef der Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens wechselte, habe er sie zum Kennenlernen in ein teures Restaurant eingeladen. Der Mann sei schnell zur Sache gekommen: »Ich wünsche mir, dass Sie Texte über unsere Medikamente in der ZEIT platzieren.« Bolz lehnte ab. »So etwas mache ich grundsätzlich nicht. Ich bin Journalistin und möchte meinen guten Ruf behalten und objektiv berichten.« Die Zusammenarbeit mit der Firma sei damit beendet gewesen. Sie sei sogar aus deren Presseverteiler gestrichen worden. Solche Konsequenz einer freien Autorin dürfte aber eher die Ausnahme sein.
[...]
Na, fällt dir schon was auf?
---
Oh, das ist auch gut, spiegelt genau die Situation, welche ich vorhin beschrieben hatte:
Auch festangestellte Redakteure haben mit Versuchungen zu kämpfen. Gerade bei Medizinthemen bemüht sich eine Vielzahl von PR-Agenturen, die Berichterstattung im Interesse ihrer Auftraggeber zu beeinflussen. »Agenturen arbeiten Redaktionen ohne Ende zu«, sagt Irene Stratenwerth, Redakteurin bei der Frauenzeitschrift Brigitte, »da brauchst du gar nichts mehr zu machen, die sitzen direkt bei dir auf dem Schoß.« Themenidee, Experten, Betroffene – alles wird frei Haus geliefert.
Laut Stratenwerth lehnt die _Brigitte_-Redaktion solche Angebote stets ab. Begründung: »Wir wollen nicht irgendwelche Vorführfälle, die selbstverständlich positiv über das Verfahren reden, weil sie von dem Anbieter ausgesucht wurden.« Die Brigitte lege Wert auf unabhängige Expertenaussagen und unabhängige Erfahrungsberichte. Aber Stratenwerth weiß auch, dass nicht jede Redaktion so entscheidet: »Man braucht Zeit und Geld, um nicht das Naheliegende zu machen.«
Weiter im Text, gebt den Mann einen Keks:
Günter Haaf, der in leitender Postion für ZEIT, Geo Wissen und Natur gearbeitet hat, beobachtet eine »immer größere Schieflage« in den Medien – und begreift dies auch als Kritik an den Verlagen. »Wenn ich ein Hochglanzmagazin mache und nur eine halbe Kraft einstelle, die mir wöchentlich die Gesundheitsseiten füllen muss, dann brauche ich mich nicht zu wundern, dass PR ins Blatt kommt.«
Haaf beschreibt hier eine Situation, wie sie vor allem im Fachjournalismus vorherrscht. Die Zeitungskrise hat insbesondere vertikale Magazin besonders hart getroffen, da die Werbeumsätze deutlicher als bei anderen Medien wegbrechen, man online dies aber nicht kompensieren kann. Dann kann es vorkommen, wie in einem mir bekannten Verlag (IT-Sektor), dass ein 48 Seiten-Heft mit maximal 40 h Redaktionsaufwand gefüllt werden muss. Artikel in Eigenleistung: Maximal zwei Stück. Kein Wunder, dass extrem viel PR am Rande zur presserechtlichen Definition im Heft landet.
Allerdings wäre es einfach laienhaft, diese Schieflage aus den Fachpostillen mit der gesamten Branche zu vermengen. Wie dein eigener Link relativ differenziert darlegt, sind das in der Regel freischaffende Autoren oder schwarze Schafe, die solche Spielchen treiben und entsprechend in die eigene Tasche wirtschaften. Redaktionsleitern geht bei solchen Kameraden der Arsch auf Grundeis, denn diese riskieren den Ruf des gesamten Mediums.
Und? Ulfkotte war auch mal ein geachteter Journalist respektive Buchautor, bis er wohl erkannt hat, dass ein formschönes Aluhütchen seine grausige Frisur verdeckt.
z3001x schrieb:Ich persönlich "glaube" dass diese Lobbyarbeit stattfindetDa gehts schon los, ich zitiere einfach mal:
Er informierte deswegen die Redaktionsleitung der betreffenden Tageszeitung über die unethische Offerte. Es handelte sich keineswegs um ein Provinzblatt, sondern um eine überregionale Zeitung mit einer Auflage von rund 200.000 Exemplaren. Die Redaktionsleitung zeigte sich entsetzt über »das schwarze Schaf« in den eigenen Reihen und vereinbarte mit Schmidt ein Vorgehen, das den käuflichen Kollegen überführen sollte: Schmidt ging zum Schein auf das Angebot ein. Tatsächlich erschien ein Artikel von 120 Zeilen über das abgesprochene Thema im Blatt. Die Zusammenarbeit des Redaktionsbüros mit der Tageszeitung war daraufhin beendet.
Journalisten, die für lancierte Artikel von einer Firma ein Honorar kassieren, werden sonst eher selten enttarnt. Der Hamburger Journalistikprofessor Volker Lilienthal kam 2009 aber einem besonders eifrigen Grenzgänger zwischen PR und Journalismus auf die Spur: einem Mann von Mitte vierzig, der sich als Autor von 25 Büchern und mehr als 3.000 Presseartikeln vorstellt. Der Autor soll von 2006 an eine »spezielle Kooperation« mit 16 Zeitungen und Zeitschriften unterhalten haben, »denen ich meine Artikel honorarfrei anbiete«. Der Mann habe keinen Hehl daraus gemacht, dass er sich dabei von Pharmaunternehmen, großen Klinikkonzernen und PR-Agenturen bezahlen ließ.
Solche intransparenten Praktiken sind mit journalistischer Ethik nicht vereinbar und werden von allen Berufsverbänden abgelehnt – nicht nur vom Verein Netzwerk Recherche, der laut Selbstdarstellung die Interessen derjenigen Journalisten vertritt, »die oft gegen Widerstände in Verlagen und Sendern intensive Recherche durchsetzen wollen«
[...]
Dieser Grundregel folgt beispielsweise Annette Bolz, freie Autorin und Journalismus-Dozentin aus Hamburg. Als Bolz um die Jahrtausendwende für ein gut zahlendes, internationales Pharmaunternehmen arbeitete, lehnte sie mehrfach Angebote von Redaktionen ab, über Arzneimittel zu schreiben. Leicht ist so eine Entscheidung für freie Journalisten nicht, denn sie möchten ihre Auftraggeber ja nicht verprellen. Auch anderen Anfechtungen hat Bolz widerstanden. Als der Chef der Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens wechselte, habe er sie zum Kennenlernen in ein teures Restaurant eingeladen. Der Mann sei schnell zur Sache gekommen: »Ich wünsche mir, dass Sie Texte über unsere Medikamente in der ZEIT platzieren.« Bolz lehnte ab. »So etwas mache ich grundsätzlich nicht. Ich bin Journalistin und möchte meinen guten Ruf behalten und objektiv berichten.« Die Zusammenarbeit mit der Firma sei damit beendet gewesen. Sie sei sogar aus deren Presseverteiler gestrichen worden. Solche Konsequenz einer freien Autorin dürfte aber eher die Ausnahme sein.
[...]
Na, fällt dir schon was auf?
---
Oh, das ist auch gut, spiegelt genau die Situation, welche ich vorhin beschrieben hatte:
Auch festangestellte Redakteure haben mit Versuchungen zu kämpfen. Gerade bei Medizinthemen bemüht sich eine Vielzahl von PR-Agenturen, die Berichterstattung im Interesse ihrer Auftraggeber zu beeinflussen. »Agenturen arbeiten Redaktionen ohne Ende zu«, sagt Irene Stratenwerth, Redakteurin bei der Frauenzeitschrift Brigitte, »da brauchst du gar nichts mehr zu machen, die sitzen direkt bei dir auf dem Schoß.« Themenidee, Experten, Betroffene – alles wird frei Haus geliefert.
Laut Stratenwerth lehnt die _Brigitte_-Redaktion solche Angebote stets ab. Begründung: »Wir wollen nicht irgendwelche Vorführfälle, die selbstverständlich positiv über das Verfahren reden, weil sie von dem Anbieter ausgesucht wurden.« Die Brigitte lege Wert auf unabhängige Expertenaussagen und unabhängige Erfahrungsberichte. Aber Stratenwerth weiß auch, dass nicht jede Redaktion so entscheidet: »Man braucht Zeit und Geld, um nicht das Naheliegende zu machen.«
Weiter im Text, gebt den Mann einen Keks:
Günter Haaf, der in leitender Postion für ZEIT, Geo Wissen und Natur gearbeitet hat, beobachtet eine »immer größere Schieflage« in den Medien – und begreift dies auch als Kritik an den Verlagen. »Wenn ich ein Hochglanzmagazin mache und nur eine halbe Kraft einstelle, die mir wöchentlich die Gesundheitsseiten füllen muss, dann brauche ich mich nicht zu wundern, dass PR ins Blatt kommt.«
Haaf beschreibt hier eine Situation, wie sie vor allem im Fachjournalismus vorherrscht. Die Zeitungskrise hat insbesondere vertikale Magazin besonders hart getroffen, da die Werbeumsätze deutlicher als bei anderen Medien wegbrechen, man online dies aber nicht kompensieren kann. Dann kann es vorkommen, wie in einem mir bekannten Verlag (IT-Sektor), dass ein 48 Seiten-Heft mit maximal 40 h Redaktionsaufwand gefüllt werden muss. Artikel in Eigenleistung: Maximal zwei Stück. Kein Wunder, dass extrem viel PR am Rande zur presserechtlichen Definition im Heft landet.
Allerdings wäre es einfach laienhaft, diese Schieflage aus den Fachpostillen mit der gesamten Branche zu vermengen. Wie dein eigener Link relativ differenziert darlegt, sind das in der Regel freischaffende Autoren oder schwarze Schafe, die solche Spielchen treiben und entsprechend in die eigene Tasche wirtschaften. Redaktionsleitern geht bei solchen Kameraden der Arsch auf Grundeis, denn diese riskieren den Ruf des gesamten Mediums.
z3001x schrieb:Agentur-Berichte werden oft 1:1 abgekupfertUnd dann müssen sie ebenfalls entsprechend gekennzeichnet sein, Autor usw.
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
12.11.2015 um 00:17@1.21Gigawatt
Okay Du hast sicher kein Buch von Daniele Ganser gelesen. Das kann man Deinen sehr wertvollen Zeilen dann schon entnehmen :D
1.21Gigawatt schrieb:Er ist der, der Thesen aufstellt ohne sie belegen zu können.Das Buch zu Gladio und NATO-Staybehind ist doch gut belegt.
Mein Argument ist: Was er sagt ist nachweislich falsch oder nicht belegbar.
Fertig. Das entspricht der Wahrheit und reicht aus.
Okay Du hast sicher kein Buch von Daniele Ganser gelesen. Das kann man Deinen sehr wertvollen Zeilen dann schon entnehmen :D
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
12.11.2015 um 00:21@z3001x
z3001x schrieb:Das Buch zu Gladio und NATO-Staybehind ist doch gut belegt.Darüber redet hier aber auch keiner.
Gleichschaltung der Medien... Funktioniert das überhaupt?
12.11.2015 um 00:40@1.21Gigawatt
Du hast Dich doch etwas pauschal über Gansers Forschung mokiert. Sehr trendbewusst.
Die Forschung zu Gladio etc ist aber diejenige, durch die er bekannt wurde.
Dass jemand, angeblich, nicht Ernst genommen wird, in der Wissenschaft, kann alles möglich heißen.
Jacques Derrida wurde fast zeitlebens ausgegrenzt und angefeindet von der sich selbst für etablierte haltenden Forschung.
Trotzdem ist er ein Begründer des Dekonstruktivismus.
Bei Ganser ist es ziemlich offensichtlich, warum er aktuell aus einer bestimmten Ecke "gedisst" wird.
Du hast Dich doch etwas pauschal über Gansers Forschung mokiert. Sehr trendbewusst.
Die Forschung zu Gladio etc ist aber diejenige, durch die er bekannt wurde.
Dass jemand, angeblich, nicht Ernst genommen wird, in der Wissenschaft, kann alles möglich heißen.
Jacques Derrida wurde fast zeitlebens ausgegrenzt und angefeindet von der sich selbst für etablierte haltenden Forschung.
Trotzdem ist er ein Begründer des Dekonstruktivismus.
Bei Ganser ist es ziemlich offensichtlich, warum er aktuell aus einer bestimmten Ecke "gedisst" wird.
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