Staatspleite der Ukraine
05.10.2015 um 17:59Der Ausschuss der privaten Gläubiger, welche Inhaber von Staatsanleihen der Ukraine im Wert von 10 Milliarden US-Dollar sind, haben die Abschreibung eines Teils der ukrainischen Schulden abgelehnt. In Folge dessen hat die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) die Ablehnung der Ukraine der Erfüllung seiner Verpflichtungen gegenüber ihren Gläubigern nachzugehen offiziell anerkannt. In einer Sitzung der ständigen Kommission der ISDA, ist die Entscheidung über die Anerkennung der Staatspleite der Ukraine zum 4. Oktober 2015 einstimmig ausgefallen.
Noch im April dieses Jahres wandte sich die Ukrainische Finanzministerin Natalja Yaresko an die ukrainischen Gläubiger mit der Bitte Schulden in Höhe von $15 Milliarden zu "vergeben". Die Restrukturierung der Schulden war die einzige Chance, das Finanzsystem des Landes zu retten und einen Zahlungsausfall zu verhindern, um damit die Hoffnung auf weitere Hilfen vom IWF zu behalten.
In Hoffnung auf eine erfolgreiche Restrukturierung der Schulden weigerte sich Kiew am 23. September eine fällige Kredit-rate auf ukrainische Eurobonds in Höhe von $500 Millionen auszuzahlen. Die Abschreibung eines Teils der Schulden hat jedoch nicht geklappt.
Bloomberg berichtete, dass der Ausschuss der privaten Gläubiger die Abschreibung eines Teils der Ukrainischen Schuldenden abgelehnt hatte, wie die Vertreter Kiews gefordert hatten. Die US-Firma Blackstone Group, welche als Berater der Gläubiger auftritt, berichtete am 2. Oktober von ihren Empfehlungen die Ukrainischen Schulden nicht abschreiben zulassen.
Am 23. September hatte Kiew $500 Millionen an Inhaber der ukrainischen Eurobonds auszuzahlen. Die Behörden des Landes weigerten sich jedoch, die Gläubiger auszuzahlen. Der Premierminister der Ukraine Arseni Jazenjuk hat in seiner Verordnung Nr. 978-r vom 22. September ein "Moratorium auf die Ausführung von externen Schulden" angekündigt.
Bereits am nächsten Tag nach dieser Verordnung, hat die Kommission der ISDA einen "technischen Zahlungsausfall" festgestellt, mit der Bedingung, dass die endgültige Entscheidung am 3. Oktober fallen sollte. Kiew hat noch einmal 10 Tage Zeit bekommen, um seine Schulden zu begleichen. In der internationalen Rating-Agentur Standard & Poor ' s wurde auch bestätigt, dass eine weitere Weigerung Kiews von Zahlungen von externen Schulden zur Senkung des Ratings auf die letzte Ebene "D" (in Zahlungsverzug) führen könnte.
Als die Verzögerung abgelaufen ist, haben weltweit führende Banken und Investmentfonds anerkannt, dass von Kiew eingeführte Moratorium einem bedingten Bankrott der Ukraine entspricht.
Am Samstag, dem 3. Oktober hat die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) die offizielle Verweigerung der Ukraine der Erfüllung seiner Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nachzugehen anerkannt. Nach dem Beschluss der ständigen Kommission der ISDA, befindet sich die Ukraine seit dem 4. Oktober 2015 offiziell im Zahlungsverzug. Die Entscheidung darüber fiel durch 15 ständige Mitglieder der ISDA einstimmig aus und wurde auf der offiziellen Website der Organisation veröffentlicht.
http://dc.isda.org/documents/2015/10/emea-dc-decision-02102015-2.pdf (Archiv-Version vom 03.10.2015)
Bemerkenswert ist dabei, dass ein erheblicher Teil der externen Schulden der Ukraine in den Händen der Hedge-Fonds Aurelius und Elliott gelandet sind. Und das sind in der Tat internationale Schuldeneintreiber, welche nach der Bekanntgabe der Zahlungsunfähigkeit damit beginnen werden das Schuldnerland in Stücke zu reißen, Vermögenswerte jeder Art zu beschlagnahmen und mit Hilfe von internationalen Gerichten alles ausquetschen was noch etwas wert ist.
Zahlungsverzug ist für Kiew in doppelter Hinsicht katastrophal durch die Tatsache, dass die Ukraine nicht mehr in der Lage sein wird externe Kredite zu bekommen, einschließlich der zweiten Tranche des IWF.
Wie gehen internationale Geldeintreiber vor?
Um nachzuvollziehen, was die Finanzgeier Aurelius und Elliott, welche die Ukrainischen Schulden aufgekauft haben mit der Ukraine machen werden, braucht man sich nur daran zu erinnern, was sie mit anderen Schuldnern gemacht haben.
So zum Beispiel, kaufte Aurelius zusammen mit Elliott Papiere der pleite gegangenen Argentinien auf und übte lange Zeit einen gerichtlichen Druck auf Buenos Aires aus um vollständige Auszahlung der Staatsschulden zu erwirken. Als Druckmittel wurde insbesondere die Beschlagnahmung der staatlichen Vermögenswerte angewandt. Außer Argentinien, haben die gleichen Hedge-Fonds in anderen hochkarätigen Finanz-Skandalen eine prominente Rolle gespielt. Zum Beispiel haben sie sich eine goldene Nase im Prozess der Los Angeles Times und der Chicago Tribune Publishing Co verdient. Dann zwangen diese Investmentgesellschaften Dubai World Vermögen im Wert von $19,4 Mrd. zu verkaufen um die Rückzahlung der Schulden zu vollem Umfang abzuwickeln. Kauften die Schulden der größten Rundfunkanstalt Broadcasting Corporation Citadel und "zerstückelten" sie zugunsten anderer Gläubiger. Zu den letzteren Heldentaten dieser Haie gehört die intelligente Verschuldung und anschließende Zerlegung der Energy Future Holdings Corporation, eines der größten Energieversorgers von Texas.
Die Ukraine ist für diese Jungs ein leichtes Opfer. In den gerichtlichen Ring steigt ein Finanzmetzger mit den Händen bis zum Ellbogen voll im Blut der argentinischen Wirtschaft und anderen Opfern der finanziellen Ausschlachterei, und fragt: "Wo ist diese Ukraine, die uns mit einem Moratorium drohen wollte? Also - spielen wir!"
Keine Appelle an das Weiße Haus um politischen Schutz helfen da. Diese Geier hatten alle im Auge. Und wenn man bedenkt, dass Russland, dem die Ukraine weitere $3 Milliarden in Eurobonds schuldig geblieben ist, sich Ihnen sicherlich bald anschließt, sowie Brasilien, die auch die Zustimmung zur Umstrukturierung der ukrainischen Staatsschulden abgelehnt hatte, dann können wir bald mit sehr spektakulären Prozessen rechnen.
Was passiert mit der Währung?
Die Erfahrung mit Ausfällen in anderen Ländern zeigt, dass der Kurs der nationalen Währung nach der Zahlungsunfähigkeit durch die Formel Gold-und Devisenreserven geteilt durch die Anzahl der Währungseinheiten im Land bestimmt wird. Dies bedeutet, dass die Griwna ins Bodenlose abstürzt und die lang befürchtete Hyperinflation setzt ein.
Wenn man bedenkt, dass die die Ukraine auf eine kritische Weise vom Import abhängig ist, ist es schwierig, sich auch nur vorzustellen, wo der Sturz der Nationalwährung zum Ende kommen könnte.
Natürlich, wird die Nationalbank der Ukraine nichts unversucht lassen den Devisenmarkt zu erwürgen und die Grenzen zu versiegeln, damit das Geld nicht ins Ausland abfließt. Allerdings ist unter Berücksichtigung des extrem hohem Korruptionsniveaus in der Ukraine wird sich das Geld allen Verboten zum Trotz wie Säure nach außen fressen und eine Flut von Wirtschaftsflüchtlingen nach sich ziehen.
Noch im April dieses Jahres wandte sich die Ukrainische Finanzministerin Natalja Yaresko an die ukrainischen Gläubiger mit der Bitte Schulden in Höhe von $15 Milliarden zu "vergeben". Die Restrukturierung der Schulden war die einzige Chance, das Finanzsystem des Landes zu retten und einen Zahlungsausfall zu verhindern, um damit die Hoffnung auf weitere Hilfen vom IWF zu behalten.
In Hoffnung auf eine erfolgreiche Restrukturierung der Schulden weigerte sich Kiew am 23. September eine fällige Kredit-rate auf ukrainische Eurobonds in Höhe von $500 Millionen auszuzahlen. Die Abschreibung eines Teils der Schulden hat jedoch nicht geklappt.
Bloomberg berichtete, dass der Ausschuss der privaten Gläubiger die Abschreibung eines Teils der Ukrainischen Schuldenden abgelehnt hatte, wie die Vertreter Kiews gefordert hatten. Die US-Firma Blackstone Group, welche als Berater der Gläubiger auftritt, berichtete am 2. Oktober von ihren Empfehlungen die Ukrainischen Schulden nicht abschreiben zulassen.
Am 23. September hatte Kiew $500 Millionen an Inhaber der ukrainischen Eurobonds auszuzahlen. Die Behörden des Landes weigerten sich jedoch, die Gläubiger auszuzahlen. Der Premierminister der Ukraine Arseni Jazenjuk hat in seiner Verordnung Nr. 978-r vom 22. September ein "Moratorium auf die Ausführung von externen Schulden" angekündigt.
Bereits am nächsten Tag nach dieser Verordnung, hat die Kommission der ISDA einen "technischen Zahlungsausfall" festgestellt, mit der Bedingung, dass die endgültige Entscheidung am 3. Oktober fallen sollte. Kiew hat noch einmal 10 Tage Zeit bekommen, um seine Schulden zu begleichen. In der internationalen Rating-Agentur Standard & Poor ' s wurde auch bestätigt, dass eine weitere Weigerung Kiews von Zahlungen von externen Schulden zur Senkung des Ratings auf die letzte Ebene "D" (in Zahlungsverzug) führen könnte.
Als die Verzögerung abgelaufen ist, haben weltweit führende Banken und Investmentfonds anerkannt, dass von Kiew eingeführte Moratorium einem bedingten Bankrott der Ukraine entspricht.
Am Samstag, dem 3. Oktober hat die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) die offizielle Verweigerung der Ukraine der Erfüllung seiner Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nachzugehen anerkannt. Nach dem Beschluss der ständigen Kommission der ISDA, befindet sich die Ukraine seit dem 4. Oktober 2015 offiziell im Zahlungsverzug. Die Entscheidung darüber fiel durch 15 ständige Mitglieder der ISDA einstimmig aus und wurde auf der offiziellen Website der Organisation veröffentlicht.
http://dc.isda.org/documents/2015/10/emea-dc-decision-02102015-2.pdf (Archiv-Version vom 03.10.2015)
Have a Repudiation/Moratorium Credit Event and a Failure to Pay Credit Event occurred with respect to the Republic of Ukraine?Bereits am 28. September wurde das Datum für die Auktion der ukrainischen Derivate und Vermögenswerte auf den 6. Oktober angesetzt.
Vote result: "Yes”
Is the date of the Repudiation/Moratorium Credit Event and the Failure to Pay Credit Event with respect to the Republic of Ukraine 4 October 2015?
Vote result: "Yes"
Bemerkenswert ist dabei, dass ein erheblicher Teil der externen Schulden der Ukraine in den Händen der Hedge-Fonds Aurelius und Elliott gelandet sind. Und das sind in der Tat internationale Schuldeneintreiber, welche nach der Bekanntgabe der Zahlungsunfähigkeit damit beginnen werden das Schuldnerland in Stücke zu reißen, Vermögenswerte jeder Art zu beschlagnahmen und mit Hilfe von internationalen Gerichten alles ausquetschen was noch etwas wert ist.
Zahlungsverzug ist für Kiew in doppelter Hinsicht katastrophal durch die Tatsache, dass die Ukraine nicht mehr in der Lage sein wird externe Kredite zu bekommen, einschließlich der zweiten Tranche des IWF.
Wie gehen internationale Geldeintreiber vor?
Um nachzuvollziehen, was die Finanzgeier Aurelius und Elliott, welche die Ukrainischen Schulden aufgekauft haben mit der Ukraine machen werden, braucht man sich nur daran zu erinnern, was sie mit anderen Schuldnern gemacht haben.
So zum Beispiel, kaufte Aurelius zusammen mit Elliott Papiere der pleite gegangenen Argentinien auf und übte lange Zeit einen gerichtlichen Druck auf Buenos Aires aus um vollständige Auszahlung der Staatsschulden zu erwirken. Als Druckmittel wurde insbesondere die Beschlagnahmung der staatlichen Vermögenswerte angewandt. Außer Argentinien, haben die gleichen Hedge-Fonds in anderen hochkarätigen Finanz-Skandalen eine prominente Rolle gespielt. Zum Beispiel haben sie sich eine goldene Nase im Prozess der Los Angeles Times und der Chicago Tribune Publishing Co verdient. Dann zwangen diese Investmentgesellschaften Dubai World Vermögen im Wert von $19,4 Mrd. zu verkaufen um die Rückzahlung der Schulden zu vollem Umfang abzuwickeln. Kauften die Schulden der größten Rundfunkanstalt Broadcasting Corporation Citadel und "zerstückelten" sie zugunsten anderer Gläubiger. Zu den letzteren Heldentaten dieser Haie gehört die intelligente Verschuldung und anschließende Zerlegung der Energy Future Holdings Corporation, eines der größten Energieversorgers von Texas.
Die Ukraine ist für diese Jungs ein leichtes Opfer. In den gerichtlichen Ring steigt ein Finanzmetzger mit den Händen bis zum Ellbogen voll im Blut der argentinischen Wirtschaft und anderen Opfern der finanziellen Ausschlachterei, und fragt: "Wo ist diese Ukraine, die uns mit einem Moratorium drohen wollte? Also - spielen wir!"
Keine Appelle an das Weiße Haus um politischen Schutz helfen da. Diese Geier hatten alle im Auge. Und wenn man bedenkt, dass Russland, dem die Ukraine weitere $3 Milliarden in Eurobonds schuldig geblieben ist, sich Ihnen sicherlich bald anschließt, sowie Brasilien, die auch die Zustimmung zur Umstrukturierung der ukrainischen Staatsschulden abgelehnt hatte, dann können wir bald mit sehr spektakulären Prozessen rechnen.
Was passiert mit der Währung?
Die Erfahrung mit Ausfällen in anderen Ländern zeigt, dass der Kurs der nationalen Währung nach der Zahlungsunfähigkeit durch die Formel Gold-und Devisenreserven geteilt durch die Anzahl der Währungseinheiten im Land bestimmt wird. Dies bedeutet, dass die Griwna ins Bodenlose abstürzt und die lang befürchtete Hyperinflation setzt ein.
Wenn man bedenkt, dass die die Ukraine auf eine kritische Weise vom Import abhängig ist, ist es schwierig, sich auch nur vorzustellen, wo der Sturz der Nationalwährung zum Ende kommen könnte.
Natürlich, wird die Nationalbank der Ukraine nichts unversucht lassen den Devisenmarkt zu erwürgen und die Grenzen zu versiegeln, damit das Geld nicht ins Ausland abfließt. Allerdings ist unter Berücksichtigung des extrem hohem Korruptionsniveaus in der Ukraine wird sich das Geld allen Verboten zum Trotz wie Säure nach außen fressen und eine Flut von Wirtschaftsflüchtlingen nach sich ziehen.