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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

37 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Entwicklung, Konflikt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Chefheizer Diskussionsleiter
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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

16.05.2015 um 23:05
Hallo Allerseits!

Der Gedanke zu diesem Thread kam mir schon vor geraumer Zeit. Wie einige vielleicht wissen, habe ich mehr als sieben Jahre meines Lebens in Krisengebieten verbracht. Da hab ich schon das ein oder andere Mal darüber nachgedacht, was hinter den Konflikten steckt und aus welchen unterschiedlichen Konstellationen sie entstehen.

Dabei sind die Gründe für einen bewaffneten Konflikt so vielfältig wie die Auseinandersetzungen selbst:
- Wirtschaftliche Situation
- Rohstoffe / Ressourcen
- Machtverlust
- Hegemoniestreben
- strukturelle Unterlegenheit (kann keinem Angreifer einhalt gebieten)
- Religiöse Motive
- Etnische Motive
- Expansiver Imperialismus
- Abhängigkeit der Wirtschaftskraft von ständiger Kriegsführung

Meist kann man jedem Konflikt mehrere der oben genannten Gründe zuweisen.

Derzeit schwelen auf der Welt mehr als 50 bewaffnete Konflikte mit insgesamt 240.000 Todesopfern alleine in 2014. Das ist ein neuer Rekord in der Menschheitsgeschichte. Zwar gab es schlimmere Kriege, aber noch niemals so viele gleichzeitig.

Auffallend ist jedoch, das es so gut wie keine staatenübergreifenden Konflikte mehr gibt, bzw. diese nur noch in Einzelfällen auftreten. Stattdessen gibt es viele interne Konflikte, globalen Terrorismus sowie neue Konfliktarten abseits der konventionellen bewaffneten Konflikte (Cyberwar, Wirtschaftskriege, Drohnenkrieg…)

Ein guter Überblick aktueller Konflikte findet sich bei Global Security:
http://www.globalsecurity.org/military/world/war/

Selbstverständlich gibt es eine erhebliche Korrelation zur politischen Instabilität in den einzelnen Regionen. Hier ist der rote Anteil schon sehr erschreckend.

eiu-2007

Was ich diskutieren möchte ist, wie diese Entwicklung nun weitergehen wird - und zwar nicht beschränkt auf Syrien, Ukraine, Yemen etc. Sondern aus globaler Perspektive. Wir erleben einerseits eine erhebliche Verschiebung bei den Konfliktarten, andererseits neue Formen der Kriegsführung in den hochentwickelten Ländern. Wie werden sich die Konflikte der Zukunft also von den derzeitigen unterscheiden, und welche Verschiebungen wird es möglicherweise geben?

Gleichzeitig entwickelt sich auf dem afrikanischen Kontinent (zufälligerweise eine ziemliche Ansammlung instabiler Staaten) eine wahre Bevölkerungsexplosion die zu noch unvorhersehbaren Folgen führen wird.
http://de.globometer.com/geburt-afrika.php (Archiv-Version vom 13.08.2014)

Somit ist die Diskussion eröffnet…


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Vltor ehemaliges Mitglied

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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

16.05.2015 um 23:25
@Chefheizer
Zitat von ChefheizerChefheizer schrieb:Wie werden sich die Konflikte der Zukunft also von den derzeitigen unterscheiden, und welche Verschiebungen wird es möglicherweise geben?
Zumindest die bewaffneten Konflikte in (West-, Ost-, Zentral) Afrika dürften auch in 20-30 Jahren noch recht konventionell geführt werden - also mit Toyotas und Waffen aus (Ost) Europa und künftig Asien.
Keine bis kaum Drohnen und Cyberwarfare dürfte sich auch in Grenzen halten. Lediglich die ein oder andere Propagandaabteilung wird sich auf globalen Maßstab verstärkt dank der sozialen Medien hervortun- ähnlich wie der IS.

Außerdem halte ich es für recht wahrscheinlich, dass die Intensität und die Zahl der Konflikte - und damit auch die Todesopfer - in Afrika über die nächsten Jahrzehnte stark zunehmen wird. Hauptgrund wird da wohl weniger die Religion sein, sondern Wasser u. Wasserreserven und von einer Schuld der Kolonialmächte kann man dann auch nicht mehr schwadronieren.
Gründe für die einsetzende Wasserknappheit werden unter anderem das von Dir schon erwähnte Bevölkerungswachstum, die zunehmende Industrialisierung vieler afrikanischer Länder und der Aufkauf der ertragreichsten Agrarflächen der asiatischen Länder sein.


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Chefheizer Diskussionsleiter
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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

16.05.2015 um 23:29
@Vltor
Also vermutest Du einen Krieg um Wasser? Davon habe ich vor vielen Jahren mal gelesen, in einem Buch das ich mal auf dem Flohmarkt erstanden habe.
Wie ist denn da die aktuelle Situation?


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Chefheizer Diskussionsleiter
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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

16.05.2015 um 23:37
Man findet ja doch recht viel dazu, die Kernregionen scheinen damit Afrika sowie - wenig überraschend - der Mittlere Osten zu sein.

So warnte Kofi Annan, dass bis zu 135 Millionen Menschen in den nächsten Jahren vor Trockenheit aus ihrer Heimat fliehen könnten - in Gebiete, in denen sie mit den Einheimischen um das dort vorhandene Wasser in Konkurrenz treten werden.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/welt-wasser-tag-kriegsgrund-wasser-1.907988

Doch das größte Konfliktpotenzial in der Region liegt an den Flüssen Euphrat und Tigris. Die türkische Regierung plant im Südosten des Landes den Bau von 22 Staudämmen für Bewässerung und Stromerzeugung, neun von ihnen sind bereits fertiggestellt. Der flussabwärts gelegene Irak ist darüber wenig erfreut. "Die türkischen Staudämme haben den Fluss des Euphrats und Tigris stark eingeschränkt", sagt Swain.
http://www.welt.de/politik/ausland/article108412963/Der-Krieg-der-Zukunft-geht-ums-Wasser.html

title

Habe noch eine Sendung von arte dazu gefunden:
https://www.bpb.de/mediathek/73427/der-krieg-um-wasser-findet-nicht-statt

Die Süßwasserreserven der Welt schwinden und die Weltbevölkerung wächst weiter. Schon jetzt haben mehr als 80 Länder der Erde, in denen nahezu 4 Milliarden Menschen leben, Schwierigkeiten, ihre Menschen mit Trinkwasser zu versorgen. Trinkwasser ist mehr als ungleich verteilt: Während es im reichen Norden nur so sprudelt und vergeudet wird, wollen in vielen Regionen der Welt die trockenen Jahre kein Ende nehmen. Zwei Drittel der Landfläche Afrikas sind ökologisch gefährdete Trockengebiete oder Wüsten.
http://www.tadema.de/aktuell/was.html (Archiv-Version vom 19.05.2015)


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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 09:31
Momentan sieht es nach Blockbildung aus. Dementsprechend finden auch Stellvertreterkriege um Einflussspähren statt. Die meisten dieser internen Konflikte die wir heute sehen, werden von Aussen angeheizt. Um offiziell einzugreifen braucht man in der Regel ein UN Mandat. Für Stellvertreterkriege brauchts das nicht. Jeder kann wie er lustig ist, Parteien bewaffnen. Und da wir in fast allen Ländern verschiedene Ethnien vereint haben, die sich meist ja auch gegenseitig unterdrücken, da Korruption das Problem Nr.1 ist, hat man auch in den meisten Ländern eine Basis um Konflikte anzuheizen.
Dann muss man in Zukunft wohl auch vermehrt mit China rechnen, die da mitmischen werden, da sie Importweltmeister sind... Wasser haben sie aber genug.
China muss aber auch aufpassen, was interne Machtkämpfe anbelangt... und es steht bestimmt im Fokus von Aussen aufgrund seines Potenzials.
Auf jeden sieht es für mich stark nach Blockbildung aus, was grad abgeht, was auf eine Zukunft die vergleichbar mit dem kalten Krieg ist hinauslaufen könnte.
Halt 2,3 Blöcke die sich gegenseitig konkurrieren... evt mit wechselnden Allianzen.


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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 09:38
Zitat von ChefheizerChefheizer schrieb:Derzeit schwelen auf der Welt mehr als 50 bewaffnete Konflikte mit insgesamt 240.000 Todesopfern alleine in 2014. Das ist ein neuer Rekord in der Menschheitsgeschichte. Zwar gab es schlimmere Kriege, aber noch niemals so viele gleichzeitig.
Naja in den 90er war eine Ähnlich hohe Zahl

HIIK CB13 GP Global conflicts since 1945


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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 09:39
@Chefheizer

Der Wassermangel resultiert weniger aus Reservern als aus Infrastrukturschwäche.

Solche Kriege wären dann auch eher Zwischenstaatlich anzusiedeln.


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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 09:48
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Naja in den 90er war eine Ähnlich hohe Zahl
Was aufgrund des Zerfalls der UDSSR nicht verwunderlich ist.
Im Moment bilden sich aber neue Blöcke. Russland und China werden Selbstbewusster... die arabischen Staaten investieren auch global... und grad in Afrika was sowas wie die arabsiche Kornkammer ist... aber auch eine chinesische Rohstoffquelle und auch europäische Interessen, sind da anzutreffen. Die Amis verlieren immer mehr den Status der einzigen Weltmacht.
Das Ganze führt zu Verschiebungen von Einflusssphären und damit zu Konflikten.
Da direkte Konflikte wie gesagt, ziemlich mühsam sind aufgrund der UN etc. läuft das ganze auch meist intern ab. Wie damals im kalten Krieg... da hat man ja auch nicht direkt gegeneinander gekämpft... sondern hat in erster Linie Stellvertreterkriege geführt um die Einflusssphären zu vergrössern. Die Konflikte heute verlaufen nach einem ganz ähnlichen Schema. Auch wenn es sich heute nicht um einen Kampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus handelt. Sondern einfach um verschiedene kapitalistische Systeme, die in Konkurrenz zueinander stehen.


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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 09:57
Blöcke ala Kalten Krieg wird es nicht mehr geben, dafür ist die Welt zu Global verwoben, und es fehlt ein Ideologischer Konflikt

China wird seine Stellung auf der Welt einnehmen, das lässt sich auch gar nicht verhindern.

Die Arabischen Staaten werden ihre Bedeutung verlieren, für die USA sind sie schon relativ uninteressant geworden.


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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 10:13
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Global verwoben
Naja mit den Sanktionen gegenüber Russland hat man doch etwas vom Gewebe abgetrennt.
Gewebe kann man entfernen...
Und wenn ich da ans chinesische Meer denke ..
http://www.srf.ch/news/international/verbaler-schlagabtausch-zwischen-usa-und-china
sind auch Sanktionen gegenüber China in Zukunft durchaus drin.
Die arabischen Staaten mögen als Ölquelle ihre Bedeutung verlieren. Sind aber als Investoren durchaus noch von Interesse. Zumindest waren sie gut genug um die amerikanische Citybank zu refinanzieren.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 11:37
Zitat von VltorVltor schrieb: Außerdem halte ich es für recht wahrscheinlich, dass die Intensität und die Zahl der Konflikte - und damit auch die Todesopfer - in Afrika über die nächsten Jahrzehnte stark zunehmen wird. Hauptgrund wird da wohl weniger die Religion sein, sondern Wasser u. Wasserreserven
Sehe ich ähnlich wie @Vltor

Der Krieg um Wasser, hat im Grunde schon begonnen, die Gewinner sich bereits positioniert. Der Handel mit Wasser ist ein Milliardengeschäft geworden und wird in Zukunft globale Konflikte bestimmen. Wasser ist der wertvollste, unverzichtbare Rohstoff der Menschheit. Ohne Wasser, kein Leben.

http://www.ardmediathek.de/tv/Bottled-Life/Bottled-Life-Die-Wahrheit-%C3%BCber-Nestl%C3%A9s/ARD-alpha/Video?documentId=27190696&bcastId=27129736 (Archiv-Version vom 06.06.2015)

Sauberes Trinkwasser darf nicht privatisiert werden und in die Hände von Konzerne fallen. Damit wäre ein Krieg um diese Ressource vorprogrammiert.

Der Bau riesiger Staudämme, schneidet ganze Länder von der natürlichen Bewässerung ab. Erodierende Agrarflächen sind die Folge. Bevölkerungswachstum in den Ländern, die ohnehin schon an Wasserknappheit leiden, wird diesen Konflikt noch zusätzlich verschärfen.

http://reset.org/knowledge/mangelware-wasser
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/sicherheitskonferenz-studie-warnt-vor-wasserkrise-in-china-und-indien-a-950618.html

Ja, ich denke in Zukunft werden Kriege um die wichtigste Ressource geführt werden. Nicht mit Waffen, das ist dann nicht mehr notwendig. Wer die Macht über die Wasserversorgung hat, sitzt das aus. MAD MAX lässt grüßen.


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Chefheizer Diskussionsleiter
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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 12:24
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Dann muss man in Zukunft wohl auch vermehrt mit China rechnen, die da mitmischen werden, da sie Importweltmeister sind... Wasser haben sie aber genug.
Wobei mich die Wasserproblematik insgesamt etwas verwundert. Schließlich sind bewaffnete Konflikte erheblich teurer was Material und Ressourcen angeht als z.B. eine ganze Batterie Entsalzungsanlagen - zudem haben die betreffenden wasserarmen Länder theoretisch kein Problem billige Solarenergie anzuzapfen.
Jedoch sind chinesisches und Weltbank-Involvement in diesen Regionen auch nicht zu unterschätzen. Ohne Staatlichkeit kein Wasser könnte man auch sagen. Und wenn die staatlichen Bilanzen kreditüberfrachtet daherkommen wird auf lange Sicht nichts durch Hilfe von Aussen möglich sein.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Naja in den 90er war eine Ähnlich hohe Zahl
Wobei die Grafik ja beinahe eine Verdoppelung der Anzahl der Gesamtkonflikte darstellt.
Was die schweren Konflikte angeht stimmt sie aber.
Andere Quellen zeigen wiederum Sub-Konflikte aus und enthalten entsprechend 87 laufende schwere Konflikte, mit 41 Hauptkonflikten. Ich glaube die Einteilung ist recht willkürlich, dazu kommt es immer noch auf die sichtweise an - viele der Quellen geben eine US-zentrische Sicht an, die natürlich andere Maßstäbe anlegt.
http://acd.iiss.org/
https://acd.iiss.org/en/conflicts

Hier noch eine ganz interessante Aggregator-Grafik die den jeweils aktuellen Stand anschaulich darstellt und täglich aktuelle Fokusregionen hervorhebt:
http://www.conflictmap.org/ (Archiv-Version vom 21.05.2015)
Zitat von nodocnodoc schrieb:Der Krieg um Wasser, hat im Grunde schon begonnen, die Gewinner sich bereits positioniert. Der Handel mit Wasser ist ein Milliardengeschäft geworden und wird in Zukunft globale Konflikte bestimmen. Wasser ist der wertvollste, unverzichtbare Rohstoff der Menschheit. Ohne Wasser, kein Leben.
Sicher, die wirtschaftlichen Interessen grosser Konzerne sind global nicht von der Hand zu weisen. Sie können aber wiederum auch die schlechte Politik der Staaten ausnutzen die andere Probleme haben als sich eben um die lokale Trinkwasserversorgung zu kümmern.
In Pakistan füllt ein Nestlé-Ableger z.B. unsauberes Leitungswasser in Flaschen, nachdem es durch eine RO-Anlage aufwändig gereinigt worden ist. In Afghanistan habe ich Menschen gesehen, die Wasser aus Pfützen getrunken haben. Entkeimtes Trinkwasser haben wir mal durch eine Wasseraufbereitungsanlage angeboten, doch die Leute haben die Chlorierung ausgeschaltet weil keiner das "stinkende" Wasser trinken wollte. Auch ein interessanter Aspekt.
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb: Auch wenn es sich heute nicht um einen Kampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus handelt. Sondern einfach um verschiedene kapitalistische Systeme, die in Konkurrenz zueinander stehen.
Wobei die Weltfinanzkrise auch aufgezeigt hat das die konkurrierenden Systeme nur miteinander existieren können weil die Verwebung so unfassbar eng geworden ist. Dürfte auch einer der Gründe sein weshalb es keine grösseren Konflikte mehr gibt, jedenfalls keine Konventionellen. Der Schaden wäre für jeden Teilnehmer direkt Existenzbedrohend.


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Konflikte global - Jetzt und in Zukunft

17.05.2015 um 15:27
Naja mit den Sanktionen gegenüber Russland hat man doch etwas vom Gewebe abgetrennt.
Gewebe kann man entfernen...t
Russland ist kein Block, noch ist Russland so großartig verwoben, deswegen ist es auch eben nur noch eine Regionalmacht. Sich von Russland zu trennen bedeutet wenig Einschnitt für den Westen. China und die USA können sich aber eben nicht soeben voneinander isolieren.
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Die arabischen Staaten mögen als Ölquelle ihre Bedeutung verlieren. Sind aber als Investoren durchaus noch von Interesse. Zumindest waren sie gut genug um die amerikanische Citybank zu refinanzieren.
ja aber insgesamt ist das Zuwenig um ein Globale Machtfaktor zu sein.


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17.05.2015 um 15:30
Zitat von ChefheizerChefheizer schrieb:Wobei mich die Wasserproblematik insgesamt etwas verwundert. Schließlich sind bewaffnete Konflikte erheblich teurer was Material und Ressourcen angeht als z.B. eine ganze Batterie Entsalzungsanlagen - zudem haben die betreffenden wasserarmen Länder theoretisch kein Problem billige Solarenergie anzuzapfen.
Ja, das ist im Grunde auch ein Punkt, das Konflikte um Wasser eher interne Kriege als Zwischenstaatlichen enden wird.


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Vltor ehemaliges Mitglied

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17.05.2015 um 17:25
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:als aus Infrastrukturschwäche.
Jo, der Tschad, Ägypten, Sudan, Libyen sitzen unter anderem auf einem der größten Aquifere Afrikas, nur wirklich nutzen können sie nicht - oder gesagt tun es nicht - und wenn sie es tun, wie Libyen, dann ist es doch immer ein recht fragwürdiger Erfolg. Wenn dann außerdem alle Anfang, sich daraus zu bedienen und die Fördermengen zunehmen, der Bedarf in Nordafrika ist enorm, dann dürfte sich das Aquifer dort auch in etwa 50 Jahren erschöpft haben und wenn es leer ist, dann bleibt es auch leer.
Außerdem tendieren die weniger entwickelten Länder dazu, diese Reserven dann auch noch hochgradig zu verschmutzen und ob die meisten afrikanischen Länder überhaupt sowas wie das Great Man-Made River Project wirtschaftlich stemmen könnten, ist doch mehr als zweifelhaft - nicht ohne sich international noch weiter abhängig machen zu müssen.
Ich bezweifel stark, dass die allermeisten afrikanischen Länder fähig sind die nötigen Maßnahmen in die Wege zu leiten, um die Verfügbarkeit von sauberen Wasser für die stark steigende Bevölkerung und Industrie zu steigern.


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Chefheizer Diskussionsleiter
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17.05.2015 um 19:34
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ja, das ist im Grunde auch ein Punkt, das Konflikte um Wasser eher interne Kriege als Zwischenstaatlichen enden wird.
Aber das genügt ja schon um wiederum auf Jahre wichtige Investitionen in Bildung und Infrastruktur zu vermeiden.
Interne Kriege dauern meistens ziemlich lange und schwelen kontinuierlich. Irgendwann entsteht dann möglicherweise eine Pseudo-Übergeordnete Struktur wie beispielsweise in Irak/Syrien der IS. Halte ich für sehr gefährlich.
Zitat von VltorVltor schrieb:Jo, der Tschad, Ägypten, Sudan, Libyen sitzen unter anderem auf einem der größten Aquifere Afrikas, nur wirklich nutzen können sie nicht - oder gesagt tun es nicht - und wenn sie es tun, wie Libyen, dann ist es doch immer ein recht fragwürdiger Erfolg. Wenn dann außerdem alle Anfang, sich daraus zu bedienen und die Fördermengen zunehmen, der Bedarf in Nordafrika ist enorm, dann dürfte sich das Aquifer dort auch in etwa 50 Jahren erschöpft haben und wenn es leer ist, dann bleibt es auch leer.
Fossiles Wasser also, hm. Wirklich gelöst wird das Problem dadurch langfristig auch nicht, es kann m.E. nur durch Technologie gelöst werden, sprich Entsalzung, grosse Solarenergieprojekte, sowie eine weitestgehende Abwasserbehandlung mit Wiederverwertung.
Ich glaube schon das es möglich ist den Leuten dort dieses Wissen zu übertragen. Es ist allerdings ein langer Weg, der über Bildung und auch erhebliche finanzielle Mittel führt.
Knackpunkt sind aber auch hier wieder die staatlichen Strukturen; selbst in Angola das oft als Musterbeispiel einer Post-Conflict-Economy angesehen wird, leben viele Menschen in Armut und es hat einen der niedrigsten Entwicklungsindizes weltweit. Es wäre zwar alles benötigte da um das nächste Level zu erklimmen, doch einige wenige stopfen sich mal wieder die Taschen voll.


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17.05.2015 um 21:15
Zitat von ChefheizerChefheizer schrieb:Aber das genügt ja schon um wiederum auf Jahre wichtige Investitionen in Bildung und Infrastruktur zu vermeiden.
Interne Kriege dauern meistens ziemlich lange und schwelen kontinuierlich. Irgendwann entsteht dann möglicherweise eine Pseudo-Übergeordnete Struktur wie beispielsweise in Irak/Syrien der IS. Halte ich für sehr gefährlich.
Um diese Investitionen zu vermeiden haben die Länder eh immer Gründe. Das Problem liegt letzendlich immer in einer Führung die nicht will oder nicht kann. ES steht und Fällt mit Politischer Stabilität, sowohl Wasser als auch Nahrung usw.


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Chefheizer Diskussionsleiter
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17.05.2015 um 21:51
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Um diese Investitionen zu vermeiden haben die Länder eh immer Gründe. Das Problem liegt letzendlich immer in einer Führung die nicht will oder nicht kann.
Nicht will, nicht kann, vielleicht auch: nicht soll? Ein weiteres Wachstumsland wäre ja auch Konkurrenz (bei eh schon begrenzten Ressourcen). Es sei denn man übt Kontrolle aus, hält die Länder klein. Durch Kredite, Waffenlieferungen, kurz: Abhängigkeit.


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Chefheizer Diskussionsleiter
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17.05.2015 um 23:25
Sowas liest man nun auch immer häufiger, das wurde vor Jahren schon prophezeit und jetzt beginnt es langsam:
An Bord eines Flüchtlingsschiffs sollen in Südostasien viele Menschen ermordet worden sein. Mehrere Flüchtlinge berichteten von tödlichen Auseinandersetzungen um Nahrungsmittel.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/asien/indonesien-fluechtlinge-berichten-von-todeskampf-ums-essen-13597755.html


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18.05.2015 um 10:01
@Chefheizer

Die Abhängigkeit verursachen sie ja selbst. Viele Länder haben ja Recourcen, nur nutzen sie die eben nicht, der Gewinn landet in den Taschen der Korrupten Elite.

Andere Länder haben ja auch den Sprung geschafft.


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