@grottenolm Ich wäre mir da wirklich nicht so sicher, dass die Briten einfach belogen wurden, dass es ihnen nach dem Brexit besser gehen werden. Einzelne mögen das geglaubt haben, aber die große Mehrheit, die für den Brexit ist, denkt nicht an wirtschaftliche Aspekte. Sie denken vielleicht, dass sie persönlich nicht schlechter gestellt sind, z.B. da sie Rente bekommen und ihr Haus bereits abbezahlt haben. Aber dass der Brexit für das UK wirtschaftlich Nachteile bringt, war schon klar.
Auch das berüchtigte "We send the EU 350m a week, let's fund our NHS instead" zielt gar nicht so sehr auf den wirtschaftlichen Aspekt. Sondern es soll ausdrücken, dass das UK angeblich die ärmeren Länder Europas durch eine Art "Armenfürsorge" (so war das Konzept der NHS ursprünglich durchaus gedacht) unterstützt, dafür aber die Wünsche der Briten zu wenig berücksichtigt werden. Besonders habe sich das an der Zurückweisung von Cameron gezeigt, der es nicht geschafft habe, die Freizügigkeit zu begrenzen. Europa sei daher undankbar. Bei einem Teil der Briten fand da natürlich durch die nicht freie, sondern interessensgesteuerte Boulevardpresse, eine Gehirnwäsche statt, die Art, wie über die EU berichtet wurde, ist unter aller Kanone.
Jetzt hat Johnson das Problem, dass er die Schulen gar nicht ganz schließen kann, wie er eben sagte. Denn dann würde es zu wenige Pflegekräfte geben, die dann auf ihre Kinder aufpassen müssten.
Daran, den Brexit zu verschieben, denkt er auf keinen Fall, die Frage ist bei ihm verboten. Das würde auch dafür sprechen, dass das Endziel in dem Auseinanderreißen der EU besteht.