ISIS, wieso "findet" die niemand?
25.05.2015 um 14:33
Wieso die Anführer von Terrororganisationen und Armee ,,niemand findet"?
Das hat, denke ich, diverse Gründe.
Meistens sind sie ja, wie auch die Anführer des organisierten Verbrechens, nicht blöd. Das heisst:
Sie fahren nicht mit einem dicken Auto durch die Gegend, auf dem groß und breit draufsteht:,,Hier drin ist der IS-Chef".
Und es steht auch nicht auf deren Haus oder Versteck so drauf, dass man es perfekt aus der Luft erkennen kann.
Natürlich verstecken sich die Anführer und umgeben sich vorzugsweise nur mit einem relativ kleinen Kreis loyaler Vertrauter, die genau wissen, wo man ist.
Teilweise liegt das Nichterwischen auch daran, dass die Terrorchefs den Interessen dieses oder jenes Geheimdienstes oder dieser und jener Regierung dienlich sind oder zumindest ihre Exekution Schwierigkeiten auslösen könne.
Racheakte anderer Terroristen zum Beispiel.
Auch denke ich, dass es grade bei gut organisierten, religiösen Fanatikern, wie das bei IS wohl zutrifft, wenig bringt, einen einzelnen Anführer zu töten oder zwei.
Der ist dann halt ein Märtyrer und wird zum Symbol für den weiteren Kampf gemacht, man setzt einen neuen, nominellen Boss ein und weiter geht`s.
Im Falle von IS denke ich, dass es gar nicht SO viel bringen würde, den selbsternannten Kalifen al-Baghdadi auszuschalten, da dann halt andere seinen Platz einnehmen.
Terrorgruppen, wie IS, sind aus verschiedenen Gründen an sich sehr erfolgreich.
Da ist ihr Ruf, Kämpfer mit niedriger Moral werden schon vertrieben, wenn sie nur hören, dass IS im Anmarsch ist.
Dann nutzen sie die erbeuteten Waffen und Fahrzeuge und weiter geht`s.
Das Terrain spielt eine große Rolle. Das Verhältnis zu den Einheimischen. IS mag gefürchtet sein, hat aber nicht nur Gegner in seinen Gebieten, während die ,,von außen", grade die Amerikaner und Europäer, immer irgendwie als Besatzer empfunden werden.
Hinzu kommt ja noch, dass die Europäer und Amis meistens Christen oder (fast noch schlimmer) Atheisten sind, das sorgt ebenfalls nicht für beste Verhältnisse in muslimisch dominierten Ländern.
Taktik, Planung, asymmetrische Kriegsführung, religiöser Fanatismus, auch alles Faktoren.
IS ist für reguläre Armeen schwer zu greifen, sogar für die Amerikaner.
Es stehen sich heute kaum noch richtig große Armeen auf dem Feld gegenüber, es gibt mehr Kämpfe in städttischen Umgebungen und schwierigem, natürlichem Terrain und da haben Terroristen und Guerillas ihre Vorteile.