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Das Erlassjahr - Rettung für die Wirtschaft?

26 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Erlassjahr ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Erlassjahr - Rettung für die Wirtschaft?

18.05.2014 um 22:35
@Kc

wenn es quasi alle 5 Jahre einen Schuldenerlass geben würde, dann kannst du dir Denken wie wohl Kredite vergeben würden von wegen Ausfallrisiko, Zinsen , oder generell Liquididät.

Das müsste also anders erfolgen.


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Das Erlassjahr - Rettung für die Wirtschaft?

23.05.2014 um 19:54
Zitat von KcKc schrieb am 18.05.2014:Ein wirtschaftlicher Zusammenbruch, hm...

Also die bisherigen, wirtschaftlichen Zusammenbrüche hängen doch eher mit nicht oder kaum rückzahlbaren Schuldenbergen zusammen oder nicht?

Beim amerikanischen Immobilienmarkt gab es den Zusammenbruch, weil die Leute nicht mehr in der Lage waren, ihre Schulden zu bezahlen, was sich wieder auf die Banken auswirkte, die ihrerseits ihre Schulden bzw. zugesagten Bezahlungen in Geschäften nicht mehr bezahlen konnten. Genauso bei der HSH Nordbank, Hypo Real Estate, Griechenland, Spanien...
Ja @Kc weil die Amis ihre Schulden nach Europa verkauft hatten ;)

Damit...
Zitat von KcKc schrieb am 18.05.2014:Wäre es sinnvoll, auch in der modernen Welt(wirtschaft) ein ,,Erlassjahr¨ einzuführen, in welchem bestehende, finanzielle Schulden aufgelöst werden?

Warum ja, warum nein, wie könnte so ein Erlassjahr gestaltet sein?
...hat das recht wenig zu tun.


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Das Erlassjahr - Rettung für die Wirtschaft?

20.06.2014 um 23:17
@Kc

Naja.. davon ausgehend das Schulden und Guthaben sich quasi wie in einem Spiegel gegenüberstehen, hätte ein Schuldenerlass die Folge, dass die Gläubiger Ihre Ansprüche verlieren würden. Soweit ich informiert bin (korrigiert mich,falls ich falsch liegen sollte), sind Versicherungen gezwungen ca. 70% ihres Kapitals in ''sichere Staatsanleihen'' zu investieren. Was das für Folgen hätte, wäre also für jeden offensichtlich.
Grundsätzlich ist so ein Schritt aber wohl unumgänglich.

Möglich wäre es natürlich auch die wirklich Reichen zumindest teilweise zu enteignen, um die dadurch entstehenden finanziellen Ansprüche der Menschen, welche durch den Haircut geschädigt wurden, zu befriedrigen. Ich bin wirklich kein Linker, aber das ist in meinen Augen die beste und sauberste Lösung.

Alle 50 Jahre so etwas durchzuführen wäre allerdings unsinnig, denn kurz vorher würden doch dann keine Staatsanleihen mehr gekauft, oder?^^





@Simowitsch

Da siehst du glaube ich was falsch. Griechenland hat trotz allem kein Ausgabenproblem, sondern es krankt an inneren Strukuren und fehlenden Einnahmen. die politische Klasse und man muss sagen auch große Teile der Bürger sind korrupt. Griechische Reedereien zahlten lange Zeit keine Steuern ( ich weiss nicht ob sie es jetzt tun) und das völlig offiziell und legal, es war in der Verfassung vorgeschrieben.
75% aller Selbstständigen, Unternehmer und Ärzte gaben ein Einkommen an, dass unter dme Existenzminimum liegt.


Zumal ein rasches Drosseln der Staatsausgaben die Wirtschaft abwürgt.


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Das Erlassjahr - Rettung für die Wirtschaft?

21.06.2014 um 09:38
Zitat von DerSchnuffelDerSchnuffel schrieb:Da siehst du glaube ich was falsch. Griechenland hat trotz allem kein Ausgabenproblem
Es hat sehr wohl ein Ausgabenproblem. Oder stimmt es etwa nicht dass diese Ausgaben nur von den hohen Beamtengehältern zu den Zinsen verlagert wurden?
Zitat von DerSchnuffelDerSchnuffel schrieb:sondern es krankt an inneren Strukuren und fehlenden Einnahmen.
Eine Mentalität "kein Cent für den Staat" könnte in so einer Situation sogar helfen. Einfach mal selbst etwas anpacken und investieren. Ich verstehe nicht warum in Griechenland nicht grundsätzlich eine skeptische Haltung zum Staat gibt, nachdem dieser Staat ja pleite ist. Die meisten Griechen glauben aber weiter an den Staat, wollen aber nur einen anderen, was man ja an den Wahlergebnissen links- und rechtsextremer Parteien gut sehen kann.
Dabei ist gar kein Staat immernoch besser als ein überschuldeter Staat. Weil wenn du dir gar keinen Staat leistest, kannst du schonmal an den Zinsen sparen. Die Tea Party in Amerika hat das wohl erkannt und das Motto "weg mit dem Staat auch wenn er pleite ist", ist vielleicht gar nicht so schlecht.
Und es sind ja auch nicht nur die Zinsen. Was da noch an Steuerverschwendung anfällt, ist auch ein enormer Betrag. Allein in Deutschland sind es offiziell 30 Mrd. im Jahr. Und das sind nur die offiziellen Zahlen.
Zitat von DerSchnuffelDerSchnuffel schrieb:75% aller Selbstständigen, Unternehmer und Ärzte gaben ein Einkommen an, dass unter dme Existenzminimum liegt.
Das kann schon sein, dass da auch viele Selbständige und Ärzte unter der Armutsgrenze leben. In Deutschland darf es das zwar nicht geben, aber bei den Griechen ist sowieso alles anders.
Zitat von DerSchnuffelDerSchnuffel schrieb:Zumal ein rasches Drosseln der Staatsausgaben die Wirtschaft abwürgt.
So stark wurden die Staatsausgaben übrigens gar nicht gedrosselt, dass es die Wirtschaft in Griechenland so abgewürgt hätte. Im Gegenteil man hat ja gleich mal eine Reihe von Steuererhöhungen beschlossen. Ob höhere MwSt, Tabak- oder Benzinsteuern, oder Grundsteuern, alles war ja mit dabei. Da braucht man sich nicht zu wundern dass viele Griechen das gar nicht mehr zahlen können. Wenn ein Staat pleite ist, dann ist immernoch das sinnvollste, seine Infrastruktur an private Investoren zu verhökern und zu versuchen, am Schuldendienst zu sparen. Steuererhöhungen müssen aber auch dann tabu sein.


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Das Erlassjahr - Rettung für die Wirtschaft?

21.06.2014 um 10:07
@Simowitsch
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Es hat sehr wohl ein Ausgabenproblem. Oder stimmt es etwa nicht dass diese Ausgaben nur von den hohen Beamtengehältern zu den Zinsen verlagert wurden?
Das ist richtig.

Insbesondere der griechische Staat hat einfach ZU VIEL ausgegeben, gegenüber seinen Einnahmen, auf die er nicht geachtet hat.

13./14. Monatsgehälter, Sonderzulagen für`s Händewaschen, für pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz, für das Tragen von Akten, Jobs, die eigentlich nur dazu da waren, dass jemand offiziell irgendeinen Job hat...

Wenn man es dann noch nicht auf die Reihe bekommt, auch vernünftig Steuergelder einzutreiben, um öffentliche Aufgaben und Gehälter für Angestellte des Staates zu finanzieren, wenn die politische Kaste sich selbst die Taschen füllt und Geschenke auf Pump an die Bevölkerung verteilt, die Wirtschaft starr ist und die Fakelaki-Mentalität vorherrscht, dann wird`s schwierig.


Hier kommen wir wieder an einen Punkt, wo ich dir nicht zustimme:
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Eine Mentalität "kein Cent für den Staat" könnte in so einer Situation sogar helfen. Einfach mal selbst etwas anpacken und investieren. Ich verstehe nicht warum in Griechenland nicht grundsätzlich eine skeptische Haltung zum Staat gibt, nachdem dieser Staat ja pleite ist.
Der Staat ist ja unter anderem Pleite gegangen, WEGEN dieser Mentalität ,,keinen Cent für den Staat"!
Darf man den Berichten glauben, dann war es ja geradezu ein Volkssport, den Staat über`s Ohr zu hauen, Steuern zu sparen, hier was abzuzweigen, dort was zu verbergen, falsche Einkommen anzugeben im großen Stil, mit kleinen, weißen Geldumschlägen hier und dort zu helfen...

Der Staat kann aber öffentliche Aufgaben wie Polizei, Krankenhäuser, Feuerwehren und andere, wichtige Dinge, Straßen, Infrastruktur und was weiss ich noch alles nicht für lau finanzieren.

Also musste, unter anderem aus diesen Gründen, immer wieder ein neuer, höherer Kredit aufgenommen werden.


Du kannst nicht alles privatisieren und hoffen, dass es gut läuft, wie die FDP und überhaupt die Kapitalisten das immer wieder in blinder Marktgläubigkeit versuchen.


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Das Erlassjahr - Rettung für die Wirtschaft?

21.06.2014 um 20:11
@Simowitsch
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Es hat sehr wohl ein Ausgabenproblem. Oder stimmt es etwa nicht dass diese Ausgaben nur von den hohen Beamtengehältern zu den Zinsen verlagert wurden?
In gewisser Weise hast Du auch recht, gemessen an den Einnahmen waren die Ausgaben auch viel zu hoch. Allerdings, wie ich ja breits sagte war bzw. ist Steuerhinterziehung eines der größten Probleme in Griechenland. Die korrupte politische Klasse und große Teile des Volkes haben sich schlicht der Steuerpflicht entzogen und so zu dme riesigen Schuldenberg beigetragen Das meinte ich auch als ich von den inneren Strukturen dieses Staates sprach.


Übrigens ist auch der Euro selbst Schuld an diesem Debakel. Da die Zinsen für diese Länder fast auf deutsches Niveau fielen, führte das zur exzessiven Verschuldung, als Politiker auch damit ihre Wahlgeschenke finanzierten.
Früher als die Südländer ihre eigene Währung besaßen war das nicht möglich.


Außerdem muss man meiner Meinung nach zwischen einer Staats- und Wettbewerbskrise unterscheiden. Die Probleme der Wirtschaft rühren nicht nur von Schuldenbergen und den daraus folgenden Sparprogrammen, sondern auch von den durch den Euro selbst verursachten Problemen selbst.


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