@Simowitsch Simowitsch schrieb:Es hat sehr wohl ein Ausgabenproblem. Oder stimmt es etwa nicht dass diese Ausgaben nur von den hohen Beamtengehältern zu den Zinsen verlagert wurden?
Das ist richtig.
Insbesondere der griechische Staat hat einfach ZU VIEL ausgegeben, gegenüber seinen Einnahmen, auf die er nicht geachtet hat.
13./14. Monatsgehälter, Sonderzulagen für`s Händewaschen, für pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz, für das Tragen von Akten, Jobs, die eigentlich nur dazu da waren, dass jemand offiziell irgendeinen Job hat...
Wenn man es dann noch nicht auf die Reihe bekommt, auch vernünftig Steuergelder einzutreiben, um öffentliche Aufgaben und Gehälter für Angestellte des Staates zu finanzieren, wenn die politische Kaste sich selbst die Taschen füllt und Geschenke auf Pump an die Bevölkerung verteilt, die Wirtschaft starr ist und die Fakelaki-Mentalität vorherrscht, dann wird`s schwierig.
Hier kommen wir wieder an einen Punkt, wo ich dir nicht zustimme:
Simowitsch schrieb:Eine Mentalität "kein Cent für den Staat" könnte in so einer Situation sogar helfen. Einfach mal selbst etwas anpacken und investieren. Ich verstehe nicht warum in Griechenland nicht grundsätzlich eine skeptische Haltung zum Staat gibt, nachdem dieser Staat ja pleite ist.
Der Staat ist ja unter anderem Pleite gegangen, WEGEN dieser Mentalität ,,keinen Cent für den Staat"!
Darf man den Berichten glauben, dann war es ja geradezu ein Volkssport, den Staat über`s Ohr zu hauen, Steuern zu sparen, hier was abzuzweigen, dort was zu verbergen, falsche Einkommen anzugeben im großen Stil, mit kleinen, weißen Geldumschlägen hier und dort zu helfen...
Der Staat kann aber öffentliche Aufgaben wie Polizei, Krankenhäuser, Feuerwehren und andere, wichtige Dinge, Straßen, Infrastruktur und was weiss ich noch alles nicht für lau finanzieren.
Also musste, unter anderem aus diesen Gründen, immer wieder ein neuer, höherer Kredit aufgenommen werden.
Du kannst nicht alles privatisieren und hoffen, dass es gut läuft, wie die FDP und überhaupt die Kapitalisten das immer wieder in blinder Marktgläubigkeit versuchen.