Quo vadis? Europa am Scheideweg?
16.03.2014 um 09:55@tic
Deine Frustration kann ich, wie schon erwähnt, durchaus nachvollziehen. Dass Politiker weder Heilige noch selbstlose Wohltäter sind, müssen wir nicht besprechen, das ist relativ klar. Ebenso wenig sind deren Resultate über jeden Zweifel erhaben. Das steht völlig außer Frage.
Aber was sind die Alternativen?
Alle Politik abschaffen? Dann reißen sich die, die bereits heute viel zu mächtig sind (zum Beispiel die "to big to fails") endgültig alle Führung an sich. Und die hat nun wirklich niemand gewählt, das kann niemand ernsthaft wollen.
Frustriert abwenden? Nun ja, die Vogel-Strauß-Politik hilft eigentlich nur beim Verdrängen, sonst aber nicht. Ganz sicher trägt sich nicht zur Veränderung bei. Vogel-Strauß ist daher kontraproduktiv.
Wenn man mit der Situation unzufrieden ist, bleibt eigentlich einzig die Teilnahme als vernünftige Alternative. Wer nicht aktiv werden kann oder will, kann zumindest wählen gehen. Tut man es nicht, braucht man sich aufgrund seines kontraproduktiven Verhaltens auch nicht wundern, denn die eigene Nichtteilnahme fördert ja unerwünschte Zustände.
Nicht wählen halte ich zwar im Gegensatz zu vielen anderen für völlig legitim. Aber nur wenn man desinteressiert ist. Das ist jedermanns gutes Recht. Doch auch in diesem Fall ist wundern und ärgern nicht angemessen.
Wer Teil einer Problematik ist, kann sich über alles mögliche beschweren, jedoch nicht über die Situation, zu der man direkt oder indirekt beigetragen hat.
Ich habe übrigens deinen link studiert. Der ist inhaltlich so schlecht und falsch, dass er beinahe lustig ist. Die Kommentatoren runden das Bild ab. Gesegnet mit Ahnungslosigkeit, aber ganz viel Meinung haben. Das sind mir die Allerliebten.
Ob EU Politiker verdienen was sie verdienen, möchte ich gar nicht beurteilen. Mir geht es um die "Nebeneinkünfte", die im Grunde weder Lohn noch Gehalt sind, sondern eine Aufwandsentschädigung. Doch das differenziert der Artikel ja absichtlich nicht, deshalb nenne ich das einfach mal Nebeneinkommen.
Jedem Arbeitnehmer der im Ausland tätig ist, stehen steuerfreie Pauschbeträge für Übernachtung und Verpflegung zu. Für Belgien sind das 135 Euro pro Übernachtung und 41 Euro pro vollem Tag Abwesenheit, bzw. 28 Euro bei weniger als 24 Stunden aber mehr als 8 Stunden Abwesenheit.
Nehmen wir mal folgendes an:
Durchschittlich 4,33 Wochen im Monat
Pro Woche 4 Übernachtungen, 2 Reisetage und 3 Tage volle Abwesenheit.
Das ergibt (2*28+3*41+4*135)*4,33 =3.100 Euro Verpflegungsmehraufwand pro Monat und Person.
Warum man Politikern eine Aufwandsentschädigung neidet, die per Steuergesetz jedem Arbeitnehmer zusteht, verstehe ich nicht.
Das Gleiche ist mit dem angeblich steuerfreien Einkommen. Bei Abwesenheit von mehr als 180 Tagen hat auch ein Arbeitnehmer das Wahlrecht wo er seine Steuern bezahlt. In D oder im Ausland. Steuerfrei ist man aber in keinem Fall, abgesehen von den Freibeträgen für Verpflegungsmehraufwand.
Sehr vorsichtig ausgedrückt ist der Artikel schlecht recherchiert. Aber ich glaube nicht an den Osterhasen, daher unterstelle ich, dass der Artikel überhaupt nicht recherchiert wurde und einzig dem Zweck der Irreführung und Stimmungsmache dient.
Deine Frustration kann ich, wie schon erwähnt, durchaus nachvollziehen. Dass Politiker weder Heilige noch selbstlose Wohltäter sind, müssen wir nicht besprechen, das ist relativ klar. Ebenso wenig sind deren Resultate über jeden Zweifel erhaben. Das steht völlig außer Frage.
Aber was sind die Alternativen?
Alle Politik abschaffen? Dann reißen sich die, die bereits heute viel zu mächtig sind (zum Beispiel die "to big to fails") endgültig alle Führung an sich. Und die hat nun wirklich niemand gewählt, das kann niemand ernsthaft wollen.
Frustriert abwenden? Nun ja, die Vogel-Strauß-Politik hilft eigentlich nur beim Verdrängen, sonst aber nicht. Ganz sicher trägt sich nicht zur Veränderung bei. Vogel-Strauß ist daher kontraproduktiv.
Wenn man mit der Situation unzufrieden ist, bleibt eigentlich einzig die Teilnahme als vernünftige Alternative. Wer nicht aktiv werden kann oder will, kann zumindest wählen gehen. Tut man es nicht, braucht man sich aufgrund seines kontraproduktiven Verhaltens auch nicht wundern, denn die eigene Nichtteilnahme fördert ja unerwünschte Zustände.
Nicht wählen halte ich zwar im Gegensatz zu vielen anderen für völlig legitim. Aber nur wenn man desinteressiert ist. Das ist jedermanns gutes Recht. Doch auch in diesem Fall ist wundern und ärgern nicht angemessen.
Wer Teil einer Problematik ist, kann sich über alles mögliche beschweren, jedoch nicht über die Situation, zu der man direkt oder indirekt beigetragen hat.
tic schrieb:mir würde es reichen wenn man als Bürger mitbestimmen könnte bei Deutschland internen Dingen,Kannst du bitte mal ein paar Beispiele benennen?
Ich habe übrigens deinen link studiert. Der ist inhaltlich so schlecht und falsch, dass er beinahe lustig ist. Die Kommentatoren runden das Bild ab. Gesegnet mit Ahnungslosigkeit, aber ganz viel Meinung haben. Das sind mir die Allerliebten.
Ob EU Politiker verdienen was sie verdienen, möchte ich gar nicht beurteilen. Mir geht es um die "Nebeneinkünfte", die im Grunde weder Lohn noch Gehalt sind, sondern eine Aufwandsentschädigung. Doch das differenziert der Artikel ja absichtlich nicht, deshalb nenne ich das einfach mal Nebeneinkommen.
Jedem Arbeitnehmer der im Ausland tätig ist, stehen steuerfreie Pauschbeträge für Übernachtung und Verpflegung zu. Für Belgien sind das 135 Euro pro Übernachtung und 41 Euro pro vollem Tag Abwesenheit, bzw. 28 Euro bei weniger als 24 Stunden aber mehr als 8 Stunden Abwesenheit.
Nehmen wir mal folgendes an:
Durchschittlich 4,33 Wochen im Monat
Pro Woche 4 Übernachtungen, 2 Reisetage und 3 Tage volle Abwesenheit.
Das ergibt (2*28+3*41+4*135)*4,33 =3.100 Euro Verpflegungsmehraufwand pro Monat und Person.
Warum man Politikern eine Aufwandsentschädigung neidet, die per Steuergesetz jedem Arbeitnehmer zusteht, verstehe ich nicht.
Das Gleiche ist mit dem angeblich steuerfreien Einkommen. Bei Abwesenheit von mehr als 180 Tagen hat auch ein Arbeitnehmer das Wahlrecht wo er seine Steuern bezahlt. In D oder im Ausland. Steuerfrei ist man aber in keinem Fall, abgesehen von den Freibeträgen für Verpflegungsmehraufwand.
Sehr vorsichtig ausgedrückt ist der Artikel schlecht recherchiert. Aber ich glaube nicht an den Osterhasen, daher unterstelle ich, dass der Artikel überhaupt nicht recherchiert wurde und einzig dem Zweck der Irreführung und Stimmungsmache dient.