Koreander
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Zwischen Afrika und Europa- Bildung als soziale Problemlösung?
11.10.2013 um 12:50Gern wird ja gesagt, das Grundübel bei armen Menschen sei ihre mangelhafte Bildung. Das bezieht sich auf Menschen bei uns- und auch in Afrika. So entdeckte ich heute den Vorschlag eines wohlmeinenden Foristen, die Insel Lampedusa zu einem großen Schulungszentrum auszubauen. Dort könnten die Flüchtlinge unterrichtet werden, bis hin zu Berufs- Abschlüssen. Schließlich könnten sie in hre Länder zurück geschickt werden und da beim Aufbau helfen. Was ist davon zu halten?
Das eben ist der Irrtum (?- eher die bewusste Verdrehung von Tatsachen) bei all jenen, die vor allem auf Bildung setzen.
Ähnlich wie bei der Hartz- Debatte. Da wird Geld für Bildung versprochen, statt sich darüber Gedanken zu machen, wie dem objektiven Mangel an erfüllenden und fair bezahlten Arbeitsplätzen zu begegnen wäre.
Dass sich arme Menschen nach ihrer oft viele Jahre dauernden Suche nach einem solchen Arbeitsplatz entmutigt mit Fernsehen und Alkohol ablenken, kann man ihnen schwer anlasten. Wozu Bildung, wenn ich ja doch immer zu den Ausgegrenzten gehöre?
Wenn Kinder in einem gesellschaftlichen Umfeld groß werden, wo es kaum Chancen beruflicher Entwicklung gibt, wer motiviert sie dann zum Lernen? Gucken wir uns die Schulen in sog. "Problemvierteln" an. Sehen wir uns die Ghettos an, in die arbeitslose Familien getrieben werden, weil ihnen eine normale Wohnung nicht vom Staat bezahlt wird. Hoffnungslosigkeit will Ablenkung, sucht billiges Vergnügen. Aber sie könnten doch, heißt es dann oft, "spazieren gehen", sich kostenlos Bücher ausleihen, Rad fahren usw.
Mit einer grundsätzlichen Traurigkeit bis hin zur Depression durch die Verinnerlichung des Leistungs- Prinzips, das seit Jahrhunderten in die Köpfe getrichert wurde, sind solche kostenfreien Vergnügungen kein wirkliches Vergnügen mehr.
Wer liest in Ruhe ein Buch, wenn es niemanden interessiert, was er dann weiß? Wenn sein Wissen einfach nicht gebraucht wird?
Bertolt Brecht: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." oder: "Der Mensch wär so gern gut und gar nicht roh. Doch die Verhältnisse, die sind nicht so."
Das gilt für arme Menschen bei uns- und auch in Afrika.
Zudem halte ich es für arrogant, Menschen in Afrika grundsätzlichen Bildungsmangel vorzuwerfen. Wissen und Erfahrungen wurden und werden oft noch hauptsächlich mündlich weitergegeben. Mit der Schrift und dem unreflektierten Glauben, alles sei wahr, was geschrieben steht, lassen sich Menschen viel besser kontrollieren und manipulieren. Wenn mir hingegen jemand, dem ich vertraue, etwas erzählt, ist die Wahrscheinlichkeit des Wahrheits- Gehaltes wesentlich höher.
Wir kennen das ja: Schulbücher in Afghanistan, die in amerikanischen Think Tanks zusammengeschustert wurden. Mit keinerlei Rücksicht auf afghanische Kultur und Geschichte. Dafür mit der Versprechung des Westens: Wenn ihr unsere Ideen übernehmt, braucht ihr nicht mehr zu hungern.
Wir sollten Afrika einfach in Ruhe lassen. Sollen die Afrikaner ihre eigene "Aufklärung" betreiben, sollen sie die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, wie sie sich bilden.
Und nicht durch den "Spiegel" erfahren, wie sie leben sollen. Was das bewirkt, können wir bei unseren eigenen Landsleuten beobachten.
Mancher "Prolet" allerdings ist bei uns schon küger als der Bildungsbürger. Er weiß, wie gesellschaftliche Strukturen funktionieren und trickst die aus, die ihn austricksen wollen. Das nennt man offiziell "Mißbrauch von Sozial- Leistungen". Dabei holt er sich nur, was ihm laut Grundgesetz zusteht. Das Recht auf Leben und ein Stückchen Würde. Auch Afrikaner, die es bis nach Europa geschafft haben, entwickeln mitunter eine erstaunliche Schlauheit. Legal? Wer macht die Gesetze. Gerecht? Schon eher. Schein- Ehen? Warum nicht? Jede Möglichkeit, etwas zu essen zu bekommen und ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ergattern, ist zu begrüßen.
Das eben ist der Irrtum (?- eher die bewusste Verdrehung von Tatsachen) bei all jenen, die vor allem auf Bildung setzen.
Ähnlich wie bei der Hartz- Debatte. Da wird Geld für Bildung versprochen, statt sich darüber Gedanken zu machen, wie dem objektiven Mangel an erfüllenden und fair bezahlten Arbeitsplätzen zu begegnen wäre.
Dass sich arme Menschen nach ihrer oft viele Jahre dauernden Suche nach einem solchen Arbeitsplatz entmutigt mit Fernsehen und Alkohol ablenken, kann man ihnen schwer anlasten. Wozu Bildung, wenn ich ja doch immer zu den Ausgegrenzten gehöre?
Wenn Kinder in einem gesellschaftlichen Umfeld groß werden, wo es kaum Chancen beruflicher Entwicklung gibt, wer motiviert sie dann zum Lernen? Gucken wir uns die Schulen in sog. "Problemvierteln" an. Sehen wir uns die Ghettos an, in die arbeitslose Familien getrieben werden, weil ihnen eine normale Wohnung nicht vom Staat bezahlt wird. Hoffnungslosigkeit will Ablenkung, sucht billiges Vergnügen. Aber sie könnten doch, heißt es dann oft, "spazieren gehen", sich kostenlos Bücher ausleihen, Rad fahren usw.
Mit einer grundsätzlichen Traurigkeit bis hin zur Depression durch die Verinnerlichung des Leistungs- Prinzips, das seit Jahrhunderten in die Köpfe getrichert wurde, sind solche kostenfreien Vergnügungen kein wirkliches Vergnügen mehr.
Wer liest in Ruhe ein Buch, wenn es niemanden interessiert, was er dann weiß? Wenn sein Wissen einfach nicht gebraucht wird?
Bertolt Brecht: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." oder: "Der Mensch wär so gern gut und gar nicht roh. Doch die Verhältnisse, die sind nicht so."
Das gilt für arme Menschen bei uns- und auch in Afrika.
Zudem halte ich es für arrogant, Menschen in Afrika grundsätzlichen Bildungsmangel vorzuwerfen. Wissen und Erfahrungen wurden und werden oft noch hauptsächlich mündlich weitergegeben. Mit der Schrift und dem unreflektierten Glauben, alles sei wahr, was geschrieben steht, lassen sich Menschen viel besser kontrollieren und manipulieren. Wenn mir hingegen jemand, dem ich vertraue, etwas erzählt, ist die Wahrscheinlichkeit des Wahrheits- Gehaltes wesentlich höher.
Wir kennen das ja: Schulbücher in Afghanistan, die in amerikanischen Think Tanks zusammengeschustert wurden. Mit keinerlei Rücksicht auf afghanische Kultur und Geschichte. Dafür mit der Versprechung des Westens: Wenn ihr unsere Ideen übernehmt, braucht ihr nicht mehr zu hungern.
Wir sollten Afrika einfach in Ruhe lassen. Sollen die Afrikaner ihre eigene "Aufklärung" betreiben, sollen sie die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, wie sie sich bilden.
Und nicht durch den "Spiegel" erfahren, wie sie leben sollen. Was das bewirkt, können wir bei unseren eigenen Landsleuten beobachten.
Mancher "Prolet" allerdings ist bei uns schon küger als der Bildungsbürger. Er weiß, wie gesellschaftliche Strukturen funktionieren und trickst die aus, die ihn austricksen wollen. Das nennt man offiziell "Mißbrauch von Sozial- Leistungen". Dabei holt er sich nur, was ihm laut Grundgesetz zusteht. Das Recht auf Leben und ein Stückchen Würde. Auch Afrikaner, die es bis nach Europa geschafft haben, entwickeln mitunter eine erstaunliche Schlauheit. Legal? Wer macht die Gesetze. Gerecht? Schon eher. Schein- Ehen? Warum nicht? Jede Möglichkeit, etwas zu essen zu bekommen und ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ergattern, ist zu begrüßen.