Spendenaufkommen und andere Sauereien

Hi!


Wie ihr sicher mitbekommen habt, ist in Deutschland bald wieder Wahlzeit. Da ich für mich heutzutage überhaupt kein bißchen mehr nachvollziehen kann, wie irgend jemand noch die großen Parteien wie SPD, CDU, aber auch die FDP oder die Grünen (alle in Händen von Interessengruppen) wählen kann, würde ich gerne die Leute hier in meinem kleinen Dörfchen mit Fakten und Belegen davon überzeugen, doch bitte ihr Wahlverhalten zu überdenken und sich vielleicht dazu durchzuringen irgendeine der kleineren Parteien zu wählen.
Geplant ist deshalb eine DinA4 Seite, die ich an schwarzen Brettern von Supermärkten oder anderen Orten aufhängen kann. Und ich dachte mir, dass doch die Internetcommunity hier bestimmt noch Ideen hat was auf so einer DinA4 Seite nicht fehlen darf. Da gibt es doch bestimmt einiges.

Mit Vermutungen und Spekulationen ist uns hier nicht geholfen. Was ich haben will sind Fakten, gut verpackbar in möglichst einem Satz. Warum sollte man die etablierten Parteien nicht wählen?
Wieviel Millarden Euro sind in den letzten Jahren in die Banken verschleudert wurden? Wieviel in anderen Unsinn? Wieviel % ist Armut gestiegen? Wie sind die Vermögen auseinander gegangen? Was wurde in Kriege investiert? Welche Firmen kriegen Subventionen? Und wo überall hat die Politik gegen Umfragewerte gehandelt? (Umfragen mit Quelle bitte)

Sowas in der Art..

Was wäre noch wichtig zu wissen, was der Otto Normal Verbraucher noch nicht auf dem Schirm haben könnte? Lasst uns doch das hier suchen und auswerten.

Ich hab z.B. eben mal die offiezielle Seite der Parteispenden hier → http://www.bundestag.de/bundestag/parteienfinanzierung/fundstellen50000/2013/
betrachtet. Und das kann doch nicht alles gewesen sein, oder? Auf welchem Wege lässt sich das denn noch was durch die Hintertür machen? Welche einzelnen Politiker haben denn noch viele gut bezahlte Nebenjobs?

Und hier noch der Link, welche kleinen Parteien es überhaupt noch gibt → http://www.tagesschau.de/wahl/parteien_und_programme/programme-kleine-parteien100.html (Archiv-Version vom 30.08.2013)
Find ich auch wichtig, dass man(n) sich auch, wenn man will, noch selber informieren kann und gehört auf die Seite.

Wäre doch schön, wenn wir da was zusammen kriegen. Viele Augen sehen mehr..

Gruß!
timorius

Lieber immer wieder denselben Scheiß wählen, da weis man wenigstens, dass man verarscht wird. So oder so ähnlich heißt es doch ;) Ich habe wirklich nicht viel mit Politik am Hut, aber man muss kein Fachmann sein um zu merken, dass etwas falsch gemacht wird.

hab mein Wahldings vom Postkasten direkt in Müll geworfen..
is jetz nur meine Meinung und wohl nicht für deine dinA4 Seite zu gebrauchen..

warum nicht die großen Parteien wählen,
weil es alle Fette überbezahlte Pisser sind die keine Ahnung haben was malochen ist,
sie haben keine Ahnung wie es ist in nem Sozialstaat zu leben und trotzdem hungern zu müssen,
sie haben keine Ahnung wie es ist Jahrelang abgezockt zu werden, arbeitslos zu werden und dann vom Amt verarscht, belogen und wie nen Stück Scheiße behandelt zu werden,
etc
etc
etc

Kommt darauf an, was Du mit deiner DinA4-Seite aussagen willst? Ich persönlich fände ja den Slogan "Wo ist der Kaiser?Wir brauchen ein Idiol!" oder "Abwrackprämie für Peer Steinbrück" ganz griffig :D

Ich muß leider @tic Recht geben, obwohl ich es nicht so krass ausdrücken würde. Es gibt nur zwei, drei Politiker, denen ich überhaupt noch zuhöre.
Dennoch gehe ich wählen, denn die Hoffnung stirbt zuletzt :D

Die so genannten ,,kleinen Splitterparteien" haben oftmals derartig unfähige Leute und derartig seltsame, nicht sinnvoll machbare Vorstellungen, dass sie für mich komplett rausfallen...

Trotz aller Witze, Häme und Ärger über SPD, Union, FDP, Grüne, Linke sind diese Parteien und ihre Mitglieder immer noch bedeutend kompetenter, als meinetwegen die Spirituellen oder die ,,Tierschutzpartei".

Sorry, aber wenn ich jemanden für politische Ämter wähle, dann muss der mehr können, als sich nur für Tierschutz zu engagieren.

,,Rettet die Wale" - klar, gerne. Aber man muss sich dann auch zusätzlich noch befassen mit Innen- und Außenpolitik, mit Verkehrspolitik, Wirtschaftspolitik, Gesundheitspolitik...

@timorius

Ich befürchte... die Argumentationen pro/contra wirst Du nicht prägnant auf eine lumpige DIN A 4 Seite aufgelistet bekommen.

Ansonsten stimme ich @Kc in seinem Post uneingeschränkt zu. Die Splitterparteien können einen Staat nicht regieren.

@timorius

Löbliches Unterfangen, aber ich denke, Nicht-, Nichtmehr- oder sonstige Wähler zu motivieren, nun ihr Kreuz bei den Bibeltreuen Christen oder den Violetten zu machen, wäre meine Sache nicht.

Wer glaubt, "Demokratie" bestünde darin, alle vier Jahre zwei Kreuze zu malen, weil das die individuelle intellektuelle Höchstleistung darstellt, der hat das Wesen der Demokratie nicht mal im Ansatz begriffen.

Demokratie heisst mitmachen, engagieren, das Maul aufreissen, mitarbeiten, mitgestalten, Protest artikulieren, Widerstand leisten...

Das kann nicht alle vier Jahre in der Wahlkabine funktionieren. Wer seine Stimme abgibt, der hat nichts mehr zu sagen!

Es geht nicht ums Delegieren, sondern ums Organisieren. Natürlich ist es bequemer, vom warmen Kneipentisch morgens um vier bei zwölften Bier hektisch und elektrisch zu meckern "Ihr da Ohm macht doch watt ihr Volt!"

Es geht darum, Politik nicht Politikern zu überlassen, sondern selbst Politiker zu sein, in dem man Politik macht. Politik entsteht überall da, wo mehr als ein Mensch zusammen kommt: In der Schule, in der Uni, im Betrieb, im Stadtteil, in der Gemeinde, im Verein, in der Schülervertretung, im Studentenausschuss, im Betriebsrat oder der Jugendvertretung, im Elternbeirat von Kita und Schule, in Bürger- und Stadtteilintiativen, in kulturellen, politischen, sportlichen und religiösen Vereinigungen, im Gemeindeparlament, auf Bezirks-, Kreis-, Landes- und Bundesebene.

Man muss nur anfangen, sich und seine Interessen zu vertreten. Sich nicht (ver)treten lassen, sondern seine Belange selbst in die Hand nehmen - und zwar in den vier Jahren zwischen dem Kreuzchenmalen.

Ausnahmsweise muss ich @Doors in vollem Umfang zustimmen.

@Kc
@Gwyddion

Die Kleinen sicherlich nicht, aber die Großen auch nicht. Die entscheidenden Gesetze der letzten Zeit kamen doch alle aus Brüssel. Umfangreichste Gesetze wurden in einer Nacht- und Nebelaktion durchgewunken, im wahrsten Sinn des Wortes. Keiner der Politiker kann auch nur im Ansatz verstanden haben, was da auf den zig hundert Seiten gestanden hat. Heißt für mich: Wieso einen von den Backpfeifen wählen, wenn sie a) eh keine Kompetenz und b) eh keinen Plan haben? Dann kann ich auch die Violetten oder (gestern gesehen) die Partei der Nichtwähler wählen. Das läuft auf dasselbe hinaus.

@Doors
Du hast vollkommen recht, aber sicher wirst Du das Problem auch kennen, daß viele Mitmenschen sich für derlei Dinge schlicht nicht interessieren. Meist erst dann, wenn im eigenen Kindergarten das Dach leckt und die Kommune kein Geld mehr hat, dann treffen sich einige Männer und werkeln am Wochenende rum. Das steht dann im lokalen Blättchen und das wars. Wieso es aber dazu kommt, daß das Dach überhaupt leckt und sie selber reparieren müssen, soweit reicht es nicht.

Auch kenne ich den einen oder die andere, die sich versucht hat in der Politik zu engagieren. Bei den Großen ein gänzlich unnützer Versuch, weil man bei den vorherrschenden Seilschaften schlicht nix erreicht. Da wird dann eher die Tochter des Schatzmeisters hochgelobt, als der wacker wahlkämpfende Parteisoldat.

Viele haben einfach auch genug damit zu tun, ihren Job zu erfüllen und schlicht keine Zeit, über den Tellerrand zu schauen. Da wird dann abends die Glotze angemacht und abgeschaltet.

@Thorhardt

Thorhardt schrieb:Viele haben einfach auch genug damit zu tun, ihren Job zu erfüllen und schlicht keine Zeit, über den Tellerrand zu schauen. Da wird dann abends die Glotze angemacht und abgeschaltet.

Oder sie sind damit zufrieden wie alles im Moment für sie läuft, solls auch geben.

@JoschiX
Keine Frage, auch solche gibt es.

@Thorhardt

Ich war schon mit Kita-Kindern und Eltern im Rathaus um Geld für die Kita zu fordern. Lustig, wenn 50 Kinder Bürokraten durchwirbeln: Oh, so viel Papier, da könnt ihr drauf malen - und mit den Computer spielen dürft ihr auch.

Protest beschränkt sich nicht darauf, selbst ein Dach zu decken, sondern dieses bei den Verantwortlichen massiv einzufordern. Hat bei uns geklappt. Zeigt auch den Leuten, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss und man seine eigenen Interessen in die eigenen Hände nehmen muss.

Ich war trotz anstrengender und/oder verantwortungsvoller Jobs und Familie immer politisch aktiv. Nichts wird sich ändern, wenn ich es nicht ändere.

@Doors
Ich habe auch schon mit anderen gemeinsam Gewerbegebiete und Müllverbrennungsanlagen in meiner Kommune verhindert. Auf lokaler Ebene kann man durchaus was erreichen, das stimmt wohl. Ich denke, allein die Tatsache, daß wir und andere hier diskutieren, läßt obige Politikverdrossenheit ins Leere laufen. Aber wir sind auch mit derlei geplanten Plakaten ja nicht angesprochen...;-)

@Thorhardt

Wenn du deine Stimme wegwerfen willst, kannst du das natürlich gerne tun.

Du machst aber damit genau das, was ich eben ansprach, du sagst:,,Ist doch alles der gleiche Scheiss, da kann ich auch PBC wählen, sind genauso gut..."

Nein. Sind sie nicht. Die PBC, die Tierschutzpartei und die anderen, seltsamen Trüppchen sind nicht einmal ansatzweise in der Lage, anständige Politik zu machen.

Im Gegensatz zu den von mir aufgezählten Parteien.

Man mag, wie gesagt, mannigfaltige Witze über sie machen oder schimpfen - in der Realität findet sich hier genügend vernünftige Expertise, es finden sich wenigstens de Grundlagen für anständige Politik.

Wenn sie in deinen Augen nicht betrieben wird, dann ist es an dir und überhaupt am Volk, sich zu engagieren und den Politikern auf die Füße zu treten. Wenn ein CDU-Kandidat in seinem Wahlkreis mit 10.000 Einwohnern 8000 Mails, Briefe, Anrufe und Statements bei Veranstaltungen bekommt, dass man ihn nicht mehr in den Bundestag wählen wird, wenn er sich nicht dafür einsetzt, dass der dringend benötigte Kindergarten gebaut wird statt den neuen Luxuswohnungen, dann wird der sich gehörig umgucken und kann im Prinzip gar nicht anders, als dem Volk zu willen zu sein.

Das Volk hatt in diesem Staat alle Macht und alle Rechte, sich zu engagieren und an der Gestaltung mitzuarbeiten. Leider DENKT es, das Gegenteil sei der Fall und es ist faul und phlegmatisch.

Nur deshalb kann die Politik weitgehend machen, was sie möchte.


Da hilft es niemandem, wenn wir jetzt einfach mal eine Trommelkreispartei wählen, diese dann auf einmal mit in der Regierung sitzt und deren Mitglieder keine Ahnung von garnichts haben.

Der CDU-Bundestagskandidat wird zumindest wissen, an welche Stellen er sich richten muss, um seinen Wählern zu Willen zu sein.

Kleine Splitterparteien wählen kommt einem Wegwerfen der eigenen Stimme gleich und ist aus meiner Sicht ein viel zu teurer und risikoreicher Spaß, nur, um ,,den Etablierten" mal eins auszuwischen und ihnen zu zeigen, dass man sie doof findet.

Stattdessen möge man sich inner- und außerparteilich engagieren.

@Kc
Ich kann Dir nur bedingt zustimmen.
Wie läuft es denn? Der Kandidat der Partei A macht in meinen Augen Murks und wird nicht gewählt, d.h. bekommt nicht genügend Erststimmen. Also wähle ich den Kandidaten aus Partei B. Ist also ein Denkzettel. Da er aber als braver Parteisoldat so manche Agenda mit durchgewunken hat, findet er sich auf einem aussichtsreichen Listenplatz wieder und sitzt demnach wieder im Parlament, aus dem ich und andere ihn ja entfernen wollten. Ist das also Volkes Stimme?

Ich gehe wählen, aber ich werde wohl wieder ungültig wählen, einfach weil ich diese ganze Veranstaltung, die sich Demokratie und Parlamentarismus nennt, mittlerweile ablehne. Andernfalls müßte ich wirklich eine kleinere Partei wählen, wenn diese denn eher meine Interessen vertritt. Dafür ist es doch eine Wahl, oder nicht? Wieso sind wir denn andernfalls nicht so konsequent und lassen nur die sechs/sieben Parteien zu, die es schon immer gegeben hat? Wir lassen sie mitspielen aber wählen tun wir sie nicht, weil es ja eh nix bringt.

Kc schrieb:Das Volk hatt in diesem Staat alle Macht und alle Rechte, sich zu engagieren und an der Gestaltung mitzuarbeiten. Leider DENKT es, das Gegenteil sei der Fall und es ist faul und phlegmatisch.

Hat es nicht: Einführung Euro, Kriegsbeteiligung in Afghanistan, Euro-Rettung, Durchführung Energiewende, .... Alles Punkte, wo die MEHRHEIT der Bevölkerung sich in Umfragen gegen die am Ende durchgeführte Politik geäußert hat. Wo ist denn da Volkes Wille erkennbar? Wie kann ich mich in einem Staat engagieren, wenn der heutige Finanzminister seinerzeit zu einer großen Demo in Bonn Mitte der Neunziger mit annähernd 500.000 Teilnehmern (incl. meiner Wenigkeit) sagt, und wenn da zig Millionen stehen würden, es tät ihn nicht interessieren?

Ich halte es mit Georg Schramm, von dem der treffende Satz stammt: "Interessenverbände bestimmen die Politik. Und an deren Fäden hängen Politfiguren, die uns auf der Berliner Puppenbühne Politik vorspielen dürfen."

@Thorhardt

Die Mehrheit der Bevölkerung ist in meinen Augen leider faul und phlegmatisch, was politisches und die Gesellschaft gestaltendes Engagement angeht. Die meisten Leute sind egoistisch und wollen, dass ,,gefälligst irgendwer mal macht", was ihnen gefällt. Aber sie sind nicht bereit, auch die Verantwortung für das Engagement und die Konsequenzen zu tragen.

Nein, das soll mal schön wer anders alleine machen, wofür hat man schließlich die Politiker?


Das Volk ist selbst schuld, wenn es seine Macht nicht nutzt und nur phlegmatisch wartet, dass irgendwer was positives aus Sicht der jeweiligen Leute tut.

Bis auf ein wenig Gemecker hat es doch offensichtlich kaum ein Schwein interessiert, dass ungefragt der Euro eingeführt wurde.

Nö, stattdessen hat man dem Gerd eine zweite Amtszeit beschert und weitermachen lassen.

Offiziell findet der größte Teil der Deutschen, den Eindruck hab ich jedenfalls, Hartz4 Scheisse, aber nur vergleichsweise sehr wenige engagieren sich dagegen.

Selbst schuld. Das Volk bekommt die Politiker, die es verdient, wenn es denkt:,,Meine demokratische Pflicht besteht darin, am Wahltag das Kreuz zu machen und dann sollen die Politiker gefälligst tun, was mir gefällt!"

@Kc

Kc schrieb:aber nur vergleichsweise sehr wenige engagieren sich dagegen.

Ja, wenn die dann an die Öffentlichkeit gehen, heisst es dann sind nur ein paar Spinner, den anderen geht es gut. Das wird dann auf alle Sparten bezogen und eine vorgefertigte Meinung fliesst mit in Statistikerläuterungen.

Ist genauso mit der Kriminalitätstatistik: Ein Bundesland hat eine höhere Aufklärungsrate als das Nachbarbundesland. Das heisst doch im Umkehrschluss, die Behörden wollen schönreden und nicht aufklären, oder? In dem Bundesland mit der niedrigen Kriminalitätsrate ist möglicherweise kein Personal für sowas. Würde man vielleicht genauer hingucken, haben die möglicherweise eine höhere Rate als das u r s p r ü n g l i c h e Bundesland mit der höheren Rate.

Nein, ich würde keiner Partei spenden, weil die schon ihren Sold für die Arbeit bekommen. Alles andere ist legalisierter Betrug.

Alte Bibelweisheit: Wer ein Kreuz macht, muss es hinterher auch tragen.

Warum angeblich so aufgeklärte Allmysten immer glauben, dass sich "Politik" nur auf Politiker und Wahlen beschränkt, wird mir ewig so schleierhaft bleiben wie Chemtrails.